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Morler T Mürbste r Der Adorfer Grenzbote gelangt jeden Wochent. : nachm.zm Ausgabe, für den nächsten Tag vorda» t tiert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto r 37369 Leipzig. — Fernruf Nr. 14. Gegr. 1835 fürWAiBogtl.), Bad Elster, Na- Brambach, Amsgrün, Breitenfeld, Bergen, Freiberg, MduMterNUnWnÄnnsgrün, AgMM,LeMW, Müblbaufen Mbersreuth, Remtengrim, Schönberg, Siebenbrwm, SM Woblbach u. bad übe. »bere Bstl. SonntavS eine Illustrierte AnterhaltunoSbeilage Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriflleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Mr. 200 Mitttooch, den 2S. Auguft 1929 9S. 2ahrg. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstige Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. Dies Blatt enthäü die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaup^ Mannschaft Oelsnitz i. Vogtl., des Amtsgerichts, der Amtsanwallschaft und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland Die Baugenossenschaft, e. G n». k. H. »n Adorf i. D. beabsichtigt, die aus dem Flurstücke Nr. 2770 und 2765 d des Flurbuches für Adorf anfallenden Abortspülwässer nach Durchlaufen einer Kläranlage mit nachgefchaltetem Tropfkörper durch die städtische Schleuse aut dem Flurstücke Nr 714 u in die Weiße Elster einzuleiten. Etwaige Einwendungen gegen Erteilung der wasseramtlichen Erlaubnis sind, soweit sic nicht auf besonderen piivatrechllichen Titeln beruhen, binnen 2 Wochen bei der Amtshaupt- monnschast anzubringen. Beteiligte, die sich in dieser Zeit nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruche gegen die von der unterzeichneten Behörde zu treffende Regelung. UVV: 14014/29 Amtslhauptaiaanfrihaft Oalsajtz i. D., den 26. August 1929. Jas städtische Schwimmbad muß wegen Wassermangels von heute ab gsschlosss« g. Adorf i. V., den 27. August 1929. Doc Stadtrat. Nr-«. ömIivlMWmMMses Mscheml. Keoitag, den 6. September 1929, von vorm. 10 Uhr an im Hotel Lanaoalhaus bei Schöneck i. Vogtl. a) Antzholz: 15466 st. Klötze 7/14 am — 589 tm, 2887 dgl. 15/35 pp ein -- 399 km, 18 nm ff. Nutzscheite II. KI.; 4,5 nm ff. Nutzknüppcl II. Kl. d) Brennholz: 92 rm Brennscheite, 513 rm Brennknüppel, 33 vm Zacken und 645 nm Äeste. Aufbereitet: Abt. 3-16, 19-28, 35—37,42-45, 56, 63—66,80-82, 101—105, 111, 112, 117 und 118. Aorftamt Tannenhau«. Foestkasse Auerbach. Straßensperrung. Der Konununikationstveg von Ortsteil Strätzel nach Schönlind, inner halb hiesiger Flur, ist wegen Baulichkeiten für allen Fährverkehr auf die Dauer von 6 Wochen gesperrt. Lie Umleitung hat über Markneukirchen zu erfolgen. Siebenbrunn, an, 26. August 1929. Der Gemeiadeeat. Was gibt es Neues? — „Graf Zeppelin" ist Montag früh 8 Uhr weüameri- ranischer Zeit in Los Angeles gelandet. — Am Montag wurde der englischen Delegation im Haag das neue Glänbigerangedot überreicht. — Ueber di« Ausgleichskommission soll zwischen Deutschland und Frankreich ein« Einigung erzielt worden Dkin. 77s Das spanische Kriegsschiffgeschwader traf Montag. l«r>ennttag im Stettiner Hafen ein. dem Vorsitz Doumergues trat am Montag im E Ü^^LEsche^isterrat zusammen, um einen Be- — D» -Verhandlungen entgegenzunehmen. Düren hat s^auf^eN^ D-Zug-Katastroph« bei .Bussard'' und der norwegische lammen, wobei beide Schiffe sck — Im Rord-Ostsee-Kanal stiehen der deutsche Tamvfer ^^7 " - Ser Endspurt im Haag. Nm Montag ist im Haag der englischen Abvrd. nung der neue Vorschlag der vier Gläubigermächte überreicht worden. Was bisher über den Inhalt dieser Vorschläge bekannt geworden ist, bestätigt in vollem Umfange die Befürchtung, daß