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Dresdner Nachrichten : 31.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-31
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.05.1875
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«q»,«« «i,n« wo, 7 0»r t» »,» Mortnrftrnt» I». «d,n- i>»mrnl«vrk>» vi«rl«lsi>1,r- Uchr0I,r>2LP»,»..»nr» »Ik V°k » M»,t 70 vlgk. «ufl,,» : 27OLO 2t» l. ÜUr dl» Niickgab» «tnz». sandtcr Manuscriplc «achl ßq, dic tß,dn>i,«» »ich, v»rdi»dl>ch. Inskralr« «„„nimic nu!6 >»»>»- l» pänidur», v«k. Iln, «te», t!cl«l«, Bat«», v«»lau, ffrantsurt a, M. — ltu«l. ti »« ,6 WiUtu, s»1i>p-, «tcii, Hamdiir», yraulfir» «1.. Mü»> ch»n — v»»6» - o«. in grautfur» «. M. — »r. »»>»« i» U7»,nnttz. — U,- *»»,l,«iIU». Iiulli,, 0 47». ln v»n«. TagMatt für Politik, Uiiterhaltnnst u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: LiepsHL Uelchar-tin Dresden. Nr. 151. Zwanzigster Jahrgang. Slittredacteur: Für da- yeutllelon: Or. L«» «1»»»^. Dresden, 2al«r«»e werden » <k,r,d« I» ange,o»»>»n dt» Ad. o Udr. «»«nt^d dt» Milta«» >2U«r. I» «Uusiodt: ziode Nlifter »»sie 7 dt» dtachm. 4 Uhr D>i Raum «tner «>«- luattiqen PeUtjeU« tollet 17 -'s» ittnuclandl dl« Zelte La P,u<. t>»c Karoulte tur da« « uch <> lag > l> e lrrtchet' »«» der 2»lerate wird Vicht zeaedeil. »lniw.'irliqe Annoncen» Lulli»i,e von uni »»de» launtcn ,Zirmen und Per. loncn tnlerircn wtr nur acrcn Pränumerando» Zakluna durch oiriis mailen »der Pouetn^rii» tun». 6!c»n «Silben Iü>>. ,> 17 Piie Trigeial. ..r d>c 22-„1>i,,2 Ruinuur «drr nuo, ei,, m Tjeiila»- dic Peliljct.e LN Pi»c. 31: Mai 1875. Tagesaeschlchte. tvesterreiet». Wien. 2«',. Mai. Die WIrsingersche Atten- tat-geschichtc stellt sich immer mehr al» eine Geldipekulatlo». als etn plumper ErpressungSverjuck, heraus, sticht um einen Mord» anschlag ans daü Leben des Fürsten »Iclchskanzlers. sondern uin einen Aderlaß an rer „tobten Hand" »rar es Wiesinger zu thnn. der zunächst einen Vorschuß von 200,000 Gulden von dem Iesui- tenprovinzial begehrte. Die bisherigen Untcriuchunasatten sind sotort durch das Ministerium des »Auswärtigen an die deutsche Botschaft in Wien zur Weiterbeförderung nach Berlin geleitet ivorte». Amerika. Dir katholischeKirche in Holvota tMassachusetS) geriet!' wahrend diS Gottesdienstes in Brand, wobei tio Personen um das Leben kamen. t.'orales nvd Sächsisches. — Se. Maj. der König hat am Sonnabend in Leipzig zu nächst daS Museum und die Sammlungen besucht, wohnte Mch- mittagS dein Wettrennen am Scheibenholze de» und begab sich mit d.'m Abendschnellzuge nach Dresdeu zurück. Für nächsten Freitag, den 4. Juni, »vird Se. Maj. zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Leipzig erwartet. — Wie wir erfahren, kann in der nächsten Sitzung der Stadt verordneten die Wahl des N. Stadtraths noch nicht vorgenommen werden, da bis dahin noch gar nicht die im öffentlichen Ausschreiben gestellte Anmeldefrist abgelaufen ist. Bon einem der gestern ge nannten Bewerber ist bis jetzt ein Gesuch um Ilebertragung der Stelle noch nicht eingegangen, während sich einige andere, gestern nicht genannte tüchtige Männer um die Stadtrathsstelle beworben haben. — Rechts und links der Elbe beginnen bereits die Vorarbeiten für den Bau d e r d r i t t e n E l b b r ü ck e. Drüben, auf