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A Vernielieln, Verltiipkvi'n, Vormessinxen, Ve^Meii, Vvnsilbei'a ete. »Ilei' HI« tilII^t MN8lLii6e s - ^vnnIiItlunAdt-^n^lsIt ttVZ^O iri)HITLL. I S, Zkofzxvki»u«Iv. Kasseiirallb. Landessynode. Konservat. Verein. Gastwirte. Hohenlohes dNntmaßl 'Witter,mg Milv. H 1 TplrltN. Memoiren, Bnchbandcl »nd Warenhäuser Saint-Sasns i» Berlin. Lotterie. ! zunet»me»de Bewölkung. k» ^ ^ ^ Der grotze Bluff von Schilda-Köpenick schwemmt mit seiner Riestirwoge von Sensation alle anderen brennenden Togesfragen. alle sonstigen Gegenstände des Inter esses mitsamt den Hobenloheschen Memoiren und der Rückkehr des Reichskanzlers nach Berlin von der Bildfläche hinweg. Ein fassungsloses Staunen war die erste Empfindung, von der sich der deutsche Zeitungsleser ergriffen suhlte, als er von dem genialen Gaunerstreiche Kenntnis bekam, den ein mit ollen Hunden gehetztes Individuum unter geschickter Ausnützung der militaristischen Schulung unseres Volkes, die hier allerdings fraglos eine gewisse Schattenseite zur Schau trägt, in dem Ber- liner Nachbarorte Köpenick vollsührt hatte. Staunen, Be fremden. ungläubige Mienen zuerst: dann ober brach es los, das ungeheure Hohngelächter an allen Ecken und Enden, und nun geht es unerbittlich über die armen Teufel, die Köpenicker, her, die sich so gründlich haben nassühreu lassen und einem un- erhörten Schwindel ohne auch nur den geringsten Versuch eures ernsthaften Widerstands zum Opfer gefallen sind. Ei. «i. Ihr Herren von Köpenick! So nahe bei Berlin, der „Metropole der Intelligenz", und doch so leicht düpierr von dem ersten besten hergelaufenen Subjekt, das frech genug ist, sich in eine vielleicht bei einem Trödler erstandene Hauvt- inannsunlsorm zu stecken und mit einer gefälschten „Äabinetts- ordre" zu protzen, die es überhaupt nur ein einziges Mal vor- zeigt, und ztvar dem Unterossizier, dem er die Mannschaft aus der Hand nimmt! Gewih lassen sich ja Umstände und Verhält» nisse denken, denen gegenüber auch ein gewiegter Blick nicht sofort im stände ist, die Situation mit Sicherheit zu durchschauen und eine Persönlichkeit, die unbefugt im militärischen Gewände austritt. aus der Stelle zu entlarven. Wiederholt ist es in der letzten Zeit gerade in Berlin vorgekommen, dah Gauner in Ossizicrsunisorm mehr oder weniger erhebliche Schwindeleien teils versucht, teils glücklich durchgeführt haben. So unternahm cs vor etwa Jahresfrist ein derartiger Schwindler, einem mit Regimentsgeldern beschwerten Unteroffizier diele auf Grund eines angeblichen Dienstbefehls abzulocken. Der Unteroffizier aber besann sich nicht lange, sondern machte sich zur Festnahme des vermeintlichen Offiziers mit Hilfe eines Schutzmannes bereit. 'Daraus gab der Gauner schleunigst Fersengeld und wurde nicht wieder gesehen. Ferner passierte in diesem Frühjahr in der Reichshauptstadt der damals viel besprochene, aber bisher nicht aufgeklärte Vorfall, dah ein Individuum in Offi ziersuniform die Wache am Brandenburger Tor inspizierte. Es wurde hinterher zweifellos sestgestellt. dah es sich nur um jemand bandeln konnte, der unbefugt die Uniform trug, man fand aber kein greifbares Motiv zu dem Vorgehen, und ver mochte auch den Verüber des Streiches nicht zu ermitteln. Sollte das am Ende — die ahnungsvolle Seele der Köpenicker wird wobl geneigt sein, dieser Vermutung zuzustimmen — eine Vorübung des Gauners