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Dresdner Nachrichten : 25.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-09
- Tag 1875-09-25
-
Monat
1875-09
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.09.1875
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U>rH»««n« '»glich Ir«» Uir u, drr axpedlllo» Piallenllrulic >4. ilbo»- nimentrprei» vterttljali» lich rMark KO Psg,.durch dir V»l, 4 Mart 7» Mir Liuzel, Nummern lü Vize- ilulloge 2KOOO i-'tpl. htlr die Mickgabe ringe- landi-r Manulcrchlr mach! sich die Nedacuon nichi verbiiidlich. Jnseralr» Rnnabme aud- würtS: ui>4 V»»I«r iu Humdur». Per- ii». Wir». 0civ,«g. Bus«,, «regia», graulsuit u M. — itixl. Uo»«, in ilieriiu, Leipzig, 2Vic,i, Huiüduig, ^rankinn^n M,, N7un- tcruulsurl n. M, — i>. Voigt iii iliiemnip, — llo- r»,!-»>!!!», üuiiior L co. in Pari». Tageblatt snrPolitik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr, l Druck und Eigenthum der Herausgeber: Hiepsch ^ ^lellhardt in Dresden. Lnieratc wer»»,, Martrn, Liraiie Ui angenomurrn di? Ad, s Ndr, S»n,itagl di» Mllag» lt U„r, In Ncuiiadli grUie Mo«»«« gasse ö bis Nachm, 4 Uhr. Der Raum einer eg, ipaliiae» Pelikjeiie kostet in Psq.. irtiigesaiidt di« geile 40 Pliic, Sine Garantie siir dal nach I> tägige Srlchet» neu der Inserate wird nicht gegeben. Sl»!w!irtige Annoncen» Auslrage «an UN? und«» kannten Iirmen und Per» Unicu inieriren wir nur gegen Pränumerando» -sahlung durch Brief marken oder Poiiciuzali» lililg, Neun Tilden koste» t> Piae, Imei ic >ür die Montag? diummer oder nach einem Ieiitag» die PeuljeUe üb Psge. Nr. 268. Z,r!«!,;ij,sttr Jahrgang. Mitredacleur: Für bas Feuilleton: vr LmU I-ixIvl« Hart«»»»». I» llillllüll »>W»I Tresse», Sonnabend, 2». September 187». Pvlttijchks. Knallte es nicht in dm Gebirgen Bosniens unverdrossen fort, soviel auch die Eonsuln der Großmächte den Insurgentenführern aachweisen, daß das Knallen den Großmächten leinen Spaß macht, so würden heute nur sri.dmverkündende Meldungen vorliegen. Denn daß die von allen Großstaaten fieberhaft betriebenen Rüstun gen alle nur den löblichen Zweck haben, den Frieden vor jeder Be- rohung zu sichern, diese erhabene Weisheit haben die Völker endlich gegriffen, nachdem die verschiedenen KricgSministcr sie unzählige Male gepredigt haben. Recht schwer ging den Völkern diese Logik in den Kopf, aber Gott sei Dank, sie ist nun darin. Es gibt zwar immer noch einige selbstständige Denker, die es für unmöglich erllä- ren, daß die Vermehrung der Ausgaben für das Heer noch lange fortgesetzt werden leime, ohne zu einem allgemeinen wirthschaftlichm Rückgänge, wohl gar zur Verarmung zu führen; ja der Aberwitz dieser Menschen geht sogar so weit, zu behaupten, daß, wenn die stehenden Heere immer weiter machten und damit die voltsthümlichcn Freiheiten immermchr verkümmern, die Hcerejj'dereinst die Noth- Wendigkeit ihres Daseins durch triegerische Beschäftigungen beweisen wollen. Aber das Alles ist ja dummes Zeug, die Kriegsmmistcr müssen das besser wissen. Jedenfalls — darin stimmen die Kricgs- götter und die Thoren von Denkern überein — muß erst eine voll ständige Erschöpfung der Kräfte sich zeigen, che mit dem jetzigen Systeme gebrochen wird. Wir in Deutschland haben noch Einiges zuzusetzen. Da wcr- oen zwei neue Eisenbahn-Bataillone gebraucht. Und damit ist cs so eilig, dag nicht euva der Reichstag darum gefragt wird, sondern daß er blos sein „Amen!" zu der bereits fertigen Ncusormation zu sagen