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V2. Jahrgang. SSV. Montag, S1. Dezember 1V17. DnchnmIchM: «,chr<B«n> Orr»"«»- F«r»>prech«r-Samm«>numm«r: >AAU. Nur Ivr SiachigejprSch«: »00U. L8T4L —neigyrltch I. D»«d»n «I» »«, Aun«^>n« ttm S»«>. Ml» «u «m««> N«8 »ei ««nma-ig», Zuftrllun, »>»» »I« Pol, (,».« «»»«»geld, M m»n-ul« > «« vl. >.-.l.e.-Preis«. Vx Zeix <»«« »SUixn »» V>. Norv>g»p>«i« » Nn,»>»e>> -« »ch G»»»« u. «,»>«—<«» u r»»h dl»«pocht,, — Nm»».Nu>»r >», V»I»,»!>«^H> — »o»,d> >vv> Schrtstevu», »nd b«nw>ge»HL»>^>eSr. «arienlrrakr 38/40 vrx« ». ««ia, o«m «»«»Ich » »richakd,» »««»«. N,ch»Nt« «a »gl »«UNch«« vn«lltn,n^d« ,.v»«»rn«, n»chr mtlP, - Ux»»r-»»,x echrtNN««» «erd». »tch» »»idri-ahn. It.M AMMMM» » MlMl» »il iil> M k!iN Ver,»«S uaek ««»»»51«. 8Sü!8!. SlkNlMl Die deutsche Abordnung in Petersburg. Erfolgreiche deutsche ErkundungLtStigkelt au der englische« Front. — Heftige Artillerie- und MinenwerferkLmpfe iu Ralle«. Unsere Kriegführung zur See im Jahre 1817. — Die Srnährungsschwierigkeiteu iu Sngland uud Ftalieu. — Amerika und Nuhlaud. Der amtliche deutsche Kriegödericht. Tie Verstaatlichung der russischen Paulen. »nd unaufhattsam dem Schicksal völliger Vernichtung ent. 1»«tl>ch.i Grobes Hauptquartier. SV. Dezember. Weltlicher Krieqsschaupfatz. Im Nveru-Bogen, südlich von der Scaroe nnd aus > östlichen Maas-Üse» »var die Artillerictätigkeit zeit- »eilia gesteigert. Kleinere vrkiindnngogcsechte an der englischen Front nnd in den Argonnen. Oestllcher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Mazedonische Front Nordwestlich von Monastir «nd am Doiran- Gee lebte das Jener vorübergehend ans. Italienische Front Am Tomba-Rücken nnd im Piave-Abschnitt Aeiberscits von Pcdcrobba entwickelte» sich a»n Nachmittag GeftigeArtillcric- nnd Minenwerserkämpfe. Der Erste Generalquarticrmcister: tW. T. Bi Lndenborss. Der deutsche Abeudbericht. 8 e r l i«. SO. Dezember, abends. sAmtlich. W. T. B.s «wische» M a»«»i n« nnd La «acqnerte nahmen — »?.««»> »0. J-nll 1807, vmn 2t «tsere Truppe, in vrtlick^n, Borstoke die vordersten cnq, llschen Grüben und machten einige hundert Ge, I a « g c n e. Tagsüber heftiger Jeuerkamps am Monte Tomba. vesteneichisch-»««arischer llrlegibecicht. Wie«, S0. Dez. Amtlich wird verlantbart: Örtlicher Kriegsschauplatz, Waffenstillstand. Italienischer Kriegsschauplatz. Gtelenwcise erhöhte Artillcrietätigkcit. s«. T. B.s Der Ehef des GcncralllabS. Die deutsche Abordnung iu Petersburg. Nach einer Meldung der Petersburger Tclegraphen- Ngentur ist die deutsche Abordnung zur Be sprechung technischer Fragen in Petersburg gar Abhaltung weiterer Besprechungen cingetroffcn. tWTB.i Rückkehr des Grafen Vzerni» »ach Wien. Der Minister des Aeutzeren Graf Czernin begab Ah Freitag abend mit einem Teile seiner Begleitung von Brest-Litowsk nach Wien, um mit den inastgebenden Stellen das bisherige Ergebnis der ersten Konferenz zu beraten. lW. T. B.s Noch eine englische Stimme über Brest-Litow-k. Dem „Nieurve Notterdamsche Courant" zufolge meldet der Londoner Korrespondent des ..Manchester Guardian": .Man kann bereits sagen, daß in verantwortlichen Kreisen keine Neigung bestehe, über die dcntschen Vorschläge zu spötteln oder sich zu weigern, sie in Eiivägung z» Stehen. Sie werden genau und mit Misstrauen untersucht werben, aber aus den ersten Blick ist man geneigt, sie als einen ernsten Schritt der Mittelmächte zu be trachten. Wenn eine Verpflichtung, Belgien, Serbien, Nu-mänien nnd Montenegro wtcdcrhcrzustellcn, erreicht würde, so daß kein Mißverständnis mehr möglich wäre, und wenn sie mit einer Schadenvergütung für Belgien gepaart gingen, so würde das auf die Haltung der liberalen Partei bm Parlament von arotzcm Einfluß sei»." Ein englische- Abkommen mit de« Volschewikl. Zwischen der englischen Mission und der russi sche» Negierung ist in der Frage der StaatSkuricrc ein Einvernehmen erzielt worden. Die rnssischen Kuriere werden nach England unter genau den gleichen Be dingungen gbrclsen, wie die englischen Kuriere nach Ruß land kommen werden. (W. T. B.) Amerika und Rnstlaud. Die „Franks. Zig." berichtet aus Basel: Nach einer Washingtoner Havas-Mcldung hat die Regierung der Ber einigten Staaten den O b c r st I u d s on. den amerikanischen Die Verstaatlichung der russischen Van!cn. Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet: Ein Dekret über die Verstaatlichung der Banke» be sagt: Im Interesse einer gerechten Organisation der össcnt- lichcn Güter, im Interesse einer kraftvollen Ausrottung der Spekulationen der Banken und der volle» Befreiung der Arbeiter und Bauern und des gesamten arbeitende» Volkes von der Ausnutzung durch das Großkapital und die Banken und mit dem Ziele der Bildung eines Instituts, bas wahrhaft im Interesse der Klasse der Besitzlosen arbeitet, ist die Schaffung einer einheitlichen Volks- hank der russischen Republik beschlossen worden. Der ausführende Hauptausschuß erklärt alle Bankgeschäfte zum Staats Monopol. Die gegenwärtig bestehenden Aktienbanken und privaten Bankhäuser werden mit der Staatsbank vereinigt. Aktiva und Passiva der Banken werden liquidiert und von der Staatsbank übernommen. Ueber diese Fusionierung wird ein besonderes Dekret das Nähere bestimmen. Der Rat der Staatsbank übernimmt die vorläufige Verwaltung der Geschäfte der Privatbanken. Die Interessen der kleine» Bankkunden werden vollständig gewahrt werden. Der ausführcndc Hanptausschutz hat das Dekret mit allen Stimmen bet fünf Stimmenthaltungen angenommen. lW. T. B.) Der russisch-japanische Gehei,„vertrag. Die Petersburger „JSrvestlja" enthalt den russisch- javanischen Zusatzvertrag von» 20. Juni und 3. Juli 1010 zu den russisch-japanischen Geheimabkommen 17^««L »0. J-ull 1807, vorn 21. Juni und 4. Juli 1010 und vorn 2ö. Juni und 8. I-uli 1012. Die „Jswestija" ver öffentlicht die Abkommen unter der Ueberschrist: „Geheim abkommen zwischen Rußland und Japan, das ein be waffnetes Auftreten gemeinschaftlich gegen Amerika und England im fernen Osten vor dem Jahre 1021 im Auge hat". Der Zusatzvertrag enthält sechs Artikel. Der Artikel 1 besagt: Beide hohen vertragschließen den Parteien sind darüber einig, daß die Lebensintercsscu der einen wie der andern Partei die Sicherung Chinas erfordern gegen die politische Herrschaft jedavcder dritten Partei, welche feindliche Plane gegenüber Rußland oder Japan hegt, nnd verpflichtet sich deshalb gegenseitig in Zu kunft jedesmal, wenn die Umstände dies cr-sordern, in offen herzige und auf vollem Vertrauen basierende Beziehungen zueinander zu treten, um gemeinsam die erforderlichen Maßnahmen zu treffe», zur Verhütung der Möglichkeit deS Eintritts einer solct>cn Lage sin Chinas. ,, Der Artikel 2 besagt: Für den Fall, daß der nach ge meinsamer Uedcreinknnft zwischen Rußland und Japan ans Grund vorherigen Artikels getroffenen Maßnahme eine Kriegserklärung seitens einer dritten Ma>'R, m-'chc A-Bbcl 1 dieses Abkommens im Auge hat. mi die vertragschließenden Parteien erfolgt, muß die andere Partei aus die erste Auf forderung ihres Verbündeten ihr zu Hilfe kommen. Jede der hohen vertragschließenden Parteien verpflichtet sich hier mit für den Fall des Eintritts einer solchen Lage, leinen Frieden mit dem gemeinsamen Feind zu schlichen, ohne hierzu das vorherige Einverständnis ihrer Verbündeten erhalten zu haben. Der Artikel 3 lautet: Jene Erfordernisse, bei deren Bor- handcnsein der Hohen vertragschließenden Partei der Gegen seite entsprechend dem vorherigen Artikel bewaffnete Hilfe erwiesen wird, ebenso wie auch die Wege, auf