zu seinem jetzigen grohen Coup gewesen sein? Immerhin möglich! Die bisher vorgekommenen Fälle dieser Art zeigen aber doch einen sehr wesentlichen Unterschied zu ungunsten der Köpenicker Düpierten, insofern cs sich dabei regelmäßig um überraschende Augenblickssituationen handelte, die keine gründ- tiche Prüfung gestatteten. Der „Herr Hauptumnn" dagegen, der in Köpenick sein Wesen getrieben hat, erledigte alles mit der größten Umständlichkeit und Gemütsruhe, so dah man hier die Entschuldigung, es sei keine genügende Zeit zur Beob achtung und Entschluhfassung gewesen, schlechterdings nicht gelten lassen kann. Der „Herr Hauptmann" traute offenbar der natürlichen Schläue der Köpenicker nicht allzuviel zu, und seiner „Muskos" war er auch sicher, obschon er sich für alle Fälle etliche hundert Schritt hinter seiner Abteilung hielt, offenbar, um im Notsalle rechtzeitig Reißaus nehmen zu können. Nur eine Person fürchtete der „Herr Hauptmann", nämlich den Unteroffizier des von ihm „auf allerhöchsten Befehl" „requi rierten" Wachkommandos der Militärschwimmanstalt am Plötzense«. Diesen unbequemen und augenscheinlich kritischen Beobachter des „hauptmännlichen" Tun und Treibens beseitigte der Gauner dadurch, dah er ihm befahl, sofort allein nach Berlin -urückzukehren und dort zu melden, daß das Kommando „von einem Vorgesetzten in Empfang genommen worden sei". Nunmehr fühlt sich der ,Hauptmann" ganz in seinem Element: er läht die Leute scharf laden und fort geht es nach Köpenick zur Ausführung eines NäuberstiickchcnS, daS sich den Leistungen der russischen Revolutionäre würdig zur Seite stellt und das so grotesk und abenteuerlich anmutet, daß jemand, der es vor- her als bei uns möglich erklärt hätte, mit Sicherheit als ein schwarzseherischer Narr erklärt worden wäre. In Köpenick hatte der „Herr Hauptmann" sich bereits in aller Frühe desselben Tages das Terrain genau angesehen und war dabei derartig ausgefallen, dah man um so mehr erstaunt sein muh, wie sich trotzdem die braven Köpenicker mitsamt ihrem Bürgermeister und Rendanten ein paar Stunden später so gründlich hineinlegen lassen konnten. Man höre und staune: Die vernommenen Soldaten schildern den „Haupt- mann" als eine geradezu desperate Gestalt mit gebücktem Gang, O-Weinen und schiefem Gesicht: doch hier wird inan immer bedenken müssen, daß die eiserne Disziplin, die Furcht > vor der Verantwortung im Falle einer Widersetzlichkeit schließ lich die vielleicht aufgesliegenen Zweifel im Keime erstickte. Was soll man aber von einer Bevölkerung denken, die ruhig, zu Hunderten um das Rathaus herumstehend, den skandalösen Vor- !gang mit ansieht, obwohl der „Hauptmann" bereits bei seiner ! ersten „Rekognoszierung" am Platze einen höchst fragwürdigen und verdächtigen Eindruck gemacht hatte und u. a. von dem Wirte einer einfachen Kneipe, in die er einkehrte, dahin ge kennzeichnet wurde, dah er ousgesehen hätte, wie wenn er „eben aus dem Zuchthause gekommen wäre". Und nun gar erst der Aufzug, worin er vor dem Bürgermeister Langcr- hans, einem Sohne des bekannten Berliner Stadtver ordneten - Vorstehers, erscheint! Ohne Helm, in dem nach militärischen Begriffen völlig unmöglichen Anzuge, „Mütze mit Schärpe", dazu noch die Schärpe in der denk- bar saloppsten Art wie ein Strick aufgedreht. pflanzt sich der „Herr Hauptmann" vor dem Büraermeistcr aus. und dieser, ob wohl selbst Reserveoffizier, bemerkt