Volltext Seite (XML)
Aelteste Zeit««- des Bezirks Mese» Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen Ler Amtshauptmannschaft, Les Sladtrat» und d«S Finanzamts MppolLiSwalLe WtzMkWIeilung Tageszeitung mch Anzeiger sür Dippol-iswEe, SchMeöeberg u. A. - AuzeigeuprelS: Die 46 Millimeter breite ? - Miilimeterzeil« 6 Rpfa.; im Tertteil die VS r - Millimeter breite Mimmeterzeile 18 Rpfg. - Anzetgenschtuß 10 Ahr vorm. . - - BezuHptti«: Für einen Monat r.—NM. ! k mit Zutragen; einzeln« Ar. 10 Rpfg. ; - n Demeinde-Verban-s-Glrokonko Nr. 3 u - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 12348 - Nr. 125 Freitag, am 1. Juni 1934 100. Jahrgang Sertlühes m- SliMsches MppolLiSwalLe. Kaum fangen die Kirschen auf den Bäu men an der Rabenauer Sttaße sich zu röten an, so sind auch schon wiü>er Bubenhände am Werk, die nicht nur die un reifen, saftlosen Früchte abpflücken, sondern auch Neste und Zweige zur Erlangung der Früchte abbrechen und hierauf entweder die Verwüstung am Baume hängen lassen oder in den Straßengraben werfen. Die Näscher scheinen sich darüber durchaus nicht klar zu sein, daß durch das widrige Gebühren der Ertrag der Ernte aus Jahre hinaus geschmälert wird. Sie mögen sich sagen lassen, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht. MppolLiSwalLe. Mit dem heutigen Tage beginnt die Luft- sahrt-Werbewoche des Deutschen Luftsport-Verbandes. Die Orts gruppe des DLD. bittet die Behörden, Unternehmen und Privatpersonen, während dieser Werbrwoche durch Beflaggung die Häuser zu schmücken. Die Fliegerortsgruppe Dippoldiswalde stellt am kommenden Sonntag das Segelflugzeug „Hermann Göring" zur Besichtigung auf dem Marktplatz aus. MppolLiSwalLe. Am Mittwoch fand im „goldenen Stern" die erste Kuudgebung der Deutschen Angestellten schaft statt. Ortsgruppenwart Kloppmann konnte eine statt liche Zahl Berufskameradinnen und -kameraden willkommen heißen und erteilte sodann dem Berufskameraden Pg. Stolz mann-Dresden das Wort zu seinem Bortrage „Der Ange stellte in der DNF " Er führte aus, daß die Organisation der Berussverbände nun endgültig durchgeführt sei. Zweck und Ziele der Berufsverbände seien die Berufsertüchtigung und Berufserziehung. Daneben muß aber auch der Gemeinschafts gedanke Einzug halten, und jeder materielle Vorteil muß jetzt und in Zukunst vollkommen ausgeschaltet werden. An Hand vieler Beispiele aus dem Leben verstand es der Redner aus gezeichnet, die Anwesenden davon zu überzeugen, daß in unserm neuen Staat da» Wort Wahrheit werden muß „Ge meinnutz geht vor Eigennutz". Starker Beifall zeigte, daß die Ausführungen auf fruchtbaren Boden gefallen waren. Mit dem Deutschland- und dem Horst-Wessel-Lied wurde die Ver- sammlung geschlossen. — Die KVG. legt für da» Streckenstück Dippoldiswalde -Glashütte der Kraftwagrnlinie 379, Dresden—Dippoldis- wäldr—Glashütte, Arbeiterwochenhefte auf. Ein der artige» Heft zu 12 Einzrlfahrten, da» von Montag früh bi» Sonntag abend jeweils giltig ist, wird für 4,80 RM. ab- -egSen. MppolLiSwalLe. >Die Ortsgruppe Dippoldiswalde der Reichsbunde» der Deutschen Beamten hiev am 3V. Mai in der „Reichrkrone" ihre erste Mitgliederversammlung ab. Der Ortsgruppenwart, Pg. Schönfeld, konnte lOO Berufs ¬ kameraden sowie den Kreiswart, Pg. Thiele, begrüßen. Einen besonderen Gruß entbot er hem Rümrr de» Abend» Pg. Forst- meip« Weißt« von der Säuleitung. Nach Abwickelung eines kurzen geschäftlichen Teile«, in dem der Ortswart Ausführungen - -her die gebietliche und fachliche Gliederung sowie über den ' Mitglkederkrei» des RDB. machte, ergriff