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B*rttu, 20. Mär-. (Amtlich.) vor der flandrischen Lüste fand am 20. März früh eia für uns erfolgreich« Ge- stchl -zwischen drei deutschen Torpedobooten und einer Divi sion von fünf englischen Zerstörern statt. Der Gegner brach das Gefecht ab, nachdem er mehrere Volltreffer erhalten hatte und dampfte mit hoher Fahrt aus Sicht. Auf nuferer Seite nur ganz belanglose Beschädigungen. Der Chef des Admiralslabes der Marine. rere feindliche Angriffe auf dem Mrzli Vrh und Srn brache» zusammen. Auch am Rombon eroberten unsere Truppen eine Stellung. Hierbei fielen 145 Italiener und 2 Maschinenge wehre in ihre Hand. Die lebhafte Tätigkeit an der Kärntner Front hält an. Im Tiroler Grenzgebiete hielt der Feind deu Lol di Lana-Abschnitt und einige Punkte an der Südfront unter Seschühfeuer. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generatfiabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Neuer Fliegerangriff auf England. BerNn, 20. März. (W. T. B.) Lin Geschwader unserer Marineflugzeuge belegte am 19. Marz nachmittags militäri sche Anlagen in Dover, Deal und Ramsgate trotz starker Be- sthiehung durch Landbatterien und feindliche Flieger ausgie big mit Bomben. Ls wurden zahlreiche Treffer mit sehr guter Wirkung beobachtet. Me Flugzeuge find wohlbehalten zmüLgekehrt. Der Lhof des Admiralstabs der Marine. Bericht de» österreichisch - ungarischen Generalstabs. Vien, 20. März. (w. T. B.) Amtlich wird verlaut bart den 20. März 191b: Slnffischer Kriegsschauplatz: Gestern abend wurde nach sechsmonatiger tapferer Ver teidigung die znm Trümmerhaufen zerschossene Brücken schanze nordwestlich von Uszieczko geräumt, obgleich es den Rusten schon in den Morgenstunden gelungen war, eine ZOO Meter breite Bresche zu sprengen, harrte von achtfacher Übermacht angegriffen, die Besatzung, alle Verluste unge achtet, noch durch 7 Stunden im heftigsten Geschütz- und Jnfanteriefeuer aus. Erst um 5 Uhr nachmittags entschloß sich der Kommandant Oberst Plankh, die ganz zerstörten Verschanzungen zu räumen. Kleinere Abteilungen und Ver wundete gewannen auf Booten das Südufer des Dnjestr. Bald über muhte unter dem konzentrischen Feuer des Seg ne« die Lberschiffung aufgegeben werden, und « blieb der au» Saiserdragonern und Sappeuren zusammengesetzten tapferen Schar, wenn sie sich nicht gefangen geben wollte, nur ein weg: fie muhte sich aus dem Tlordufer des Dnjestr durch den vom Feinde stark besetzten Ort Uszieczko zu unse ren auf den Höhen nördlich von Zaleczczyki eingenistelen Truppen durchsctstagen. Der Marsch mitten durch die feind lichen Stellungen gelang. Anter dem Schuhe der Rächt führt« der Oberst Planckh seine heldenhaften Truppen zu unseren Vorposten nordwestlich von Zaler^zyka, wo fie heute früh eintrafen. Die Kämpfe um die Brückenfchanze von Usziezsko wer den in der Geschichte unserer Wehrmacht für alle Zeiten ein Ruhmesblatt bleiben. Italienischer Kriegsschauplatz: Am GSrzer Brückenköpfe wurden gestern vormittag die feindlichen Stellungen vor dem Südleile der Podgora-Höhe iu Brand gesetzt. Rachmittag» nahm unsere Artillerie die gegnerische Front vor dem Brückenköpfe unter kräftige» Feuer. Rächt» wurde der Feind au» einem Graben vor Pevma vertrieben. Die Kämpfe am Lolmeiner Brückenköpfe dauern fort. Die gewonnenen Stellungen blieben fest in unserer Hand. Die Zahl der hier gefangenengenommenen Italiener stieg auf 925, jene der erbeuteten Maschinengewehre auf 7. Meh- Cadorna in Paris. Paris, 20. März. (W. T. B.) Meldung des Revier- schen Bureaus: General Ladorna ist hier angekomme». Lr hatte eine Begegnung mit Joffre und General Roqu«. , 27 französische Divisionen vor