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503 Anzeiger Bezirks- Dienslag ven «4. Dez«m»er 1S18 77. Jahrgan« welches sich aller geistigen Fähigkeiten der Fragen. Anste l« von Herrn Amtshauptmann Dr. Ld«l- rschen zu bezwingen, undemes anderen mann, der durch eine unvorhergesehene dringliche Dienstreise DM«M «, »k MM-ql-W« M» Verantwortlicher Redakteur: Ernst R°hd«rg b, Frankenberg i. Sa. Dru^r ? u -7-*» Derember 1918 Die Kundgebung des allverehrten Heerführers, der auch, als die Heimatfront versagte, die Rückkehr der kampferprobten Söhne in musterhafter Ordnung leitete und schlimmes Thaos verhütete, wird jedem Deutschen ans Herz greifen. Ruhig und masjvoll, ohne Hatz und Heftigkeit spricht Hindenburg zum deutschen Volke, und doch mit «rner packenden Eindring lichkeit, die nicht ohne Wirkung bleiben kqnn. In Achtung wird man lauschen aus das Mahnwort «ines der Edelsten unserer Ration. Hindenburg selbst nennt seinen Aufruf ein Ver mächtnis am End« seiner militärischen Laufbahn. Sein Tage werk ist zu Ende, er scheint seinen Abschied nehmen zu wollen. Mdg« unser Geschlecht seiner Grütze sich würdig zeigen! , - irankenberger Tageblatt Vie krräbkungrlsge im stom»«»siverb«mt sMa ' Der Kommunalverbandsausschutz der Amtshauptmann schaft Flöha trat am Donnerstag, den 19. Dezember, in Flöha nach längerer Pause zu ener Sitzung zusammen, M F.öha nach längerer Paus« zu einer Sitzung zusammen, um Stellung zu kehmen zu einer Anzahl damit zusammenhängen- Herrn Amtshauptmann Dr. Edel Tageblatt-Bestellungen U« »el«««»«-»«» kiee steck« Mlom Havas meldet: In einer Rede gelegentlich der feier- . lichen Verleihung der Ehrendoktorwürd« in der Sorbonne erklärt« Präsivent Mison, « stimme mit der Ansicht überein, daß der Krieg nicht nur «in Krieg zwischen Nationen, sondern auch «in Krieg zwischen zwei Kulturstämmen gewesen sei, einem System des 'Angriffs, bediente, um die Mens»,»» Systems, welches die Erinnerung an die höchsten Menfch- hettsüberlreferungen unk alle Kämpfe der Menschen von Un bezähmbarem Ntute wachrus«, welche überall für das Recht kämpften und vor allem nach Freiheit strebten. Der Triumph ' der Freiheit in diesem Kriege sei ein Zeichen dafür, datz dies« geistige Richtung jetzt die Welt beherrsche. Es sei der mächtige Atem der moralischen Gesittung, der durch die Mit wehe, und jeder, der dieser Strömung widerstehen wolle, werd« schmachvoll erliegen. Dte Aufgabe der Friedens- . nwnl^«8o^^r MmfchlMit kein Gehör schenke, werd« Die Weihnachtsuummer des ragebtattes wird am HeMsabe^ an zur «usgade g-lan-eu. «n^o-nauuahme bis heute Montag abend. Sk. 84. Weistbrot betreffend. Die Vertretung de» kommunaloerband«« Flöha will in Abweichung d« unterm 18. Ok tober d». 2« erlassenen Bekanntmachung de« Kommunaloerbande« Nr. 28 genehmigen, datz Mizmgeböck au«nahm«weise anstatt an den Sonnabend« der beiden kommenden Wochen am Dienstag, den 24. d«. Mt». (Weihnacht»heiligenabmd), und am vimutag, den 31. d«. Rt». lSilvester), bergestellt wird. Flöha, am 2«. Dezember 1S18. Vee koonmrnaloerband der Pmtshauptmsnnschaft Flöh«. hluckeuburgt vemScdMit KaM 22. 1^- In einem von der ..Kasseler Alkg. Zig." veröffentlrchteu Aufruf, gegeben im Trotze Hauptquartier Wi-helmshühe, Weihnachten 1918^ blickt Generalselkn^rschall v. Hmdenburg guf die Lewaltigen kriegsl«kstung«n des zur Wehrhaftigkeit erzogenen deutschen Volkes in Waffen zurück, das nicht vor einer Welt von Feinden zusammengebrochen se». 