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28. Mai 1857 Nr L2V drückt, Nr. 2 > König-! Deutschland. irt a. M 22. Mai. In der am 20. Mai abgehaltenen L cowp. !628f S- vreSdncr pRicsacr t haben. r täglich auf Er ¬ an ai- er 2U USI , jeden Jnsertionsgebübr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. jährigen Wirksamkeit dieses ausgezeichneten, um das Aufblühen seiner Va terstadt wie um das gemeinsame Vaterland so verdienten Mannes den Aus druck der wärmsten Anerkennung. Die Versammlung schloß sich den dcs- fallfigen Aeußerungen des Präsidiums an und ersuchte dasselbe, der hinter- Beschlusse du acht, daß di, anzuscbcn sei! crane, A F. id 26. August Versicherungs,! waige weite«! Preis für dqS Bierteljahr I'/, Thlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. Dienstag. Leipzig. Di-Zeitung erscheint nyt Ausnahme des GonntagS täglich Nachmit tags für den folgenden Tag. Zu beziehen durch alle Postämter des Zn- und Auslandes, sowie durch die Erpedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). cn. -891 lin, >erungs-Com-i ht genommc« l allen unter 'sson. Schreiber. 1767—7^ Dklitscht AllMkiiit Zeitmig «Wahrheit u«d Recht, Freiheit und Gesetz!» lasserien Familie des Hingeschiedenen ihr theilnchmendes Beileid kundzuge ben. Es erfolgten sodann Anzeigen über Entsendung von Bevollmächtig ten in die Handelsgcsetzgcbungscommission zu Nürnberg und über erfolgte Publication des Bundesbeschlusses vom 12. März d. I. in Betreff des Schutzes dramatischer und musikalischer Werke gegen unbefugte Aufführung sowie die Vorlage von Standesausweisen eines Contingents zum Bundes- Heere. Auf Vortrag des für den Vollzug des Art. 14 der BundeSactc nie- dcrgefetzten Ausschusses theilte dieselbe eine Beschwerdcvorstellung einiger im Großherzogthum Hessen begüterten Standcsherren über Beeinträchtigung der ihyen durch die Bundesacte gewährleisteten Rechte der großherzoglichen Negierung mit dem Ersuchen um Aeußerung und um Aufklärung über den Stand der in Bezug auf diesen Gegenstand schwebenden Verhandlun gen mit. (Fkf. Bl.) Preußen. ^Berlifl, 24. Mai. Die «Zeit» sagt heute, indem sie sich Wf eine ihrer. frankfurter Correspondenzen beruft, daß die in der be- trcffeyd^n Korrespondenz gemachten Mitthcilungcn vollkommen geeignet seien, die Ansicht zu bestätigen, welche sic, die «Zeit», über die Natur der dä nischen Conccssionen ausgesprochen habe, und daß daher, bis die dort angstdeuteten Vorlagen selbst bekannt sind, jedes Unheil über die Tragweite der Entschließungen des dänischen Ministeriums zu vertagen sei. Die «Zeit» gergth hier in einen großen Wjdcrspruch mit sich selbst. Allerdings hat daS Ministerielle Blatt in seiner früh ern Mittheilung auch seinerseits gesagt, daß die dänischen Conccssionen nur einen formellen Werth hätten und daß Harum abgekartet werden müsse, welches das factischc Resultat der von der dänischen Regierung in Aussicht gestellten Verhandlungen mit den holstei nischen Ständen sein werde; allein daneben hat die «Zeit» über die gemach ten Coycessionen andererseits doch auch wieder eine sehr positive Mitthci- lung gemacht, indem sie wörtlich sagte, daß die dänische Regierung sich bereiterklärt habe, „den Ständen Holsteins diejenigen Theile der Gcsammt- verfassuW vyrzulegen, über welche dieselben noch nicht gehört worden sind". Diesen Widerspruch bestätigt die «Zeit» aber ferner auch selbst, in dem sie heute auf ihre anfängliche Mittheilung nicht nur nicht wieder zurückkommt, sondern geradezu auch von etwas ganz Anderm redet und zugibt, dqß nur von der Vorlage „eines revidirten Entwurfs der Ver- fassung für die besondcrn Angelegenheiten des Herzogthums Holstein zur verfaMügsmäßigen Behandlung" die Rede sei. Es ist uns indessen nicht sowol um eine Hervorhebung