der Redner das . Mort zu seinetn Vortrag über den Anteil der Beruf»beamten - am Ausbau de« Dritten Reiches. Er schilderte in fesselnden Worten zunächst die geschichtliche Entwickelung de» deutschen . Volkes, zeigte, wie in frühester Zeit unter der allen «rmanen- - führung und Armanenverkassung Volk und Staat ein« war WM Wie dann im Laufe der Jahrhunderte diefe Einheit -er- . Wagen und vernichtet wurde. Versuche, die Einheit der Volkes , wieder herzustellen, haben nicht gefehlt. Entweder waren, es - einzelne große Männer, die sich diese Ausgabe gestellt hatten, ' oder er haben große Notzeilen den Anstoß dazu gegeben (z. v. die Zett der napoleonischen Drangsale). Der Erfolg blieb aber au«. Auch dar Mette Reich Bismarck» stellte nur einen einigen Staat dar, der aber kein einige« Volk um faßte. Dn Lokalpalriotirmu» ging dem Bekenntnis zur Ge- - famtnatton vor. Der glühende Nationalstolz, wie ihn der Franzos», Engländer, Pole und Tscheche hatte, fehlte/ den meisten Mutschen. Mr Weltkrieg (eben wieder eine Notzeit) ließ da» Zusammengehörigkeitsgefühl de» Volkes wieder er starken. Die Autzustt^e von I9l4 zeigten ein« herrliche Volkr- gemeinschast. Auch während der Krieges bewies sich diese Einheit in dem großen Opsttgeist aller Kreil». Aber es unter- wühlten auch hier wieder Verbrecher am Volke die Einheit, und der Zusammmibruch kam. Da» System von Weimar schuf einen powstMdm «atzt. Da» VoU erl»1e in ihm ! «inen Niedergang ohnHstichN Md in dstst« etneuttn Ver fall de» Lotti» hinein kam »dott Hittermtt seiner Mit- anschammg. Er fchH M fewer SY* M E und wir bauen nun dazu dm neuen Staat-Da muh der Dr. Goebbels über das deutsche Theater Beamte mit seiner ganzen Kraft mtthelfen, denn er ist be sonder» berufen dazu. 3m Staate von Weimar stand der Beamte meist zwischen Voll und Staat. Die Beamten, die zum Staate standen, waren meist die Parteibuchbeamten und sind nun ausgemerzt. Stand der Berufsbeamte aber zum Voll», so wurde er vom System gemaßregelt. Diese Zett ist vorbei. Jetzt muß der Beamte ganz Nationalsozialist sein und seinen ganzen WMen und seine volle Kraft seinem Bolle und seiner Kraft widmen. Dieser Wille prägt sich auch au» in der Zusammenfassung aller Beamten in einem Reichsbund der Deutschen Beamte«, der die rund 900 Beamtenverbände der Systemweit abgelöst hat, die durchaus nicht vollsverbindend, sondern durch die Verfolgung ihrer Intrressenpolttik standes- und damit voll-zersetzend wirkten. Der Beamte steht als Mittler Mischen Volk und Staat und hat diese beiden fest miteinander zu verklammern. Das ist eine große Verantworttutg und setzt eine charakterfeste Einstellung zum Nationalsozialismus voraus, be- ding! auch eine bewußte nationalsozialistische Lebensführung gegenüber den anderen Volksgenossen. Wenn jeder bestrebt ist, sich in dieser Wesse zu vervollkommnen, dann werden auch die häßlichen Erscheinungen im Beamtentum, wie der Standesdünkel und Kastengeist, verschwinden. Die Autorität der Berufskomeradschast, gegründet auf die Leistung, Platz machen. Muckertum und Kriecherei werden verschwinden. Mch oben ausrecht und nach unten gerecht, so wird der Berufsbeamte de« Dritten Reiches fein. Abschließend richtete der Redner auch in diesem Zusammenhang treffliche Worte an die Nörgler und Kritikaster, die e» ja auch unter den Beamten noch geben wird. Aber diese «erden einem im Geiste Adolf Hitler» fest verwu^rlten Berustbeamstntum nicht schaden Hnnen; sie werden an dieser Einheit zerschelle« ürch awesterben. Reicher Beisay belohnte den Redner Hr sei« lH stündigen, mV -rohem