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^okal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend M MeigMtl U«lertzal!ttgz Freitag, den März ^2^ -mEWSWSSSMiSSlj»««» 20. Jahrgang Nrsrran»«« »-. L. Beförd«»»»»- »8««> IM d«r A,« PoWheck-Ksnto Aripzig Rr. 2St48. SchchNeitnntz, Druck u. B«4«g Hermann Rühle, Hroh-OAM». DI« ,Ov«»d«frr Aeititnz- rrscheüu Mrns- taz, D»mierrt«g u«d Ssnnabrnd. Bez»z,«Piris: MrnaUtch 2^5 Mark, kri H«strlim»g durch die Baien 2,SO Mark. ieÜlNg^ H»ch«ech-A^scht«ß Amt Hermsdsrf h. Dr. Rr. N. eua«.. Nummer 29 2 L. ^ueo^tk »rr, a. Amtlicher Teil. Milch berichte. Es ist wiederholt festgestellt worden, datz zahlreiche Kuhhalter in der Einreichung der vorgeschriebenen wöchent lichen Milchberichte äußerst säumig und rückständig sind, die- selben häufig trotz Ermahnungen überhaupt nicht eingereicht haben. Die säumigen Kuhbalter werden h'^mit letztmalig ermahnt, ihie Mstchbettchte regelmäßig Montags pünktlich etnzureichen. Die Amtshauptmannschast wird gegen dis widerspenstigen Kuhhalter mit aller Strenge Vorgehen. Httendorf-Moritzdorf, am 9. März 1921. Vev Memerndevarffand. boniirmag, ar» IS. Mai; abrna; 8 tldr Sllrnllicve ürmrinarrsls-Sitzung im Sitzungszimmer des Rathauses. Die Tagesordnung ist am Amisbrett in der Hausflur de» Rathauses angeschlagen. Httendorf-Moritzdorf, am 9. März 1921. Der lHemeindevarttand. kau Betranntinachung. Die durch Abholzung gewonnenen Flurstücke des Psarrholze» an der Radeberger Straße und am W'.ldzaum- «eg sollen aus 9 Jahre verpachtet werden. Nur solche Mitglieder der Kirchgemeinde, die noch lein Pachtfelo besitzen, wollen sta) schriftlich öis zum 14. März bei Herrn Gustav Tamme, Ottendorf 50, oder beim Pfarramt melden. Die Pachtstücke werden dann unter den Bewerbern ver !dst, da dre große Nachfrage eine freie Vergebung verhindert Htteudorf-Hkrilla, am 9. März 1921. Ver Kirchenvorständ. n mag, werden Vater- für die »endigen esleben, »ekannte führende annt ist. nt jedes Mete - Verteilung Söuuaöend, de« 12. dss Mts. vor«. 8—12 Uhr bei Herrn Gulsbesttzer, Gememdeüttesten Gustav Threme, Kirch, straße 19, und für OrtSlerl Cunnersdorf bei Herrn Guts besitzer, Gemeindeälteflcn Max Stern. Es entfallen aut eine Milchkuh 20 Pfund, auf eine Liege 5 Pfund. 1 Pfund kostet 35 Pfg. Httendors-Moritzdors, am 10. März 1921. Der Gemeindevorstand. Was nun? Die „versiegelten Befehle", die Marschall Fech und Tmeml Degomte bereits feil eungen Tagen in der Tasche hatten, sind geöffnet und ausgesührt worden. Mu einer Exaktheit, die von sechsjähriger Kriegsübung zeugt, ist da« mflitäüsche Manüoer der Alliierten begonnen worden und uUe« ha, besser grklapp als j »m F ^e, zumal Vie „seind- liche Gegenwrrkuirg" an,j>.tteyme>.weqe voUpä >vig fehlte. Die Mißhandlung wehrloser Städte mit Tanks und Anamuen rst restlos gelungen. Dre um oen Frieden der Welt so außerordentlich, besorgten Staatsmänner der Entente beherrschen wenigstens den militärrfchen Teil ihrer Ausgabe — wenn man zugeben tonnte, daß diese Aufgabe stürm S.ne nach übechonpl noch er en mrmänfchen Teil hat. D^g gen muß tue Lonto .er Konferenz fett Sonntag