Ncustädter Seite, schüttet man die kleine, zunächst der Dampsfähre gelegene Have zu, um einen Bauplatz zu gewinnen, und eine hölzerne hohe Säule, halb weiß und schwarz, errichtet in dem Grundstück Ecke der Glacis- und Wasserstraße, zeigt die Richtung, auf welche di« Brücke zulaufen wird. Hüben, auf Altstüdter Seite, werden die an der Bohrwerksstraße lagernden bedeutendeuHolzvorräthe hinweggeschafft und Gerüste aufgestellt zur Anbringung der nüthigen großen Wasser waage. — Wenn sich Staat und Kirche trennen, so nennt »nan Das einen Culturfortschritt. In der Kreuzkirche unserer Stadt sieht man aber diese Trennung von ihrer Kehrseite an; schlimme Fol gen sind, laut Protokoll des Kreuzkirchenvorstandes, daraus er wachsen, schlimmere dürfte,» noch bevorstehen. Der biedere Ober lauter des Kreuzthurms ist nämlich der Meinung, daß, seitdem in Sachsen Kirche und Staat durch Schöpfung des evangelischen Lan des Konsistoriums getrennt sind, das Kehren der Kreuzthurmtreppcn nicht mehr seine Sache, als eines weltlichen Beamten, sei, sondern di« des Kirchners, als eines kirchlichen Beamten. Der rechtschaffene Kirchner aber hat die Ueberzeuguug, daß zwar das Reinhaltcn der Treppen bis zu den Emporen ein kirchliches Geschäft sei, nimmer mehr aber das Kehren der Kreuzthurmtreppen. Zwar befaßt sich der Kirchner viel mit himmlischen Dingen, aber da nicht er die in den Himmel führenden Thurmtreppen benutzt, sondern der Ober lauter. so schiebt er diesem das Kehren des himmlischcn Pfades zu. Darob ergrimmt der Oberlauter und setzt flugs eine bewegliche Ein gabe an den Kreuzkirchenvorstand über den unsauberen Fall ans. Dieser aber saßt cm salomonisches Urtheil dahin ab, daß sein Kirch ncr jedenfalls nicht für das Kehren auszukomnien habe. So bleibt einstweilen die Kreuztirchenthurintreppe ungekehrt! Ist Das nicht eine verkehrte Welt? Das ist die Kehrseite deS Segens von der Trennung zwischen Kirche und Staat I — Dresdner Pferde Ausstellung. Der gestern »nit- getheilten Gewinn-Liste sind noch folgende Nummern beizufügcn: Sine «orti»»»,»« auf N>. 140II 14202 14057 I42I6 ,4170 14007 »4L».', 14800 >4211 ISV82 IS»!» I712I ISA!' 17700 1L7W »AM» 17«»» I..04Ü »«4L I6N4 16687 >7112 17224 18066 16264 I««» I20s6 I'VOL 12187 >6214 >207» 12,>2» I26II I262I >2272 12647 200' 1 20179 20.127 20477 21064 21168 2117 » 21275 21222 21272 2178« 22104 22140 22IS8 22121 22616 227SL 22410 207S4 24168 2426« 24624 24722 24202 24222 24820 24874 24286 24842 24«25 L,»c «»»»»'«tische o7cr ««»tstoik ans Nr. 047 »7g S2ö 784 1124 1422 1678 1877 18.7» 2042 2022 2102 2.747 2702 2:o0 260.7 2806 2820 0114 0277 0067 0422 0086 018, »S00 0701 0846 0860 0226 0220 4417 412 ! 4102 4ISI 4207 4222 407» 4721 480» 4718 6072 7171 7260 7077 ,7027 7408 ,74.78 76U1 7881 6025 0128 6040 0080 0121 6628 6100 6702 6910 6221 7060 7178 7247 7267 7026 7766 7721 7808 8022 »180 .8220 8011 »017 8010 8020 8240 8622 8722 8277 8200 8840 20>>6 «140 2421 2720 2770 2767 2880 «820 100.04 100'22 I0I07 > 0117 10777 10.77» 1070.7 I0SI4 I0VI2 II022 II062 II08I II024 »1177 IN7» IlOlX» IILOO II0,!0 II407 11728 11,778 II.747 II824 >1828 11200 112,7 »»74 12026 12107 1 2272 12626 I284I I28I2 10600 10740 >0680 >0.81» >7847 10222 14000 > 4002 14076 >40,6 I4I27 14287 I4.7.U 14468 14666 17072 1.7100 17211 17260 IL026 1741« ,7446 171,84 1,7627 177,78 1,7761 ,7281 1.7207 17267 1.7218 > 6020 16147 164,80 >644-7 >662» >6772 16747 16871 I7U22 I7I01 1714« 17211 17228 > 7022 17074 I77I8 17762 1724« 18074 I8I24 18102 Ions 18400 1,8428 18472 1«4»7 16,768 1204,8 12II0 IS17L 12100 W204 122,08 12-270 >200« IRA6 IOII0 12477 12671 12741 I2U1L 12,8,2 12280 12276 20041 «000 20177 20072 20440 20700 2077» 20701 20800 20806 -20»4I 20244 2! 