Volltext Seite (XML)
Verantwortlicher Redakteur: Seit« Jehne. - Druck und Verlag: Earl gehn« in Divvoldiswalde Dienstag den 27. März 1923 89. Jahrgang Äl. 72 end« de» und wie len ng gen abe ten! be-> en- hr- rn- sar-, auf de» igen» che« hob», der» de» däe» tein^ nen, det» -rde. »S«l der caus n d j ien ar.! der, em, md-. rin! >or- nst- ver ah- >rt: i o des ene ills >be. Im Meiheritz-Zeiümg raaesleMna m» Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.Il. Aeltefte Zeitung -es Bezirks Dietes Blatt enthüll -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e ImetaenpreU: Die 42 MÄtmeter breite P«ttt- jeile iS« M., außerhalb der AmlSbanptmann- jchaft 2Ü0 M., im amtlichen Teil« (nur von Behörden) Zeile S00 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 375 M. wieder heimwärts. Doch das Gewitter verzog sich, es hatte reinere Lust gebracht und einen herrlichen Spätnachmittag, der so recht zum Spazierengehen einlud. Und dem wurde auch von jung und alt entsprochen. Die Spazierwege in der näheren und weiteren Umgebung waren dicht belebt, auf der Talsperre waren alle Boote besetzt. Jeden zog es hinaus ins Freie. — Wie uns von anderer Sette mitgeteilt wird, wurde bereits.in der I» Bormittagsstunde Donnergrollen gehört, während in der S.Abendstunde auch Blitze beobachtet wurden. — Bei der Abendveranstaltung am Sonntag in der „Reichs- krone" war von unbekannter Hand eine der Garderobefrau Claus gehörige Tasche mit einem größeren Geldbettage ent wendet worden. Nach Herausnahme des Geldes war die Tasche zu Boden geworfen worden. Die Bekanntgabe dieser Tat brachte einen kleinen Mißton in die Veranstaltung. — Wie uns heute früh mitgeteilt wurde, hat -sich der Diebstahl inzwischen aufgeklärt. Ein I I jähriges, nicht völlig normales Kind, das mit Verwandten die Veranstaltung besuchte, hatte das Geld entwendet. Letztereskonnte,in der Hauptsache wenigstens, zurückerstattet werden. — Man schreibt uns: Zu unsern „ewigen Schmerzens kindern" gehört die Kirchturmuhr. Sie ist alt, sehr alt — und infolgedessen wacklig, sehr wacklig, — läßt sich sogar vom Winde schieben oder aufhalten. Das ist schon lange so. Wir sind das gewöhnt und stellen deshalb nie Anspruch auf Sekundengenauigkeit. Aber seit einigen Tagen treibt die Uhr Schindluder mit unsrer Nachsicht: IO, ja 15 Minuten geht sie vor. Da sie aber für Dippoldiswalde trotz ihrer Schatten seiten maßgebend ist (die Rathausuhr sieht nur der Markt bewohner) ist eine so große Ungenauigkeit recht unangenehm und möchte abgestellt werden. Nun fragt sichs, ob die Inva lidität der alten Ticktack so weit vorgeschritten ist, daß nichts mehr hilft. Dann wäre allerdings ein Punkt zu machen. Ist aber nur wieder einmal „eine Schraube locker" oder liegts an der Abwartung, so ist Hilfe möglich und muß beschafft werden. Nun kostet das allerdings Geld, das die Eigentümerin der Patientin, die Kirche, nicht hat. Hier müßte eben nach meiner Meinung die Stadt eingreifen, denn es liegt Allgemeininter esse vor, womit ich nicht sagen will, die Stadt habe über flüssiges Geld. — Nach dem neuen Spielplan der Sächs. Landeslotterie, die Ziehung 5. Klasse beginnt am 4. April, werden sämtliche Einsatzgewinne am ersten Tage gezogen. Diese Aenderung bringt für die Staatslotterie-Einnahmen die Notwendigkeit mit sich, genau darauf zu achten, daß der Lospreis für die 5. Klasse spätestens am Tage vor der Ziehung bezahlt wird. Spätere Zahlungen können nicht angenommen werden, haben also den Verlust der bisher auf das Los gezahlten Beträge zur Folge. — Der