Volltext Seite (XML)
Alllal» l>« va»« ,«bracht mooatllch M. l.7!^ ol«n«t- jL-iUch M. S^i »orch »t« Vast Inairhald viotlchlanb» «o»at- li» ÄI. > 75. »lttt«HLd«U<d M. SL» (aulschllebllch Vostdefikllz«!»). tichl>lll«tlan, o»b S«IchLsl1st,II«r 3»daanl<aast« Rr.1 /Untsblcüt des Rates und des poUzeumrLes der Stadt Leipzig Im Vr«l>, «rhbdl. B«Ilog«nr V«lamlaaflog« M. 7.--» da» To»I«nd aallchi. Vostzebühr. -lni«Invmm«r >0 Psg. — Sonn- »ad gtsttaz« >5 0!» A«nypr«ch-*Lnschloh V«. I469L 11695 and >1691 Nr. 27V Montag, den 2S. Mai 1SL6 Ins PWemerk Emck genminen Der deutsche Tagesbericht Das Wölfische Bureau meldet amtlich: Gröhes Hauptquartier, 28. Mal. Westlicher Kriegsschauplatz Deutsche Erkundungs-Abteilungen drangen nachts an mehreren Stellen der Front in die feindlichen Linien; in der Champagne brachten sie etwa hundert Franzosen als Ge fangene ein. Westlich der Maas griff der Feind unsere Stellungen am Südwesthange des „Toten Mannes" und am Dorfe Lumivresan; er wurde überall unter großen Verlusten rbgeschlagen. Oestlich des Flusses herrschte heftiger Artilleriekampf. Oestlicher Kriegsschauplatz Keine Aenderungen. Ein russisches Flugzeug wurde in der Gegend von Slonim im Luftkampf abgeschofsen. Die Insassen — zwei russische Offiziere — sind gefangen. Dalkankriegsschauplatz Es hak sich nichts wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung. Der französische Abendbericht ivtb. Paris, 28. Mal. lDrahlberlcht.) Amtlicher Bericht ß vom Sonnabend abend: Südlich der Somme zerstörten unsere Bak terien durch konzentrisches Feuer mehrere feindliche Unterstünde und be schädigten die Gräben. In der Champagne große Tätigkeit der bei den Artillerien jn den Abschnitten von Bille-sur-Tourbe, Ta- Hure und Nova rin. Gegen 6 Uhr nachmittags unternahmen die Deutschen einen Angriff auf unsere Stellungen westlich der Straße nach Navarin und faßten in einigen kleinen Teilen unserer vorgeschobe nen Linie Fuß, woraus sie aber durch unsere Gegenangriffe wieder voll ständig vertrieben wurden. Links derMaaS Artilleriekampfund Kampf mit Grabcnkampfwcrkzeugen im Walde von Avocourt und im Abschnitt derHöhe 304. Südwestlich deSTotenManneS eroberten wir einige Grabenstücke und machten an 50 Gefangene. Die Zahl der von unS im Laufe unseres Angriffes auf CumiereS gemachten Ge fangenen ist auf ungefähr 100 gestiegen, auch zwei Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Auf dem rechten Ufer hält das heftige Bombardement in der Gegend von Haudromont und Douau- mont an. In dem Gehölz nordwestlich des Gehöftes von Thiaumont machten wir im Laufe deS Tages merkliche Fortschritte. In der Woevre gegenseitiges Bombardement im Abschnitt am Fuße der MaaShöhcn. „Verschwenderische" deutsche Artillerietätigkeit an der englischen Front rvtb. London, 28. Mai. (Drahtbericht.) Heeresbericht: Südöstlich von Laventie wurde letzte Nacht eine feindliche Patrouille überrascht und auseinander getrieben. Dabei wurde eine Ladung hochexplosiver Stoffe zur Zerstörung von Draht verhauen erbeutet. Wir bombardierten während der Nacht die feindlichen Laufgräben südöstlich von Neuve Chapelle und zerstörten die feindlichen Vorräte in Guillement. Der Feind beschoß 60 Minuten lang die Laufgräben westlich von Fri- court heftig und bombardierte auch die Laufgräben bei Ser re. Wir ließen bei Hulluch und Quinchy