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Allgemeiner Anzeiger Ml Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Pauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Neöaktion, Druck unö Verlag von N. 8lhuvlg, Bretnig. Ar. 58. K. Jahrgang Sonnabend, den 18. Juli 1896 — Ein Reiterstückchen hat nach der Pferdehändler Stein aus Öbermeisa ausge- löschen, feuerte „Caro" von der Straße aus cten in ", Uhrins l Verka"^ und gezogen- reren anderen gleichaltrigen Genossen in die genannte Wirtschaft und suchte an einem ge schlossenen Tänzchen teilzunehmen. Als er mit seinen Genossen entfernt worden war, trater sofort als Räuerhauptmann Caro auf; er schoß aus einem scharfgeladenen Revolver, schlug mit seinen Gesellen ein Fenster ein führt. Er ritt nämlich die „Rothen Stufen" hinauf und herunter. Die Augenzeugen sahen diesem Bravourstückchen mit sehr erklärlicher Bangigkeit zu, spendeten aber schließlich dem Reiter, der sein Pferd so gut in Schulung hatte, lebhaften Beifall. Herr Stein ritt dann auch, um einige Ungläubige von der er hilipp, dorf. immelt. t. -waltet, Lieferant, dio. IN Jahren Dertliches und Sächsisches. Bretnig, den 18. Juli 1896. -.Bretnig. Am letzten Donnerstag üch hierselbst ein der Tollwut verdäch- Ir Hund Herumgetrieben und dabei mehrere ^Nde gebissen, wovon bereits einige erschaffen °rden sind. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Connabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. — Im Jahre 1888 verschwand auf rät selhafte Weise das damals etwa 7jährige Mäd chen der Eheleute Vetter, Elsa Vetter in Rei- Jnserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. unä LsIoLr< rr, RsOostMStik m äis im dsi äsr meinde bestimmt gewesen sei. Wie es übri gens heißt, soll ein kränkender anonymer Brief den Bedauernswerten zu dem verzweifelten Schritte getrieben haben- in die Gasträume; er zerschoß mehrere Fenster scheiben und Gardinen. Der Wirt und ein anwesender Jäger feuerten nun mit ihren Jagdgewehren auf die Angreifer, die nunmehr in der Richtung nach Neundorf abzogen. Einen Gast hatten sie eine Böschung hin ab gestürzt, eine Anzahl Biergläser sind von ihnen zerschlagen worden. Der Hauptthäter mit mehreren seiner Spießgesellen befindet sich bereits hinter Schloß und Riegel. — Der „Räuberhauptmann Caro", wie sich der Handarbeiter Lanz zu Plauen i. V. bei dem Ueberfall der Restauration „Zum Glockenberg" genannt hat, ist in Las Amts gerichtsgefängnis eingeliefert worden. Wegen der Vorgänge nn „Glockenberg" sind jetzt 6 Personen eingezogen worden. — Ein recht bedauerlicher Unglücksfall trug sich vor einigen Tagen in Mengelsdorf bei Reichenbach zu, woselbst die Feuerwehr nach einem gemeldeten Brande ausrückte. Weil die Pferde anderweit gebraucht wurden, zogen mehrere Feuerwehrleute die Spritze selbst. Infolge abschüssigen Terrains verloren sie aber die Gewalt über die Spritze und der deichsel führende Bildhauergehilfe Schütze sowie ein 13jähriger Knabe, Namens Seifert, welcher nicht schnell genug ausweichen konnte, verun glückten dadurch, daß ihnen die Spritze über Brust und Füße hinwegging. Schütze wurde ohnmächtig dem Reichenbacher Kreiskranken hause zugeführt, wo er kurz nach seiner Ein lieferung fernen Verletzungen erlag, während der Knabe Seifert im Hause seiner Eltern hoffnungslos darniederliegt. — Am Sonntag gegen Abend entstand in Jöhstadt bei Annaberg ein furchtbarer Brand, welchem in kurzer Zeit gegen 16 Wohnhäuser, sämtlich hölzerner Bauart, zum Opfer gefallen sind. Menschenleben sind zum Glück nicht zu beklagen, doch hat ein Feuer wehrmann beim Sturz einer Esse einige Ver letzungen erlitten. Viel Mobiliar ist mit ver brannt. 