Preis für ausländischen Weizen, der der Er rechnung des Geldersatzes bei nicht rechtzeitiger Erfüllung der Getreideumlage zuni Liefertermin vom 28. Februar 1923 zu- grundegelegt wird, ist auf Grund der Weltmarktpreise auf 1400000 Mark für 1000 Kilogramm festgesetzt worden. Nach der gesetzmäßigen Berechnungsweise würden infolgedessen für einen Doppelzentner l 07 500 Mark Ersatz zu zahlen sein. — Die hiesige Bäckerinnung spendete zur Ruhr Hilfe 75 000 Mark. — Die zweite Strafkammer des Dresdner Landgerichts verhandelte am Freitag meinem Termin gegen 8 Angeklagte wegen Landfriedensbruchs, verbunden mit Hehlerei, hervor gegangen aus den Novembertuniulten. Es handelte sich um die Plünderung der Konditorei und des Stossgeschäfts am Bismarckplatz. Den meisten Angeklagten waren von der ein schreitenden Polizei Stoffpakete ahgenommen worden, die ihnen angeblich von anderen zugesteckt worden waren. Das Gericht nahm deshalb außer der Zusammenrottung noch Hehlerei an und verurteilte den Tapezierer Hein und den Arbeiter Sobe zn je einem Jahre, den Arbeiter Jänichen, den Ratsarbeiter Moses lind den 22jährigen Maschinenarbeiter Mar Paul Kmoch zu je 10 Monaten, den Bauarbeiter Ryssel zu 9 Mo naten, die Dienstmagd Schreiter zu 5 Monaten und den Transportarbeiter Hasmnnn zn 3 Monaten Gefängnis. — Mehr als drei Dutzend Geldscheinsorlen gibt es gegen wärtig in Deutschland! Der höchste im Umlauf befindliche Schein ist bis auf weiteres die 50 000-Mark-Nole, die in zwei Ausgaben erscheint. Die 100 000-Mark-Note ist bereits in Sicht. — Wie berichtet wird, wurde im gaushallausschuß des Reichs tags eine Entschließung angenommen, nach der künftig Kinder bis Zum 6. Lebensjahre freie Fahrt auf den Eisenbahnen genießen und Kindersahrkarten nicht nur bis zum 10., sondern vis zum 12. Lebensjahre gelten sollen. — Elsa Brandstroem, die im Weltkriege durch ihre Hilfs- tätigkeit Tausenden von deutschen Kriegsgefangenen in Sibirien das Leben gerettet hat, hat die Kuranstalt Marienborn-Schmeck- wih gekauft und stellt diese Anstalt den ehemaligen Kriegsge- i fanaenen zum kostenlosen Aufenthalt zur Verfügung. Die Anstalt wird am 15. Mal eröffnet. j » r Bemaspreis: Monat Mürz SIMM, ohne Zu- r r traaemLinzelne Nummer 140 M-, Sonntags r r IM^M— Fernsprecher: Amt DippoldiSwaloe . - Nr 3 — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. ; r ' Postscheckkonto Dresden 12 548. r OertticheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Am Freitag den 23. März fanden die Reitt- Prüfungen an der Deutschen MüllerMle durch die mündliche älrükuna unter Vorsitz des Herrn Ministerialsrat Mühlmann öom Mrtschaltsministerium ihren Abschluß. Zur Prü^ sich 64 Schüler gemeldet, wovon einer Zurückgewiesen werden mußte Es bestanden 35 Schüler mit gut und 5 Schülern konnte das Reifezeugnis nicht zuerkannt werden. Für besonderen Fleiß wurden Wt: Henry Aubert-Orbe (Schweif Gadischke- Woltersdorf, Fritz Gille—Zittau, Hermann Santelmann—Buka- rest Mathias Kremer—Ujpecs (Rumänien), Friedrich Kupih Rhena, Drago Liubic—Stupnik (Jugoslawen), Gerhard Opitz- Hindenburg, ^Friedrich Rabe—Vehrte, Ferdinand Schilder—Alt stadt (Tschecho-Slowakei). Am Sonnabend fand dann die Verab schiedung von 63 Schülern statt, an der außer dem Lehrerkolle gium Bürgermeister Herrmann und einige andere Bürger teil nahmen. 