117 211-20 21 >07 11220 21074 2142» 21108 21471 2171» 21774 21006 21607 21860 2 U 26 2121« 21014 22,107 12172 22181 22072 22161 '22074 220.77 22767 22277 20026 21002 20400 20441 20446 20472 20620 2»724 -20707 20204 24017 24717 <21476 24SSS 2167» 24720 2 I2I4 24262. Der Stadtrcitb in Döbeln widerspricht im dortige» AmtSblatte der auch ln hiesige Blätter übergangenen Nachricht über die dermaiige» Krankheitö- und Sterbiichkeitü- oerhältnissc gcnannter Stadt als mit dein Resultate der oeShalb angessellteu Erörterungen nicht übereinstimmend. Stach Ithtcren Ist daS Verhiiltnlft kcr^ Mortalität zu der Einwohner- zahl Döbel»,ö von mebr aiS W.Olll» Einivohnern namentlicb In dem Umstande zu suchen, vast in der Jett vom Beginn vieles IabreS an die Kranivlkrankhciten der kleinsten Kiuter. sowie die Epidemien der Pocken unk teö Scharlachs kle »»eisten Opfer unter den Kindern, von welchen bleMevrzabl nicht gelinpst waren, gekordert haben. DaS Trmkwassrr soll nichts zu wünschen ilvrig lassen und die Erlsienz »firner Lchleutzen oder gcsuiidheiwschäb- llcver Vtdorte >ol>d gänzlich l» Abrede gestellt. Pom l. Januar btS mit 30- April sind u>:'. Geburten und >88 Tode-iälle 'dar unter I3Ü Kinder zu verzeichnen gewesen. — Der bekannte orthodoxe Pastor Laube in Ern st tbal hat, »vie ma» de» ..Ehcmn. Nachr." schreibt, in jüngster Zeit einen sogenannten KlndergotteSdienst eingerichtet, in welchem er 5. diS lliährige. auch ältere Kinder über die Bibel, GlaubenS- sachen und dergleichen abiragt. Er rvill tamit »vobl die Reil- gionSstunden ersetze», welche die Kinder letzt in der Schule weni ger baden. Der durch daS Schulgesetz verminderte geistliche Ein fluß a»l i 'c Schule soll durch diese kindlichen Uebungen erhalten werde», wie sic ja in vielen Städten Sachsen- bereits, wie man sagt, betrieben werden. Bei einer solchen jüngst stctttgesunvenen geistlichen Kindcrproduktion hat der Herr Pastor etwa Mihrlge Mädchen.Über die Dause unterrichtet »mb wollte von tenKleinen den Anfang brr Tauftorinei wissen. Die Kinderchen zögern mir der Antwort, »veil sie die Formel nicht »rissen, und der Herr Pastor suchte einzuhclsen. indem er anfing: „Ich taute dich ", da bebt ein kleines Mädchen die Hand auf und sährt nach Ab tragung fort: „Ich taufe Dich mit Wasser, Du bist ein kleiner Passer, Ich tauie Dich mit Wein, Du bist ein kleines — Schwein!" Kindlich naive- Reimspirl zu den Anfangsgründen drr Re ligion!! — In Nummer 148 unsere» Blatte- ist bezüglich einer am Mittwoch Abend am Damptschisslandeplatz unterhalb der Terrasse angeblich erfolgten Mißhandlung eine- dreijährigen Mädchen- seiten eines Mannes eine Notiz enthalte», au- welcher man aller dings ans einen ziemlich hohen Grad von Rohheit des letzteren schließen könnte, doch auch der andere Tfeil muß gehört werden. So theilt uns der. dem hiesigen Beamtenslaiide ungehörige