alle diese groben Unstimmig» leiten nicht, sondern gibt sich sogar damit zufrieden, dah der „Hauptmann" auf das Verlangen nach Vorzeigung der angeb lichen „Kabinettsordcr" brüsk erwidert, die militärische Macht, die er mitgebracht, stelle seine Kabinettsorder dar. Das Tollste an der ganzen Affäre aber ist mit Entschieden heit die völlig bedingungslose Preisgabe der doch so klare» und unMeideutigen Rechtsgaranlien durch ihren berufenen Hüter, den Bürgermeister der Stadt Köpenick. Der oberste Inhaber der städtischen Gewalt in einem doch wahrlich von der modernen !Kultur und Aufklärung genugsam beleckten Orte erhebt keinen Widerspruch dagegen, daß ihm ein angeblicher Hauptmann im ! Namen des Kaisers auf Grund einer vermeintlichen Kabinetts- ' order zivile Gelder abzufordern wagt! Weih denn die'er einzig artige Bürgermeister nicht, dah sich daS Militär nm eine städtische Verwaltung überhaupt nicht zu kümmern hat. und daß, wenn sich im Betriebe einer solchen Verwaltung Verhaf tungen notwendig machen, diese nur von der zivilen Gewalt vorgenommen werden dürfen? Weih er nicht, daß die Beschlag nahme von städtischen Geldern durch einen bloßen einseitigen Willensakt des ÄLonarchen ohne gerichtlichen Befehl im deutschen Rcchtsstaatc überhaupt nicht zulässig, einfach ein Unding ist? In diesem gänzlich unzulänglichen Verhalten des obersten Ver treters der städtischen Behörde von Köpenick, der unter keinen Umständen selbst angesichts der drohenden Bajonette in solchem Maße, wie er es getan hat, sich ins Bockshorn sagen und jed wede Spur von obrigkeitlicher Würde. Vestnnenheit und Ge wissenhaftigkeit zum Teufel gehen lassen durste, liegt der eigent liche Schwerpunkt der Angelegenheit. Sic läßt sich auch insofern durchaus nicht, wenn man sie von einem vernünftigen. nicht radikal-agitatorischen Standpunkte aus betrachtet, gegen den „Militarismus" ausüeuten, sondern regt vielmehr zu ernsthaften Betrachtungen darüber an, wie cs möglich ist, dah sogar ein höherer Ver treter der Zivilbehörde, der selbst Reserveossizier ist. sich durch das blohe Erscheinen einer Militärmacht sogleich auS der Fassung bringen läht und tut. als gäbe es im Deutschen Reiche überhaupt kein Recht und Gesetz, als sei nur ein einziger Wille maßgebend, der mit Hilfe eines militärischen Befehls alle Rechtsschranken über den Haufen werfen könne. Dos ist wahr haft beschämend für das Ansehen und die Würde der zivilen Gewalt. Auch in einem Rechtsstaat« sind selbstverständlich Versuche zum Mißbrauch der Amtsgewalt und der militärischen Macht, fei cs durch Unbefugte, wie hier, oder durch wirkliche Träger einer autoritativen Stellung nicht ausgeschlossen. Passieren aber solche Dinge, dann muh man im Interesse der allgemeinen Sicherheit wenigstens verlangen, dah die zum Schutze des Rechtes bestellten Organe in vollem Maße ihre Pflicht und Schuldigkeit tun. Daran bat es die Stadtbehörde von Köpenick gründlich fehlen lassen und durch ihr mangelhaftes Verhalten an einem sehr unliebsamen Beispiele gezeigt, wie ein Bürgermeister und seine Beamten in einem für die städtischen Interessen kritischen Falle nicht handeln sollen. Neueste Drahtmcldnngcn vom 18. Oktober Die Brauiifchtveigische Frage. Braunschweig. (Priv.