5n seiner Abschiedsrede konnte Gewerbeoberstudienrat Direktor Meller bekunden, daß trotz vieler Hemmungen des Unter richts im letzten Semester die Schluß- und Reifeprüfungen im Durchschnitt gut ausgefallen sind, aber doch nicht den festgesetzten Grad erreicht haben, daß eine Auszeichnung zuerkannt werden konnte. Doch haben sich mehrere Abgehende den Vermerk einer Belobung auf ihren Reifezeugnissen erworben. Man sei geteilter Meinung über die Notwendigkeit von Prüfungen, aber sie seien doch notwendig, um zu einer gerechten Beurteilung zu gelangen. Der Direktor gab dann der Hoffnung und dem Wunsche Ausdruck, daß die Abgehenden draußen im Ernste des Lebens auf dem in der Schule erworbenen Fundament je fester, desto sicherer weiter- bauen, um bestehen zu können. Nur dem Mutigen und dem Arbeiksfreudigen gehöre die Welt. Mit den besten Wünschen für die Zukunft entlieh Gewerbeoderstudienrat Meller darauf die Scheidenden aus dem Verbände der Anstalt und händigte ihnen die Zeugnisse aus. 5m Auftrage des AH.-Verbanbes überreichte Buchdruckereibesitzer Felix Zehne den Glückzuern Hautermann und Gille je einen Glaspokal mit Vereinswappen, indem er seine Freude darüber kundgab, daß Schulsleiß und Vereinstreue sich oanz gut vereinigen lassen. (Hantelmann hak, wie bekannt gegeben wurde, von der Schulleitung den vertrauensvollen Auftrag er halten, den Plan für Ausstellung der neuen Maschinen in derVer- suchsmühle zu zeichnen.) Nachdem Gewerbeoberstudienrat Meller insbesondere den städtischen Kollegien für die großen Opfer, die bei Reuherrichtung und Erweiterung der Unterrichtsräume für die Müllerschule gebracht worden sind, herzlichst gedankt, auch darauf hingewiesen hatte, daß der Ausbau der Unterrichtsmühle zu einer modernen Versuchsmühle beste Fortschritte mache und in aller nächster Zeit zum Abschluß komme, schloß er das Wintersemester 1022/23. „Glück zu!' allen Scheidenden und frohes Wiedersehen zum AH.-Tage! — Geführt von den beiden Geistlichen und begleitet von einigen Lehrern zogen am Palmsonntage 131 Konfirmanden (68 Knaben und 63 Mädchen) von der Schule nach der Kirche. Ein Knabe hat zwar den Konfirmandenunlerricht besucht, sich aber nicht zur Konfirmation eingesunden. Aus Grund von Apostelgeschichte 20, 32 rief ihnen Pfarrer Mosen in der Konfirmationsreoe den schönen Gruß zu: .Gott befohlen, ihr jungen Christen! Von ihm laßt euch führen! Von ihm laßt euch segnen! Nach der Ein segnung wandte sich Superintendent Michael ebenfalls an die Kon firmanden mit dem Spruche: Sei getreu!', daraus hinweisend, daß der Hauptton im 2. Artikel auf die Worte „auf daß ich sein eigen sei' gelegt werden müsse. Die Hingabe an Jesu schließe die Treue zu Gott, der Kirche, den Eltern, dem Berufe und dem Vaterlande ein. Dann werde sich an denen, die sich in Treue bewähren, auch die Verheißung des Spruches: .So will ich dir die Krone des Lebens geben' erfüllen. Als Gebet für die junge Christenschar stieg vom Kirchenchor der Gesang empor aus Glucks Iphigenie: Leih aus deines Himmels Höhen uns, o Golt, ein gnädig Ohr! — Wie seil mehreren Jahren, hatten die kirchlichen Vereine die Konfirmanden mit Angehörigen aut den Abend zu einem Familienahend in der Reichskrone eingeladen. Von der Beliebtheit dieser Abende gab der dichlbesehte Saal Zeugnis, und Superintendent Michael konnte daher die Anwesenden sichtlich erfreut begrüßen, und zwar mit Hinweis auf den Namen des 24. 