hat. Daü nennt inan doch prompte Bedienung! Wenn dabei auch der Eoustituüvnalismus in die Kriimpe geht — was thut'S? Bei den Lesterreichern macht sich's etwas doucer; schließ lich aber weisen die Schlußziffern des Militär-Budgets für 1876 auch nur Erhöhungen auf. 1876 ist ein Schaltjahr. Ter eine Schalttag mehr lostet unseren südlichen Nachbarn eine Mehrausgabe von 118,060 Gulden für Verpflegung und Löhnung der Truppen, denn der 20. Februar soll doch kein Fasttag sein. Obgleich die Lebensmittelprcise sinken, Tuch, Leinwand und Leder billiger wer den, so steigt das österreichische Heeres-Budget im Lrdinarium - die Uchatius-Kanoncn nicht gerechnet — um 2 "Millionen. DaS geschieht in einein Augenblicke, da Oesterreichs Kaiser die Delegationen in der Hofburg empfängt und dabei feierlich betont, daß trotz der, Oesterreich in erster Linie berührenden, orientalischen Wirren, die Ruhe der Monarchie und der Friede Europas erhalten bleibt. Da haben wir's! Ter Friede Europa'S ist gesichert, folg lich muß das Armce-Vudgct erhöht werden! Erfreulicher als diese Locik klingt die Versicherung, der wir vollen Glauben schenken, daß zwischen Oestcrreieli, Teutschluud und Rußland das „herzlichste" Einvernehmen herrscht, sowie Ocsteercich zu den anderen Staaten „freundschaftlichste" Beziehungen unterhält. Diese Hemer lenS- werthe UnterschOoung bezeugt die ungeschwächte Fortdauer des Treitaiserbündnifses. Erwähnenswert!, ist, daß Franz Joseph wohl von dem Ausstande in den türkischen Provinzen spricht, der hohen Pforte aber nicht mit einer Silbe erwähnt. Bei jen nn Empfange spielte noch eine interessante Privatseene, Rach Becnoigung seiner Ansprache unterhielt sich der Kaiser in llut seliger Weis ? mit den einzelnen Deputirten, nur den Präsidenten des äste r ichisä cn . bz.ordn eahauP , Or.Nechbauer, würoigte er keines Wortes, sonoern drehte ihm mehrere Male demonstrativ den Rücken zu. Run hat der verdienstvolle Rechhauer, ein freisinniger Kopf und guter Lestcrrcicher durch und drnc!i, früher wiederholt Zeichen iaijcr lecher Huld empfangen. Die Ungnade rührt daher, daß Rechbauer bei ein,m Bankett in Graz die großen Verdienste gerühmt hat. die der Grazer Bürgermeister sich bci der Alfonso-Affaire erworben habe. Man entsinne sich des Seandals, wie der spanische Mordbrenner Alfon,o und seine Gemahlin Donna Blltzica durch ihr freches Auf treten die Grazer Bevölkerung beleidigt hatten Tcm österreichischen Kaiser hat man nun den Glauben beigcbracht, die Spitze des sich an den Alsonso Scandal lnüpfcnden EonfliklS kehre sich gcgcn ihn, den Kaiser, und dieser hat sich nun vernehmen lassen, daß cS ihn schmerze, daß der Präsident des Reichsrathcs, dein er so oft Zeichen seiner Huld gegeben, die Partei des Ausstandes genommen, Wie ungenau sind doch mitunter die Fürsten unterrichtet! .Wie leicht erklären sich Vorkommnisse wie die unverdiente Kränkung des braven Rechbauer, aus den schivarzgcfärbtcn Einflüsterungen ihrer Umgebung! Marschall Mac Mahon nimmt in der Provinz Truppenschauen ab. Das Volk begrüßt ihn diesmal ein wenig wärmer als sonst üblich; inan hat gefunden, daß er nicht all' das Ücble vollbracht hat, dessen man sich von ihm versah. Wenn Mac Mahon, der oberste Diener der Republik, mit fast altjüngferlicher Scheu vermeidet, daü Wort „Rcpublil" auszusprechen, so ist daö höchst undanlbar. Bei 600.000 Francs Jahresgehalt kann man seiner Ernährerin den ^ richtigen Rainen geben. Dafür erhält er fast in jeder Rede der Maires