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Die Bekanntmachung de- Lieitation-termine- ZebenS- )iss an Leschner, Härtig. Schwarzenberg. zu ern. n Ent- Nach- iS. Smtl !chen und !telst und )Ns- ' amt einsehen und BlanquetS bekommen. - bleibt noch Vorbehalten. CarlSfeld, im April 1886. vor den nach der Ktrchenandacht in der Schenke versam- melten Bauern und verkündigte, daß noch in diesem Jahre fürchterliche Unglücksfälle heretnbrechen werden. An anderen Orten machte ein Fremdling, als Bauer gekleidet, die Run de, ließ ebenfalls Prophezeiungen ertönen, aber hierbei Wis er sckon genauer auf die Frist der Unglücksfälle und Kata strophen hin, „denn Heuer sei jenes lang vorausgesagte Jahr des Weltunterganges, da Ostern auf St. Markus fällt". Die Gährung ist bereits so stark, daß die Grund besitzer aus Furcht vor einer Wiederholung des Blutbades von 1846 zu flüchten beginnen. Die Behörden haben am 14. d. M. zum ersten Male Notiz von der Bewegung ge nommen. An diesem Tage brachte das Amtsblatt der Lem berger Statthalterei eine Bekanntmachung, in welcher mtt- getheilt wurde, daß die Statthalterei einen Delegirtsn nach Westgalizien und namentlich in die meist betheiligtsn Kreise Grybow und Gorlicr zur Prüfung der Situation entsendet habe. Der Delegirte, heißt es in der amtlichen Kund gebung, habe festgestellt, daß in dem Bezirke Gorltce that- sächlich die ungeheuerlichsten Gerüchte im Umlauf waren, daß aber die Landbevölkerung nach zweckmäßigen Beleh- m-MN es selbst ausgesprochen habe, daß sie seu Busftreu- .000, rc. 210, von !N. km, ttt- >er- -er »re, ich- sche ms ioa uz- ius« Mrchll Schm-trs-MtWemil Vom 1. Mai ds. Js. an werden die Frühpersonenzüge 4 Uhr 45 Min. a«S Schneeberg und 6 - 25 - - Niederschlema wieder täglich verkehren. Dresden, am 22. April 1886. ungen keinen Glauben schenken und sie als Lügen betrach ten wollen. Diese amtliche Belehrung hat jedoch nachhal tigen Erfolg nicht gehabt, so daß sich die Statthalterei jetzt veranlaßt gesehen hat, militärische Maßregeln zu treffen Nach Grybow und Cisnckowice ist eine mit scharfen Pa tronen versehene Jnfanteris-Abtheilung abgegangen, um et waige Ruhestörungen zu verhüten, welche besonders in den Osterfeiertagen befürchtet werden, da das Gerücht kursirt, die Schlachzizen hätten die Absicht, am Feste die Bauern zu überfallen. In Ulucz hat sich sogar eine Bauerrrwache ge bildet, die bewaffneten Widerstand organistrt. Zahlreiche Verhaftungen der Rädelsführer haben bereits stattgefunden. Die polnischen Organe glauben constatiren zu können, daß in der Bewegung eine geheime Triebfeder und eine von Rußland herrührende Agitation nicht verborgen sei, sondern daß lediglich das Mißtrauen der Bauern und ihre Unzu friedenheit mit ihrer derzeitigen Lage den Hauptbeweggrund für die Gährung bilden. Frankreich. In diesem Jahre wird in Frankreich der Ostermontag zum ersten Male wieder seit der ersten französischen Revo lution infolge des kürzlich vom Parlament erlassenen Ge setzes als amtlicher Feiertag begangen werden. Diesen Um stand haben sich die Pariser zu nutze gemacht, um Ausflüge zu unternehmen, und so war denn heute infolge des pracht vollen Wetters die französische Hauptstadt öde und ausge storben. Nur die Kirchen waren auch heute wieder so über füllt, daß viele keinen Einlaß finden konnten. Freilich ist an die sem Tage das Innere der Pariser Kirchen, namentlich von Notre-Dame, ^wenn sie alle ihre reichen Schätze ausgestellt haben und die prächtigsten Musikstücke zur Aufführung kom men, ungemein sehenSwerth. Zu den Neugierigen kommen dann am Ostersonntag diejenigen Kirchenbssucher, welche