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Kinder- me Nr 263 Donnerstag den 13. November 1919 78. Jahre Or Amtlicher Teil m Dresden, am 10. November 1919. 785 Katastrophale Niederlage der Nordwestarmee 1 1 1 1 1 1 1 1 r, hlt ltcl mige iärk täglich schätzen ht hat. W M in dec . 76S> 2.SO 3.50 2.00 8.00 blS 4.00 8.00 1000 4.00 6.00 für V V Mk. // // // // V V ischäftS- 72. Pfund Stück 2637 VI.^. 111 Wirtschastsministerium. Italienern Gerechtigkeit widerfahren müsse. In rnom hat man also die Wahl, ob man sich an dem Vordersatz freuen oder über den Nachsatz grämen soll: um anderen Leuten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, dazu sind die Anbeter des »heiligen Egoismus" wahrhaftig nicht in den Krieg gezogen. Und erst der Herr von Fiume, der göttliche Gabriele — er wird für die Verlegenbeitsreden des britischen Ministerpräsidenten nur eine höhnische Grimasse übrig haben. Weib er sich doch im Besitz des Streit objektes und kann ruhig abwarten, wer den Mut und schließlich auch die Kraft ausbringen wird, ihn von diesem Schauplatz seines Heldentums wieder zu vertreiben. Das italienische Volk steht hinter ihm, Heer und Marine werden nichts gegen ihn unternehmen: was wird also übrig bleiben als die Selbsthilfe der vom österreichischen „Joch" be freiten Nationen, mit andern Worten also als die Ver ewigung des Kriegszustandes in diesem immer noch sehr interessanten Wetterwinkel Europas, den nur die alterprobte Wiener Staatskunst einigermaßen in Ordnung zu halten verstanden hatte? Noch trüber stimmt Lloyd George die türkische Frage. Er findet selbst, daß sie jetzt noch schwieriger geworden sei. Wohl sind sich die Alliierten einig über gewisse Grundsätze: daß die Türkei die von Griechen, Albanern und Armeniern bewohnten Gebiete nicht mehr so schlecht behandeln darf, daß die Zugänge zum Schwarzen Meer für alle Nationen frei sein müssen und daß die Ver waltung dieser Zugänge in andere Hände gelegt werden muß; auch wie die Verantwortlichkeit für die Sicher stellung dieser neuen Politik zu verteilen sei, darüber ist man sich in London und Paris so ziemlich einig. Aber trotzdem sieht Lloyd George auch hier recht sorgenvoll in die Zukunft; einmal offenbar, weil die Vereinigten Staaten gar keine Lust verspüren, sich an dem türkischen „Geschäft" weiterhin zu beteiligen, dann aber auch, weil in der Türkei selbst Gegenkräfte in der Entwicklung begriffen sind, die das künstliche Gebäude der Versailler Friedenskonferenz mit rauhen Fäusten über den Haufen werfen könnten. Nicht heute und nicht morgen, aber die Kundigen wissen, daß bas Reich des Kalifen noch lange nicht zur Ruhe ge kommen ist, und daß dort vielleicht früher als anderwärts Überraschungen auftreten werden, von denen die blinden Bewunderer.der Entenie sich heute noch nichts träumen lassen. Vollends nachdenklich wurde der Ministerpräsident, sobald er auf Rußland zu sprechen kam. Der Angriff auf Petersburg ist zusammengebrochen, und Denikin's Auf marsch gegen Moskau stockt — vorübergehend, sagt Lloyd George. Aber er stockt immerhin, und viel Arbeit, auch viel englisches Kapital und Material ist wieder einmal nutzlos vertan. Dem Fuchs sind die Trauben sauer ge- worden, und er sieht nun ein, daß der Bolschewismus nicht mehr mit dem Schwert unterdrückt werden kann. Aber ohne Frieden in Rußland kein Frieden in der Welt. Lloyd ist für „andere Maßregeln", um den Frieden in Rußland wiederherzustellen: fragt sich nur: welche? Die Blockade etwa, zu der wir eben erst noch so höflich aufge fordert wurden? Wer glaubt