und Gcncralräthc das verhaßte Wort „Republik" in's Ge sicht. geworfen. Sein großer Gegner, der kleine Thierd, hat jüngst in der Schweiz von dem russischen Staalskanzler Gortschakow zwar zu hören bekommen, daß zwischen den friedlichen Bestrebungen Frankreichs und Rußlands kein Widerspruch obwalte, daß aber der UltramontaniSmus, den Frankreich so sehr begünstige, eine Gefahr darstelle. Nach der Anschauung der Eabinctte von St. Petersburg, Berlin, Wien und Rom hat der Ultramontanismus im Vatikan blvS! sein Haupt, seine Kasse, Arm und Schwert aber in Frankreich, lieber! diesen schwarzen Punkt hat Fürst Gortschakow sich unumwunden ausgesprochen; er suchte mit edlem Nachdrucke Herrn Thiers jede Illusion und jeden Zweifel zu benehmen. Wird aber Frankreich die Kraft sbesitzen, sich der Umarmung dieses tödtlichen Systems u» «nt,leben? VocaleS und Sächsisches. — Dem Gutsbesitzer August Friedrich Schubert in Nieder- > saida ist die silberne 'Medaille vom Verdienstorden und dem Factor in der Wachstuchfabrik Roellcr und Huste in Leipzig, Carl Gottfried Waage aus Anger, die silberne Medaille vom Albrechtsorden ver liehen worden. — Generalleutnant Senfft v, Pilsach, die Majore v. d. Pla nitz und v, Rosiitz und 'Rittmeister Freiherr v Hammerstein haben sich nach Königsberg i, Pr. begeben, um die Einrichtungen des ost- preußischen Kürassier Regiments Nr. 3 (Graf Wränget), Kaserne, Stallungen, Reitbahn u. s. w, in Augenschein zu nehmen, da sich dieses Regiment in den Cavalcricmanövcrn bci Könitz durch ganz besondere Tüchtigkeit ausgezeichnet hat. — Der Zusammentritt des Landtags ist nunmehr aus den 12. October festgesetzt worden. — Nach einer Bescheidung des Gcncrnl-PostamteS findet eS kein Bedenken, daß offene Karten, welche in Größe und Form den gewöhnlichen Postkarten entsprechen und auf der Vorderseite nur die Aufschrift tragen, die gedruckten Mittheelungen aber auf der Rück feite enthalten, auch im allgemeinenPostvereinSveikehr gegen die er mäßigte Tare für Drucksachen zur Beförderung zugelaffen werden. — Eine ungeheure Menge von Reclamationcn sind beider betreffenden Steuercommission cingegangen, deren Zahl sich wohl auf 10—12,000 belaufen kann. Ihre Prüfung wird zunächst vor genommen Von diesen Reklamationen werden sehr viele aus for mellen Gründen abzuweiscn sein. Die dadurch trotzdem ent stehende Blühe wäre der Neclamationscommission erspart geblieben, Hütte man nicht auch auf oenjenigen Abschätzungs-Formularen, die Denen zugestellt wurden, welche nicht declarirt haben, sondern abgeschätzt wurden, und nun bekanntlich nicht mehr reclamiren können, die Bemerkung' „Reclamationcn sind in der und dcrZeit anzubringen", stehen gelassen. Dadurch sind sehr Viele irre gewor den und haben gemeint, sie wären doch zur Reklamation berechtigt. Die Aufstellung des steuerpflichtigen Einkommens hat ergeben, daß in der Stadt Dresden die Zahl der Beitragspflichtigen überhaupt 80,070 beträgt. Der Gesammtbctrag des Einkommens der steuerpflichtigen Dresdner beziffert sich aus 170,007,102 Mark, von denen nach Abzug der Schuldtzinscn ein steuerpflichtiges Ein- lommen von 066,740,163 Mark überhaupt verbleibt. Dies vcr- thcilt sich so : Einkommen aus Grundbesitz 21,901,744 Mark, aus Kapitalzinsen 34,1 l l,015 Mark, aus mit Gehalt oder Lohn ver bundenen Stellungen 40,440,024 Mark und aus Handel und Ge werbe 74,534,417 Mark. — Zu den vom Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen angelegten Prachtbauten hier, als: Zwinger, japanisches Palais re., kann auch die Ritterstraßc 3 gelegene Ritterakademie, jetzt Eadctten- hauS, gezählt werden Am 3. October 1725 wurde dieselbe ihrem noch jetzt dienenden Zwecke, Ausbildung junger Männer für den Ossiziersstand, übergeben und wird am nächsten 3. October d.J. der ! 