3. im evangelischen Kalender .Thorwaldsen', der als Bild hauer uns den „segnenden Christus' gegeben Hal. Heute und immerdar möge Jesus segnend unter uns weilen. Großer Segen würde auch davon ausgehen, wenn die Ellern mit den Kindern die Sprüche auf den Konfirmationsscheinen besprächen. Hochinteressant war dann die von Superintendent Michael gegebene Deutung der Taufnamen.. Unter den Konfirmanden tragen 6 den Namen Walter (Herrscher) und 9 den Namen Hildegard (Hüterin des Kampfes). Manch anderer Name, griechischen, lateinischen oder deutschen Ursprungs, war mehrmals, mancher auch nur einmal ver treten. Zu edler Unterhaltung trugen noch Gedicktsvorkräge von Jünglingen und Jungfrauen, Gesänge des Kirchcnchores und Klavierspiel des Kantors Herklotz bei, leider auf einem Klavier, das heute gar nicht recht in Stimmung war. Dazu herrschte leider auch rechte Unruhe unter den Anwesenden. Großes Gesäßen erregte und viele liebliche und heitere Szenen bot das Singspiel .An der Haustürkllngel' oder „Wer kommt?' von FranziSkus Nagler, das von Jünglingen, Jungfrauen und Kindern aufgeführt wurde und darstellte, was alles vom Morgen bis zum Abend ins Haus hereinkommt. Zeitgemäß wirkte zuletzt das von Dora Lader deklamierte Gedicht: .Rheintreue'. Mit aufrichtiger Zu stimmung der Anwesenden dankte Superintendent Michael allen, die zur schönen Ausgestaltung des Abends beigetragen hatten, be- Pfarrer Mosen und der Gemeindeschwester Hellriegel siir t-mstudleruno der letztgenannten Aufsllhrung. Von den Ellern wurde darüber abgestimmt, ob der Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag vormittags oder abends stattfinden soll. Die Mehrzahl entschied sich für den Vormittag. — Rechtes Frühjahrswetter herrschte am Palmsonntag, gegen Mittag sogar sommerliche Schwüle. Kein Wunder, das; nch da gegen Süden dunkle Wolken türmten. In der 2. Nach mittagsstunde schreckte mehrmaliger Donner manchen aus dem Mittagsschläfchen, trieb aber auch manchen Spaziergänger Schmiedeberg. Am Montag, 18. März, nachmittag- 4 Uhr, fand in unserer Schule die Entlassung der 38 Fortbildungsschaler statt. Lehrer Weschke, als Vertreter des Schulleiters, legte den zu Entlassenden folgende Morte ans Herz: 1. werde tüchtig in deinem Berufe und laß ihn dir Herzenssache werden; 2. werd« ein freier Bürger eines freien Vaterlandes; 3. erhalte deinen Körper gesund und rein; 4. übe dich im rechten Genießen. — Die öffentlichen Schulaufführungen am Sonntag und Dienstag waren wieder so stark besucht, daß die Turnhalje die Menschen kaum fasten konnte und viele stehen mußten. Alich von den um liegenden Ortschaften hatten sich wieder viele Freunde unserer Schulaufführungen eingefunden, um sich einige Stunden an dem munteren Spiele unserer Kinder zu erfreuen. — Am Donnerstag früh 10 Uhr wurden 33 Schüler und 33 Schülerinnen auS der Volksschule entlasten. Auch zu dieser Feier hatten sich viele Eltern einaefunden. Nach dem Liede: .Es reden und träumen die Menschen so viel von besseren künftigen Tagen' stellt« Direktor Kadner folgendes Dichterwort in den Mittelpunkt seiner Rede: .Wohl dem, der frei von Schuld und Fehle bewahrt die kindlich reine Seele.' Er erinnerte die Abgehenden an das, was viele mit dem heutigen Tage aufgaben, nämlich Klassengemein- schafk, Elternhaus und Kindheit. Nach dem Liede: ^Morgen muß ich fort von hier' richteten ein Schüler und eine Schülerin Ab schiedsworte an die Scheidenden. Nach Aushändigung der Zeug nisse und Verabschiedung der Abgehenden von ihren Lehrern schloß mit dem Liede: .Mag auch heiß das Scheiden brennen" diese würdige Feier. Am Abend vereinte ein sehr zahlreich be suchter Unterhaltungsabend Lehrer, Schüler und Eltern. Hier richtete Lehrer Weschke nochmals einige Abschiedsworte an die Scheidenden. Außer einigen Chören und Gedichten wurde dann die Märchenoper .Schneewittchen" von Zingel unter der musika lischen Leitung von Lehrer Große nochmals aufgeführt. Lehrer Claus hatte kür dieses Stück mit seiner kunstgeüoten Hand durch kühne Pinselstriche wieder einige Verwandlungen geschaffen und so zum Erfolg wesentlich beigetragen. SchmledÄerg. Mutterberatungsstunde findet Mittwoch den 28. 