noch daran, daß Rußland ihr ebenso erliegen könnte wie wir ihr tatsächlich erlegen find. Nein, andere Maßregeln hält auch Deutschland für nötig, nur daß es bisher in ihrer Anwendung durch den Macht spruch der Entente behindert worden ist. Will sie jetzt endlich sich eines besseren besinnen, und sei es nur auS Einsicht in die eigene Unfähigkeit, mit einem „verwirrten und zerrissenen Rußland" weiterzukommen? Ganz so weit hat der britische Ministerpräsident sich noch nicht vor- gewagt; aber vielleicht wird er diesem ersten Vorstoß weitere folgen lassen. Seine Lage würde sich ja auch nur verschlimmern, je länger er wartet. Lenin und Trotzki 1r lurbis lls Strick- Pfund ergibt Gar« olle), ahl, S. II. -5» Das Ministerium erteilt hiermit, soweit diese Preise eingehalten werde«, soweit im Kleinverkaufe hierzu ein nach den örtlichen Verhältnissen angemessener ^ndelszuschlag erhoben wird, Befreiung von der Einhaltung der in der Verordnung Wildpreise, Hasenkarten. I. Von Jägerkreisen find für den Verkehr mit Wild die nachstehenden Preise als gemessen erklärt worden: kN i guten> Näheres ich, 59. S.Nav- änd'ge^ 88^16 Abkehr Wild (Sächs. StaatSzeitung Nr. 211) 16 bis 18 festgesetzten bisherigen Höchstpreise. - » - II. Die Bestimmungen über Hasenkarte« (8 7 Absatz 2, 88 8-10 der genannten mehr^ab^ufo d°"^" aufgehoben. Bei Abgabe von Hasen sind keine Hasenkarten Meine Zeitung für eilige Leser. In einer neuen Note fordert die deutsche Regierung von Frankreich die sofortige Freigabe unserer Gefangenen. .' Infolge von Mangel an Dienstkohlen soll der Güterverkehr ^wetse eingestellt werden. ' Das Inkrafttreten des Tabaksteuergesetzes, das ursvrüng- N am 1. Januar 1S2Ü erfolgen sollte, ist um einige Wochen ^ausgeschoben worden. Die RevolutionSseiern am 9. November find überall ohne Storungen verlaufen. t' Minister deS Jnnem Seine hielt in Dessau eine Rede, der er sich scharf gegen die Erzbergerschen Finanzpläne sprach. . Der Zentrums-Reichspartettag wird voraussichtlich bis M Frühjahr verschoben. Der Präsident der Tschecho-SIowakei, Masaryk, hat den "kiedensvertrag unterzeichnet. ,' Die brasilianische Deputiertenkammer bat den Friedens. Ertrag mit Deutschland ratifiziert. Das rumänische Kabinett ist infolge der Ententenote über 'k sofortige Räumung Ungarns zurückgetreten. Zwischen italienischen Regierungstruppen und d'Annunzios ^vven kam es zu einem Gefecht, das zahlreiche Opfer forderte. sind die letzten, die aus ihren militärischen Erfolgen nicht mit größter Entschlossenheit alle Konsequenzen zu ziehen bereit wären. So gab es allo in London reichlich Wasser in den Wein der Begeisterung. Auch angelsächsische Bäume wachsen nicht in den Himmel. Immerhin ein kleiner Trost für diejenigen Völker, die einstweilen im Schalten zu leben gezwungen sind. Gebt die Gefangenen heraus! Ein Appel! an die französische Regierung. Die Reichsregierung hat an Frankreich eine Note ge richtet, in der darauf hingewiesen wird, daß ganz allein Frankreich noch den deutschen Kriegsgefangenen die Frei heit versage, trotzdem es zugesichert habe, sie gleich nach Ratifizierung zurückzusenden. Frankreich hat ratifiziert! sagt unsere Note weiter und erklärt dann: „Mit vollem Recht glaubt die deutsche Regierung erwarten zu können, daß die französische Regierung die Kriegsgefangenenfrage, die nur noch vom Standpunkt der Menschlichkeit aus be handelt werden kann, in einem entgegenkommenden Geiste löst und die Kriegsgefangenen der Heimat ohne weiteren Aufschub wiedergibt." Zu der Mussten Erpreffernote. Systematische Erdrosselung