die Einigung aus dem Rücken Deutschlands erzielt werden soll Auf deut scher Seite wird zwar darauf hingewiesen, daß daS Angebot an England ohne deutsche Beteiligung zu- standegekommen sei, trotzdem aber besteht kein Zweifel darüber, daß das Angebot wesentliche deutsche Zuge ständnisse enthält. Deutschland macht Zugeständnisse 1. auf dem Gebiet der Kohlensachlieferungen. Danach sollen die deutschen Kohlenlieferungen an Italien um «inen erheblichen Prozentsatz (25 bis 50 v. H.) zu gunsten der englischen Kohlenausfuhr nach Italien in Zukunft herabgesetzt werden. Auch in der im Doung- Plan vorgesehenen zehnjährigen Frist für die deut schen Sachlieserungen sollen zugunsten Englands wesent liche Abkürzungen vorgesehen sein. Weitere deutsche Zugeständnisse liegen offenbar in dem Angebot der '209 Millionen Mark aus dem Uebergang vom Dawes- »um Uoung-Plan, die die Gläubigermächte England angeboten haben. Daß Deutschland auf jeden Anspruch, den es auf diesen Ueberschuß hat, verzichten soll, wird 'N einem Bericht Sauerweins ausdrücklich bestätigt. Aber Sauerwein will noch mehr wissen. Er be achtet, daß es notwendig sei, daß Deutschland die Zusätzlichen Besatzungsunkosten (d. h. diejenigen nach 1. Septenüber 1929) übernimmt. Schließlich habe Aan noch ins Auge gefaßt, daß Deutschland seine Zahlungen jährlich um sieben Millionen Mark erhöhe, «venn Sauerwein auch schreibt, daß diese Vorschläge flistandegekommen seien, ohne daß mit den deutschen -Ministern völlige Einmütigkeit erzielt worden sei» so 'st doch zu befürchten, daß die Gläubiger gewillt sind, ^och in letzter Stunde diese völlig unberechtigten und auf keiner Rechtsgrundlage beruhenden Forderungen burchzusetzen. Vorläufig hat ja allerdings Snowden den Standpunkt eingenommen, daß eine Befriedigung ber englischen Ansprüche auf Kosten Dritter, nämlich Deutschlands, für ihn nicht annehmbar sei. Es fragt stch nur, ob er in diesem Punkte fest bleiben wird. Uon schreibt die „Times", die Ablehnung einer Er- Köhung der deutschen Gesamtverpflichtungen durch "Uowden schließe allerdings nicht notwendigerweise a»s, daß Deutschland aufaesordert werden könnte. „Graf Zeppclin' ArgMerte Siegreich hat „Graf Zeppelin" nun auch die dritte Etappe des Weltflugs bewältigt. Am Montag vor mittag um 10,50 Uhr mitteleuropäischer Zeit traf das Luftschiff nach stürmischer Fahrt über den Stillen Ozean über dem Flugplatz von Los Angeles ein, wo es schon seit vielen Stunden von einer riesigen Men schenmenge erwartet wurde. Beim Erscheinen des Luftschiffes am nächtlichen Himmel brach ein ungeheurer Begeisterungssturm los. Die Geduld der Menge wurde jedoch noch weiter auf die Probe gestellt. Da zwischen der mitteleuropäischen und der westamerikanischen Zeit ein Unterschied von 8 Stunden besteht, war es gegen 3 Uhr morgens, als das Luftschiff über dem Flugplatz eintraf. Das lvar zum Landen die denkbar ungünstigste Zeit. Dr. Ecke-, ner entschloß sich deshalb, die Morgendämmerung ab zuwarten und ließ das Luftschiff inzwischen einig» große Schleifen machen. Auf dem Flugfeld waren inzwischen neben dem Ob^bürgermerster von Los Angeles, der die ganz« Nacht dort verbracht hatte, zahlreiche andere Ver treter der staatlichen und städtischen Behörden einge- woffen, um dem Luftschiff Willkommensgrühc darzu- brmgen. Nach der ersten Kunde vom Eintreffen de» Luftschiffes über Los Angeles hatte stch ei«e ivahre Völkerwanderung zum Flughafen in Bewegung gesetzt. Alle dorthin führenden Straßen waren schwarz von Schaulustig«», die selbst aus entfernten Gegenden kamen, um der Landung des deutschen Luftschiffes beiwöhnen zu kön nen. Biele Tausende