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eiheritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. - - mit Zutraaen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - - :: Gemelnöe-Verbanos-GIrokonto Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - i Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - MiMmeterzeile 6 Rpfa.: >m Teriteil die S3 - Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfa. - Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. D.-A. XII. 1335 100. Jahrgang Dienstag, am 6. Februar 1934 Nr. 31 Hauptschriftleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich sür iden gesamten Tertteil: Felir Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felir Zehne,^Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Seitliches und Sächsisches Mppoldiswalde- Gestern erlitt der Landwirt Arnold, Frei berger Straße, dadurch einen Unfall, daß ein Bulle, welcher sich in seiner Kette verfitzt hatte, plötzlich anruckte, als Arnold ihn befreien wollte und den Knebel der Kette löste. Arnold wurde vm linken Mittelfinger ein Glied glatt abgerissen. Er mußte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. WHViPpüldtswald«. Gestern in der 7. Abendstunde rutschte auf der Herrengasse in der Nähe der Polizeiwache Frau R. aus und erlitt beim Sturze so böse Prellungen, daß sie nicht laufen konnte. Sie wurde von Hilfsbereiten zunächst nach der Wache und dann auf einer Trage nach ihrer Wohnung in der Mühlstraße gebracht. Dippoldiswalde. Die Sammlung am Eintopfgericht-Sonn tag ergab rund 450 M. Dippoldiswalde. Am 4. Februar hielt der Naturheil verein seine Jahreshauptversammlung im „Roten Hirsch" ab. Der Vereinsleiter Carl Straßberger eröffnete die Ver sammlung nach 1/2Y Uhr und begrüßte die Erschienenen, in sonderheit den Bezirksleiter Wilsdorf—Meißen. Darauf ge dachte er der beiden großen Führer Deutschlands, des Reichs präsidenten v. Hindenburg und des Kanzlers Adolf Hitler. Seine Worte lies er ausklingen in einem dreifachen „Sieg- Heil". Anschließend gedachte Straßberger des zu frühen Hin scheidens des ehemaligen treuen Kassierers Erler, wobei sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Dann erhielt der Schriftwart Uhlemann das Wort zum Jahresbericht, wodurch den Anwesenden noch einmal alle Vorkommnisse im ver gangenen Jahre vor Augen geführt wurden. Anschließend trug der Kassenwart Paul Gast den Kassenbericht vor. Beiden Berichtern dankt der Vereinsführer für ihre Arbeit. Nachdem die Rechnungsprüfer den Kassenbericht für gut geheißen hatten, wurde dem Kassenwart Entlastung erteilt. Zu den Wahlen übergehend nahm Bezirksleiter Wilsdorf das Wort und er nannte Earl Straßberger, den altbewährten Führer, abermals zum Vereinsführer. Darauf übernahm Straßberger die Führung und berief zu seinem Stellvertreter Mar Fleck wieder, als 2. Schriftwart Curt Wojner, als 2. Kassenwart Albert Wesely, als Rechnungsprüfer werden die bisherigen wieder berufen. Hierauf berichtete Wilsdorf über die Auflösung der Verbände und Bünde, der deutsche Naturheilverein aber würde nicht aufgelöst, da die Regierungsvertreter den Bestrebungen und Einrichtungen derselben vollste Anerkennung entgegenbrächten. Straßberger dankte dem Bezirksleiter sür seine Ausführungen. Nachdem darauf noch einige interne Vereinsangrlegenheiten erledigt worden waren, schloß Straßberger gegen >/2l2 Uhr die Jahreshauptversammlung mit einem „Licht Heil" fürs neue Vereinsjahr. Huppendokk. Der hiesige Obstbauverein veranstaltete vorigen Sonnabend eine gutbesuchte Versammlung. Nach herzlicher Begrüßung der Erschienenen verbreitete sich der Führer des Vereins darüber, wie der Obstbau in unserer Gegend zu be treiben sein und was alles getan werden müsse, damit die Einsührung fremden Obste» immer mehr unterbleiben und so mit auch durch einen verständnisvoll gepslegten Obstbau Auf bauarbeit in unserem Volke geleistet werden könnte. In gut verständlicher Weise beschrieb er die einzelnen Teile des Baumes und zeigte ihren Lebenszweck und verbreitete sich weiter über die geeignete Düngung unserer Böden. Die vom Dereinssührer Staatsstraßenwart Eichler angesetzte Wahl wegen der Gleich schaltung wurde auf eine der nächsten Versammlungen ver schoben. Einstimmig wurde beschlossen, jedem Mitglied auf Kosten der Vereinskasse einen Obstbaum zu beschaffen und die Obstbäume der Mitglieder