Vater jenes KindeS mit. daß er ain genannten Zage mit seiner Ganin und 2 Kindern aus einer Vergnügungspartie begriffen gen esen sei und bciin Besuch einer Wirthichait eine Fla-che Mastrank sich habe geben lassen, und daß er von dieser auch de» «einige» »nik- gclbeilt, waö jedoch bet dem jüngsten Töchtcrcl'e» die übelsten Folgen nach sich gezogen. Beim Verlasse» de« Dainpüct'ifjs bade »ich ein heftiger Brechkrampi mit Bewußtlosigkeit eingestellt, so daß er. der Vater, sich genöthigt gesehen, das Kind aus den Arm zu nehmen, das Publikum sei nun der allerdings ,cbr irrige» Meinung gewesen, daß bas Schluchzen desselben durch Miß handlungen hervorgcrinen »vorbei» sei, und eS hätte» zwei roye Männer die gröbsten Schimp,reden gegen tb» ansgestofik». Hier durch habe er sich veranlaßt gefühlt, die Hilie eines Gendarmen und zwar mit Erioig anzurnfkn, welchem er dann a» PvlizeisleUe gefolgt, von »vornan ihn, nachdem der Sachverhalt ausgenommen worden, ganz artig entlassen habe. — Jur jetzigen Reisezeit dürfte ein Hinweis ans die Rund- salirblllctö nicht iiberflünig »ein. ES giebt Billetö durch die Lau sitz und taö angrenzende Böhme» lDresken. Rader-erg, Buctioio- werda,Bautz,», Löbau. Jiiiau, Krcibitz. Kamnitz, Teilchen. Schan dau Königstcln rc.s fsir v Mark ttnd Biüers jur een Fahrpreis von 38 Mark ist Pi., nämlich: Dresden. Köiiigsieiu, Krippen, Bvhen- l,ach. Backov, Iuugduuzim», Kvlin. Brünn vver-JNakM, Wien. Brünn oder Jnaim, Pardubitz. Joseph,ladt. Reichciibcrg, Jlltau, Löbau. Bautzen, Radeberg. Wie »»an hört, so!» mittelst der Chei». nitz-Komotauer Bahn eine neue intercssanie Runbsahtt durchs glöhathal und das malerische Nordböhmcn eingerichtet werden. - »Aui Veranlassung der heimlichen Auswanderung zweier jungen Görl > tzer, eines Gewerbeschülers und eines Maschinen bauers. vermuthllch nach Amerika, hat die Görlitzcr Polizei dieser Lage Enthüllungen über einen jugendlichen Geheiuibunb er halte», die so elgenthümlich sind, daß man sich schwer enthalten kann, an keine Mystifikation zu glauben. Nach den der Polizei von einen» Freunde der Entflohenen gemachten Mitthetlungcn besteht, unv zwar unter der Leitung eines früher »ach Nord amerika auSgewandcrtcn Görlitzcr Gewcrbcschülero, unter den älteren Schüler» der Ehemnttzer und Görlitzer Anstalten einGe- hcimbllnb „Walla-WciUa". dciic» Mitglieder danach streben, „die Fesseln der europäische» Lultur avzusrreiien und als ircie Men schen unter den Fndümern der Jagd und Fischerei zu leben." Am alle Weise solle» sich die Bundeomitglicder bemüht habe», schon Vier zu Lande das Levon der Indianer uachzuahmcn; mit Tomahawk und Scalpirmencr bcwaimet. mit Federkronen geziert, solle» sie nackt im Walde an einsame» Stelle»», wo auch die Abzeichen unter drr Erde verborge» wurde», indianische Spiele und Tänze auüge- iührt haben. Las strengste Gebeiiimiß mußte über den Bund beobachtet werben, der Verrätst war mit dem Tobe bedroht. Die Korrespondenz wurde in stenographischer Schritt ober in engli- »chel Sprache geführt. Jeder Bundc-brudcr hatte seinen BundcSnamcn, jeder sein bcjoudere- Wappen mit Jeichen, daö aui dem Oberarm tätowirt wurde. Tomahawk und Friedeiio- piciic mit ihren veionderen Jcici'c» iebllcu natiirlich auch uick't. Diese EnlhüUuuge» rührcn von eincin Geuossen der