'Hierzu befähigt fei es durch das heilige Feuer der Vater landsliebe, den Willen zum Sieg« und den Geist der Treue. Das putsche Heer sei dahin, zersetzt und aufgelöst, obwohl bes zuletzt gefürchtet und geachtet von den Feinden. D«n Offizieren, hoch und niedrig, komme als Erzieher und Führer des Volksheeres «in unbestreitbar«! hoher Anteil an dem Ruhm« zu, und es sei kleinliche Rache, ihnen Abzeichen und Wassen abzusprechen, sie als unfähig der Besehlsgewalt zu erklären, Di« Zerstörung der nationalen Kraft deS deut schen Volkes von Grund auf sei die Absicht jener verneinen den und zersetzenden Geister, die am W«rk« seien, um die Neugestaltung des Reiches auf gesunder politischer und wirt schaftlicher Grundlage zu hemmen. Trotz mancherlei Erschei nung«» vereinzelter Fälle von Selbstsucht, Eitelkeit und Ün- wahrhaftigkeit kehr« das deutsche Offizierkorps gesund und stark aus dem Krieg« zurück. Das deutsche Offlzierkorps sei kerngesund, sein« loyale Aufgab« das Wohl der Gesamtheit, die Ehr« Kes deutschen Namens! Und darum habe es sich auch in den Dienst der neu«n Regierung gestellt, um unseren nationalen und wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern. Dabei mW« es aber erbittern, wenn m k.«mlicher Rache die Autorität im Heere untergraben wird. Alle jene aber, die sich als Schmarotzer im deutschen Offizierkorps gezeigt, sollten und mützten obgeschüttelt werden. Der Aufruf schließt: Wenn ich als Oberbefehlshaber des deutschen Feldheeres am End« meiner Militärische» Lauf bahn die Stimme erhebe für meine Kameraden und Unter gebene», meine treuesten Stützen in Kamps und Not, so möge man darin auch mein heiliges Vermächtnis aus der Vergangenheit entnehmen für «in« neue Zeit, für eine glück liche Zukunft unseres Volkes, für die Einheit der deutschen Stämme mit der alten Mahnung: „Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen." . Vrotveesorgung «rwähnte er, Man könne geteilter Meinung darüber fein, ob «s richtig war, die erhöhte Brotration jetzt schon zu geben, oder ob es nicht zweckmätzig« g«wesen wäre, damit bis zu dem Zeitpunkte zu warten, zu welchem di« Kartoffeln knapp werden würden. Die Versammlung pflichtete dieser Auffassung durchaus bei. Begrützenswert sei die Einheitlich keit der Brotoerforgung fllr das ganze Land Sachsen. Für Sondermatznahmen der kommunalverbände, di« immer zu viel .Mißstimmung geführt hätten, fei durchaus kein Raum mehr geblieben. Der Kommunalperband könne gewiss« Er sparnisse an Mehl deshalb auch nicht in Gestalt von Brot zusatzkarten der Bevölkerung zusühren. Dies« Ersparnisse wür den als Reserve für etwa kommende schwer« Zeiten zurück gelegt. Das Mehlzuteilunasverhästnis zur Brotbereitung an . die Bäcker sei nach reiflicher Erwägung in dem bisherigen knappen Matze beide hallen worden. Der Kommunalverband dürfe nur 10 o/« seiner Monatshedarfsmenge an "Mehl in Weizenmehl Herstekien kaffen. Damit häng« die zeitweise knapp« Krankenmehlzuteilung an die Krankenbrot herstellenden Be triebe zusammen. Möglicherweise müsse, wir es übrigens in Chemnitz bereits seit längerer Zeit geschehe, das weitze Kvan- kenbrot mit etwas dunklerem Mehle vermischt werden, um Stockungen in der Versorgung mit 'Krankenbrot hintanzu halten. Das Krankenbrot werde deshalb in nächster Zeit möglicherweise etwas dänller als gegenwärtig werden. D« Klagen über das Hamstern von Krankenbrot führten zu dem Entschlusse, in Zukunft die Abgabe von mehr als zwei Krankenbroten an «inen Abnehmer auf einmal zu untersagen. Hinsichtlich Ker Mehlzuteilung solle einem berechtigten "Wunsche der Bevölkerung insofern Rechnung getragen werden, Katz künftig wieder reines Weizenmehl ohne