fünf Minen springen. Der Feind ließ eine Mine bei Hohen zollern und eine zweite westlich von Lafele explodieren. Die Trichter dieser zwei Minen wurden von unseren Truppen besetzt. Die feindliche Ar tillerie war heute bei Suzanne, Ovillers, Hebuterne, Loos, Souchez, Bois grenier, St. Eloi und Dpern tätig. Wir beschossen die feindlichen Laufgräben westlich von Lens und südöstlich von Laventis und zerstreuten Arbeiter abteilungen östlich von Maricourt. Die Deutschen sind in der letzten Zeit tätiger als gewöhnlich und gehen mit ihrer Munition verschwenderisch um. "tb. Paris, 28. Mai. (Drahtbericht.) Belgischer Be richt: Die letzte Nacht war ruhig und der heutige Tag gekenn zeichnet durch gegenseitige Tätigkeit der Artillerie auf unserer ganzen Front. Briand und die Frage der geheimen Kammersttzungen vtb Paris, 28. Mai. (Drahlbericht.) Obgleich die Kammer keine Sitzung abhält, herrschte gestern in den Wandelgängen des PalaiS Bour bon doch regeS Leben infolge des Borschlages einer Anzahl Abgeordneter, die Kammer möge eine geheime Sitzung abhalten, um Fragen der nationalen Verteidigung zu erörtern. Eine Abordnung der Kammer gruppen besprach diese Angelegenheit mit Briand, der erklärte, daß die Regierung im Prinzip einer Geheimsihung, die ja durch die Ver fassung vorgesehen sei, zustimme. Er sei aber der Ansicht, daß es v o n der Regierung abhängen müsse, darüber zu bestimmen, ob Geheimsitzungen am Platze seien, und welche Gegenstände dabei erörtert werden sollten. Das Ergebnis der Besprechungen war, daß man im Prinzip zu einer Einigung kam. Die Abgeordneten waren ebenso einmütig der Ansicht, daß eine Geheimsihung nur im Einverständnis milder Regierung beschlossen werden könne. Den von Briand bezüglich der Modalitäten der Sitzung gemachten Ein schränkungen wurde gleichfalls zugestimmt. vtb. Bern, 28. Mai. (Drahtbericht.) Die Geschäflsord- nungskommisston der französischen Kammer Hal be schlossen, mehrere Aenderungen in den jetzigen Bestimmungen über G e - Heimsitzungen vorzuschlagen. Erstens, der Regierung solle die Möglichkeit gegeben werden, im Augenblick, wo der Antrag aus eine Geheimsihung gestellt wird, ihre Meinung kundzugeben, während die Ab stimmung sonst ohne jede Erörterung stattfand. Zweitens, dieZahl der für einen solchen Antrag notwendigen Unterschriften, bisher zwanzig, soll bei namentlicher Nennung der Unterzeichner auf fünfzig er höht werden. Drittens, über die in der Geheimsihung gefaßten Ent schlüsse soll öffentlich abgestimmt werden. Italienischer Generalstabsbericht vvtb. Rom, 28. Mai. (Drahtbericht.) Amtlicher Bericht vom 27. Mai: Am gestrigen Tage blieb die Lage im allgemeinen un verändert. Kleine feindliche Angriffe wurden zurückgewiesen, so im Tal von Molini (Ledrotal) gegen Serravalle und gegen den Col Buole (Lagarinatal) und im Abschnitt von Posina, wo zwei feindliche mit Maschinengewehren bewaffnete Kompanien durch unser Feuer vernichtet wurden. Auf der Hochfläche von Schlegen (Asiago) war die feindliche Artillerie vom Monte Verene in lebhafter Tätigkeit. Der Kampf aus unseren Linien östlich vom Afsa - lal wurde gestern fortgesetzt. Im Suganertal zogen sich unsere Truppen am Nachmittag des 25. in guter Ordnung von der vorgeschobe nen Stellung am Monte Civarone zurück. Gestern morgen griffen feindliche Kolonnen unsere Linien östlich