30 Familien, fast ausnahmslos der ärmsten Klaffe angehörend, sind obdachlos ge worden und vorläufig durch die Hilfe edler Mitmenschen nur notdürftig untergebracht. Vom Viehbestand sind, soviel bis jetzt ermit telt, zwei Schafe und zwei Ziegen umge kommen. — Am Dienstag waren 30 Jahre ver gangen seit jenem Tage, an welchem in Zwickau der erste Cholerasall vorkam, der den Anfang zu der schweren Heimsuchung der Stadt bildete. Es war dies die fünfte Jn- mißte wiedererkannt und die notwendigen Schritte veranlaßt, um dasselbe seinem Eltern heim, dem Kreise der Familie wieder zuzu führen. Voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche wird das Kind zurückgebracht. Die Kleine giebt an, daß sie Amnetta Mirheim heiße. Die Zigeuner, mit denen sie gelebt, hätten 2 Wagen, einen Ein- und einen Zwei spänner, geführt. Früher sei sie von den Zigeunern nicht schlecht behandelt worden. Dieselben hätten anfänglich keine Kinder, später aber deren zwei gehabt. Der Mann sei mit ihr leidlich gut gewesen, die Frau aber habe ihr schlimm mitgespielt und die über den Rücken führenden Kreller der Finger einer ganzen Hand zeugen auch jetzt noch da von, daß das Kind in den letzten Tagen noch Proben von der Herzlosigkeit dieser Zigeunerin zu erdulden hatte. Die wunden Füße, die das Kind außerdem als Folgen roher Be handlungsweise aufzuweisen hat, sind in zwischen in fortschreitender Heilung begriffen. — Einen Schauplatz roher Entartung bildete in der Nacht zum Sonntag die Gast wirtschaft zu Straßberg bei Plauen i. V. Der Handarbeiter Lang von Plauen, der sich t. gratis: W cks8. Oie „> 8. lltkaltsn, srt MM M ZDrm°M k ztis: Oig N Ois selbst den Titel „Räuberhauptmann Caro" zucelegt und als solcher schon vor 2 Jahren in der Umgegend von Plauen in Gemeinschaft mit anderen Gesellen als Spitzbube und dru- v Bretnig. Der hiesige Radfahrerklnb ^t sein 1. Gründungsfest am 30. August ' 3- im „Deutschen Hause" hierselbst. . Kamenz. Nach vorläufiger Mitteil- H wird die am 1. April 1897 in unsere zu legende Garnison folgendermaßen Mmmengesetzt sein: u. Regimentsstab: 1 Offizier (Regiments-Kommandeur), 1 -Genant, 2 Aerzte (1 Oberstabsarzt, Assi- Äarzt), 1 Sergeant (Schreiber), 1 Unter- Mer (Kammerunteroffizier), 1 Stabshoboist, Oboisten (Unteroffiziere), 29 Hilfshoboisten Greste rc.),8 Oekonomiehandwerker. — b. Bataillon: 1 Stabsoffizier, 4 Hauptleute, ^ Lieutenants (und zwar 4 Premier-, 9 ^'Lieutnants), 1 Zahlmeister, 1 Büchsen- "cher, 4 Feldwebel, 4 Vizefeldwebel, 4 Por- iM'ähnriche, 17 Sergeanten, 34 Unteroffi- re (einschließlich 1 Schreiber und 5 Kam- H^meroffiziere), 1 Bataillonstambour, 8 ten werd^ : Buchdr^ aren, rr. mmelt, htung. ung. ch. Die Gerichtsschreiberei und die Kasse des unterzeichneten Königlichen Amtsgericht» sind während der Gerichtsferien nur in den Vormittagsstunden, nachmittags dagegen nur für dringliche, keinen Aufschub gestattende Angelegenheiten geöffnet. Pulsnitz, am 14. Juli 1896. Königliches Amtsgericht. Weise. PreM MI. Herren-^ PellrinemiE von M. E 1. 