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MopMer» Tageblatt Da» Zschopau er Tageblatt undAnzelger, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis t.70RM.Zustellgeb. SO Pfg. Bestellungen werdest« uns. GeschästSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstaltenangenommen und Anzeiger ocherrblatt für Zschopau und Umgehend Aazetgenpretse: Die 4S mw breite Millimeterzeile 7 Pfg.; die V3 mm breite Milltmeterzeile im TextteU 2b Pfg - Nachlaßstasfes 8 Z isser. und Nachweisgebühr 2b Pfg. zuzügl. Port» Da» „Zsch »Pauer Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur Beröfjenttichung der amtlichen Bekannlmachungen der Amlshauplmannschast Aloha und des -,iadtrat» zu Zschopau behördlichersett, bestimmt« Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.gschopau Bemeindegirokonto: Zschopau Nr. »r Postscheckkonto: Leipzig Rr. 42884— Fernsprecher Nr. 71L Zeitung für die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Böri.ichen, Hohndorf, Wilischthal. Weischach, Dittersdorf, Gornau, DtttmanuSdorf, Witzschdorf, Scharfensteiu, Schlößchen Porschendort rr«. 288 d«« 8. Dietoi»«« 1988 roH. I«i,«Aa«s KüHrervefuG tn KartSvav Die Kurstadt im Freudentaumel — Der Führer spraG zu Lausenden Mit den Truppen, die unter Führung des Generals der Artillerie von Reichenau am Dienstag ihren Vor marsch in der Zone Hl von Eger über Falkenau und Elbo- gen nach Karlsbad fortsehten, kam auch der Führer in die weltbekannte sudetendeulsche Kurstadt, wieder erlebte Adolf Hitler da» gleiche Bild wie am Tage zuvor in Eger, wieder standen die Tausende an den Anmarschstrahen, brachten dem Führer und unseren Feldgrauen ihren Dank in grenzenlosem Jubel entgegen und schmückten sie mit Blumen. Kundgevung auf dem Theaierptah In Karlsbad lag noch in der Nacht zuvor tschechische« Militär, und die Bewohner wagten nicht, aus die Strotzen zu gehen. Erst am Dienstagmorgen rückten die Tschechen ab. Von 7 Uhr bis zum Eintreffen der deutschen Truppen >un 11 Uhr war die ganze Stadt in ein Meer von Fahnen und Grün getaucht. Auf dem Theaterplatz am Fuße des hoch ausragen, den Hirschsprungfelsens hatte sich ganz Karlsbad ver- sammelt. Die Kompanien der Lcibstandarte und der Wehrmacht marschierten vor dem Theater aus. Die flaggengeschmückten Häuser im Vordergrund, die Wald, berge im Hintergrund gaben der erhebenden Kund- gebung einen prächtigen Rahmen. Bleltausendfacher Jubel brauste dann aus, die Hände flogen iü die Höhe, »er Führer aus dem Theaterplatz eintraf. Unter den feierlichen «längen der Nationalhymne fuhr Adolf Hitler langsam an de» Tanks vorbei, die tn gerader Linie aus- gerichtet standen. .Wir -anlen unserem Führer^ Der Menschen hat sich eine ungeheure Erregung be mächtigt. Sie wissen sich vor Freude und Begeisterung kaum zu fassen. Immer wieder braust es in Sprechchören auf: „Wir danken unserem Führer" und „Slegheil". Jetzt spielt die Kapelle den Präsentiermarsch. Adolf Hitler schreitet die Front der Ehrenkompanien ab. Dann begibt er sich in Begleitung Konrad Henleins hinaus zum Balkon, der mit Flaggen und Kränzen geschmückt ist. In diesem Augenblick steigt die Führerstandarte hoch. Das Gelöbnis der Su-eten-eutfchen Der Ortsleiter von Karlsbad bringt in einer kurzen Ansprache die Gefühle der Bevölkerung der Stadt zum Ausdruck. Dann spricht der Stellvertreter von Konrad Henlein, Frank. Er erinnert an den Kampf des Grenz- landdeutschtums und an das Ringen um die größere Heimat, und weist darauf hin, daß gerade die Menschen an der Grenze für die nationalsozialistischen Ideen und für den Kampf des Führers besonders empfänglich seien. Dan» schildert er den Kampf der letzten Zeit und gelobt, daß das Sudetendeutschtum jederzeit alles für den Führer und das Reich ersetzen werde. Treue um Treue ' Die Ansprache des Führers in Karlsbad Darauf tritt der Führer unter dem Jubelsturm der Tausende an das Mikrophon. Er erinnert, daß vor zwanzig Jahren das Unglück der Sudetendeutschen be gonnen habe. „Ihr seid zwanzig Jahre eurem Volkstum treu ge blieben, und ich bin zwanzig Jahre meinem Glauben an mein Volk treu geblieben. So sindcn wir uns beide in unserem Volkstum, in unserem größeren Reich, das nie mand wieder zerbrechen wird." Der Führer spricht dann, immer wieder vom Jubel der Menge unterbrochen, von der inneren Haltung, die die Sudetendeutschen annehmen müssen, von der Not wendigkeit, alles Trennende zurückzustellen und die Volks gemeinschaft zu vertiefen. Der Führer spricht davon, daß das Bekenntnis des Sudetendeutschtums erwidert wird vrn dem