150jähngc Stiflnngütan dieser, heute noch einen großen Ruf ge nießenden Militärakademie feierlichst begangen werden. Der jetzige Eommaiidcur daselbst ist der Oberst der Infanterie Fuhr. v. Well. - Unsere liebe Schuljugend hat schon wicoer Ferien. Gestern ! nach 4 Uhr eilten die Zöglinge der städtischen Gelehrten- und VolkS- ! schule» mit den erhaltenen HalbjahrSceniureir nach Hause und in I die Michaclisserien. Man sah viele frohe Angen, aber auch manches i betrübte Gesicht, lieber die Räthfichkcit von vollen acht Tagen ^ Michaelisfcrien sind die Meinungen sehr aetheilt. Ein. zwei Tage i genügen unseres Erachtens zum Scheuern der Schullocnle. Vielen Eltern, die mit ihren Kindern in den heißen Juli- und Augusttagen ein Sommerlogis beziehen, sähen cs lieber, sic könnten dasselbe volle vier Wochen benutzen, als bloße drei Wochen. Die vierte Woche, die cS Sommerferien giebt, benutzt man für die Gesundheit der Kin der besser im Sommer, als im kühlen Herbst, wo die Kinder ohne Gefahr die Schule besuchen können. Mochten die Stadtverordneten bci der bevorstehenden Enliverfung des Loenlschul-RcgulativS dies berücksichtigen! Keine Braunschweig. Bankschcme nehmen. Da die Braun- schiveiger Bank in einer kürzlich ahgchallcncn Generalversammlung beschlossen bat, das Notengcschäst bcizubehaltcn, aber sich dem 44 des BantgesetzeS nicht zu unterwerfen, so muß das Publikum bc sonders hierauf aufmersam gemacht werden. In Folge dieses Be schlusses nämlich dürfen die Noten der Braunschwcigcr Bank laut tz 43 des Bankgesctzes vom l. Januar 1876 ab außerhalb des Herzogthums Vraunschwcig zu Zahlungen nicht gebraucht werden. Wer solche Noten außerhalb des Hcrzogthums Braunschwcig zur Leistung von Zahlungen verwendet, wird nach tz 56 des Bankgc- sctzcS bis zu 150 Mk. bestraft. Es ist deshalb anzurathen, schon jetzt solche Scheine über die Grenze zu schaffen. — In diesen Tagen beginnen die Herbstcontrolvcrsammlungen des beurlaubten Militärstandes, Reserve und auch Landwehr. Un- cntschuldigtes Ausbleiben wird bekanntlich bestraft, beachte daher Jeder die ihm zugehende oder schon zugcgangcne Ordre. — Leit gestern hat man mit dem Äbbrcchen der Badezcllcn auf der Elbe begonnen und somit die Macht des am 23. September begonnenen Herbstes anerkannt. — Auf einem der neuen Militär-Etabliffcmcnts-Bautcn hat sich gestern ein Unfall ereignet, der durch die Fama im Laufe des Tages ganz colossale Dimensionen angenommen hatte, dem aber in ' Wahrheit nur folgende Thatsache zum Grunde liegt. Einige Arbeiter hatten eine stcincre Treppenstufe an den für sie bestimmten Platz legen wollen, dieselbe aber fallen lassen. Dadurch ist nun nicht allein einer dieser Arbeiter am Beine gequetscht, sondern cs sind auch noch zwei andere, unten am Fuße des Treppcnbaues beschäf tigte Arbeiter durch die von oben herabfallcnde Strffc getroffen und verletzt worden, so daß man sie nach der Diaconiffen-Anstalt zu! schaffen für nöthia befunden bat — Beim Baue des neuen Justizgebäudes hat eiiz Arbeiter, aller Wahrscheinlichleit nach aus bösartiger Absicht, den Treibriemen von der Locomobilc an mehreren Stellen durchschnitten. Wäre der angcrichtete Schaden nicht vor Beginn