-Tel.) Der braunschweigische Landtag nahm heute vonniktag unter stinke», Andrange des Publikums seine Beratungen wieder auf. Der Vorsitzende teilte zunächst einige Eingänge mit, darunter den Brieswechset zwischen der braiin'chweiglschen Regierung einerseits und dem Kaiser, dem Reichskanzler und dem Herzog von C»»ibe>la»d andererseits. ^ ferner eine Eingabe von Bürgern der Stadt RönigSlnlter, in der »m Wetterführung der Regenlschgft ans die Dauer eines Jahres dnrch den Regenlschaftsrat »achaesncht wird, da man ber Hoffnung ist. dah sich die Meinungsverschiedenheiten zwistlM Pienhen und Gmunden rn dieser Zeit ansgleilhen werden. Ferner teilte der Vorsitzende die Resvinlton einrr vor einigen Tagen staltgehalile» sozialdemokratische» Versammlung mit. rn der die Einführung eines „freien" Polksstantcs empfohlen wird. Die Tbronfolgefrage wurde in der heutigen Sitzung nicht berührt. Der Landtag erledigte verschiedene andere Gegenstände und beschloß u. a., seine Zustimmung dazu zu erteilen, dah der für die Dauer der verflösse neu Regent,cbast bewilligte, jährlich !Ä)OM> Mk betragende Zn schuh zur laiidesfnrstlichen Rente aus der herzoglichen Kammerkasie an die herzogliche Hofflaatskasse noch für das laufende Rechnungs jahr gezahlt werde An die öffentliche Sitzung, die eine halbe Stunde dauerte, schloß sich eine 1' estündige vertrauliche Beratung. Zum Elbschiffcrausftaiid. Hamburg sPriv.-Tel.) Infolge des Anschlusses der Heizer an die Streikbewegung entstehen der Glbeschrs'- sahrt weitere Schiwierusteiten. Frachiraum ist fast unerkältlich: Die Forderung Hanibnra-Magdeburg betrögt 55 nach 30 Pig. nach Riesa 85 nach 50 Pfg. Flcischteucruna. Sciustengcfakir und Grenzsperre. Berlin. sPr.-T.j Zu der Meldung eines Provinzialblattes, daß in maßgebenden Kreisen Erhebungen darüber angestellt würden, aus welche Weise der F l e if ch t« u e r u n o abgsk,offen werden tonne und daß dem Reichstage bald nach seinem Zu sammentritt eine ent'prechende Vorlage zngehen werde, bemerkt die „Deutsche Tagesztg": Dah man sich in maßgebenden Ar'ei- 'en mit der Frage besaßt, ist richtig und selbstverständlich. Auch das ist wahrscheinlich, daß der Bundesrat sich damit beschäftigen wird, chon deswegen, weil, wie verlautet, Anträge ihm unter breitet worden sind öder zugehen sollen. Wie das Blatt hört, haben sich die angestellten Erwägungen noch nicht zu bestimmten Vorschlägen irgend welcher Art verdichtet. Berlin. (Priv-Tel.) Zum Stand der Manl- und Klauenseuche auf dem hiesigen Vieh- und Schlachthofe wird mitgeteilt, daß daS Änssnhrverbol vorläufig noch in Kraft ge blieben ist Die Krankheit selbst hat dank den getroffenen Maß nahmen bis setzt nicht weiter nm sich geg'iijen. Man hofft, dah nach Beendigung der in der großen Schweinehalle bereits gestern begonnenen DeSinsektivnscirbeiten die Aushebung der Ausfuhr sperre erfolge» werde. Der Dezernent im Landwirtschaftsministe- rinm Geliernirat Schröter hat es für augenblicklich nicht möglich erklärt, eine bestimmte Antwort ans die Frage über den Ursprung der Seuche zu erteilen. Es sei überhaupt fraglich, ob hierüber Klarheit geschaffen werden könnte, zudem die Seuche bei über- ständigen, d. h. solche» Tieren festgestellt wurde, die nicht verkauft worden waren und bis zum nächsten Markttage in Stallung bliebe». Ebenfalls sei der Fall ein Beweis dafür, daß die Grenzen gegen die Einsnhr gesperrt bleiben mühten. In diesem Sinne bade sich Minister v. Pvdbielski, der die Amtsgefchäfte wieder übernommen hat. ausgesprochen, nachdem ihm über den Vorfall Vortrag gehalten woidc» sei. Ei» Glück sei rS