3. nachm. 2—3 Uhr in der Schule statt. Aleinölfa bei Rabenau. Hier wurden aus einer Schlaf kammer, vermutlich von einem Einschleichedieb, alle möglichen Kleidungsstücke, Wäsche, Schmucksachen von sehr hohem Zeit werte gestohlen. Für Wiedererlangung sind l 00 000 Mark Belohnung ausgesetzt worden. 2n Verdacht der Täterschaft geraten ist ein in den zwanziger Jahren stehender Mann, der vorher als Bettler aufgetreten war. Schönfeld. Am 17. März wurde der hiesige Jagdbezirk 1 in Größe von 1130 Acker mit ungefähr 85 da Gemeinde wald auf die Zeit vom 1. September 1923 bis 31. August 1929 neu verpachtet. Die Verpachtung erfolgte nach Hasen wert und erbrachte eine Pachtsumme von 3120000 Mark jährlich. Die Jagd wurde dem Fabrikbesitzer Zöllner in Dresden übertragen Zöllner übergab dem Gemeindevorstand Jäckel 200000 Mark zur Verteilung an die Ortsarmen. Geising. Als Donnerstag vormittag die Frau des Bruchmeisters Höfer auf kurze Zeit ausging, um Milch zu holen und ihre beiden 3 und 5 Jahre alten Kinder allein in der verschlossenen Wohnung zurück gelassen hatte, entstand im Wohnzimmer ein Brand, der einen ungeheuren Qualm entwickelte. Der im Parterre weilende Bruder Höfers ge wahrte das Unglück und drückte ein Fenster der Wohnstube ein. Dicker Rauch entströmte dem Raume, in welchem die Gardinen verbrannt, das Sofa, die Wanduhr und andere Gegenstände angekohlt waren. Die beiden Kinder Elly und Ehrhard waren nach der Küche geflüchtet und lagen entseelt an der Tür; sie waren erstickt. Die ärztlichen Wiederbelebungs versuche waren leider erfolglos. Löwenhain. Donnerstag vormittag entstand wiederum ein Schadenfeuer, dem die Scheune der beiden Gutsbesitzer Ernst Kühnel und Emil Eichler zum Opfer fiel. Dem Letzteren wurde recht bedeutender Schaden zugefügt, da das ganze wertvolle Heu mit verbrannte. Die Entstehungsursache ist unbekannt., man vermutet Brandstiftung. Zur Hilfeleistung war außer der örtlichen Löschmannschaft die Freiwillige Feuerwehr Geising erschienen. Aus dem Erzgebirge. Auf Bahnhof Buchholz fuhr Mittwoch früh eine Vorspannlokomotive infolge falscher Weichen stellung in ein am Personentunnel endendes Stumpfgleis und geriet mit dem Tender in die Unterführung. Der Durchgang von und nach den Bahnsteigen war dadurch gesperrt. Per sonen sind nicht verunglückt. Bautzen. Zu den beliebtesten und anmutigsten Gebräuchen, die tets zahlreiche Besucher nach Bautzen führten, gehörte das Eier- chieben am Proitschenberge, was wahrscheinlich schon jahrhun- »ertelang geübt wird. Mil Kind und Kegel wanderten früher die Bautzener am Morgen des 1. OsterfeiertageS zum Proilschen, um sich an dem frühlingssrohen Treiben zu ergötzen. Dort wurden Eier, Süßigkeiten und Eßwaren aller Art sowie Spielsachen den Abhang hinuntergerollt und die Jugend suchte im frohen Treiben so viel als möglich davon zu erhaschen. Während des Krieges wurde der Brauch eingestellt. Jetzt richtete der Verein reisender Gewerbetreibender und Händler an den Sladkrat das Gesuch, das altbeliebte Eierschieben wieder abhalten zu dürfen. Der Stadt rat bat das Gesuch aber mit Rücksicht auf den Ernst der Zeit abgelehnt. Frankenberg. Zn Neudörfchen bei Frankenberg wurden an. einem Tage 5 Bisamratten in einem Teiche gefangen.