Sieg-Heil auf den Führer wurde die Versammlung geschlossen. Vor den Mitglieder des Deutschen Bühnenoereins, der zur Zeit m Dresden eine Tagung abhält, sprach Don nerstag nachmittag Reichsminister Dr. Goebbels in einer großen Kundgebung in der Dresdner Staatsoper über das deutsche Theater im neuen Deutschland An der Veranstal tung nahmen viele Ehrengäste teil. Reichsminister Dr. Gorb- bels sprach in grundsätzlichen Ausführungen über die Stel lung des Theaters im Deutschland Adolf Hitlers. Der Minister wies zunächst darauf hm, daß auch die deutsche Revolution ihren ganz großen und einfachen Zug habe, der allen wahren Revolutionen eigen sei. Jede echte Revolution ziehe alle Gebiete des öffentlichen und privaten Leben in ihren Bannkreis, Auch die deutsche Revolution habe sich nicht im Theoretischen und Programmatischen er schöpft. Die Revolution erhebe auch die Kunst in eine neue Bedeutung. Sie ändere das Verhältnis des Volkes zur Kunst und umgekehrt. Die Kunst gewinne zum Publikum erst dann das richtige Verhältnis, wenn sie versuche, zu denken und zu handeln, wie die Zeit, in die sie hineingestellt ist. Auch die Kunst ist ein Kino der Zeit, aber nur d i e Kunst hat ewigen Bestand, die die Gabe besitzt, über die Gegenwart hinauszugreifen. Ihre Impuse empfängt die Kunst aus ihrer Zeit. Erhebt sie ihre Zeit über ihr bloßes Dasein hinaus und gibt sie der Zeit eine Wertigkeit, die über die Jahr zehnte hinauswirkt, dann kann man von Kunst in edlerem Sinne sprechen. Die Gesetze, Lie seit Ewigkeit für die Kunst aalten, wer den auch in Ewigkeit für die Kunst Geltung besitzen. Keine machtpolillsche Umstellung vermag sie umzuandern, denn sie Pad ewig und allgemeingültig. Mit dem Begriff Knast kann loglscherweise niemals der Begriff Reaktion verbanden wer den and es wäre da» erstemal in der Kunst- und Kulturge schichte der gesamten Menschheit, daß eine Kunst ihre Zelt nicht nur nicht formte, sondern nicht einmal verstünde. Politische Hochzeiten sind immer die Vorläufer geistiger und kultureller Hochzeiten gewesen. Aber man muß auch Zeit zum Warten haben und nicht Früchte pflücken wollen, ehe sie reif find. Auch wir haben warten gelernt. Die Orga nisationen selbst haben nicht die Kraft, Kunst zu schaffen, sondern sie sollen nur die Hemmnisse beseitigen, die dem künstlerichen Genie im Wege stehen könnten. Neuen Wein in neue Schlauche zu füllen ist die Tat der Genien, auf die wir warten. Am Anfang aller künstlerischen Tat steht das Genie. Das gilt auch für das Theater im engeren Sinne. Bon Anfang an ist das Theater Ausdrucksform religiöser Inbrunst uno war immer die Angelegenheit eines ganzen Volkes. Immer dann verfiel da» Theater, wenn es seine lebendige Beziehung zum Volk verlor. Der Liberalismus löste auch hier die Beziehungen einer lebendigen Volksgemeinschaft zu den Din gen der Oesfentlichkeit. Das Theater wurde zur Tenne der Experlmentiersucht herabgewürdigt. Es ging nur noch eine kleine Oberschicht an uno verlor seine Wurzeln im Volk. Damit verlor es seinen Nährboden. Wenn der Dichter sich nur noch als Träger kranker Komplexe fühlt, dann darf man sich nicht wundern, wenn das Volk immer mehr vom Theater abwandert. Wenn ein Theater sein Publikum nicht ernst nimmt, wie soll ein Publikum sein Theater ernst neh men? Der Minister verwahrte sich mit Entschiedenheit gegen den Vorwurf, do'i der Nationalsozialismus die Krise des deutschen Theaters hervorgerüfen habe. Die Krise sei bereits vorhanden gewesen. Der Nationalsozialismus habe sie nur so schnell und so gründlich zum Ausbruch bringen