Entsivbeiien bcr. der aui die Bedrohung mit seiner Verhaltung »orort den ! olizei-Bcamlen über den Bund „WaUa-Walla" die erivähntcn Mittheilungcn »nack'tc. Die beiden Flüchtlinge, übrigens fleißige und begabte junge Leute von >'.» und 17 Jahren, der Lob»» und Neste eines ehemaligen Fabrikbesitzers Körner, der vor einigen Iaoren leine Fabrik für nahezu llstO.Ostst Thlr. an eine Acüen- GescUschast verkamt hat, sollen schon seit Jahren Vorbereitungen zu ihrer lieber,iedelnng unter die Indianer getroffen laben. ES ist nach Newyort Mittheilung von de»» Vorhaben der beiden Flüchtlinge gemacht worden. — AIS am 28. Mai ein Gemeindevorstand von der in Ka in c n z stuttgehabten Stellung vor der Ersatzcominiiitvn in sein Helmatbütois in der Bischo'Swrrdacr Gegend zurüclkehrle. »vurde er durch einen Unfall vorn Wagen herabgcschleudert und ziemlich stark am Kopse verletzt. — Der Knabe Alwin Fockcrt. welcher bei dem letzten Jahrmärkte infolge einer Neckerei vom Earoustcl stürzte unv sich Verletzungen zuzog. ist seinen Leiden erlege». — Der m Meerane unlängst als GütertäuFr aufgelretcnc Schwindler, über welchen wir in der SonntagSnummer berichteten, hat sich als der Fleischer Flägel aus Greupa bei Liebeniverda (Nie- derlausitzi entpuppt und sitzt »m Bezirksgerichte zu Glauchau fest, nachdem er cm» Freitag vom Gensdarmen in Rochlitz abgefaßt worden. — Trotz aller Maßregeln, welche man zur Bewachung der bei den Eisenbahnbautcn bei Wilthen in der Lausitz beschäftigten Waldhcimer Gefangenen getroffen, ist es doch Einem gelungen, zu entiveichen. Die Freude hat aber nicht lange gedauert, denn man ist dcö Patrons in Bautzen »vieder habhaft geworden. — Vorgestern ist der Steinbrecher Götzcl in einein Steinbruch in Posta schwer verunglückt und mußte mittelst Handwagens in seine Wohnung in Pirna gebracht werden. — Oberwiesenthal, 28.Mai. EsdürfteJhnen dieMittheil- nng von Interesse sein, daß es gestern und heute »vährend des statt- sindenden Jahrmarktes bei uns recht hübschen Schueefall giebt. Ueb- rigens ist die Vegetation weiter als in den Vorjahren. -OeffentlicheSerichtSsihunaciiamrv. u. 28. Mal. Drr Stelnputzer LudwigRybrrr Richard Engel in Spit tel konnte seinem Drange, dein Forsttest in Lamenz mit beizu wohnen, nickst widerstehen, trotzdem sein nicht festlicher Habltuv viel zu wü»lchrn übrig ließ und ihm auch die nöthigen finanziellen »Mittel sehlten. Mittelst eine- ib»» anvcrtrauten Schlüssels setzte sich nun der Angeklagte, nachdem er mit diesem die sciiiem Freunde Malwald gehörende Lade geöffnet batte, in den Besitz eine- com- pleten Anzuges und napm überdies eine an der Wand hängende silberne Cylinbernyr an iich. I» Eamenz gingcn die weniac» Moneten bald aus und cS »rar daher Engel ».übt wenig nver rascht, alö er in einer Westentasche eine Haarkcttc mir gottcnei» Schieber Vorsand. Die Ehlindcruhr, sowie die vorgeinnkenc Kette wurden schleunigst bei de», Pfandleiher Scholz mr 3 Tblr. versetzt. DaS erstinstanzliche Erlcnntniß. ani >" c-zochen Ge- iängniß lautend, »rard bestätigt. — Der Handclsmau» Ernst Friedrich Schwinger i» Deuben erhob criolgtos «'-i!»"inch, nach dem er wegen unvestigten Virkauis von Branustvei» zu V» Ni. Straic vom Einzelrichter vernrtheilt war. Earl August Schnabel in Klotzsche, in erster Instanz »regen einer llevcrtrcluna mit 30 M. bestraft, konnte edenialis trotz jeines Eiinpruchcs keinen Erioig erzielen. — Der Einspruch in PrivaMaasachc» wider Pauline Ernestine verehel. 