Verdun! Schon in der neutralen Presse wurde vor einigen Tagen ausgeführt, daß vor Verdun die Verluste der Franzosen un geheuer groß zu nennen seien. In dem Bericht vom 13. März teilte ferner unsere Oberste Heeresleitung mit, daß die An zahl der gefangenen französischen Offiziere und Mannschaften bereits mehr als 26 000 betrage. Da es sich hierbei nur um die unverwundet in die Hände unserer Truppen gefallenen Franzosen handelt, so kann man sich über die Gröhe der tatsächlichen französischen Verluste leicht eine Vorstellung machen. Eine Bestätigung aller dieser, die ungeheure Heftigkeit der Schlacht vor Verdun bezeichnenden Mitteilungen wird durch die jüngste Meldung unseres Generalstabes erbracht, daß bereits die 27, Division seit Beginn der Kämpfe auf die sem verhältnismäßig engen Raume von den Franzosen ge gen die Höhe „Toter Mann" vorgetrieben wurde. Ein ge waltiges Heer wurde demgemäß schon bis heute zur Vertei digung Verduns von den Franzosen aufgewendet, denn 27 Divisionen umfassen 13 Armeekorps von einer Kriegsstärke von annähernd 400 000 Mann. Die Mitteilung unseres Generalstabes kam gerade zur rechten Zeit, um die Kammerrede des Finanzministers Ribot zu beleuchten. Ribot machte nämlich in seinen Ausführun gen, welche die finanzielle Lage Frankreichs betrafen, be kanntermaßen auch einen Seitensprung auf militärisches Ge biet, indem er die Lage bei Verdun betrachtete. Er hob da bei die glänzende Verteidigung von Verdun hervor, wo die Deutschen „mit Ungeduld einen Erfolg erstreben, wenn die ser auch vorübergehend ist". Der „vorübergehende" Erfolg unseres Heeres spricht sich aber nicht nur darin aus, daß un sere Stellungen bei Verdun gegen den Tag des Angriffsbe ginnes wohl eine ungewöhnliche Verbesserung erfahren ha ben, sondern in nicht geringem Grunde auch darin, daß die Verteidigung von Verdun, die von den Franzosen mit über- menschlicher Anstrengung geführt wird, eine beträchtliche Schwächung des französischen Heeres gebracht hat. Seit dem Tage, da wir einen zusammenfassenden Bericht über unsere Beute vor Verdun erhielten, ist kaum eine Woche ver gangen gewesen, daß die Nachricht von der Einsetzung der 27. Division kam. Dieser ungeheure Menschenaufwand an einer einzigen verhältnismäßig kleinen Stelle der ganzen Schlachtfront würde auch für einen sehr volkreichen Staat eine recht bedeutende Anstrengung darstellen, die nicht ohne Rückwirkung auf die Größe des Gesamtheeres bleiben kann, zumal der Feind nicht immerfort neue Divisionen einsetzen würde, wenn die alten noch auf der Höhe ihrer Kraft wären. Die Verteidigung von Verdun, die der Finanzminister Ribot sogar bereits zum Anlaß nimmt „ohne eitlen Optimismus das Ende des Krieges zu prophezeien", bedeutet also schon jetzt einen ungeheuren Aderlaß für das französische Heer. Jüngst wurde in neutralen Blättern — ohne Wider spruch von Seilen der französischen Regierung — ausgeführt, daß Frankreich bisher rund 2 Millionen Mann an Toten, Dienstunfähigen und Gefangenen verloren habe. Wenn nun ' auch ein Kraftaufwand, wie der vor Verdun, bei Beginn eines Krieges nicht eine sehr wesentliche Schwächung eines Heeres darstellen würde, so ändert sich dies doch bedeutend, wenn man die lange Dauer des Krieges und die großen Verluste der Feinde betrachtet. Alle diese Umstände sind, im Zusammenhang mit der geringen Bolkskraft Frankreichs, eine so wichtige Angelegenheit, daß man nicht begreift, wie der französische Finanzminister gerade die Kämpfe vor Ver dun, die den Franzosen in jeder Beziehung, — an Menschen, Land und Geschützen — ungeheuere Verluste gebracht habest, -um Anlaß nehmen kann, um einen baldigen für Frankreich Gin erster Zusammenstoß bei Saloniki. Der