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^Iheritz. Zeitung^ Skscheint täglich mit Aus- der Sonn» und wird am SpStnachm^^^ ausge- geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- Äoren, sowie unsere Aus» Häger --r»ne„ Beitel» Weißeritz-Ieitung TllseszeitNg ick AhM siir HMMcke, SMeberg u. U. Inserat« werden mis 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez, 30 Pf. — TabeNarische undkomplizierteJuserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pf. RNllöÜlÄÜ für die Köm,, Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit E Illustrierten UnterhaltungsSlatt^ und täglicher UnterhaltungsbeUagr. Wv di« Aufnahme ri, s Inserat ^t«mmter Stell» und am bestimmten Lagen wird «ein» Garantie übernommen. Verantwo kicher Nedaneur: Pam Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde, -M-Zß- MonlW dW >4. Februar 1916 abends 82. Jahrgang Auf Blatt 13 des Reichsgenossenschaf'sregister«, betr. den Spar-, Kredit-und Be- zugsvereln Sadisdorf und Umgegend eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, in Sadisdorf, ist heute eingetragen worden: Der Böttcher meister Paul Wahl in Sadisdorf ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. An seine Stelle ist der Schuh machermeister Hermann Göpfert in Sadisdorf zum Mitglied des Vorstands gewählt worden. 1. ä. Reg. 8a/16. Dippoldiswalde, am 10. Februar 1916. Königliches Amtsgericht Grohes Hauptquartier, 13. Febr. 1916, vorm. Westlicher Kriegsschauplatz In Flandern drangen nach lebhaftem Artilleriekampfe Patrouillen und stärkere Erkun dungsabteilungen in die feindlichen Stellungen ein. Sie nahmen einige wirkungsvolle Spren gungen vor und machten südöstlich von Boesinghe über 40 Engländer zu Gesangmen.W Englische Artillerie beschoss gestern und vor gestern die Stadt Lille mit gutem sachlichen Er gebnis. Verluste oder militärischer Schaden wurden uns dadurch nicht verursacht. Auf unserer Front zwischen dem Kanal von La Bassee und Arras, sowie auch südlich der Somme litt die Gesechtstätigkeit unter dem un sichtigen Wetter. In den Känrpfen in der Gegend nordwestlich und westlich von Vimy bis zum 9. Februar sind im ganzen 9 Offiziere und 682 Mann gefangen genommen worden; die Gesamtbeute beträgt 35 Maschinengewehre, 2 Minenwerfer und anderes Gerät. Unsere Artillerie nahm die feindlichen Stel lungen zwischen der Oise und Reims unter kräftiges Feuer; Patrouillen stellten gute Wirkung in den Gräben des Gegners fest. In der Champagne stürmten unsere Truppen südlich von St. Marie-a-Py die französischen Stellungen in einer Ausdehnung von etwa 700 Metern und nahmen 4 Offiziere und 202 Mann gefangen. Nordwestlich von Massiges scheiterten zwei heftige feindliche Angriffe. An dem von den Franzosen vorgestern be setzten Teile unseres Grabens östlich von Maison de Champagne dauern Handgranatenkämpse ohne Unterbrechung fort. Zwischen Maas und Mosel zerstörten wir durch fünf große Sprengungen die vordersten feindlichen Gräben völlig in je 30—40 Metern Breite. Lebhafte Artilleriekämpse in Lothringen und in den Vogesen. Südlich von Lusse (östlich von St. Die) drang eine deutsche Abteilung in einen vorgeschobenen Teil der französischen Stellung ein und nahm über 30 Zöger gefangen, Unsere Flugzeuggeschwader belegten die fran zösischen Etappen und Bahnanlagen La Panne und Poperinghe ausgiebig mit Bomben. Die Angriffe der feindlichen Flieger aus Ghistelles (südlich von Ostende) haben keinen Schaden angerichtet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Oestlich von Baranowitschi wurden zwei von den Russen noch aus dem westlichen Schara-Ufer gehaltene Vorwerke gestürmt. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. ' Oberste Heeresleitung. Auch der zweite auf der Doggerbank torpedierte englische Kreuzer gesunken. Berlin, 12. Februar. (Amtlich.) Der amtlichen Veröffentlichung vom 11. Februar über die Ver- Ehrentafel M IMe LMM ml Trm. Aus v» VerüMPr Nr. 254 der König!. »Sachs. Armee. Leib-Grenadier Regiment Nr. 100. Leibkompanie. Wirthgen, Martin, aus Sadisdorf, leicht verw., bei der Truppe. 14. Insomnie-Regiment Nr. 179. 8 Kompanie. Richter IV, Kurt, aus Reichenau, leicht verw. 15. Infanterie-Regiment Nv. 181. 2. Kompanie. Schramm, Karl, Gefr. aus Bienenmühle Husaren-Regtment Nr. 5. (Preußen ) 1. Eskadron. Lehmann, Willy, Unteroffizier aus Schmiedeberg, bisher vermiet, in Gefangenschaft. 13. Infanterie-Regiment Nr. 178 8. Kompanie. Enderlein, Arthur Kurt, Landwehrm. aus Ruppen dorf f. Lirndwehr-Jnsanterie-Regiment Nr. 101. 9. Kompanie. Geisler, Karl Ewald, Soldat aus Burkersdorf f. Pionier-Regiment Nr. 29. 1. Kompanie. Köbach, Paul Otto, Pionier aus Schmiedeberg s. nichtung der „Arabis" durch unsere Torpedoboote ist hinzuzusügen, daß, wie die nachträglichen Fest stellungen mit Sicherheit ergeben haben, auch das durch einen Torpedo getroffene zweite englische Schiss gesunken ist. Des weiteren wurde sestgestellt, daß im gan zen der Kommandant, der Schisssarzt, 1 Offizier, 1 Deckossizier, 27 Mann von der „Arabis" gerettet worden sind. Hiervon sind aus der Rückfahrt in folge des Aufenthalts im Wasser der Schisssarzt und 3 Mann gestorben. Der Ches des Admiralstabes der Marine. Lokales Md Sächsische. Dippoldiswalde. Nachdem der praktische Arzt, Herr Richter, die ärztliche Versorgung der hiesigen Lazarette seit Jahr und Tag wahrgenommen hat, diese Tätigkeit aber am I. Februar niederlegte, hat Herr vr Herrmann in Rabenau das Amt für Monat Februar weiter vei- lorgt. Durch seine eigene Praxis und durch seine Tätig keit als leitender Arzt des Genesungsheims Seifersdorf ist er aber so in Anspruch genommen, daß auch er seine Tätigkeit hier einstelleu muh, weshalb am 1. Mürz das Vereinslazarett Weitinstist, das Genesungsheim Dippoldis- höhe und die Prioatpflegestätte von A. Reichel leider ge schlossen werden müssen. — Infolge eines Maschinendefektes im oberen Teile unserer Bahnlinie erlitten die Züge in der Sonntagsnacht starke Verspätungen. — Der Turnverein „Jahn" hielt am Sonnabend den 12. Februar seine I l. Hauptversammlung ab, die derstAl- vertretende Vorsitzende 2/4,0 Uhr eröffnete. Nach herz licher Vegrützung erstattete derselbe einen ausführlichen Jahresbericht. Der Verein konnte in diesem Jahre auf ein lOjähriges Bestehen zurückblicken und umfotzt 157 Vereinsangehörige, von denen 69 im Felde stehen. Sechs davon erhielten, das Eiserne Kreuz und neun erlitten den Heldentod. Die Geschäfte wurden in 9 Turnratssitzüngen, 9 Monatsversammlungen und in 5 Ausschutzsitzungen wahrgenommen. Di« Liebe und Dankbarkeit gegen unsere im Felde Stehenden wurde auch im Berichtsjahre durch Uebersendur.g von Liebesgaben gepflegt. Der Jugend, pflege wurde in noch gröberem Matze Aufmerksamkeit gewidmet Hierzu wurde vom Königl. Kultusministerium ein namhafter Betrag überwiesen. Die Weihnacht-», An- und Abturngesellige führte alle Glieder des Vereins zusammen, um Treue zu geloben und unserer Feldgrauen zu gedenken. An diesen Veranstaltungen nahmen zur