'Eettera wegen 3stlcidiguna stet aus, während eine andere Klagsache gegen Ferdinand Schüler »regen Abhörung weiterer Jeugen vertagt wurde. Der Ha» delvmann Andreas Riesmever ans Beuitrote in Preußen er scheint, der Urkundenfälschung und des Bcrrups angctlagr, vor dem durch Schöffin» vcrstärktcn Gerichtshof. Der »'Jahre alte Angeklagte ist bereits beskrait, so,vie unveihcir.sthe». Ende Octbr. verkehrte Riesmever in der Gegend von Wilodruß u. erschien eines TageS bei demGutsbes.Hab» iii'Velbigstori.irklchersich acrare ani seinem unmittelbar an das Gut grenzenden Fclkgrundstücke beiand. In den Händen des ül»geklagten be'and sich ein mir einem Hrrngliii venehener Swck, »velchen er unterwegs gcstmte» haben wellte, den er de»» Lantmanne zum Verkainc anbot. Die ser kauite ihn jedoch nicht, sondern schickte den Verkäufer zu dem Gastu irih Eidam, wo zunächst R. wieder den .staus antrrig. schließlich jedoch den Stock, nachdem er ihn als gesunden erklär» halte, <ür 7»,o Ngr. zurückließ. Eidam kannte das Oviecl sehr genau, cü rührte von dem inzwischen verstorbenen Gutsbesitzer Wüjiucr her, welcher an kemfrlben Tage mit einem geliehenen Geschirr nach den» Dorie Lillwach gefahren war. Drr «tock hatte sich innerhalb kes Wagen- mit dem Grifte an rer oberen Kante des Gc'äbnes beiunben, die Möglichkeit, daß er veranS- gemllen »ein konnte, »rar taum vorhanden. Ie>.cn'a.io ist R. dem Geschirr unterwegs begegnet und hat sich durch einen Grin im unbewachten Amzen dl ick denselben angceignet. Weiter ist der Augetlagle beschuldigt, mit noch einem Eompliccu betteln gegan gen zu sein, und sich zu diesem Jweckc zweier gefälschter Schritt stücke bedient zu habe«. DaS eine derselbe» ist dem Inhalt nach vom Kreiögericht zu Wittcuberg, daS andere vom Landrath zu Ziegenrück ausgestellt, beide sind mit den betreffenden Skcmpelu versehen und ermächtigen den Besitzer, welcher durch Brand- Unglück und Gewitter Hab und Gur eingebüßt hat, zur Eilt lammlung milder Gaden. Die betreffenden Behörden coustatiren in ihre» Antwortschreiben die vollständigste Fälschung ln Tert. Unterschritt und Siegel. Riesmeyer »rill in etwas aben teuerlicher Weise die Papiere von einem Unbekannten erhalten habe». Die Staatsanwaltschaft «Herr Assessor von Hellinann, Ist »iä't in der Lage, den Angeklagten der ihm zur Last gelegten Urkundenfälschung, soiidern vielmehr des Betrugs mr über sührc zu halte». Die Vertheidigung iHerr Iustiziaid, Ist-. Schaff rath» lanv den Beweis zum Dieb stahl nicht mr erbracht une schloß sich im Allgemeinen den AuMhrmigcn kes St-A. an. Der Gerichtshof erkannte aus 1 Jahr 3 Monate JuchthauS uns 3 Jahr Ebrenrechtsverinst. -- Die iür den 28. und 2V. Mai angcictztcn H auptVer handlungen wider den Literaten Wilhelm Emil Kästet gen. Raphael Schütz, wegen Majestätsbelcidigung, sowie gegen Ist. uw». Julius Büttner <beide gcyciini wurde»» vertagt. — Witterung--Beobachtung am 30. Mai, Mittags. Barometer,taud nach Otto <L Böjolt hier: 27 Paris. Zoll 8>F- L. sscit gestern t',2 L. geialleus. - Thcnuometer nach Neaumur: 2i Grab über Null. — Die Schloßthurmtahne zeigte West Wind. Himmel bell. - Elbk-b- in Dresdeu, 30.Mai.Mitt.: I l5 Cent, unter o. AeuiUetou« -j- Herr Ludwig Baruay ist ein Kind deS Glücks. Da plage» sich andere Scbauipceter im Schweiße ihres Angesichts, um »>it alicr Aiisirengnug von Hirn und Lunge em.