vom Calamenlotale an. Unsere tapferen GebirgSiruppcn hielten sie auf. unternahmen einen Sturmangriff gegen sie, wobei sie dem Feinde sehr schwere Verluste bei brachten und etwa 100 Gefangene und zwei Maschinengewehre ab nahmen. Im Abschnitt deS Kru griff der Feind auch in der Nacht vom 25. zum 26. Mai unsere Gräben auf dem Vrsic an und konnte für einen Augenblick dort eindringen. Als aber Verstärkungen heran kamen, wurde der Feind nach erbittertem Gegenangriff vollständig zurückgeschlagen und ließ 40 Gefangene und zwei Maschinengewehre in unserer Hand. Artillerietätigkeit im oberen Bullale und im Ab schnitt von Plava. Feindliche Wasserflugzeuge warfen Bomben auf die Lagune von Grado, ohne Menschen zu treffen oder Schaden an- zurichken. Eines unserer Flugzeuggeschwader bewarf die LebenSmittel- lager deS Feindes in Köt schach im Gailtale mit Bomben und zerstörte sie. Ueber 2S0 Quadratkilometer italienisches Gebiet besetzt rvtd. Wien, 28. Mai. (Drahtbericht.) Der Kriegsberichterstatter des halbamtlichen «Fremdenblattes" meldet: Bisher sind von den österreichisch-ungarischen Truppen über 250 Quadratkilo meter italienischen Bodens beseht worden. Versuche der Italiener, unsere Offensive aufzuhalten, sind erfolglos. Unsere AngrissS- sront steht knapp vor der inneren Besestigungszone der italienischen Hauptstellungen im Gebiet von Asiago und Arsiero. vvlb. Rom, 28. Mai. (Drahtbericht.) Im Leitartikel verlangt „Tri buna", man müsse die von allzuvielen ängstlich gemiedene Wahrheit und alle von ihr abhängenden Möglichkeiten und Probleme offen und ernst ins Auge fassen, und sagt u. a.: W i r h a b e n die Oesterreicher in einem Teil unseres Gebirgslandes und haben einige Schlappen erlitten. Wir erinnern daran, daß Oesterreich, das uns diesen Schlag versetzte, im ersten Kriegsjahr während der Invasion Galiziens und der Bukowina ungeheure Verluste an Toten, Verwundeten und Kriegsmate rial hatte. Damals sagten in Italien Leute, die allzugern prophezeien: „Oesterreich ist vernichtet und geliefert", und fürchteten schon, wir kämen zu spät zum Ueberfall. Oesterreichaberhatdiesesvoreilige Urteil zuschanden gemacht. Oesterreich, das einer sicheren nationalen Grundlage entbehrt, voll innerer Widersprüche ist und nach Millionen zählende Feinde im eigenen Lande hat, verstand es, tief wurzelnde Energien wieder zu erwecken. Diese setzten cs in den Stand, den Krieg mit neuer, vermehrter Kraft und größerem Glück wiederaufzu nehmen. Obschon cs sich um unseren Feind handelt, obschon Oesterreich diese auf zähem Millen beruhende Kraft zum guten Teil gegen uns richtet, wollen wir die Wahrheit anerkennen. Neue Sündenböcke für Cadorna o Lugano, 28. Mai. (Drahlbcr.) Nach römischen Meldun gen norditalicnischer Blätter wurde nach den ersten Mißerfolgen in Südtirol die Absetzung aller Generale vorgenommen, die sich der Aufgabe nicht gewachsen gezeigt haben. General Brusati, dessen Bruder Flügeladjutant des Königs ist, muhte wegen ungenügender Vorbereitung der Defensive im unteren Ekschtal gehen. Andere werden ihm bald folgen und Männer an ihre stelle treten, deren Namen für Ihre militärischen Fähig keiten bürgen, wenn sie auch wegen Zensurschwierigkeitcn noch nicht genannt werden dürfen. „B. Z. a. M.') Das serbische „Heer" in Saloniki wib. Mailand, 28. Mai. (Drahtbcricht.) Nach einer „Secolo'- Meldung aus Nom wird die Verschiffung der Serben nach Saloniki, die ohne Zwischenfall erfolgte, demnächst be endet sein. Das transpvprtierte serbische Heer zählt danach 100 000 Mann, von denen 50 000 nicht mehr felddienst tauglich sind und hinter der Front arbeiten. Der österr.