Beigabe von Roagen- mehl verkauft werden dürfe. Bei den Landwirten bestehen trotz aller Belehrung noch immer Zweifel darüber, ob sie Mr die jhnen aufgegebene Minde st ablieserungspflicht zu erfüllen brauchen und über das darüber hinaus gewonnen« Getreide usw. frei, zwrfügen können. Demgegenüber wurde betont, datz die Landwirte, von den gesetzlichen Abzügen Ab gesehen, alles erbaute Getreide abzullefern haben. Das Mindestsoll berM auf einer Schätzung, welche den Zweck hatte, den voraussichtlichen Ernteertrag des.Hiesige» Bezirks zu ermitteln und dl«, wie jede Schätzung, "selbstverständlich Fehler nach oben oder unten aufweist. Zur Kartsfselversorgung teilt« Herr Reglerungsassessor Dr. Pfotenhauer mit, datz die Speisekartoffelzuweisung aus Bayern (unser Bezirk sollte aus Bayern 20 000 ZK. erhalten) vollständig ausgeblieben ist, wie anderwärts auch. Die Zuweisung von Spcisekartofeln aus der Provinz Posen ist dank des günstigen, bislang fast frostfreien Wetters und dank den Bemühungen des Herrn Dr. Pfotenhauer, der selbst in Pofen geweilt hat, um der Sache Nachdruck zu geben, vollständig herftnaekommen, ebenso der grötzte Teil der bestellten Saatkartosfeln. Hinsichtlich der Kartoffelversorgung ist Kas Bild bei weitem nicht mehr so trostlos, wie es gelegentlich der vorigen Sitzung des K.-V.- Ausschusses geschildert werden muffte. Wenn sticht unoorher- gesehem Verhältnisse eintreten, ist die Kartoffelversorgung hier bis zum Beginn des Frühjahrs gesichert. Auch hier ist di« Frage erwogen worden, ob, w« anderwärts, die Kar toffelration osuf S Pfund herabgesetzt werden soll. Di« Leitung des Kommunalverbands ist aber dazu gekommen, von dieser Matznahmc abzusehen, da es schwierig gewesen wäre, «inen Ausgleich zu schaffen Zwischen den Kartosselbrziehern auf Zentnerkarten und auf Wochenkarten. Di« Eindeckung mit Kartoffeln auf Zentnerkarten ist hier in ziemlich starkem . Matze erfolgt. Von den Bezirke Inwohnern find 68 000 Ztr. unmittelbar bei den Landwirten auf Zentnerkarlen entnom men worden und neuerdings haben noch zahlreiche Gemeinden mit den Kartoffelzuweksungen von auswärts di« ä- und 6 Marken zunächst unbeliesert gebliebener Landeskartoffelkarten beliefert. Wie die Kartofftloersorgung im Frühjahr sich ge stalten wird, lätzt sich noch nicht sagen, ebensowenig, was als Ersatz für die etwa ausfallenden Kartoffeln gegeben werken kann. Die Kartosfelversoraung im Frühjahr hängt wesent- lich davon "äh- wie sich die MrhLktnisft kn der Provinz Posen gestalte», , behindert war, die Verhandlung zu leiten, eröffnete unk leitet« Herr Reglerungsassessor Dr. P s o ten ha u er die Ta- gung Er wies einleitend daraus hin, datz im hiesigen Bezirke die Revolution glücklicherweise ohne nennenswerte Eingriffe in die Vorräte des Kommunalverbands vorübergegangen sei; gleichwohl seien, wie einzeln« Ausführungen, die er später zu, geben beabsichtig«, dartun würden, auch hier die Nach wirkungen der Revolution aus dem Gebiete der Lebensmittel!. Versorgung zu spüren. Alsdann besprach Herr RegierungsaMor Dr^ Pfoten- man den stärksten und bestverdienten moralischen Bankerott erleiden, der je in der Geschichte vorgekommen sei. Wilson setzt dann sein« Auffassung vom' Völkerbund auseinander. Dieser Bund müsse als eine moralische Kraft wirken, dl« von jedermann organisiert werd«. oorgekcdicdte cker striegel / Zn einer Unterredung mit dem Sonderberichterstatter des „Berl. Lok.