-Rille duicl- iüni lange t'Ute hindurch zu tragen und sind dann überglücklich, »vcn» ihnen etwas Bestall und Lob vom Pudlitum odcr ccrilil gesendet werden. Herr Baruay aber tornust, spielt nicht und crnict loci, am nächsten Tag das überschwenglichste Lob. Herr Barnay sollte am Mitkwocv »n Berlin als Gail der Meininger reu „Flesco" spielen, erkrankte aber uud ließ alsagen. Uno iras gcsck'ap am nächsten Tage'c Ter Leulsche ßleichö-Anzciger bringt in seincni nichiainllichen Thcilc iolgeiwes Reierat über den Fiesco, welche» Herr Barnciy vctue irielen köuuen: „Um Hern» Nesper von den 2l>iltrel!gung«st der Partie cine Erlmlung zu gönnen, hat Herr Lutivig Baruoy oen /ostSco übernommen. Ein ,o her- oorragender Künstler ist allerdings geeignet, errn Nesper ln icincc Glanzrolle zu ersetzen, uuo cs gelang ccn selben, die Er wartungen des Publikum,., die durch »einen Vclgäuger in der Rolle und durch »eincn u'gcn.» Rni bc.ondclv . oll) gcspanul waren, in ihrem ganzen Umfange zu knüllen. Wir c crachlcii daraus, beide Künstler »ntt ciceaader zu vergleichen, da wir Beide, auch wo der eine in girier Austastung von dun au-» dein abweicht, für gleichstereclstigr halten. Aste wollen nur hervorheben. daß auch Herrn Vcnnavs Spiel an LeonoreS Leiche ganz besonders von erg.estnckcr Wirkung war." Die „lliordd. Allg. Jkg." sucht trotz tores halbamttichcu EharactcrS das amtliche Blatt noch an Leo zu uberireffcn, ein Jcichen. daß sich ihr Rcicrent an der Leistung des Hern; Barnay, die er im Geiste sah. ruck) i» höveremGrade erioa-.intc. Das ge- ilannlc Blatt schrettt am Donuerskag: „Tie attttige Vorstellung dcö „Fievco" durch die Meininger HostcharisplUkr i ar dadurch er ncuteu vietz. vur wir können wohl sagen, rrtöhlen 2stenh er halten, daß Herr Ludwig Barnay — bekouvsllcls Ehrenmitglied des Mcinlnrrr Hostheaterg — de» ,.Fie»co" smettc. Wie dieser Künstler die'llolle srlelt. bcancht ivvdt kaum desttckcrS gcichstdcrr zu »vcrten; die k!«re und scharte Eparactetlfluing. i:c icine Art deS Spiel-, die bet allen »einen Schöpfungen telhortteicii, mach te»» auch die ge'luge Lcsttting zu eine-r vclleurcreu. Das Pubii- kum, welches alle Räume de-Theaters dicht gedrängt besetzt hielt, zeichnete den geschätzten Gast durch stürmische» Bestall aus, der namentlich i» der Volküscenr im 2. »Acte ein eitthussasiischer ge »murrt werden konnte." — Nun klage nur» noch, baß vie Ber liner Preise nicht galant seil Briefkasten. Stammtisch bei H. .Wollen Sie uns mittbeilen ob es richtiger Ist, wenn man sagt: der gestirnte Himmel, oder: drr ge sternte Himmel?" - Wir halte» zwar daS Eine iür ebenso »ich tig alö daS Andere, doch möchten wir immer die Bc-ei.hi »na ..gestirnter Himmel" dam» vorziehen, wenn von den Srenibil. der», den Gestirnen, nicht von den am Himmel bcsttiklichen Ster nen im Allgemeinen die Rede Ist. Ein mit verdienten, oder auch nicht verdienten Orden bebängtes Glückskind wildest, „besternter" Herr genannt obgleich die Bezeichnung „bestirnt" In mancher
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