der Arbeit bemerkt worden, so hätte leicht während des Aufziehens der schweren Steine große» Unglück entstehen können. Der Betreffende ist gefänglich eingezogen worden. — Am Zwinger, zunächst Hauptwache und geheimes Archiv, wird durch die neue Wasserleitung jetzt auch die daselbst befindliche Wasserkunst, „Knaben Ncptunschaale tragend", gespeist und gewährt einen recht hübschen Anblick. - Die vierte L.anvtvcrsammlnng dcS kcutick'kn Vereins von Dirigenten und Lehrende» an höheren und mittleren Mädchen schule» findet in tcn Lagen vom W. big W. iLeptcmber in Drcctcn statt. Mitgliedskarten find gegen Einsendung von 4 Mark durch den Dieccloc Oe. Eaopari in Dresden zu dczichen. Gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte gewährt die Bertin-DreS- tcncr Bahn eine Fahrpreisermäßigung von 50 Proc. auf die ! Zeit vom 25. September bis 5. October. Möglichste Tüchtigkeit in der'Anfertigung aller Arten von ^weiblichen -vandaibeitcn ick siir die HauSiraucn und Solche, die cs werden wollen, anerkannter Wciic viel wichtiger, als Franzö sisch, Englisch, Klavier u. s. w„ und eine reick'e Quelle angeneh mer und wirthschaitlich vorkheilhaitcl Thätigkc t und bei dem täg lich wachsenden Verbrauche dieser Erzeugnisse für zahlreiche Frauen und Mädchen daö sicherste Mittel zur Erreichung einer ehren vollen Selbstständigkeit, welches mit Erfolg selbst in dem Alter verwendbar iii, wo die Kralle nachzulahen beginnen.. Leipzig crbäll mit ersten Orwber d. I. nach dieser Richtung bin ein sehr nützliches Institut, eine „Fachschule > iir weibliche s? a n d- arbeiten', welche eine Frau A u g u sl^ B u i ch, an der Pleiße 'Nr. 7, eröffnet. Der Unterricht in dieser Schule wird sich aut alle Gebiete der weiblichen Arbeiten, von: einfachsten 'Nähen und Stopfen bis zur Ausführung elegantester Ausstattungen und Kleiterconsectionen, Putz u. tergl. mehr erstrecken und in 5 ver schiedene Eurse verthellt werten. Vielleicht, daß auch von hier sich Schülerinnen für diese Fachschule finden. - Der Monstrcproccß gegen die Directsrcn der Prrnaer Bank ist nnnmcbr, Dank der cracte» Leitung des Vorsitzenden. Bezlrkö- gerichtsdirettor Ov. Stöckel, vor dem Bezirksgericht Freiberg ver handelt worden. Lektercö war, weil man i» Pirna nicht ganz unbelhclligtcn Schöffenstand und große (gerechtes Erbitterung vermuthete, zur Führung der Hauptverhandilmg designirt. Das Material, wclchcö zu hcwälliacn war. ist geradezu erdrückend. Die 'Akten umfassen ca. NttllO Blatt, die Beweis-Urkunden und Beilagen wiegen w Eentncr. Beweismittel find in dem Anträge der Staatsanwaltschall «Zeugen, Sachverständige und Urkunden) 156 benannt. Bio jetzt haben über solche Grüntcr-Processe in Oeste: reich «OffcnhciiiO die Geschworenen, in Preußen (Posen) iuvistishc Richter Recht gesprochen. Beide Male Freisprechungen. In Sachsen urtlnllen und vcrurtheilc» Schönen-Gerichte. Am Doiinersiag Morgen gcgcn 4 Uhr gehen zwei Aud- trägerinnen der Dresdner Nachrichten mit ihren Körben ruhig nach der Zahns,mssc ihres WcgcS, als vier Männer auf sie los- kommcn. Von diesen werden die Frauen aus die empörendste Weise gcschimv t und bedroht, mmi reiN an «inen Körben herum »nd schimpft gcgcn alle Dresdner Zeitungen; ein dazu kommender Austräger ans kein „Anzeiger", der die Leute beruhigen will, wird mit beschimpll und mit bedroht und die Drei wiffen sich schl-eßticb nic! t anders ru reiten, als daß sie sich in die Hausflur Altmai kt 22 flüchten. Zum Glück gelang cs noch, die vier