Kriegsberichterstatter Wilhelm Hegeler meldet: Die im Raume von Saloniki seit Monaten sich ungeduldig gegen überliegenden Heeresmassen sind am Sonnabend das erste mal aufeinandergestoßen. Damit ist die nur gelegentlich durch Fliegerangriffe und Zeppelinbesuche gestörte Sülle durch wirklichen Schlachtenlärm unterbrochen worden. Aller dings handelt es sich bei dem Zusammenstoß nur um Reibe reien von vorgeschobenen Patrouillen. Die Franzosen drangen in einen von unseren Feldwachen besetzten, südwest lich des Doiran-Sees gelegenen Ort ein. Nachdem im Laufe des Scharmützels auf beiden Seiten Artillerie eingegriffen hatte, wurden sie zurückgetrieben. Dabei fielen eine An zahl von Gefangenen in unsere Hände. Der Vorfall ist wahrscheinlich nur ein Listversuch, und es darf angenommen werden, daß er ohne Folgen bleiben wird. Immerhin gibt ihm die Anwesenheit der beiden großen Heere einig« Be deutung. Griechenland und Nord-Epirus. Vern, 18. März. (W. T. B.) Der Mailänder „Secolo" meldet ausAthen: Ein von heute datiertes königliches De kret erklärt die Provinzen von Nord-Epirus als definitiv zu Griechenland gehörig und dehnt die griechische Gesetzgebung und Verwaltungsorganisation aus sie aus. Berlin, 21. März. (Dep.) Zu der endgültigen Anglie derung der Provinzen des Oberen Epirus an das Königreich Griechenland sagt die „Post": Wenn die griechische Regie rung zur tatsächlichen auch die rechtliche Herrschaft über die Provinzen von Nord-Epirus geltend zu machen unternom men hat, so darf man vermuten, daß hier nicht plötzlich eine Handlung brüsker Selbstherrlichkeit an das Tageslicht springt, sondern das Ergebnis einer Reihe diplomatischer Verhandlungen ist. Griechische Einberufungen.*^ Das Pariser „Journal" meldet aus Athen, daß de» Kriegsminister dem König Konstantin das Dekret zur Zeich nung unterbreitete, wonach die Jahresklassen 1905 bis 1909 einberufen werden. Das Dekret ordnet ferner die Einberu fung der Mannschaften obiger Massen an, die infolge noch maliger ärztlicher Untersuchung für tauglich befunden wer den. Sämtliche Mannschaften müssen sich bis zum 1. April gestellt haben. Erfolgreiches Seegefecht an der flandrischen Küste Luftangriff ans die englische Südostküfte. GffcheiM jede« Werktag abend« für den folgenden Tag. Der Br« MWPAi» ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung ».d« Geschäftsstelle vierteljährlich 1 Mk. S5 Pfg., bei Zustellung ^" Haur 1 Mk. 88 Pfg.; durch die Post frei in» Haus viertel WhiNch 2 Mk. 07 Pfg., am Poftschalter abgeholt 1 Mk. S5 Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Bestellungen werden angenommen in der Geschästsftette Altmarkt 18, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, »benso auch bei allen Postanstaltrn. — Nummer der Zeitungslist« »887. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. «emeigonprei»: Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Rau« l2 Pfg., für Anzeigen von außerhalb des Verbreitungsgebiete» 18 Pfg. Geringster Anzeigenbetrag 4ü Pfg. Reklamen: Die3ge» svaltene Petitzeile 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach auf« legendem Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbeftellte Anzeigen-Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Inserats und AdonnementsoVeU^Ln»»«« nimmt entgegen in Bantze«: Weüer'sch« Buchhandlung, LHaiftratze. 'M - F Mit de« wöchentlichen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Mittwoch, 22. März ISIS. 70 DerSächMLrMer Bischofswerdaer Tageblatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulin h>ektion und des Königlichen tzauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Cckdgr.-ALrefse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.