gleichen Bekenntnis von.75 Millionen deutsche* Menschen; er spricht von der Entschlossenheit, die das ganze deutsche Volk beseelt hat, das Sudetendeutsch tum notfalls mit Gewalt zu befreien. ,Lch habe nicht gewußt", so sagt der Führer, „wie ich einmal hierher kommen würde. Aber daß ich einmal hier stehen würde, das habe ich gewußt." Der Führer erwähnt die Maßnahmen, die im sudeten deutschen Gebiet getroffen werd müssen, und kündet das Aufbauprogramm an, das in Angriff genommen wird. „Wir können Polz sein auf dieses große Deutsche Reich, dessen Führer ich bin, und dieses Deutschland ist ebenso stolz auf euch Sudetendeutsche Wir können in dieser Stunde nichts anderes tun, als an unser ewiges deutsches Volk und an unser Deutsches Reich zu denken." Adolf Hitler blieb noch minutenlang nach seiner Rede auf dem Balkon des Theaters stehen und dankte für di« jubelnden Ovationen die ihm die Bevölkerung darbrachte, Der Wer im oberen Erzgebirge Bon Gottesgab über Oberwiesenthal nach Barensteill nvd Annabrrg Ueberall stürmisch begrüßt. Das gesamte obere Erzgebirge prangte am Dienstag iltz einem besonders festlichen Schmuck, zumal bekannt gemordet war, baß öer Führer gelegentlich seiner Fahrt durch -aS Sudetenland auch dem oberen Erzgebirge einen Besuch ab« statten wird. Das war für viele Betriebe Anlaß genüge die Arbeiterschaft zu beurlauben, damit sie Gelegenheit hatte, den Mehrer des Reiches nicht nur zu sehen, sondern ihn au«P begrüßen zu können. Gegen Uhr traf der Führer — von Gottesgab kom mend — an der einstigen Grenze ein, wo er, nachdem dev Schlagbaum in die Höhe gegangen war, von den Gauleiter»! Mutschmann und Saukel, Innenminister Fritsch, Gruppen führer Schepmann und Kreisleiter Vogelsang begrüß^ wurde. Bei dieser Gelegenheit überreichte ein BDM.-Mäbek ejnen prächtigen Blumenstrauß als einen Gruß b«S Erz gebirges. Dann wurde die Fahrt, immer an der Grenzck entlang, nach Bärenstein angetreten, wo gegen -LV Uhr der erste mit Blumen geschmückte Kraftwagen eintraf, dem ttt sehr langsamem Tempo der Wagen des Führers folgt«, de» aufrecht in seinem Wagen stand und für die begeistertes Siegheilrufe nach beiden Seiten bankte. Je näher der Füh rer, in dessen Begleitung sich Reichsführer H Himmler, Ge neral Daluege, H-Obergruppenführer Heidrich und ein« Anzahl höhere Offiziere der Wehrmacht befanden, auf Anna berg zu kam, nahm die Freude und Begeisterung über de» Führerbesuch regelrecht stürmische Formen an. ! Am unteren Bahnhof in Annaberg — die Stadt selbst hatte ein herrliches Festkleid angelegt — war die Alte Garbo angetreten, Sie Obersturmführer Weber dem Führer meldete. Mit einem Händedruck verabschiedete sich anschließend ber Führer und begab sich sogleich in seinen vereitstehenden Die Ingen» des Egerlandes begrüßt de« Führer. ' (Weltbild, Zanber-Multiplex-K) Sonderzug, der S.VS Uhr die Metropole des Erzgebirges ver ließ und gegen 10.30 Uhr den Bahnhof Flöha in Richtung Dresden passierte. Teilbesetzmig des Abschnitte; m Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Truppen des Generals der Artillerie von Rei chenau haben im Laufe deS 4. Oktober den Gebietsab schnitt Ul bis zur Linie Eisendorf — Haid — Leskau —< Tcpl — Petschau — Karlsbad - Wiesenthal besetzt. Die wettere Besetzung Die militärische Besetzung der sudetendeutschen Ge biete wird auf Grund des Münchner Abkommens tn fol genden weiteren Abschnitten erfolgen: 1. Gebietszone III: am 5. Oktober der Rest der Ge- bictszone UI, also das Gebiet bis znr Linie Haselbach sfünf Kilometer nordostwärts Waldmünchen) — Luditz — Radonitz — Gebirgsncudorf )zwei Kilometer ostwärts Katharinabcrg). 2. Gebietszone IV: am 6. Oktober bis zur Linie Ober- Lindewiese — Nieder-Lindewiese — Freiwaldau — Nie- der-Hillersdorf — Olbersdorf; am 7. Oktober der Nest der Gebietszone IV, also das Gebiet bis zur Linie Nie der-Lipka lein Kilometer nördlich Grulich) — Nickelsdorf — Reitendorf — Wildgrub — Freudenthal — Wocken- darf — Lobenstein. . Alle angeführten Orte liegen innerhalb der vorher genannten Linien. 3. Bis zum lO. Oktober wird das restliche Gebiet, dessen sofortige Abtretung vorgesehen ist, militär^ch be setzt werden. Die Grenzen dieses Gebietes werden noch bekannlgegeben, Spende« lür die SudetendeuWen Der Leiter der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie hgt dem Führer und Reichskanzler eine Stiftung von 300 000 Mark und der Leiter der Fachgruppe Braunkohlenberg bau eine Spende in Höhe von S50 000 Mark zur Lin derung der Rot der Sudetendeutschen zur Verfügung gestellt.