durch E. Fischer im Frühjahr spritzen zu lassen. Zum Schlüsse machte der Führer die Mit glieder mit einem interessanten Aussatz aus der Obstbauzeitung bekannt. In einer sich anschließenden lebhaften Aussprache gab der Führer praktische Ratschläge aus seiner reichen Erfahrung. Ui kalkenlialn Bei dem vor einiger Zeit erfolgten Brande des Erwin Voglerschen Grundstückes trat der Verdacht auf, daß der dort beschäftigte Landbelfer Walter Boye aus Bären stein durch fahrlässiges Umgehen mit einer brennenden Ziga rette in der Scheune den Brand verursacht hat. Boye ist am Brandtoge auch darüber besragt worden, ist aber seit diesem Tage spurlos verschwunden. Alle Nachsorschungen blieben bis jetzt ttsultatlos. Boye wurde das letzte Mal am 23. Januar jm Bielatal gesehen. Er trägt dunkle Arbeitshose, graubraunen Pullover mit Reißverschluß, braunes Jackett, braune Halb- Wien geht Dollfuß-Regierung ruft Völkerbund an. Wien, 6. Februar. Die österreichische Regierung hat nach mehr als fünf stündigen Beratungen beschlossen, dem Bundeskanzler Doll fuß die Ermächtigung für die einleitenden Schritte zur An rufung des Völkerbundes im deutsch-österreichischen Kon flikt zu erteilen. Auf Grund der Verhandlungen zwischen Landesregie rung und heimatwehr hat der Landeshauptmann von Tirol in einem Erlaß an die Leiter der Bezirkshauptmannschasten mitgeleilt, daß den einzelnen Bezirkshauptleuken in Tirol Vertrauensmänner der heimatwehr beigegeben werden. Die Landesleilung der Tiroler Helmalwehr hat diese Vertrau ensleute sür die 8 Bezirkshauptmannschasten im Lande be reits namhaft gemacht. Ihr Amtsantritt erfolgt sofort. Die weiteren Forderungen der Heimatwehr nach Auf lösung der politischen Parteien werden zur Zeit nicht mehr als dringend bezeichnet, doch erklären die Heimatwehrfüh rer, daß sie von dieser Forderung auch in Zukunft nicht abgehen werden und weiterhin daraus dringen, daß der parteilose Führerstaat in nächster Zeit verwirklicht wird. Die Ankunft neuer Heimatwehrformationen aus dem Lande ist in Innsbruck angekündigt, um der Erfüllung die ser Forderungen erhöhten Nachdruck zu verleihen. Die Tiroler Heimwehren haben am Montagvörmittag das Gebäude dkr Innsbrucker sozialdemokratischen „Volks zeitung" besetzt. Vom Berlagsdirektor wurde die Polizei zur Hilfe herbeigerufen, die von den Heimwehren die sofor tige Räumung des Gebäudes verlangte. Das Gebäude des sozialdemokratischen Organs wird gegenwärtig von der Polizei bewacht. 15 Nationalsozialisten aus Tirol wurden in ein Kon zentrationslager nach Niederösterreich gebracht. Unter ihnen befindet sich der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Erdkunde, Universitätsprofessor Dr. Friedrich Metz. Die Häftlinge wurden gefesselt abgeführt. Der Eindruck beim Bötterbund in Gens In Völkerbundskreisen bestreitet man nicht, daß der ve- nach Genf schluh des österreichischen RUnisterrates einem neuen Aus weichen vor einer sofortigen Entscheidung gleichkommt. Auf telephonische Anfrage wurde dem VMerbundsrat vom Bundeskanzleramt in Wien mitgeteilt, daß ein Schritt des Bundeskanzlers, zu dem dieser durch die Minister er mächtigt worden ist, nicht vor dem 8. Februar, also erst nach der Rückkehr des Bundeskanzlers von Budapest, erfolgen würde. In den nächsten Tagen soll dann eine entsprechende Note zunächst vorbereitet werden. Es erscheint demnach nicht ausgeschlossen, daß neue Schwierigkeiten entstehen, die wei tere Verzögerungen bringen. In deutschfeindlichen Kreisen Genfs macht sich eine gewisse Beunruhigung darüber bemerk bar, daß der österreichische Ministerrat den Bundeskanzler nur ganz allgemein „ermächtigt" hat, die beabsichtigten Schritte zu tun und daß diese wenig genaue Fassung viel leicht einen besonderen Sinn haben könnte. Was will nun Dollkub? Zu dem Beschluß des außerordentlichen Ministerrates über die Anrufung des Völkerbundes in der deutsch-österrei chischen Angelegenheit wird aus Wiener diplomatischen Kreisen berichtet, daß die österreichische Regierung durch ihren Beschluß die Angelegenheit zunächst auf internatio nales Gebiet hinüberspielen wollte. Die Wiener Regierung habe grundsätzlich zwar den Weg nach Genf beschritten, tat sächlich jedoch zunächst eine erste Etappe diplomatischer Ver handlungen einleiten wollen. Man ist der Ansicht, daß sich die Regierung alle Möglichkeiten einer diplomatischen Rege lung offengelassen