noch, daß die Seuche nicht ans dem Mciaerviehhos Berlins sestgestellt wurde. Das wäre nicht nur für Händler und Schlächter, sondern auch für die Konsumenten von schädlichsten Folgen gewesen. Der General sekretär Bnrkhardt von der Zentrale für Viehverwertung erklärte unter den Viehhändlern werde es für wahrscheinlich gehalten, das im Berliner Zentralviehhofe Schweine von der russischen Grenze, längs deren die Maul- und Klauenseuche stark verbreitet sei. ;u- geführl worden seien. Wiederholt sei erwiesen, dah die Einschlep pung der Seuche dnrch die prenhischcn Grenzkreise erfolgte. Lei dem im Kreise Greisswnld vorgekommenc» Falle von Maul- und Klauenseuche scheine allerdings eine Einschleppung aus dem Aus lande so gut wie ausgeschlossen. ES habe sich leider herauS- gcslcllt, dah die Seuche in einem nahe bei Greifswald gelegenen Gehöft znm Ansbruche gekommen sei. Die Verschleppung des Ansieckungsstofses sei dnrch das Personal bezw. dessen Verkehr aus dem VersachSinstitute deS PrvstssvrS Löffler in Greifswald znrückzaführe». der mit staatlicher Unterstützung seit einer Reibe von Jahre» Versuche im IinniuiiisielungSverfahrrn anstellt. Nach dem Vviaciallencn erscheine es zweifelhaft, ob die Versuche Pro fessor Löfflers den enormen Schaden aufwiegen, der durch die Einschleppung der Seuche angerichtet worden ist. Von der Dlaatsreglcrnng sei sofort eingegriffen und die Tötung aller im Institute befindlichen Tiere, sowie die Einstellung aller weiteren Iininuiiisierungsveksuche angeordnet worden. Der Köpenicker Kaffenraub. Berlin. sPriv.-Tcl.) Seitens des Regierungspräsidenten in Potsdam in 'einer Eigeii'chafi als Aufsichtsbehörde der Stadt Köpenick ist eine Unter" uchung eingeleitet worden, die bezweckt, scitzustcllen, ob die Köpenicker städtische Beamten- schaff^ zu der auch die dortige Polizei gehört, die Ausführung des Srhelmensti'ickeS, durch das das An,che» der Behörde aum geschädigt werde, nickn batte bei pffichtgemäher Sorgfalt »er- bindern können. Es roll insbesondere ermittelt werden, ob den Drohungen des Schwindlers zu glauben war. daß er im Weigerungsfälle Nachdruck mii der Waffe gegeben hätte. Dr. Longerhans erklärte, daß er sich in einer ver zweifelten Zwanaslage befunden stabe. Bei dem geringsten Ver suche, daS Zimmer zu verlassen, sei ihm von dem Doppelposten das Bajonett au' die Brust oesttzt worden. Ebenso äußerte sic» der Hanpirendan! v. Wilübcrc. Der Büraermeistcr erklärte, dass, seiner ganzen Auffassung der Sachlage nach die Grenadiere unbedingt^falls er sich wider'etzte. gemiert hätten. Das wird von den Soldaten selbst bestätigt. Von der Fortbringung der Hauptmasse statte der Bürgermeister keine Ahnung, da er poliert worden war: dieses Gaunerstück har er erst aus der Neuen Assrch- in Berlin erfahren. Zur Lage in Nnstland. London. tPriv.-Tel.) Wie „Zentral News" aus Peters burg melden, ist das Urteil in der Verhandlung gegen Admiral Roihe st we » ski und die mit ihm anaeklagten Offiziere ver kündigt worden. Der Admiral wurde s re »gesprochen. Der Koiiimandant des Kanonenbootes „Vuivy" wurde kassiert, ebenst' Kapitän Elnpler. Zwei andere Offiziere wurden anher Dienst gestellt. Berlin. Der.Bundesrat überwies heute die Vor lage betrc"cnd den Entwurf eines Gesetzes über die Vornahme einer Berufs- und Betriebszählung im Jahre 1907 de» zustän- dmcn Aiisischjj'se,,. 'tt '§8 -x», -»isnss uff, „ ..mrpnz - ^ lpllUI D 'NPW WW