Herren zu arrctircn. Zwar sind sie nach Eoiifiättrung ihrer Persönlich keiten. weil sic die Rohheiten in völliger Betrunkenheit begangen, enllasscu worden. Wir polizeilich festgcstellt wurde, bilde ten ein Ncslauvatcuv En Beiger, ein Mcinhändlcr Looß und zwei Kellner, Louis Mlischk und Bernhard Brendncr das famose vlcr- blätlrige Kleeblatt. — Die jetzige Leipziger Messe ist netto die 150., die der Ist Mbrc alte TuclffadOkant'August Patze! k «um. ans Spremberg bezieht, ohne d«c gancc Rcihe, die mit der MichacliSmcsse 1825 beginnt, auch nur cmnial durch Abwesenheit unterbrochen zu haben. Er ist jetzt Eirossahrikant und B nn d e Sg en era l, d. h vom N t e d c r l a n s i tz c r S ch ff tzc n b nn d c, dem etwa 20 L-chützcnvcrcinc angchören. Der Tag seines diesmaligen Ein. treffend ist natürlich nickst vorübergegange», ohne daß dem selte nen Jubilar von seinen Meßsrcunhcn u. s. w. Aufmerksamkeiten crwic>cn wurden. — Es gebt auch in Dresden manchmal etwas schnell. Der Antrag tcö Stativ Gcucke z. B. aut Beleuchtung des dunklen Tbeilcs der Ehemnitzcr Straße iSchanze —Planen), vor 14 Ta gen erst im Stattvcrortnelcncollegium gestellt, ward vom Rath nickst nur schon zum Beschluß erhoben, nein, er ist seit Dicusmg gar schon ausgciühit. Zwölf Petroleum-Lampen gießen ihr Lickst zur Freude alter Planenschen über den bislang in Dunkel ge hüllten Straßentheil. — Neuerdings wird nnS bestätigt, daß der von uns kürzlich erwähnte. An ang v. M. in Wstinticn aus der Insel Euba ge storbene Bruno Ich» (nickst Jahn« aus KIrchbcrg wirklich der frühere Besitzer Mafok e'S gewesen, welchen er dem hiesigen zoologischen Garten, obscbon ihm in Berlin bereits IOOÖ Tblr. geboten worden waren, um eine billigere Summe verkaufte. In Leipzig liegen die säinmtlichen wcrthvollcn Sammlungen, die Ichn ans Airika mitgcbraclst, aber nickst wieder dahin mitiicbmen wollte. Er übergab dieselben tcm Verein sür Völkerkunde zur Aufbewahrung; zum Ankauf waren sie bei» Verein zu theucr. Inzwischen soll cr sie aber dem Verein testamentarisch ver macht haben. — In der Wilsdruffer Vorstadt ist vorgestern ein junges Mädchen icslgcnommcn worden, das dabei abgciaßt worden war, wie cö beim L^echieln eines Thalcrö von dem bingclcgtcn einzel ne» Gelte ein Füiffzigviennigstück zu cocamotircn gewußt und dafür »och eins gefordert batte. Dieses Manöver war ihr zuvor schon in verschiedenen Bäcker- und Fleischcrladcn gelungen und hatte sie dies vermnthlich so dreist gcmackst, daß sic die nöihigc Vorsicht »ntcrlicß und bei der Manipulation erwischt wurde. - In der dritten Etage eines Hauses der Secslraßc wurde gestern Vormittag Rauck'und ei» Geruch wahrgcnommen, der von einem BLaiite hccznrühlcn schien. Als einige im Hause wohn haften Leute der Sache näher aus den Grund gingen, zciclle sich denn auch, daß ein in iinmittclbarcr Nähe einer (H'se befindlicher Valkcn Feuer gefangen hatte und brannte. Nachdem man der Gefahr erst aus dst Spur gekommen war wurde sie bald wieder beseitigt. — Die Ncusiadt, oder vielmehr die dortigen Händler mi» Süßigkeiten werden jetzt von einer jungen Fraucnsverion von ca. 22 Jahren, angcbllch mit einem auffälllgen blauen Schleier am Hut. gcbrandschatzt. Die Person bestellt in einem solchen Geschält sür eine Frau von Sound So Waare. und ißt sich dabei gehörig an den am den Ladentischen ausstebrnden Kuchen n.s.w. mtt. sie. schiltst bann entmebei' ein ln Folge bet> Ocennc'-a ven
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