an diesem Tage ihrem religiösen Bedürfniß für das ganze Jahr Genüge thun. Belgien. — Die letzten Nachrichten aus Charleroi lauten wieder günstig. Es stehen nur noch 600 Bergleute aus und wird vermuthet, daß dieselben die Gegend verlassen haben. Die Arbeiter Haden an die Bürgermeister die Bitte gerichtet, sich für sie bei den Lohnherren zu verwenden. ! Dieser Aufgabe wollen die Bürgermeister sich denn auch i unterziehen; die Verhandlungen leitet Bürgermeister Audent ! zu Charleroi. In Erwartung der Dinge haben sich die Arbeiter einstweilen wieder ans Werk begeben und die Sol- i daten ziehen allmählich ab. Es wird vermuthet, daß den Arbeitern angerathen wurde, sich auf diesem friedlichen Wege ihr Recht zu verschaffen. Von wem? Da- ist eine schwer zu beantwortende Frage. Einige glauben, von sol chen, die vorläufig Ruhe wünschen, um die Arbeiter im Juni, wenn e- zur allgemeinen Kundgebung in Brüssel kommen soll, mit um so größer« Ungestüm loszulassen. Was die Verhandlungen wegen der Löhne ergeben mögen, ist nichts weniger al» bestimmt, da manche Zeche schon seit Jahren mit Verlust betrieben wird, der Stillstand des Be triebes aber das Eindringen des Wasser- in die Schächte zur Folge hätte, also den gänzlichen Verlust der Einrichtung. Wahr ist allerdings, daß die BergwerkSgesellschaften tq den Tagesgeschichte. ArtttschSsND«, Berlin. Der Kaiser empfing am Samstag die aus dem Prinzen Wilhelm und einem Rittmeister, einem Premier - lieutenant, einem Secondelieutenant und dem Adjutanten bestehende Abordnung des Gardehusarenregiments, welche sich am Montag Abend nach Stuttgart begibt, um au der Einzugsfeier des Prinzen Wilhelm von Würtemberg und seiner Gemahlin theilzunehmen. Heute Nachmittag fand im Balconsaale Gottesdienst statt. Zur Tafel bei den Maje stäten waren Prinz und Prinzessin Wilhelm sowie Prinz Alexander eingeladen. Berlin, 25. April. Von dem Frühjahrsaufenthalt des Kaisers in Wiesbaden ist es augenblicklich still geworden. Die Vorbereitungen find getroffen; ob der Plan ausgesührt wird, hängt von beständiger warmer Witterung ab. Der Kaiser selbst wünscht den Aufenthalt in Wiesbaden, wie er denn auch an dem Wunsche festhält, im Sommer den übli chen Curaufenthatt in EmS und Gastein zu nehmen. — Der Kronprinz wird demnächst die erste Ausfahrt nach seiner Genesung unternehmen und sich dann mit seinen Töchtern, den Prinzessinnen Sophie und Margaretha, der Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen und deren Tochter zu mehrwöchentlichem Aufenthalt nach Homburg begeben. Gleich zeitig wird die Frau Kronprinzessin mit der Prinzessin Vic toria ihre Reise nach England antreten. Fürst Bismarck hat den geplanten Aufenthalt in Friedrichsruhe verschoben, um zuvor die volle Genesung seiner Gemahlin abzuwarten, jedoch soll die Reise noch nicht aufgegeben sein. An der frühem Bestimmung, wonach der Fürst bei dem Wiederbe ginn der parlamentarischen Arbeiten in Berlin wieder an wesend sein wollte, wird wohl festgehalten werden. Fast sämmtliche Fractionsvorstände haben die Mitglieder aufge- fordert, möglichst schon am 3. Mai hier einzntreffen, um über die Stellung zu den kirchenpolitischen Verhandlungen zu berathen. Berlin, 27. April. Die „Kreuz-Zeitung" schreibt: Graf Herbert Bismarck, der Unterstaatssekretär des Aus wärtigen, ist am Sonnabend an einer Lungenentzündung erkrankt. Er hatte an diesem Tage Bortrag bei Er. Maj. dem Kaiser, fühlte sich aber schon unwohl. In der Nacht vom Ostersonnabend bis zum Ostersonntage kam die Krank heit zum Ausbruch. Nach den Nachrichten von gestern und heute soll eine Besserung eingetreten