Freude des Vereins der hiesige Bruderoerein, Freunde der deutschen Turnsache und unsere feldgrauen Verwun deten teil. Der Bericht ehrte am Schlüsse den verdienst vollen verstorbenen Vorsitzenden der Deutschen Turner- schaft vr. Ferd. Götz und seine gefallenen Mitglieder und dankte den städtischen und königlichen Behörden für bewiesenes Wohlwollen. Aus dem vom Turnwart Zönnchen erstatteten Turnberichte war zu ersehen, datz der Verein an 91 Abenden mit 2223 Teilnehmern geturnt hat- Durch Besuch aller Gau- und Bezirksoorturnerstunden bereicherte die Vorturnerschaft ihre Turnkcnntnisse. Turn arbeit zeigte der Verein der Oeffentlichkeit beim An- und Abtturnen und bei der Geburtstagsfeier Seiner Majestät Kaiser Wilhelm. Großer Wechsel in der Vorturnerschaft durch Einberufung erforderte die ganze Kraft der Leitung, um „turnsähig" zu bleiben. Uebungsmärsche wurden drei abgehalten und an einem Bezirks-Kriegsspiel teilgenommen. Auch nahm der Verein noch am Jungendturnen des Bezirks am 12. September in Seifersdorf teil. Der Bericht spricht von schwerer Zeit und klingt in dem Mahnrufe aus: „Haltet treu zur deutschen Turnsache!" Hierauf gibt ebenfalls Zönnchen seinen von den Rechnungs prüfern für richtig gesprochenen Kassenbericht. Einer Ausgabe von 512,90 Mark steht eine Einnahme von 929,76 Mark gegenüber. Das Vermögen der Hauptkasse beläuft sich auf 316,86 Mark, das des Turnplatzfonds auf 383,64 Mark und das der Unt« stützungskasse auf 30,43 Mark. Das Bereinsvermöaen ausschließlich der Geräte beläuft sich demnach auf 730,93 Mark. Als Vertreter zum Gautage wurden Turnwart und Vorsitzender gewählt. Dis Wahl der Rechnungsprüfer wurde am geschaltet und der vorletzten Monatsversammluug 1916 überlassen. Die Zusammensetzung des Turnrates blieb abermals bestehen. Der Vorsitzende schließt hierauf mit Dank für opferfreudiges Schaffen und ermahnte die Jugend, die Bestrebungen des Vereins in ihrem eigenen Interesse zu unterstützen. — So hält auch der Turnverein „Jahn" in dieser schwerer» Zeit treue Wacht und weckt neue Kraft fürs Vaterland. — Am Sonnabend (später als in anderen Jahren, da die leitenden Turngenojscn infolge anderweiter In anspruchnahme mit den Vorbereitungen früher nicht fertig sein konnten) hielt der Turnverein Dippoldiswalde (der ältere Turnverein) seine Jahreshauptversammlung im „Stern" ab. Zum erstenmal wohnten ihr die Jungmann- schast und dir Frauenabteilung bei. Der Vorsitzende Herr Rudolf Reichel eröffnete die Versammlung kurz nach 9 Uhr, sprach nach Erledigung des formellen Teiles den könig- lichen und städtischen Behörden herzlichen Dank aus für die Unterstützung der Turnsache im allgemeinen und des Vereins im besonderen, betonte, datz Jungdeutschland beider- lei Geschlecht» durch seine Teilnahme an der Versammlung einen tieferen Einblick gewinnen solle in die Arbeit eines Turnerjahre» und damit gesteigertes Interesse an der deutschen Turnsache. Was im besonderen die Teilnahme der Turnerinnen anlange, so wolle man daran denken, daß der Krieg die Frau aus so manchen Platz gestellt hat, wo fiüher nur der Mann stand — warum nicht hier? Hierauf gedachte Herr Reichel des großen Verluste», den die deutsche Turnerschast im vergangenen Jahre durch den Tod de» „Vaters oer Turnerschast" vr. Götz erlitt. „Herz und Hand dem Vaterland!" Dieses sein eigenes Wort sei die Richtschnur seine« Lcbenswerkes gewesen; mit welchem Erfolge, zeige der Umstand, datz 700000 deutsche Tun.er heule unter den Fahnen stehen oder —