hat und offenbar von der Voraussetzung ausgeht, daß sich aus Grund der Stellungnahme des Sabin- nelts die an der österreichischen Frage unmittelbar interes sierten Großmächte jetzt ihrerseits zu einem diplomatischen Eingreifen veranlaßt sehen würden. Wirrwarr in Tirol Die Lage in Tirol wird immer verworrener. Während einerseits die Heimwehr in den Abendstunden des Montag rund tausend Mann nach Innsbruck gezogen hat, steht man im Landesbaus auf dem Standpunkt, daß der neuernannte Landesausschuß in keiner Weise die bisherige Landesregie rung ersetzen könne, daß also diese vielmehr in voller Tätig keit bleibe. schuhe, ohne Kopsbedeckung und ist ungejühr 160 cm groß. Sachdienliche Wahrnehmungen von dem verschwundenen Voye wolle man an die Gemeindeverwaltung Falkenhain oder die nächste Polizeistelle melden. kafltentiain Einem vom Turnerwintertresfen in Alten berg am Sonntag abend zurückkehrenden Cchneeschuhläufer, der dem Sohne des hiesigen Gasthofsbesitzers Georg Geißler seine Auszeichnung als erster Sieger und gleichzeitig Inhaber der Bestzeit des Tages und die Glückwünsche hierzu über mitteln wollte, da jener infolge geschäftlicher Verhinderung der Siegerverkündigung nicht beiwohnen konnte, hatte seine Schneeschuh im Vorhaus eingestellt. Als er nach ganz kurzer Zeit wieder herauskam, waren letztere spurlos verschwunden und blieb auch alles Suchen resultatlos. Die Stecken hatte der Spitzbube stehen gelassen. Am Montag vormittag fand man die Echnceschuhe in Johnsboch unweit des neugebauten Spritzenhauses hinter einem Hausen eiserner Masten. ^olinsbacll Das Winterhilfswerk des hiesigen Ortsgruppen bereiches der NSDAP, konnte auch dieser Tage wieder eine beträchtliche Menge Lebensmittel, Kohlen- und Lebensmittel gutscheine an die Bedürftigsten verteilen. Die Pfundsammlung im Orte war abermals wieder gut. Kreischa. Am Freitag wurde der Arbeiter Herbert Nau mann aus Dresden-Leuben mit einem Rucksack voll Palm kätzchen von der Gendarmerie angehalten. Diese Reiser hatte er aus der Sandgrube Lungkwitz entwendet. Er sieht einer strengen Bestrafung entgegen, da das Entwenden von Palm kätzchen gesetzlich verboten ist, zumal sie im Frühjahr den Bienen die erste Nahrung geben? Dresden. Am Sonntag abend wurde in ihrer Wohnung auf der Wormser Straße eine 75 jährige Witwe gasvergiftet tot aufgefunden. Die Greisin war' einem Unfall zum Opfer gefallen. Sie hatte nicht gemerkt, daß der Gashahn offen geblieben war. Dresden. In Vordorf mußte die Polizei zur Namensfest stellung einer in einer Gastwirtschaft angestellten Kellnerin schreiten, die schwere Beleidigungen gegen den Reichskanzler Adolf Hitler ausgesprochen hatte. Da die Kellnerin Wider stand Ilistete, wurde sie festgenomnien und in der Ortszelle untergebracht, wo sie zu toben ansing. Später wurde sie dem Dresdner Polizeipräsidium zugeführt. — Keine vorzeitige Einstellung der Vogelsütterung. Vor zeitige Einstellung der Vogelsütterung bringt beim Eintritt er neuten Frostes unsere Kleinvogelwelt häusig gerade dann in Eesahr, wenn sie diese Hilse am dringendsten gebrauchen. Wo die Wintersütterung Kindern überlassen ist, soll man hierauf besonders achten, denn gerade deren Ausdauer hält nicht allzu lange vor. Am bequemsten läßt sich der Futterverbrauch , kontrollieren und der Futtervorrat rechtzeitig ergänzen, wenn man sog. Fettsuttersteine verwendet. Ueber die Selbstherstellung . solcher Futtersteine und die von bewährten anderen Vogel- schutzgeräten geben Ausklärungsvorschristen Auskunft, welche I die Staatliche Hauptstelle sür landwirtschaftlichen Pflanzen- s schütz, Dresden-A. 16, Stübel-Allee 2, gegen Einsendung des einfachen Briefportos kostenfrei versendet. Meißen. Das Schöffemgericht verurteilte den 49 Jahre alten Buchhalter Eugen Straube wegen Unterschlagung zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung von 7 Wochen Untersuchungshaft. Er Halle in einem großen Betriebe in seiner Eigenschaft als Betriebszellenobmann die Spenden der Arbeiter für das Winterhilfswerk eingesammelt und hiervon einen Betrag von 464 Mark nicht abgesührt, sondern für sich verwendet. k Welter für morgen "—Im Flachlande bestehendes Tauwetter, im Gebirge nur leichter Frost. Auf den Höhen Temperaturen vorüber gehend etwas über Rull steigend. Zeitweise starke Mesi- b!s Nordwestwinde. Meist wolkig, aber keine nennens werten Niederschläge.