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Vesper in üer llreurlcirobe. Dresden, Lormabelicl cken 28. llilovemder 1Y03, riscUm. 2 Qtir. 1. Josef Rheinberger: ^nckanto für Orgel aus op. 167 (Nr. 8, U-moll), gespielt von Herrn Max Birn. 2. Johann Stoblitts (f 1646): Fünfstinimiger Adventschor. Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt; bald wird das Heil der Sünder, der wunderstnrke Held, den Gott aus Gnad' allein der Welt zum Licht und Leben versprochen hat zu geben, bei allen kehren ein. Bereitet doch fein tüchtig den Weg dem großen Gast; macht seine Steige richtig, laßt alles, was er haßt. Macht alle Bahnen recht, die Tal' laßt sein erhöhet, macht niedrig, was hoch stehet, was krumm ist, gleich und schlecht. Ein Herz, das Demut liebet, bei Gott am höchsten steht, ein Herz, das Hochmut übet, mit Angst zu Grunde geht. Ein Herz, das richtig ist und folget Gottes Leiten, das kann sich recht bereiten, zu dem kommt Jesus Christ. 3. J-elix Draeseke: Geistliches Lied (op. 75 Nr. I), vorgetragen von Fräulein Elisabeth Förster. < ^ Die Tage sind so dunkel, die Nächte sind so kalt, doch übet Stern- /? gefunkel noch über uns Gewalt! Und sehen wir es scheinen aus weiter, weiter Fern', so denken wir, die Seinen, der Zukunft unsers Herrn. Er war einmal erschienen in ferner, sel'ger Zeit, da waren, ihm zu dienen, die Weisen gleich bereit. Der Lenz ist sortgezogen, der Sommer ist entfloh'n, doch fließen warme Wogen, doch klingt ein Liebeston. Er dringt aus Jesu Herzen, er dringt aus Jesu Mund, ein Quell der Lust und Schmerzen, wie damals noch zur Stund. Wir wollen nach dir blicken, o Licht, das ewig brennt, wir wollen uns beschicken zum seligen Advent. (Max von Schenkendors.) 4. (tzcmcindc: Gesangbuch Nr. 24, 4. Hosianna, Davids Sohn! Ach, Herr, hilf, laß wohl gelingen, laß dein Scepter, Reich und Krön' uns viel Heil und Segen bringen, daß in Ewigkeit besteh': Hosianna in der Höh'! Borles« >i g. 5. August Klilflhardt: 2. Satz des Violoncello-Konzerts (op.59), vorgetragen von Herrn R. Wohlrab, Mitglied der Kgl. musikal. Kapelle. 6. Osk. Wermami: Geistliches Lied (op. 82 Nr. l), vorgetragen von Fräulein Elisabeth Förster. Ich klopfe an zum heiligen Advent und stehe vor der Tür; o selig, wer des Hirten Stimme kennt und eilt und öffnet mir. Ich werde Nachtmahl mit ihm halten, ihm Gnade spenden, Licht entfalten, der ganze Himmel wird ihm aufgetan — ich klopfe an! Ich klopfe an, da draußen ist's so kalt in dieser Winterszeit; vom Eise starrt der finstre Tannenwald, die Welt ist eingeschneit; auch Menschenherzen sind gefroren; ich stehe vor verschlossnen Toren, wo ist ein Herz, den Heiland zu empfah'n? Ich klopfe an! Ich klopfe an, sähst du mir nur einmal ins treue Angesicht, den Dornenkranz, der Nägel blutig Mal — o du verwürfst mich nicht! Ich trug um dich so heiß Verlangen: ich bin so lang' dich suchen gangen; vom Kreuze her kam ich die blut'ge Bahn — ich klopfe an! Ich klopfe an! Jetzt bin ich noch dein Gast und steh' vor deiner Tür. Einst, Seele, wenn du hier kein Haus mehr hast, dann klopfest du bei mir; wer hier getan nach meinem Worte, dem öffn' ich dort die Friedenspsorte; wer mich verstieß, dem wird nicht aufgetan; — ich klopfe an! 7. Osk. Wermmnl: Advents-Motette (op. 27 Nr. 1). Mit Jubel sing' ich dir entgegen, Und spiel' ich auf der Harfe dir! Wie nahst du mild auch mir, auch mir! Mein ganzes Herz jauchzt dir entgegen! Doch Herr, wie faß ich allen Segen, Schmückst du's nicht selbst mit deiner Zier? Mit Jubel sing' ich dir entgegen, O laß mein Lob gefallen dir! (Friedrich Oser.)