Deutschlands. Generaldirektor Heineken vom Norddeutschen Lloyd äußert sich zu der jüngsten Erprefsernote der Entenie wie folger „Die neueste Forderung der Entente betreffend die Ablieferung der Schwimmdocks, Krane, Schlepper und Bagger kann in ihrer Rückwirkung auf den deutschen See handel und Schiffbau nicht ernst genug bewertet werden. Bestand bisher wenigstens noch die Hoffnung, daß nacy loyaler Erfüllung der Friedensbedingungen ganz all mählich wieder ein Aufbau unserer schwer getroffenen Wirtschaft möglich sei, so zeigt daS jetzige durch nichts gerechtfertigte Verlangen unserer Feinde, daß die syste matische Erdrosselung der deutschen Handelsschiffahrt und damit des deutschen Exporthandels überhaupt die alleinige Absicht ist. Wenn durch Entziehung der nötigen Bagger die deutschen Häfen und Wasser wege und insbesondere die Weser rücksichtslos der Ver- fandung preisgegeben werden, wenn durch Ablieferung der Schwimmdocks und Krane für den uns noch ver bliebenen winzigen Bruchteil der deutschen Handelsflotte die Möglichkeit zur Vornahme der nötigen Reparaturen auf das schwerste gefährdet wird, wenn endlich durch Weg nahme der Schlepper unsere heute in bedeutendem Maße auf dem Wasserwege erfolgende Lebensmittel- und Kohlen» Versorgung in ihrem allerkritischsten Moment bedroht wird, dann gehen dem deutschen Volke und hoffentlich auch dem Teil unserer Volksgenossen, der den Wert feindlicher Ver sprechungen über das Vertrauen in unsere eigene Kraft setzen zu müssen glaubte, endlich die Augen darüber auf, daß es unseren Feinden einzig und allein darum zu tun ist, sich den lästigen deutschen Konkurrenten auf dem Welt- markt endgültig vom Halse zu schaffen. Unserem nicht durch Waffengewalt besiegten, sondern durch innere Zer mürbung zusammengebrochenen Vaterland und ins besondere seinen Seehäfen den letzten noch verbliebenen kleinen Wert von wirtschaftlicher Kraft zu nehmen, daS ist der Zweck der neuesten Erpressung der Entente. Oie Gemeindewahlen in Oberschlefien Niederlage der Mebrbeitssozialisten. Soweit sich die Ergebnisse der Gemeindewahlen in Oberschlesien übersehen lassen, wurden schätzunaweise etwa« Jahrmarkt in Kötzsrhenbroda betreffend. Wegen der vorläufig bis 15. dieses Monats festgesetzten Bahnsperre und der dadurch eingetretenen-schwierigkeit in der Heranschaffung von Verkaufsgegenständen fällt der am 8. dieses Monats bekanntgegebene, auf den 16. und 17. dieses Monats festgesetzte Jahrmarkt aus, der Ferkelmarkt wird dagegen am 17. November früh abgehalte«. Londoner Ausblicke. : Der alte Brauch wird nicht gebrochen: nach wie vor ^Kriege erhebt sich zu Beginn der zweiten November- wenn in der Hauptstadt des Königreiches von ^vßbritannien der neugewählte Bürgermeister sein Amt Mit, der Ministerpräsident, um vor versammeltem Volk Kn Überblick zu geben über die politische Lage in allen W Erdteilen im allgemeinen und über diejenigen des England im besonderen. Immer schon klang auS Mn Reden das Hochgefühl über die gebietende Macht- Kung des britischen Reiches als beherrscherder Grundton Mus; wie mußte erst diesmal nach der Zerschmetterung Deutschlands bas Herz des Redners von Siegerstolz ge sellt sew, wie frei und froh durfte er sprechen, da Mde unter seiner entscheidenden Mitwirkung der ge- jKigste Sieg der Weltgeschichte errungen wurde, da der ^nationalen Machtstellung dieses JnseloolkeS nun kaum M irgendwo Grenzen gezogen sind! Das hohe Lied k; Englands göttlicher Berufung zur beglückenden Er- MUg und Führung der Menschheit durfte man er sten — und was bekam