-ungar.Tagesbericht Amtlich wird gemeldet: Wien, 28. Mai. Russischer Kriegsschauplatz Nichts von Bedeutung. Italienischer Kriegsschauplatz Unsere Truppen bemächtigten sich des Panzerwerkes Lornolo (westlich von Arsiero) und im befestigten Raum von Asiago der beständigen Talsperre Val de Afsa südwestlich des Monte Interrotto. Südöstlicher Kriegsschauplatz An der unteren Vojusa Geplänkel mit italienischen Patrouillen. Lage unverändert. Verwirrung Fünsundneunzigste Krieaswoche O Die Weltgeschichte liebt die Wiederholungen. Wer sich in sie vertieft, wird gerade in diesen Tagen zu manch reizvollem Ver gleich sich angeregt gefühlt haben. Die Verwirrung, die im Lager unserer Feinde nicht nur die deutschen und österreichisch-unga rischen Waffenerfolge bei Verdun und in den Bergen Südtirols angerichtet haben, sondern die auch in die Aussprache zwischen Bethmann Hollwcg und Grey durch die polternde Rede Poincarös in Nancy hineingetragen ward, verdankt im letzten Grunde dem unwandelbaren Charakter des französischen Volkes ihre Ent stehung. Das ist noch genau so, wie cs vor 46 Jahren war, die Enkel sind um kein Haar anders als die Großväter waren, .Von unseren Erfolgen hängt das Los der Freiheit und der Zivilisation ab.' So verkündete Napoleon llt. damals der Welt, und vor wenigen Tagen konnte man bei der Gambctiafcier in Paris aus des alten Freycinet Mund die Worte vernehmen: „Die Herr schaft des Rechts rückt weiter, und Frankreich gebührt die Ehre, in den ersten Reihen gekämpft zu haben, um dem Recht zum Siege zu verhelfen.' Als vor 46 Jahren bei Sedan alles zu sammenbrach und Jules Favre von Bismarck zum ersten Male die deutschen Kriegsziele erfuhr, da setzte er ihnen ein stolzes und entrüstetes .Anannehmbar" entgegen und ließ die Vertreter Frankreichs im Auslande dahin verständigen: „Wir werden nicht einen Zoll breit unseres Nationalgcbictes, nicht einen Stein von unseren Festungen abgeben." Heute hören wir aus Poincar^s Munde, daß Frankreich gar nicht will, daß Deutschland ibm den Frieden anbietct. Deutschland muß um Frieden bitten, und Frankreich will ihm diesen Frieden diktieren! Das ist dieselbe Sprache, die Gambetta führte, als er das elnacschlossene Poris mit einem Luftballon verlaßen hatte und von Tours aus trium phierend verkündete, Paris sei uneinnehmbar, cs könne weder durch Gewalt, noch durch Acbcrraschung, noch durch Aushunge rung erobert werden. Ende Januar 1871 aber sah sich die fran zösische Regierung zu dem Eingeständnis genötigt, daß sie den Kampf um das ausgehungerte Paris nicht verlängern dürfe, ohne zwei Millionen Männer, Frauen und Kinder zu sicherem Tode zu verdammen. Und vier Wochen sväker mußte Thiers in der Nationalversammlung zu den Vertretern der Kriegspartci die fürchterlichen Morte sprechen: «Sie haben die Wahrheit vcr - könnt. Sie erhebt sich heute vor Ihnen, und cs ist eine Strafe des Himmels, Sic hier zu sehen, um das Urteil der Nation zu unterzeichnen, welches das Urteil der Nachrvctt sein wird. Man darf keine Phrasen mehr machen und man muß