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Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg uud Umgegend, ik' ° - - er»!' 18«« Sonnabend, den 28. April ncl )ie stet Politische Uebersicht. n deutschlands auch die übrigen norddeutschen Staaten in sich auf gehen zu lassen. — Aus Berlin wird verschiedenen Blättern mit- getheilt, daß Graf Bismarck eine neue Ueberraschung vorhave. Innerhalb vierzehn Tagen soll Preußen nämlich ein Wahlgesetz auf Grundlage der Gleichberechtigung aller Urwähler erhalten.— Aus Italien werden große Truppenbewegungen von Süden nach dem Norden gemeldet. Mazzini hat ein Schreiben an seine Par tei gerichtet, worin er sie auffordert, sich der Regierung anzu schließen, falls diese den Krieg wolle. — Frankreich. —Man erzählt sich hier, der Kaiser von Rußland habe, nachdem consta- tirt war, daß, der auf ihn geschossen, ein Russe sei, ausgerufen: „Wie glücklich bin ich, daß der Unglückliche kein Pole war!" Nach der „Opinione" (Florenz) macht Oesterreich in.Venetien großartige Rüstungen. Die Feld-Batterien sind um 30 Pferde und 25 Mann vermehrt worden. Auch in Siebenbürgen und Ungarn sind ihr zufolge 20,000 Pferde angekauft worden. Die Operations-Armee soll aus 210,000 Mann bestehen und von Benedek befehligt werden. — Das „Memorial diplomatique" ent hält folgende Depesche aus Wien vom 20. d.: Die preußische Antwort auf die letzte österreichische Note ist am 17. d. M. in Wien mitgetheilt worden. Der Kaiser hat, um die aufregende Discussion zu beenden, und jeden Zweifel über seine friedlichen Absichten, wie über seine versöhnliche Gesinnung für Preußen zu zerstreuen, dem Grafen Meusdorfs befohlen, an das Berliner Eabinet folgenden Vorschlag zu richten: Beide Mächte stellen, soweit es jeve einzelne derselben betrifft, den früheren Stand in den Vertheidigungsmaßregcln her. Oesterreich bezeichnet zu diesem Zwecke den 25. April als den Tag der Entwaffnung; andrerseits g'-ebt es selbst zu, baß, wenn es auch seinerseits am 25. die Ent waffnung vollzieht, Preußen dies erst am 26. thue. Der Vorschlag ist nach Berlin abgegangeu und es scheint unmöglich, daß Preu ßen denselben nicht annehmen werde. Diese Eröffnung, welche, den Höfen von Paris uud London vertraulich per Telegraphen gemacht worben ist, hat die Zustimmung des Kaisers erhalten.— M W L V V L A L I ^er Königlichen Gerichtssiehörhen und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück Der Färber Friedrich Julius Schmidt allhier beabsichtigt, in seinem Garten an sein Wohnhaus Cat. No. 94. hierselbst (Roßend eü, Färbercigebande zu erbauen, darin künftighin die Färberei auszuüben und das Abfallwasser mittelst einer unterirdischen ^üuße nach der an seinem Hause vorüber führenden öffentlichen Schleuste abzuleitcn. Mau macht biest iu Gcmästheil A. 26. des Gewcrbegesetzes vom 15. Octobcr 1861 hierdurch bekannt mit der an Jedermann dichteten Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen das gedachte Vorhaben binnen vier Wochen, und längstens bis zum 28. Mai dies. Jahres Ani unterzeignetcn StaNrathe anzubrinqen. Später erhobene Einsprüche finden, soweit sie nicht auf Privatrcchtstiteln beruhen, keine Berücksichtigung. P-ulsnitz, am 26. April 1866. D t'1' Stadtl'ath. Äörncr, Bürger meister. „stt Preußen. — Wenn die preußische Regierung durch die Ein- a ^wfung des deutschen Parlaments mit Ernst und Energie eine Aera eröffnet, dann werden auch neue Strömungen des p,Aschen Volksgeistes sich zeigen, die Misere der alten Partei M schwinden vor der Gemeinsamkeit der wirklich deutschen In- , : Hessen und die Größe derAufgabe wird selbst die kleinen Geister M ihr Niveau heben. Es ist eben nicht möglich, sich in einend r Epischen Parlamente als specisischeu Nassauer re. zu fühlen. Und - ,Aanf rechnen wir imIntcrcssc Preußens und Deutschlands, auch wahren Interesse Oesterreichs, das Deutschland hinter sich ha- wuß zum Schutz seines deutschen Elements und zur Stütze ° große,, cullurhistorffchen Mission, die freilich nicht an der Mssee und an der Ostsee liegt. — Die definitive M^ung rumänischen Fürstenwahl von Seiten deö zweiten Mohnes des Fürsten von Hohenzollern ist noch nicht entschieden, u es sollen gewichtige Einwirkungen thätig sein, den jungen Prin- iMstig für die Annahme zu stimmen. — Das Gerücht vom schritt mehrerer Minister, die durch liberalere Männer ergänzt Men sollen, erhält sich. — Die hier eingetroffene österreichische - » pAwvrt auf die letzte prcußischz Note soll als Termin für die , 1 Eiderseitige Abrüstung den 26. April Vorschlägen. — Oester- - Die österreichische Antwort aus die preußische Dcpc- He vom 15. April soll sowohl sachlich, als in der Form sried- ^uten und die Feststellung eines Termins (25.) zur gcgen- ^tigen Abrüstung Vorschlägen. Em von Baiern und Sachsen M Leblich gemachtes Programm in der Bunbesreformfrage ist in nicht vorgelegt. — Die „Presse" predigt ein enges Bünd- 'kO A Destcrreichs uüt den übrigen deutschen Staaten, da Oester- ^ch nur den Frieren, Preußen aber Schleswig Holstein wünsche, dann Hamburg uno Vnbeck, Braunschweig und Kurhcssen zu dectiren und schließlich durch die militärische Führung Nord