sein. Er wird vom Geh. Rath vr. Struck uud Prof. vr. Schweutngsr be handelt. Aus Berlin schreibt man: „Wer da glaubt, daß Ber lin eine durchaus irreligiöse.Weltstadt sei, der hätte am Charfreitage durch das Drängen vor den Kirchenthüren sich eines Besseren belehren lassen können. Ganze Ächaaren von Kirchgängern sah man zurückwandern, weil sie in dem über füllten Kirchenraume keinen Platz mehr hatten finden können. Man konnte somit den Eindruck gewinnen, daß es in der Reichshauptstadt weniger an Religion als an Kirchen fehlt. Berlin hat ja leider auch einzelne Kirchgemeinden, denen 60- bis 100,000 Seelen zugehören." Oesterreich. Aus dem österreichischen Kronlande Galizien kom men beunruhigende Nachrichten von Bauernbewegungen, welche sich gegen den polnischen Adel, die Schlacht«, rich ten. Sowohl die polnische, wie die ruthenische Bauernschaft befindet sich in Bewegung, weil sie von dem Adel allerlei Anschläge gegen sich fürchtet, über deren Natur indeß keinerlei Klarheit zu herrschen scheint. In polnischen Kreisen be zeichnet man als ersten Anstoß die von dem k. Chotkowskt eingeleitete Agitation für die Sonntagsheiligung. Die Sammlung von Unterschriften nach Men erweckte bei den ungebildeten und größtentheils des Lesens unkundigen Bauern verschiedene Befürchtungen. Hauptsächlich figurirt darunter die Angst, die adeligen Großgrundbesitzer wollten den Klein bauern wiederum die Leibeigenschaft und alle anderen Lasten »ergangener Zetten aufbürden. Die polnischen Blätter neh men die Vorgänge sehr ernst und wissen von einer gehei men Mintrarbeit zu erzählen, die von da und dort auf tauchenden Agitatoren betrieben wird, welche namentlich den Aberglauben der Bauern benutzen, um ihre Zwecke zu er reichen. In dem einen Orte erschien irgend ein Jüngling fetten Jahren mit einer grenzenlosen Kurzsichtigkeit den vollen Gewinn oder doch annähernd soviel auskehrten und nun in den magern Jahren das Nachsehen haben. Eine Aenderung des ActiengesetzeS, wodurch die Bestimmungen über die Bildung einer Rücklage verschärft würden, könnte für die Zukunft von Nutzen sein. Die Arbeiter benahmen sich ihrerseits ebenso unvorsichtig wie die Antheilbesttzer: in den fetten Jahren 1870—74 ging ein schöner Theil de- verdienten Lohnes im Schaume des Champagners hinweg. — Im nächsten Monat wird der Verfasser des „BolkSkats- chismus", Alfred Defuiffeaux, unter der Anklage des An griffs auf die bestehende gesellschaftliche Ordnung vor das. Schwurgericht gestellt. Sein Bruder, Bürger Löon, der die Toga noch tragen darf, soll ihn vertheidigen. England. London, 27. April. Lord Hartington gab seinen auf einem Meeting in Rawstenstall versammelten Wählern Auf schluß über seine Haltung gegenüber den Vorschlägen Glad- stone's und erklärte, er habe keineswegs die Absicht, sich mit einer konservativen Koalition zu verbinden. In einem auf dem Meeting verlesenen Schreiben bezeichnet Bright die Spaltung in der liberalen Partei als das natürliche Resul tat der ministeriellen Gesetzvorlagen und stimmt dem Ver halten Hartington's vollkommen zu. — Die Morgenblätter melden, Chamberlain werde die Ablehnung der Landankaufs- btll beantragen. — Die irische Bodenankaufs-Bill ist veröffentlicht worden. Dieselbe enthält 53 Artikel, von denen die nach- Die Nachfeier des Geburtstags Sr. Majestät des Königs wird von beiden hiesigen Schulen durch einen Kest-AetuS begangen werden, welcher Montag, den 3. Mat vormittags 10 Uhr - ' aus hiesigem Rathhausfaale stattfindet. Zur freundlichen Theilnahme an dieser Feier laden ergebenst ein die Lehrerkollegien. Der Schulvorstand k. Jahn, Bors. stehenden die