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Mittwoch, den 8. November Ibst. irtmann. teurer IVsod iilläell Person so assen kann, ng zu einer - im Dorfe 1871 eilen. ber 1871 oräLL. »uxott -mken- er mir di« erpachteten lgen geht, lichen Be- fichstschm jährliche t gemacht, nm, und »t werden. äsn inen Dör en, woran licht Mit- Butter, die Kanne. ,.Pf. «-Hf Finanzminister Ca mp Hausen erklärte, mit dieser Vorlage werde der von der Fortschrittspartei früher ausgesprochene Wunsch eines eisernen Bestandes für die Militär-Verwaltung erfüllt. Preußen allein bedürfe 4,200,000 Thaler. >- Ohne weitere Debatte beschloß der Reichstag, diesen Gegenstand bei der Berathung über die „außerordentlichen Ausgaben" zu erledigen. Ebenso wurden ohne erhebliche Dis- cussion die Einführung des Rinderpestgesetzes in Baiern und Würtemberg, sowie die Convention über Herstellung der Gotthardbahn in allen drei Lesungen definitiv genehmigt. Nach letzterer Vorlage zahlt Deutschland zum Bau dieser Bahn einen Beitrag von 20 Millionen Francs. Staats minister Delbrück befürwortete die Annahme der Convention durch Hervorhebung der augenblicklich günstigen Verhältnisse. Das italienische Parlament habe 45 Millionen bewilligt; eine Gesellschaft zur Ausführung des Banes sei gebildet und sobald der deutsche Reichstag sein zustimmendes Votum abgegeben, werde die Schweizer Regierung dieser Gesdllschaft die Concession zum Bau ertheilen. — Es war Recht vom Reichstage, mit seiner Zustimmung nicht zu zögern, denn wär begrüßte nicht jeden solchen Fort schritt der Cultur mit Freuden? Ueberall, wo Eisenbahnen fremde Nationen mit einander ver binden, gewinnt die Cultur mit Riesenschritten. Nicht nur, daß neue Handelsinteresscn den Gewerben neuen Aufschwung geben, sondern durch den internationalen Verkehr wird auch der Geist der Völker von engen Borurtheilen hinweg auf die höchsten Aufgaben der Civilisation gerichtet. Solch ein Eisenstrang ist ein Bindemittel, besser als alle Verträge der Diplomatie. Mit der Vollendung dieser Bahn wird die Politik des Friedens einen neuen Fortschritt zu verzeichnen haben. Mit vorstehenden Gegenständen war der Reichs tag am Montag und Dienstag beschäftigt; Mitt wochs fiel die Sitzung aus; Donnerstag kam nach stehender Antrag der Abgg. Büsing und Genossen zur Berathung: „Hinter Artikel 3 der Verfassung des deutschen Reiches. wird als besonderer Artikel folgender Zusatz ausgenommen: - IN jedem Bundesstaate muß eine aus Wahlen der Bevölkerung hervorgehende Vertretung bestehen, deren Zustimmung v Politische Umschau. Der Reichstag trat mit Beginn voriger Woche in dis Berathung des Haushalts-Etats pro 1872, welcher bekanntlich in Einnahme und Ausgabe auf 110,522,816 Thaler festgesetzt ist; darunter allein ziemlich 90 Millionen für's Militär. Es war sehr natürlich, daß in der Generaldebatte vorzugsweise diese Position von den Rednern in's Auge gefaßt wurde, aber im Ganzen weniger um daran zu markten und zu mäkeln, sondern der Besorgniß Aus druck zu geben, die Ausgaben für. das Heer würden von Jahr -zu Jahr wachsen. In dankenswerther Offenheit constatirtc auch der Reichskriegsminister v. Roon, daß der nächste Jahresetat dem Reichstage eine größere und höhere Forderung für das Heer bringen werde, er nehme keinen Anstand, dies jetzt schon auszusprechen, um spätere Ueberraschungen zu ersparen. — Man kann dem Kriegsminister für diese Offenheft dankbar sein, ohne dabei mit dem fortwährenden Steigern des Milirär-Etats sich ein verstanden zu erklären. Es ist ja ganz natürlich, daß Soldaten sein müssen, und noch natürlicher, daß sie Geld kosten. Aber wir sollten meinen, jährlich 90 Millionen Thaler wären für das deutsche Volk ohnehin schon eine harte und schwere Steuer. Gleichwohl bilden sie nur die größere Hälfte der wirklichen Kosten, welche die Armee verursacht. Die kleinere Hälfte steht nicht im Budget, ist auch keine directe Abgabe, sondern wird durch den Ausfall derjenigen Produktionskraft bewirkt, den die Soldaten nothweudig als menschliche und zur Arbeit bestimmte Existenzen darstellen. Nebenbei wirkt der Verlust so großer- ^Arbeitskraft selbstverständlich auch auf die Höhe des Arbeitslohnes zurück. -Der Reichstag Wird also in seiner nächsten Session sehr genau abzuwägen haben, wie wett seine Nachgiebigkeit gehen darf, ohne die Interessen des Civilstaates dem Militärstaate gegenüber zu gefährden und aufs Spiel zu setzen. — Nach der ersten Lesung des Haushalts- Etats beschloß der Reichstag die Special-Discussion (zweite Lesung) im Plenum desHauses vorzunehmen. — Jm.Aisamrnenhange mit den Ausgaben für's Militär steht -die Forderung der Reichsregierung wegen eines eisernen Vorschusses von halern für die Militär - Verwaltung. Bischofswerda, Molpen und Umgegenv. - Amtsblatt -»»Königlichen Gerichtsamtes und -es Ata-trathev zn Difchofswer-a. Ms» Zeitschrift «scheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabends, und kostet einschließlich der Sv»», atend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12'i, Ngi. Inserate werden bi« Dienstag« und Freitag« 5 früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene Corpuszeile oder deren Raürn 8 Pfennig«. iE