welchen diese Hilfe verwirklicht wird, müssen bedingt sein durch die zu ständigen Stellen der einen wie der anderen vertragschließen den Partei gemeinschaftlich. Der Artikel -1 bestimmt: Besonders hcrporz"hebcn ist, daß weder die eine noch die andere der hohen vertragschließen de» Parteien sich durch, den Artikel 2 dieses Abkommens zur Erweisung bcioafsnctcr -Hilfe für ihre Verbündeten ver pflichtet halten muß, soweit ihr nicht selbst durch ihre Ver bündeten Garantien dafür gegeben sind, das, auch jene ihr Hilfe erweisen werden in dem Nahmen, welcher dem drohen den Konflikt entspricht. Gültigkeit dieses Abkommens zunächst bi? l./II. Juli 10SS. Abkommen tiefstes Geheimnis. Erfolgreiche SlaWurpse im Wellen. Berlin» 30. Dez. An der Westfront kam es am 20. Dezember außer dein üblichen Artillericscucr zu -Hand- granatenkämvfen von Graben zu Graben. Auch die P at r o u i l lc n t ü t i g k e i t ruhte nicht. In der Nacht vom 28. zum 20. Dezember stießen im ?1pcrn-Abschn!tt eine englische und eine deutsche Patrouille zusammen. In dem nngewtsscn Licht der Wiuternacht kam cs zu einem kurzen, orbitterteu Kampf. Der weiße Rauch der krepierenden Handgranaten hüllte die Kämpfenden ein. Unter den schweren^ Körper» der miteinander Ringenden brach die der MMtärattmhä s^ PetEucg. "abbcrn fe n. Der «ttachö dti'.n-Ei»deck- überden Schlammtrichtern Die größere schien geneigt zu sein, mit den Maxftnalisten in Beziehung ^!)Ä"??"^der^Dcutschcn im N-chkamp, g^ «« treten und wurde vom Botschafter desavouiert. KerenSkts kriegerische Plüne. In einem Armeebefehl erklärte Krylenko» baß die Regierung Kerenökts, wie ans Dokumenten über, artilleristische Rüstungen hervorgehe, einen Feldzug für 1918 vorbereitet und nicht an einen Friedens- schlnß vor 1018 gedacht habe. lW. T. B i — Diese Enthüllungen «rylenkos, des maxi, ilistischen Kriegs- Ministers, werfen ein bezeichnendes Licht auf die kriege rischen Absichten KerenSki», zu dessen Sturz gerade seine frieden-feindliche» Neigungen wesentlich brtgetragen hr'>en. mäßiger Ueberlcgenhcit der Engländer den Ausschlag. Während auf beiden Seiten die Fronten von dem Gefechts- lürm lebendig wurden, Maschinengewehre knatterten und Leuchtsignale aufstiegcn, flohen die überlebenden Engländerin ihre Gräben zurück, während eS der deut schen Patrouille gelang, mehrere Gefangene tn die- eigenen Stellungen zurückzubringen. Auch an der italienischen Front nimmt der ArtilleriekeSnpf immer mehr und mehr westliche Formen an. Die einst dicht bevölkerten Ortschaften an der Piave r^rwanbrlu sich mehr und mehr tn Trümmerstätien und ein weiter» reicher, blühender Landstrich geht automatisch und unaufhaltsam dem gegen. lW. T. V.j Lie Bcrntchlunsl dreier englischer ZerftSrer. Die englische Admiralität teilt mit: In der Nacht vom 22. aus den 23. Dezember sind vor der holländi schen Küste bei nebligem Wetter drei britische Zerstörer aus Minen gelaufen oder torpediert worden. Dabei sind >3 Offiziere und 100 Mann umgekommen. — Cs handelt sich hierbei nm die Bestätigung der von uns bereits zu Anfang der vorigen Woche gebrachten Meldung. Dir englische Admiralität nimmt sich immer etwa? Zeit. Die englischen ErnährungSschwkerigkeite«. Reuter meldet: Eine Nationalversammlung, die sich mit Ernähr ungssragen beschäftigt, wurde am Sonnabend in London eröffnet. Die Vertreter der Gewerkschaften und der Arbeiterpartei, dir dem Kongreß beigewvhiit hatten, waren zahlreich anwesend. ES wnrbe eine Entschließung angenommen, die Verwahrung etnlegl gegen die unnötigen Leiden der städtischen Bezirke, und besonders der Frauen, infolge einer mangelnden gleichmäßigen Verteilung der Lebensmittel. ClyneS» der ParlamentSuntersekrctür des Ernährungsminlsterimus, erklärte sich mit der Entschließung einverstanden und