12 an, rrm-Joppc^ n nur von - 3,75 an, rschcn-PaM, n-Mäntel A M. 2 an, inaben-Jop^ : Emk^ ms. ;e1 orf, einpU lrt. 1 . Cabinel irung b. Med-»"' »erren- i tn 6 i feinstem H e verkam'.^ : das St^ . W des vorigen Jahres erfolgt. Baumbach noch nicht 24 Jahre alt und vor zwei ^en vom 5. Jägerbataillon als Reservist ^gangen. Die angebliche Vorladung aufs ^Sericht stellt sich als ein polizeilicher "asbefehl über 6 Mark heraus. h Am Montag wurde unter großer b 'Mgung der Diakonus Lindner aus Vielau erdigt. Superintendent Meyer in Zwickan, sicher eme ergreifende Trauerrede hielt, pries ? außerordentlichen Tugenden des Verbli- ^n, der eigentlich mehr für das Katheder, o für eine kleine, ihn nicht verstehende Ge- a „ Bezüglich des Selb umordes eines ^"ecs auf der „Geipelburg" zu Meißen jetzt eine Zuschrift aus der Heimat Silben, die den Vermutungen wegen des gefundenen Postscheins mit dem be- Ein Namen Kögler ein Enve macht. Postschein mit diesem Namen ist danach L ^mgs bei dem Selbstmörder, namens Jabach aus Cunnersdorf bei Hirschberg i. Pfunden worden; doch war die Geld- nicht an den berüchtigten Kögler z. Gert, sonoern an einen Namensgenoffen , Raubmörders, den Gastwirt Kögler in bei dem Baumbach in Stellung ge- . >en ist. Die Gelosendung ist auch erst im ' io. 1.0 Bekanntmachung. i Während der Dauer der Gerichtsferien, vom 15. Juli bis zum 15. September, wer- ." in Sachen oer streitigen Gerichtsbarkeit, außer in den vom Gesetze bezeichneten Ferien- d iG keine Termine abgehalten und keine Entscheidungen erlassen und in Sachen der nicht- Öligen Rechtspflege, als Hypotheken-, Nachlaß-, Vormundschaftssachen rc., nur solche Ge- Me besorgt, an deren alsbaldiger Erledigung die Beteiligten ein Interesse haben. k Matete Vize-Feldwebel, Sergeanten bez. ^Offiziere. In Bürger- bez. Maffenquar- 4 sind unterzubringen: 1 Vizefeldwebck, Pirtepeefähnriche rc., 57 Sergeanten und s!"°lsiziere, 469 Gefreite und Gemeine, 1 Elster-Aspirant, 4 Lazarettgehilfen. Wahrheit seines eben ausgeführten Kunstritts und zerschlug mehrere brennende Petrcleum- zu überzeugen, die 15 Stufen hohe Freitreppe lampen. Während die anwesenden Gäste be im Hotel zur goldnen Sonne in Meißen müht waren, das entstandene Feuer zu hinauf und herunter. löschen, feuerte „Caro" von der Straße aus chenbach i. V., und es konnte auch trotz um fassender Nachforschungen nicht wieder erlangt werden. Vor einigen Tagen kam nun an den Vater des Kindes ein Brief mit der Nachricht, daß im Armenhause zu Triptis bei Gera ein Kind untergebracht sei, das vielleicht Vetter » u angehören könnte. Der Vater reiste nach ^Ganten, 40 Gefreite, 384 Gemeine, inkl. Triptis, um das Kind in Augenschein zu neh- h S^ielleute, 1 Zahlmeister-Aspirant, 4 men. Er will auch tyatsächlich viel Familien- Mttgehilfen. — Davon werden Selbst- ähnlichkeit gefunden haben. Ein volles Er- Mer: z Stabsossiziere, 4 Hauptleute, 14 kennen war deshalb unmöglich, weil das Kind, i.