einem Narrenturm geglichen haben, rn dem jede Tollheit geglaubt wurde. Es waren nicht etwa einzelne Journalisten, sondern die amtlichen Agenten der Entente, Rauter und Havas, die in zwölfter Stunde die N.chrtcht rn die Welt s tzten: die Allne ren hätten beschloss.n, oen D-urschen einen ätzten Vorschlag zu machen, dahingehend, daß Deutschland 30 Jahresraten zu 3 Milliarden, also 90 Milliarden Golvmark zahlen solle (stall der ursprünglich geforderten 226 Milliarden), und daß 30 Jahre lang vom Kaufpreis der deutschen Einfuhr rn die «llurrien Länder (in anderen Ländern hat die Entente nichts oorzuichretben) dort 30 Prozent zurückgeyalten werden (statt der ursprünglich ge forderten Abgabe von 12 Prozent der gesamten deutschen Ausluhr durch 42 Jahre hindurch). Wäre uns ein solcher Vorschlag, der nur etwa em Drittel der ursprünglichen Forderung ausgemacht hä.re und viel weniger als wir an» geboten hatten, gemacht worden, so hätten wir natürlich mit beiden Händen zuareifen müssen. Leider und natürlich ist er nicht gemacht worden. Es ist aber auch Beweis der unverkennbaren Tatsache, daß da» Scheidern der Londoner Konferenz nicht nur eine Schädigung Deutschlands, sondern auch eine Niederlage, weil Blamage der Ententepolitiker ist. .Solange man mit dem Einmarsch in Duisburg und Düsseldorf drohte, war das eine imponierende Kraft- und Siegergeste. Nun, da man ihn ve wirklichen muß, sieht man sich festgelegt auf dem Weg zu einer unvermeidlichen und peinlichen Ent hüllung: daß diese allmächtigen W ltherren das ganze Problem, das ihnen gestellt war, überhaupt nicht verstanden, als sie zur Lösung eines wirtschaftlichen Rechenexempels politische, also fruchtlose Methoden wählten. Was aber alles nichl verhindert, daß nunmehr der Katzenjammer des „was nun?" folgen muß. Eine Blamage ist vermieden, damit die andere unv.rmndlich kommt- Der intelligentere Teil der Welt, der geübt ist, wirt schaftliche Dinge wirtschaftlich anzusehen, hat die Lächerlich keit dieser politischen Hampelei längst erkannt. Eine der charakteristischesten Erscheinungen, die diese Konferenz be- aleiteten, war die vollkommene N'chtbeachtung, die ibr Finanz und Industrie in all n Ländern bezeugten Nicht nur die Börsen von New Aork und Amsterdam, auch die Bö sen von London und Paris kümmerten sich nicht um die Londoner Konferenz, ließen sich von ihr nicht beemflussen. Nicht ein Führer des internationalen Geschästslebens hat ach zu 'einer Meinungsäußerung über dieje Pläne, Rech nungen, Hoffnunaen he beigelassen. Die Journalisten, die in ocr Londoner City nachfragten, bekamen nur eine Antwort: „Lasten Sie doch uns wenigstens mit diesem Unsinn zu frieden" Demgegenüber wirkt es nicht überzeugend, wenn üch Herr Lloyv George bei jedem Auftritt und Abgang au» oem Konferenzsaal von der „Volksmenge, d. h. von ein paar bezahlten m-rückers mit dem Zuruf begrüßen läßt: malLe 'em xa/l Lloyd George hat in seiner gestrigen Antwort an Dr. Simons gesagt, die deutschen Vorschläge gingen zwar aus die Projekte ter B üss ler Sachverständigen zuruck, aber dme P ojekte seien von keinem Staatsmann l der Entente angenommen