der Widersprüche zu lhun, in welchen die «Zeit» sich jetzt ihren anfänglichen Angaben gegenüber befindet, als viel mehr dqrum, daß wir den wichtigen Umstand constatiren, daß die Be denken, welche wir über die Richtigkeit jener anfänglichen Angaben der «Zeit» ausgHrochen haben, sehr wohlbegründet waren. Wir dürfen ferner hstse Gelegenheit nicht Vorbeigehen lasten, ohne an Das zu erinnern, was wir M unserer ersten Besprechung der dänischen Conccssionen über die. wahr scheinliche Natur derselben gesagt haben. Wir sind damals nämlich auf einen früher« Plan des Ministers v. Scheel zurückgckommcn, nach welchem eine größere Kräftigung der holsteinischen Verfassung der Gesammtverfassung gegenüber, gleichviel in welchem größern oder geringem Grade, beabsichtigt werden sollte. Vergleichen Sie das darüber von uns Mitgetheilte mit Dem, was jetzt, in her zweiten, veränderten Version, von der «Zeit» über die Natur der dänischen Conccssionen gesagt wird, so werden Sie wol eine Wahrscheinlichkeit dafür finden, daß wir auch in Betreff dieses Punktes gleich von vornherein so ziemlich das Richtige getroffen haben dürften. Das Weitere wollen wir für jetzt absichtlich auf sich beruhen lassen. Soviel wird indessen zu bemerken noch erlaubt sein, daß, nach dem jetzt und früher Gesagten, kein Zweifel mehr darüber obwalten kann, daß Däne mark in der Hauptsache lediglich hat Zeit gewinnen wollen; daß cs zu den größten Unwahrscheinlichkeiten gehört, daß zwischen der dänischen Regie rung und den holsteinischen Ständen etwas vereinbart wird, was den be rechtigten Foderungcn Deutschlands genügen könnte, und daß darum endlich, mit Rücksicht auf die Gewißheit, die dem Unbefangenen sich hierüber auf der Stelle austhun mußte, die unendliche Freude und SatiSfaction, mit welcher man in gewissen Blättern die holsteinische Frage infolge der dänischen „Con- cessionen" bereits als glücklich und friedlich gelöst betrachten zu dürfen glaubte, leider wieder den Beweis liefert, daß die holsteinische Frage, in ihrer höher« Bedeutung und Consequcnz, nicht jene einmülhige Vertretung H Berlin, 24. Mai. In dem gegenwärtigen Augenblick hebt man fol genden Ausspruch eines der Hauptführer der äußersten Rechten Preußens im Jahre 185! hervor: „Es besteht noch ein ticferliegendes europäisches Interesse, das geltend zu machen ich mich voll gedrungen fühle, und ich wünschte, ich könnte das mit dem größte» Nachdruck: das ist das euro päische Interesse, daß nicht die deutsche Gesinnung revolutionirt werde. Dazu gehört, daß die wirklich begründeten Rechte der Herzogthümcr, und daß solche vorhanden sind, hat selbst der König von Dänemark zugestandcn, gewahrt werden. Was bloße Errungenschaft der Revolution ist, mag man immerhin wegoctroyircn durch Contrerevolution, dergleichen ritzt nur die Haut des Rechtsgcsühls. Allein legitime Ansprüche, altgebrieste Gerecht same, althergebrachte Gerechtsame kann man nicht niedcrtreten, ohne dem Nechtsgefühl tiefe Wunden zu schlagen, welche zur bösen Zeit aufbrechen und den Leib verderben. Die Unterdrückung der wirklichen Rechte derHer- zogthümer würde eine tiefe und anhaltende Verbitterung anrichte«, nicht blos bei der dortigen, sondern bei der ganze« deutschen Bevölkerung, ins besondere aber bei den Armeen, die mit den Holsteinern gefochten haben." Die Nichtrevolutionirung der deutschen Gesinnung wird dem von der Di plomatie vielfach behaupteten europäischen Interesse an dem Fortbestand der dänischen Monarchie als Gegengewicht gegenübcrgestcllt und der Nichtauf reizung Deutschlands eine weit größere und ungleich ticfergrcifende Bedeu tung für die Gcsammtwohlfahrt Europas beigemcssen, als der Erhaltung der dänischen Monarchie in ihrer gegenwärtigen Stärke. Die europäischen Cabinete dürften auch in