er in Wirklichkeit zu hören? Ij, Lloyd George scheint sich, soweit die bisher vor- Kuden Berichte darüber Aufklärung geben, ungleich M'ger bei den Erfolgen der Vergangenheit als bei den di, der Zukunst aufgehalten zu haben. Es ist nicht Ss .Art dieses tatkräftigen Mannes, schon tausendmal Mgtes in immer neuen Wendungen zu wiederholen, sei Much zu eigenem Ruhm und Preis; sein Blick bleibt, Mge er die Verantwortung für das Schicksal des hUes zu tragen hat, in die Zukunft gerichtet, und die Meint ihm nach dem Frieden von Versailles nicht ?Kger von unheilkündenden Wolken bedroht als vorher. tzMst einmal die leidige Adria-Frage. Alle Kunst der Kniediplomatie hat bisher diesen Knoten nicht zu lösen Kocht, und Lloyd George kann nur hoffen, daß hier M aller Schwierigkeiten schließlich ein Ausweg zu U^n sein werde, der mit den Interessen und der K des italienischen Bundesgenossen vereinbar sei. -Mni bescheinigt er aufs neue, daß er den West kritischsten Augenblick zu Hilfe gekommen ri Uhl vormitlag«. / Betlagengebühr da« Tausend Mk du« Erscheinen der Anzeigen an bestimmten —plä^n wird keine «ewähr geleistet. / «irlste platzvorschrlft «/. M FF ohne Rabat!. / Die Rabattsähe und Vettoprelse haben nur bei Dar! I jatstung binnen ZO Tagen Sültlgkell; längere« Ziel, gerichtliche Slnziehuna a«. I I I D Ä r sch. Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-Zeiön. T L R R R <,^°k-rn nicht schon früher au«brückttch oder stillschweigend al« <lrfüllung«or< Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Tharandt. Pooich«».«.»,.; «u. M«» Der Gemeindevorstand. ^rnsprecher: Aml Wilsdruff Nr. 6. M-"' arbe, scheut kleine" Guts res b" fi 18Ü- und Nacke"- unsch en >topfe"' el. 4^' Rotwild in der Decke Rehwild , „ „ Hasen im Balg . . Karnickel im Balg Fasanenhennen . . Fasanenhähne . . . Rebhühner . . . . Wildenten . . . . « ><drusf . für del MOmKrTüMa« .MiUdruster Tageblatt» erscheint täglich, mit lUulnahme der Sonn- und s» « , . — . - - „ abend« ü Uhr für den folgenden Tag. / Be,ug«prel« bet «elbstabholung LA -r ^nsertlon-prel« pfg. für die «.gesvaiiene Kornn«»li. " der Druckerei wächentllch pfg., monatlich Pf«, vierieijährllch MH; H H KV flH SvI LS » S «HHß* F S I iE LV ^otaiprei« pfg,Reklamen Psg, alle«mtt unsere «u«irä,er zugetragen monatlich pf«, vierieilähriich MH; V V TT V VHD vT I TTT G U UL WM und tabellarischer «atz mii so°/ Ausschlag Lei WicderboMn^öb^k,^ I ).N il-utsch-n p-stanstallen viertel,ähr,ich MH ohne Zustellung-gebühr. ' 7 ' enispr-ch-nd-r Nachlaß. Ae,-nn,machungen lm am,liÄn Teil luur^n M PostanstaNen, Postboten sowie unsere «„«Wäger und Seschäst«stelle nehmen „«X ' dl. ^°. ... -mm-yen Teil snur von Lehär. -> Mepst Bestellungen entgegen. / Im Falle häherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Udvelcher «tärungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der ——. ü sm Mrderung«einrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung frU vrM 0 yp 0 1841. , Nachlieferung der Zeiiuna oder auf Rückzahlung de« Bezug«preise«. Ferner s» - L der Inserent In den obengenannten Fällen keine Ansprüche, fall« di« M M . . . / »erspäiet, in beschränkiem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzei- WI . !?'aus«prei« der Nummer 10 pfg. / Zuschriften stnd nicht persSniich zu D IW D K T^ ck ,,Mren, sondern an den Vertag, die «christleitun- oder-die Sesck>äst«stelle. / TTTT '^apme Zuschriften bleiben unberückstchtigt. / Berliner Vertretung: Beriin 8W. «3. ^ür die Amtshauptmannschaft Meißen, für das l b. üche e lbehök er Frau uar zu an erdete»-