^enants, Z Aerzte, 1 Zahlmeister, 1 Büch- oa» nach seiner eigenen Aussage von Zigeu- - facher, 4 Feldwebel, 1 Stabshoboist, 8 nern im Walde schutzlos zurückgelaffen wurde, einen zu verwilderten Eindruck machte. — Der Schleier des Geheimnisses, der über das seit 8 Jahren verschollenen Vetter- schen Kindes aus Reichenbach i. V. gebreitet lag, ist, neueren Nachrichten zufolge, gelüftet. Die Mutter und die Großmutter des Mäd chens, welche ebenfalls sich nach Triptis be geben hatten, haben das Kind als das ver- Kriegsereigniffe und die Bewegung infizierter Truppen, mit ganz ungewöhnlicher Heftigkeit in unserem ganzen engeren Vaterlande. Es starben in diesem Jahre in Sachsen in 330 Orten 6736 Personen und zwar davon 236 im Regierungsbezirk Dresden, 3376 im Leip ziger, 2597 im Zwickauer und 527 im Bautz- ner Regierungsbezirke. — Zwei Menschenleben vom Tode des Ertrinkens gerettet — diese Heldenthat voll führte vor einigen Tagen ein Briefträger zu Roßwein, welcher nicht blos einen in den Mühlgraben gefallenen Schieferdecker, sondern auch den diesem zur Hilfe herbeigeeilten, aber mit ins Wasser gezogenen Schutzmann rettete. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. VH. p. Lrinit.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Nachm. 2 Uhr: Mis, sionsstunde. Getauft: Max Martin, S. d. G. I. Haufe, Hsl. u. Zimmermanns in H. — Ernst Fritz, S. d. E. M. Arnold, E. u. Musikus in B. — Paul Gerhard, S. d. P. B. Kurze, Hsl. u. Maurers m H. — Gustav Adolf Max, S. d. G. R. Gäbler, E. u. Fleischer in B. — Anna Marie, T. d. E. E. Rich, ter, Hsl. u. Steinarbeiters in H. Beerdigt: Fr. Johanne Eleonore verw. Gebler in B., 80 I. 9 M. 12 T. alt. — Martha Frida Grundmann, T. d. G. F. Grundmann, Hsl. u. Zimmermanns in B. — Eine uneheliche T. in H. Kirchennachrichten von Frankenthal. Getraut: Der Maurer Bernhard Max Bürger und Anna Auguste Senf in Bretnig. Dom. VII.. p. Trin. früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion, Vz9 Uhr: Hauptgottes dienst, nachm. ^2 Uhr: Katechismusunter- redunz mit den konfirmierten Töchtern von Frankenthal und Bretnig. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Flora Marie Margarethe, T. des Fabrikarbeiters Johann Otto Richter Nr. 227b. — Eduard Ferdinand Georg, S. d. Kaufmanns Richard Erwin Rösen Nr. 253o. — Rosa Marie, T. des FadrikschlosserS Bernharv Rößler Nr. 125. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Ernst Jurk, Hilfsweichen steller in Dresden, mit Sidonie Lina Wendler Nr. 86b. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Linda Leni, T. des Tagearb. Johann Friedrich Alwin Hommel Nr. 242, 4 I. 8 M. 16 T. alt. — Johanne Eleonore geb. Gottlöber, Witwe des Bandfabrikanten Karl Traugott Simmgen Nr. 239, 69 I. 9 M. 15 T. alt. enden AM Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, h ""ementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" ^reiuv für z^Gährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. taler Mensch aufgetreten ist, Handlungen, Mittelsächs. Ztg." kürzlich nachmittags der wegen deren er eine längere Gefängnisstrafe vasion, die im Jahre 1865 begann und bis " "" 'l' verbüßt hat, kam gegen Mitternacht mit meh- 1867 anhielt. Im Kriegsjahre 1866 herrschte " ' - ----- - _ . die schreckliche Seuche, , begünstigt durch die