Erwägung ziehen, welcher Hebel für die Revolu tion das Verfahren Dänemarks gegen die Herzogthümcr ist. — Heule findet in dem Berlinischen Nachhause eine Sitzung dcs Centralcomitc zur Samm lung von Unterstützungen für die aus de« Herzogthümcr« Schleswig und Holstein entlassenen Beamten, Geistlichen, Lehrer rc. unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Gehcimraths Krausnick statt. — Den Hamburger Nachrichten schreibt man aus Berlin: „Bei den zahlreichen, mit der ungctheiltcsten Freude aufgenommenen Amnestieerlas sen der Nachbarländer kann es nicht fehlen, daß die Aufmerksamkeit von neuem auf die in preußischen Festungen und Zuchthäusern befindlichen po litischen Gefangenen gelenkt wird. Heute brachte ei« hjesig,es Blatt eine Notiz über die in den Kasematten der Festung Silberberg (in Schlesien) iphastirten gefangenen; cs sind deren noch zwei, der 8tu<l. jünl. Robert Schlehan und der Lanst. pkil. Kaufhold. Letzterer ist wegen des zu Gun sten der Nationalversammlung in Erfurt im November 1848 stattgehabtcn Aufrufs z« neun Jahren Festungsarrest verurtheilt, Ersterer wegen des Maiaufstandes zu Breslau zu 6'/-Jahren Einstellung in die Strafsection, und wegen zweier mislungener Fluchtversuche zu weitern 6'/r Jahren. Wäh- pend der Jahre 1850—50 wurden, außer den Genannten, in der Festung überhaupt 14 politische Gefangene inhaflirt, unter ihnen der Student Njemtz, der Lieutenant Fiebig, der Hvlzhäfldler Kluge, der Juwelier Cas sirer, der Pastor Meißner, der Lithograph Ihle, sämMtlich aus Schlesien; der Weinhändler Rawald, der Refcrcndqr Rabe, der püil. Held, her Ministerialsecretär di Simoni aus der Provinz Sachsen, und aus Ber lin der Referendar Rasch und der Kaufmann Müller. Sie waren zu resp- zwei bis sechs Jahren Festungsarrest verurtheilt, den sic, ohne daß irgend eine Amnestie stattfqnd, dort bjs zu Ende erlitte«. Nur dem Kaufmann Wüller, der ebenfalls zu sechs Jahre« Fcstungsarrcst verurtheilt war, ge- sang cf, aus der 25st0 Fuß hoch über dem Meere liegenden Festung zu entfliehen und nach England zu entkommen. Ich kann dieser Notiz hin- z«fügcn, daß es den jahrelangen rastlosen Bemühungen des Hr«. Rasch endlich gelungen ist, im Justizministerium die Umwandlung der gegen sei nen Freund und früher» Mitgefangenen Schlchan erkannten 13jährigen Einstellung in die Strafsection wegen seiner Kränklichkeit in Festungs- arrest zu erwirken. Während dieser Zeit war die Schwester Schlehan's aus Schmerz über das Schicksal ihres Bruders wahnsinnig geworden. Die Niederschlagung des wegen her Fluchtversuche gegen Schlehan erkannten 6'/, Jahre weitern Festungsarrcstcö ist bisjetzt nicht zu erlangen gewesen." Baier». MHflckeu, 22. Mai. Gestern fand die Einsegnung der zweiten morganatischen Ehe des Printe« Karl von Baiern, Oheims dcs Königs und Bruders dcS Königs Ludwig, hier statt. Der Prinz hci- rathete die früher geschiedene, vor kurzem Witwe gewordene Ehefrau dcs Schauspielers Hoclkc», und die frühere Frau Hoelkcn ist in den Grafen- stanh erhoben worden und hat den Namen einer Gräfin v. Tegernsee er halten. Der Prinz, welcher unter Anderm auch Großprior deS Malteser- ordens ist, lebte in erster morganatischer Ehe mit der früher« Schauspielerin findet, welche so dringend »yththäte. Es ist niederschlagend, das sagen zu „ „ , müssen. Wenn man sich aher der betreffenden Situation schon jetzt nicht 17. diesjährigen Bundcstagssitzung zeigte das Präsidium derVersamm- persch,ließt, so hat man wenigstens den Vortheil davon, sich später ebenso luvg daS jüngst erfolgte Ableben ihres ältesten Mitglieds, des Bürgermci- Hoenig enttäuscht zu sehe», als wir uns jetzt über die Natur der dänischen stehst Smidt von Bremen, an und widmete dem Andenken und der lang- „Concessionen^ enttäuscht gesehen haben.