können, um in absehbarer Zeit mit der Reform des deutschen Theaters im allgemeinen beginnen zu können. Deshalb habe man auch das Theater von den Schlacken gereinigt, die seine Existenz- fähigkeit zu ersticken drohten Das Theater darf keine Experimentierstätte mehr lein. Erst, wenn die Reinigung vollzogen ist, ist di« Möglichkeit ' des Aufbaues einer nationalen Kunst gegeben. Der National- sozialismus kennt nur das Theater an sich, denn es gibt keine preußische, bayerische, württembergische oder sächsische Thea terkultur sondern nur eine deutsche. Wir wußten, daß die Not des Theaters zu einem Teile zwar auf der ideelen, zum anderen Teil aber auf der materiellen Seite zu suchen war. Das Reich hat daher nicht die Sorge für das Theater den Ländern oder Kommunen überlasten, sondern selbst mit helfender Hand eingegriffen. Wenn das Reich die zentrale geistige Führung des deutschen Theaters in seine Hand nahm, dann mußte es dem Theater auch ein« materielle Existsnz- fähigkeit geben. Da» tat es durch die Bewilligung eines 12-MillionenLuschustes im laufenden Etatjahr, während früher kein Reichsressovt einen derartigen Posten kannte. Das Reich übernahm damit natürlich auch eine Pflicht dem Steuerzahler und dem Volk gegenüber, die Pflicht nämlich, daß das Theater wirklich dem Volk dient. Der Nationalsozia lismus hat das Gesicht de« Theaters grundlegend umgewan- dett. Nun warten wir auf die Neugestaltung der geistigen Dinge. Mann kann von der Regierung nicht verlangen, daß sie diese Neugestaltungen die Wege leitet. Da« ist die Aufgabe des Genie«. Das Theater muß von zeitnahen Men- — Brandbelohnungrn für Ermittlung von , Brandstiftern. Da« Polizeipräsidium Chemnitz — Kriminal amt — trist mit: Durch Brände werden jährlich saft Milliarde RM. Sachwerte in Deutschland vernichtet. Fast die Hälfte de» Schadens wird durch vorsätzliche Brandstiftungen HerheigefÜhrt. Zur Bekämpfung diese» volksschädlichen Verhaften» bewilligt die Brandversicherungskammer seither Belohnungen für Ermitt lung von Brandstiftern, damit sie zur Bestrafung gebracht werden können und diese zur Warnung dient und abschreckend wirkt. So hat sie jetzt in einem Fall« einem Landwirt SOOO RM. und mehreren andern Personen, die dabei behilflich gewesen sind, wettere 900 RM. bewilligt. Es ergeht daher an alle die Bitte, alles was zur Ermittlung von Brandstiftern dienen kann, dem Kriminalamt Chemnitz oder der nächsten Gendar- v merse- oder Poltzeidienpshlle, mitzuteilen. Verschweigung de» ? Nämen« wird auf Wunsch zugestchert. i i ff Dresden-Der Johannistag, der Tag de» Kindes steht vor der LÜr. 3m ganzen Deutschen Reich regen sich steWge § Hände, um Spielzeug der mannigfalligsten Art für uns«» Kleinen zu schassen, 3nsb«sond«e in unserm sächsischen Ech» Z gebirge; das von der Wirtschaft-not besonder» schwer-etrossm A ist, werden Spielwaren hergestellt, di« von attersher die Freud» M des Kinde» sind. Mögen sie auch zum diesjährigen Johanntt-^H tag« ihre Aufgabe «füllen ! Dann wird mit dem Gescheick D an di« Jugend zugleich auch Arbett für besonder» nolleidende H Volksgenossen geschaffen. Meitze». Die starke Abkühlung in den letzten mondhellen > Nächten hatte Rrlfbildung und Frost bi» zu 3 Grad unter ' Pull im Elbtal zur Folge. Vielfach find Frühgemüs« und Kartoffeln «stören. Auch Tomaten und and«« Gartenge» ' -wächst Haden empfindlichen Schaden «litten- WOttrA Wtk MOAFON Bet schwacher, «nregolmäßtger Lustbeweguna zunächst noch sehr warm und schwül, heiter und trocken. Häter vereinzelt Värmegewitter mit nachfolgender geringer Abkühlung.