sagte, keine Negierung rönne eine andere Politik einschlagcn, als die darin enthaltene. lW. T. B.i Die Lcbenstuittelnot in Jtalie». Nach Vlütiermcldungen auS Nom hat LandwirtsHaftS- ministcr Miliani einem Mitarbeiter von .Messaggerv" erklärt, selbst wenn es gelänge, die von der Entente zu- gcsicherten 80 Millionen Doppelzentner Getreide ins Land zu bekommen, fehlten immer noch 10 Millionen Doppelzentner, die durch Mehranbau im Lande gewonnen werden müßten. lW. T. V.i Laut „Cvrricre della Sera" hat die Geheimfitzvng de- Senats am Freitag über vier Stunden gedauert, lieber 180 Senatoren und alle Minister haben daran teil- genvmmen. lW. T. V.j Der ilaliemsche Pazifismus. Der „Secolo" bringt einen Alarm ruf a» die Heeresleitung, gegen die immer mehr zunehmende Friedenspropaganda unter den Soldaten und ihren Angehörigen Stellung zu nehmen und Maßnahmen zu er greifen. Die italienischen Soldaten würden mit pazifistischen Proklamationen einfach überschwemmt. Turin und Mailand seien der Sitz der pazifistischen Agitation, die nach den letzten. Gehcinrsitzmigen der Kammer mir mit verstärkter Mach: und Intensität eingesetzt habe. Eine italienische Fälschung? Die „Neuen Züricher Nachrichten" schreiben: Ter Text der Agenzia Siefani über die P ap st a n sprache sei ge fälscht. Laut Stcsani erblftfte der Papst in den Ercig nisscn von Jerusalem eine besondere Bedeutung. Tntsäch lich hat der Papst nicht von den Ereignissen, sondern nur von den Heiligen Städte» Jerusalem nnd Bethlehem ge sprocbc». Das Blatt erklärt, der Stcsani-Tcxt wäre eine Belobigung Englands für die Ereignisse in Jerusalem, während der Originaltext sedc solche Deutung a u vsch li c ße. Das Blatt vermutet dahinter die Absiüu, in Kvnstantinvpel Bcrstimmnng gegen den Vgiikan zu c. mecien und die Türkei einem Sonderfrieden zugänglich zu machen. tW. T. B.j — Verwunderlich wäre cs nicht, wen., hier die amtliche italienische Tcpeschcn-Agentur wieder ein mal zu dem von ihr schon des öfteren erprobten Mittel der Fälschung gegriffen hätte. In der Ansprache des Papstes war nach der Fassung der Agenzia Stcsani die Freude darüber ausgesprochen worden, daß die Heiligen Starten ullninchr aus den Händen der Ungläubigen befreit worden seien. Diese Stellungnahme für die Engländer mar um so ungerechtfertigter, als sich die Heilige» Stätten bisher unter türkischem Schutz sehr wohl beftlndcu haben. Die Duldung der türkischen Negierung gegenüber der christlichen Religion in Jerusalem war allezeit mustergültig. Außcm dem war zu bedeuten, das, die Türkei ein treuer Rnndes- genossc Deutschlands und Oesterreich-Ungarns ist. Die Stellungnahme gegen die Türkei bedeutete also auch eine Parteinahme gegen die Mittelmächte, und der Papst trat damit ans dem Rahmen der ihm als Oberhaupt der katho lischen Kirche gezogenen Neutralität heraus. Deshalb wäre cs erfreulich, wenn sich die Wendung gegen die Türkei i», Originale der päpstlichen Ansprache nicht vor- sündc. Allerdings bleibt immer noch die gänzliche Miß- achtung unserer Antwort auf die päpstliche FricdenS- anrcgung als Grund zur Verstimmung zurück, was sa be- reits im Leitartikel unserer Nummer 358 festgestellt morden ist. Unsere Kriegführung zur See 1817. Daö Jahr 1017 hat für die Kriegführung zur See eine militärisch-politische Entscheidung gebracht, die für den AuSgang des großen Völkcrkampfcs von aus. schlaggebcnder Bedeutung ist. Am i. Februar 1017 wurde um England, Frankreich und Italien und einen Teil des vom Feinde besetzten Gebietes im Mittelmeer etu Sperrgebiet erklärt, innerhalb dessen gegen See verkehr mit allen Massen vorgcgangcn wird. Mit Rück sicht auf die Zunahme der feindlichen Gegenwirkung nnd entsprechend der wachsenden Zahl nnd der zunehmende» SecauSdaner unserer Unterseeboote ist e- später, »er-