worden. Genau das hat die intelligente Wett schon längst gemerkt gehabt: daß sich die Politik der Eniente über jede Sachverständigkeit hinweg gefetzt hall deshalb hält sie auch nichts davon. Für Deutschland wird es jetzt sehr nölig sein, nur klar und logisch zu denken. Wir haben hier wiederholt nachgewiesen, was von all n demsch- n Sachverständigin be stätigt wird, daß die Zwangsmaßnahmen der Entente nie mals ihren Zweck erreichen können. Gerade deshalb müssen wir aber auch bewußt bleiben, daß sie uns quälen, toltern, schädigen werden. BtS die öffentliche Meinung der Ententeländer die Fruchtlosigkeit der Gewoltmethoden er kennen wird, bis auch sie ihren Regierungen die Vrrant- wottlichkeitssrage stellen wird, bi« dahin wird noch Zeit vergehen. Inzwischen werden die Lloyd George, Briand usw. gerade wegen- der Erfolglosigkeit ihres Unternehmens ihre Foltertaknk mit jedem fliehenden Tag zu verstärken suchen. Die Verzweiflung wird sie hemmungslos machen, keine weitere Vergewaltigung de» Versailler Friedens mehr zu scheuen. W s rn London geschehen ist, wird die dringende R'chtsfmge der Wttt werden: ob man Krieg im Frieden spielen darf?! Im Übrigen kann es j tzt nur heißen: Deutsche zu sammen! Was immer wir mit allen anderen gesündigt haben mögen, wir haben unsere Kinder nicht verpflichtet, lür einen Krieg zu srohnen, in dem — Kriegsschuld hin, Kriegsschuld her — sie bestimmt nicht schuldig waren. Da» allein genügt, um uns den vorgestrigen Tag Mcht beklagen zu lasten. Oertliche» «no Sächsische. Ottendorf-VknVa, den w- März A Kirchenvorstandssitzung. Die vom Landesverband der inneren Mission geplante und vom Ministerium des Innern genehmigte Haussammlung für die Zwecke der inneren Mission (Diakonissen- und Krankenanstalten) soll sobald als möglich stattfinden. Der Kuchenvorstand hofft, daß sich zahlreiche Helfer für die Sammlung und frohe Geber finden. Die Kuchenbeamten und Chorknaben sollen gegen Unfall versichert werden. Die durch die Abholzung emstanoenen Flurstücke sollen unter den Bewerbern verlost werden. Von einer Versteigerung sieht man ab, um jede Übermäßige Preistreiberei zu vermeiden. In den Finanz ausschuß werden gewählt die Herren Gemeindevorstand Richter, Endler, Hausdorf, Klatsche, In den Bauausschuß Tamme, Moritz Leuthold, Großmann, Thieme; in den Pachtausschuß Winkler, Menzel, Hermann Leuthold, Tamme. Als Zugang zu den zu verpachtenden Grundstücken soll ein Weg angelegt werden. Die Firma Schilling u. Sohn in Apolda will die große Glocke zu dem einst vertragsmäßig festgesetzten Preise nicht mehr liefern. Die Firma August Walther und Söhne Aktien - Gesellschaft wird weitere Schritte zur Beschaffung der Glocke tun. Be treffs der Kriegerehrung schließt man sich dem Vermittlungs vorschlag des Ausschusses für Kriegerehrung an in weit gehendster Weise, da er jede Zersplitterung in dieser Ange legenheit für sehr gefährlich hält. Auch muß beiden Strömungen Rechnung getragen werden. Dem Bericht des Herrn Schuldirektor Endler über die hiesige bekenntnis freie Schule nimmt man mit Interesse Kenntnis. — Verteilung von Auslandszucker im Bezirke