der Wahrheit ins Angesicht sehen. Die Wahrheit ist, daß Frankreich im Augenblick außerstande ist, Krieg zu führen." Ja, das war und ist das Unglück des französischen Volkes: es will die Wahrheit nicht erkennen und läßt sich so gerne mit Phra sen die Augen blenden, damit es die Dinge nicht zu sehen braucht, wie sie sind. Aber wie vor 46 Jahren, so wird auch in diesem blutigen Kriege die Stunde kommen, da l rt und unerbittlich die Wahrheit an alle Türen klopft und die Verantwortlichen zum Ge ständnis ihrer furchtbaren Schuld zwingt. Schon grollt durch die Verhandlungen des Pariser Parlaments ein bedenklicher Unter ton, und wenn erst bei Verdun nicht nur die schönste französische Division, sondern mit ihr noch viele andere nutzlos verblutet sind, dann wird durch die jetzt schon vorhandene Verwirrung hindurch der Weg zur Erkenntnis führen, daß Frankreich sein Spiel ver loren hat. Die Furcht vor dem, was dann geschieht mit den Briand und Poincare, die durch die Verschleierung der Wahrheit dem Volke so viele nutzlose Opfer auferiegt haben, sic ist cs, die heute noch jeden Ausweg versperrt. Heute sind, wie der „Figaro" dieser Tage schrieb, Gcwitterstimmung, Unruhe, Mißvergnügen und Unbehagen die Gefühle, die Kammer und Volk in Frankreich be herrschen. Aber die Verwirrung, die Poincares unvernünftige Reden anrichtetcn, greift auch über den Kanal hinüber. Mit Recht konnte vor einer Woche noch der Londoner «Economisi" auf den Widerspruch Hinweisen, der zwischen Lord Curzons Ausspruch, das Wort Friede sei im britischen Kabinett noch nicht einmal erwähnt worden, unü Sir Edwards Greys Aufforderung an die Neutralen klaffte, an ihn mit vernünftigen Fricdensvorschlägen heranzutreten. Heute könnte er von einer völligen Verwirrung reden, da inzwischen derselbe Grey im Unterhaus«: auch seine damalige Bereitwilligkeit zu Verhandlungen wieder prcisgcgcben hat, da angeblich Frank reich als der Verbündete, der die Hauptlasten und größten Opfer des Krieges auf sich nahm, das entscheidende Wort über den Frie den zu sprechen habe. Sir Edward Grey, dem der deutsche Reichs-» Kanzler seine Lüge erster Klasse über Englands Verhalten in der bosnischen Krisis trefflich nachwies, schiebt die Schuld für weiteres Blutvergießen von sich auf Poincare, der in der Verzweiflung um Kopf und Kragen spielt. Bei Verdun verblutet Frankreichs letzte Kraft langsam, aber sicher. Durch die französischen Blätter zittert diese Erkenntnis und die Furcht vor dem Ende. Und wieder hallt der Schrei um Hilfe nach London und Petersburg, und wieder zieht man nieder drückende Vergleiche mit den Mittelmächten, die überall den Fein- den ihren Willen aufzwingen. In noch größerer Not aber befindet sich Italien, an dessen Nordtor die Schläge der österreichischen Mörser pochen. Auch von dort her dringt ein Hilfeschrei nach London und Petersburg. Aber Rußland zeigt dem neuen Freunde die kalte Schulter und mischt zum Spott den Hohn. Die öster reichische Offensive sei ja gar nicht ernst gemeint, und außerdem stehe ihrem Erfolg das schlechte Wetter — Cadorna wird bitter lachen — entgegen. Immer deutlicher spricht man in Rom gegen über solchen Ausflüchten cs aus, Rußlands Verhalten sei derart, daß es jedem Verdacht die Türe öffne, und dieses Verhalten wird um so schmerzlicher empfunden, weil es vor Jahresfrist gerade