-Anz." sprach d«r frühere deutsche Botschafter in Paris o. Schön über die Vorgeschichte des Krieges und sagt« u. a., das französisch« Volk hab« zweifellos 1914 K«n Krieg nicht gewollt. Aber «s habe in Frankreich «ine Kriegs- parier bestanden, die schließlich die Oberhand gewonnen hatte. Im Mai 1914 habe der französische Botschafter der Schweiz vorgeschlagen, sich von allen Nachbarn die Neutralität garan tierest zu lassen und aks Gegenleistung die.Verpflichtung der Verpflegung von Verwundeten der kriegführenden Staaten im Kriegsfälle zu übernehmen, wogegen Frankreich geneigt sein würde, der Schweiz die Eetrerkemftihr auf seinen Bahnen zu sichern. B« den darauffolgenden Verhandlungen zwischen dem französischen Miitärattachee Major Pägeot und dem schweizerischen Eeneralstab hat Pageot u. a. erklärt, da di« Ausg.eichsversuche 'zur Beseitigung des deutsch-französischen Gegensatzes in bezug auf Eisa^Lothnngen erfolglos gewesen und «in Entgegenkommen Deutschlands nicht zu erwarten sei, müsse es schließlich einmal zu einer Auseinandersetzung kom men. Der Major hab« unbedingt mit der Mitwirkung Ruß lands unk Englands unk mindestens mit d«r Neutralität Italiens gerechnet. Es sn damals zu keiner Abmachung mit der schweizerischen Regierung gekommen, aber Ker Vorschlag des französischen Botschafters, Katz im Kriegsfälle Frankreich di« Getreidezüfuhr nach der Schweb unter der Bedingung zu sichern wolle, datz die Schweiz den Verbleib des Getreides im Lande garantiere, habe dort außerordentliches Aussehen erregt und eine" Anfrage bei der deutschen Regierung veranlaßt, ob sie in der Lage wär«, die ungehinderte Zufuhr von Getreide und kohlen zuzusichern. Zn Berlin habe man so wenig an unmittelbar« Kriegsgefahr geglaubt, daß Verhand lungen mit der Schweiz wegen Ausftlhrung des kohlen abkommens erst für den Spätsommer in Aussicht genommen wurden. Frankreich habe mit absoluter Sicherheit auf Eng lands Unterstützung in einem Krieg« gegen Deutschland ge rechnet, da es der Schweiz zu verstehen gegeben hatte, daß im Kriegsfall« di« Getreidezufuhrstraße über Rotterdam nach Deutschland Lesperrt sein würde und Frankreich allein" die Blockade nicht hätte durchführen können. Während der Span nung des Balkankrieges habe der Botschafter d«m französischen Ministerpräsidenten freundschaftlich einen Verzicht auf gegen seitige Rüstungen und friedfertiges Nebeneinanderleben vor- geschlagen, worauf Barthou mit seiner Forderung der Rück gab« von Elsatz-Lothringen geantwortet habe. Allgemeine Ortskrankenkasse Frankenberg i. Sa. Am Weihnachtrhewgobend und am Silvester ist d>« Erpeditiourzett - , »s« 8 vis IS Mr und »on >2 vis 3 Mr. Lom 1. Januar 181S werden bi» aus weiteres an Souuabmdm die obigen Geschäft«- stunden beibehalten. Frankenberg, am 23. Dezember 1918. Ler Vorstand. Otto Nendel, Lors. . Erklärung. Bezuhnehmmd auf die Erklärung vom 15. November d» 2». teilen wir der Bevölkerung mit, daß sich die Beschwerden, die über den Leiter der Zentralstelle für Meiichverlorgung, Herrn Selbig, bei un» «hoben worden waren, bet der stattarhabten Untvluchung al» völlig haltlos h«au»grst.M haben. Gegen H«rn Kreyßig sind lediglich anonyme Beschwerden an un» gelangt, die zu ver folge« wir ablehnen. Bei der Gelegenheit weisen-wir darauf hin, daß wir anonymen Eingaben grundsätzlich nichk mehr nachgehen. ' Flöha, dm 21. Dezember 1S18. -er Arbeiter- und Sokdatenrat tm Aommunalveröaud M-a. 2, A.: Martm Bogel, Borsitzenda. Varkaus Vvn Ouark Dienstag, den 24. d». Mt»., an die Brwohn« dr» 2. Brotkartmbezirke» Nr. 1 bi, 500 bei -oUer und Schaarschmidt. , 55« . Kerber, gegen v. Abschnitt .für Dezember der ^Landerspurürrte. -*Dte ^uswekkart? ist vorzulegen. —