der Amtshauptmannschast Dresden-Neustadt. Abschnitt 66 der weißen und rosaen Brotaufstrichkarte wird mit je '/4 Pfund Auslandszucker zu 6,30 Mark beliefert. Die Anmeldung seitens der Verbraucher hat bis spätesten« den 11. März in einem Kleinhandelsgeschäst zu erfolgen. Dresden. Der Sächsische Militärvereinsbund besitzt gegenwärtig die Erholungsheime zu Lauter, mit Inventar im Werte von 67 500 Mk, das Windischbaus zu DippoldiS. walde im Werte von 125000 Mk., das von Winterfeldsche H u» in Radebeul im Werte von 60000 Mk., da» „von Nidda-Haus" zu Lauter und da» „Wmdisch-Hms" werden am 1b. Ap.il für Bundesmitglieder, letzteres in erster Linie für Kriegsbeschädigte, eröffnet. — Hier haben sich zwei Kriminaloberwachtmeister in einem Dienstzimmer des Polizeipräsidium« erschossen. Sie waren von einem Salvarsanschiebung beschuldigten Manne der Teilnahme an der Schiebung verdächtigt worden. Die Uuteffuchung wird den weiteren Sachverhalt klären. Kamenz. Durch den plötzlichen Tod de« hiesigen Bezirksschulinspektors Dr. Groschupp ist die Stelle de« Be zirksschulrates in Kamenz neu zu besetzen. Es stehen aus der Vorschlagsliste für die Neubesetzung die He.rcn Lehrer Schneider in Commerau bei Klix, Vorsitzender des BezirkS- lehrervereins Bautzen. Professor Lehmann in Stollberg i« Erzgebirge und Lehrer Schletze in Dresden. Beworben hat sich u. a. auch Schuldirektor Gronnewald in Loschwitz. Lehrer Schneider und Professor Lehmann standen bereit» auf der Vorschlagsliste für den Bezirksschulrat in Bautzen. Bautzen- Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich hier auf der Löbauer Straße. Dort fuhr ein Auto mit voller Gewalt gegen einen Straßenbaum. Die vier Insassen wurden herausgeschleudert, zwei davon schwer ver letzt. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Der den Wagen führende Besitzer und Vie neben ihm fitzende Person kamen mit dem Schrecken davon. Pirna. Bei vorgenommenen Gartenarbeiten im Grundstück der ehemaligen Pionierkaseme wurden in der Nähe der daselbst befindlichen Schmiede in einer Tiefe von r/, Meter eine Anzahl geladener Minen vorgefunden, die anscheinend noch vom Ausbruche der Revolution herrühren dürften. Reichenau bei Zittau. Ein schwerer Einbruchs diebstahl wurde in der Nacht zum Dienstag im Schnitt warengeschäft von Selma Wagner in der Schützenstraße, hier, ausgesührt. Mitgenommen wurden nur die besten Waren, und zwar dunkelblaue und dunkelgrüne Herren anzugsstoffe, Gardinen, Inlett- und BsttbezugSstoffe, Hemden- tuch?, Hand-, Wisch- und Taschentücher u. a/m. im Werte von etwa 25000 bis 30000 Mark. Schönfeld. Am Dienstag nachmittag gelang e» dem hiesigen Obcrw achtmeister, auf dem Bahnhof Schönfeld- LampertSwalde eine Schleichhändlerin mit 60 Stück Butter sestzunehmen. Es war eine Handelsfrau au» Dresden, die in den Dörfern der Gegend diese Menge Butter ge hamstert hatte. Sie wurde dem Amtsgericht Großenhain zugeführt. Freiberg. In Brand-Erbisdorf streiken seit Diens tag früh die 650 Arbeiter des Werkes „Elitewerke" wegen Lobmo denin 'en. Kirchennachrichte». Konfirmandenstunden: Sonnabend '/,3 Uhr Mädchen 5 Uhr Knaben.