warteten schon seit Sonntag abend, obwohl die Führung des Luftschiffes in einem Funkspruch mitteilte, daß ine Landung «ist bei Tages anbruch erfolgen solle. Zur Begrüßung des Suftschiftt stiegen auf dem Flugplatz zahlreiche Flieger auf, die de» Luftrieseu bald in weiten Kreisen umschwärmten. Zahlreiche Scheinwerfer ließen ihre Lichtkegel am nächtlichen Him mel dahingleiten, um dem Luftschiff den Weg zu zei gen, und damit auch das Ohr nicht zu kurz kam, ließen die Sirenen der ganzen Umgegend ihre schaurig-schönen Laute ertönen. Vie Landung. Ihren Höhepunkt erreichte die Begeisterung, als sich txvr Luftschiff geaen 6 Ubr morgens lwestamerika- in Les Angeles. Begrüßung. nucyer Zeit) zur Landung anschiitte, für vre rnzwrscyen aus dem Flugplatz alle Vorbereitungen getroffen wor den waren. Um 6,18 Uhr (14,18 Uhr MEZ.) erfolgt» die Landung, die sich ohne Zwischenfall vollzog. Dis bereitgestellten Haltemannschaften zogen das Luftschiff zu dem Ankermast, an dem es mit seiner Nase fest gemacht wurde, während unter der hintersten Gondel ein Fahrgestell mit Gummirädern befestigt wurde. Die Landung wurde durch das herrlichste Wetter begünstigt. Im Strahle der Morgensonne bot das Luftschiff mit seinem silberglänzenden Leib einen wunderbaren An blick, der das Publikum zu immer neuen Begeisterungs- kundgebungen veranlaßte. Nach kurzer Begrüßung durch die Behördenver treter wurden die Passagiere alsbald in 12 bereitge stellten Kraftwagen zum Zollgebäude gebracht, wo die Einreiseformalitäten erledigt wurden. Der Flua über Amerilas Westküste. gestaltete sich bereits zu einem Triumphzuge für da» Luftschiff. Im Scheine der untergehenden Sonne (3,23 Uhr MEZ.) passierte „Graf Zeppelin" in etwa 100 Meter Höhe das Goldene Tor und ging dann auf 150 Meter hoch, als er San Franzisko überflog. Ein« nach Hunderttausenden zählende Menschenmenge hatte sich auf den Straßen und Plätzen eingefunden, nach dem vom Leuchtturm Point Rehes aus das Heran nahen des Luftschiffes gemeldet worden war. Auf dem Weiterfluge nach Los Angeles passierte „Graf Zeppe lin" die bekannte Filmkolonie Hollywood. Da es aber Nacht war, entging er der Gefahr, als Kulisse für- einen neuen Sensationsfilm verwandt zu werden. Wei- ter überflog das Luftschiff dann in geringer Höhs Venice Ozean Park und Santa Monica. Höchstgeschwindigkeit 180 Kilometer. „Die große Leistung des „Graf Zeppelin" durch des Großen Ozeans geht am eindring lichsten aus folgenden Zahlen hervor: Das Luftschiff hat den Pazifik von der japanischen dis zur westamerr- kamschen Küste, eine Strecke von 8695 Kilometern in 68 Stunden 22 Minuten überquert. Die Strecke Kasu- migaura bis Los Angeles ist 9285 Kilometer lang. Die Fahrtleistung des „Graf Zeppelin" ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 118 Kilometer in der Stunde. Die Höchstgeschwindigkeit, die bei heftigen Rückenwinden erreicht wurde, betrug 180 Kilometer in der Stunde. Die Leistungen des deutschen Luft schiffes sind um so höher zu bewerten, wenn man be denkt, daß die Hälfte der Fahrt in dichtem Nebel zu rückgelegt werden mußte, daß zeitweise stürmische Gegenwinde herrschten und das Schiff einmal in ein heftiges Gewitter geriet. Die Schisfsführung war zeit weise gezwungen, mit dem Luftschiff bis aus 100 Meter über dem Meeresspiegel herunter zu gehen, um eine einwandfreie Navigation zu ermöglichen. Auf der dritten Etappe des Weltfluges hat „Graf Zeppelin^' die größte Strecke über offener See zurückgelegt, dis je von einem Luftfahrzeug bewältigt wurde. Im ganzen hat „Gras Zeppelin" auf seiner Webfahrt bisher 26 000 Kilometer in insgesamt 231 Flugstunden zurückgelegt.