wichtigsten sind. Art. 2. lautet wie folgt: Innerhalb der durch diese Acte festgesetzte Zeit kann der wirkliche Eigenthümer irgend eines verpachteten Gütercom- plexeS in Irland, auf den diese Acte Anwendung findet, 'sich an die Staatsautorität wenden, solch einen verpachteten Gütercomplex zu dem statutarischen Preise anzukaufen. Die ser Antrag soll registrirt und damit der Priorität gemäß verfahren werden. Im Falle der Ankauf von dem Land lord bewerkstelligt ist, sollen die Pächter der verschiedenen Farmen, aus denen der Gütercomplex besteht, Eigenthümer ihrer Pachten unter solchen Bedingungen werden, wie sie diese Acte vorschreibt; und wo die Pächter nicht Eigen thümer ihrer Farmen unter dieser Acts werden, soll die StaatSautorität dies werden, und darüber in 'solcher Weise verfügen, wie sie es für paffend erachtet. Art. 3. Der statutarische Preis einer Besitzung soll nach dem Betrage der Netto-Pachtrenten bemessen werden. Die Nettorente einer Besitzung ist der Bruttorente gleich, wenn von letzte rer die Zehnten, ein durchschnittlicher Procentsatz für Un kosten mit Bezug auf schlechte Forderungen, die Kosten der Verwaltung, Reparatur und dergleichen abgezogen werden. Der Zehnten soll durch die Bücher der Landcommisston fest gestellt werden. Art. 4. Der statütarische Preis einer Be sitzung soll dem 20fachen Pachtertrage derselben gleich sein md in Zprocentigen unter dieser Acte »I pari emittirten ieständizen Annuitäten bezahlt werden. Zu dem statutari- chen Preise sollen die Pachtrückstände treten, die nach dem etzten Pachtzahlungstage im Jahre 1885 und vor dem Tage des Ankaufs fällig sind, nachdem die Landkommission be scheinigt hat, daß der Landlord außer Stande gewesen ist, solche Rückstände einzuztehen. Art. 5. Die Summe, welche von einem Pächter für die Erwerbung des EigenthumSrech- tss an die StaatSautorität zu zahlen ist, soll dem 20fachea Betrage der Brutto-Pachtrente der Farm gleich sein und diese Summe kann entweder ganz oder theilweise sofort be zahlt werden, oder durch eine 4djLhrige Zahlung von 4°/, der Kaufsumme. Art. 6 behandelt die Procedur bei einem Ankauf. Art. 12 bestimmt, daß in Fällen, wo den Päch tern gewisse Rechte und Privilegien zustehen, die Staats- ' autorttät den Ankauf der Besitzung ablehnen darf, wenn nicht die Landkommisfion bescheinigt, daß diese Rechte oder Privilegien der Pächter gesichert find. Art. 16 bestimmt, daß es in ausnahmsweisen Fällen gestattet sein soll, daß der statutarische Preis höher ist als der 20fache Netto- Pachtertrag der Besitzung, so z. B. bei einem ausnahmsweise guten Zustand der Besitzung und dem auSnahm-wetsen Ge deihen der Pächter. In diesem Falle darf die Landkommis- ston ein Kaufgeld zusprechen, welches den 22jährtgen Netto- Pachtertrag nicht übersteigt. Art. 18 bestimmt, daß ein Pächter, dessen Jahrespacht 4 Lstrl. nicht übersteigt, es ab lehnen darf, Etgenthümer zu werden, in welchem Falle die StaatSautorität Etgenthümerin wird. Das Schatzamt soll LÄLW Königliche GenemMr-ction der sächsischen Sta-tseis-nbahnen. ia Mark mie- PreiS- lhiffre >. Bl. lassen. Hen einige GrW sireun Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Donnerstag, den 29. April. 1886 97. looä- -rsitag teria- luSwahl titen, chsn, mz ein- LuSfüh- streifen. Jns-rtionegebahr-n ' s di- »-spalten« gM 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate d LS Pfennige. ,e. ttschlief sid sehr Erscheint täglich^ mit Ausnahm« der Som,« und Festtage. Preis vierteljährlich 1 Marl M Pfennige. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadts Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels.