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Blatt Amts und des SLadtrathes des Aönigl. Amtsgerichts Wulsnrh MchtuudvierzigltsV Nahvgaug 28. Novemver 1896 Sonnabend der 3. Deeember 1896 --- Die auf Sekretär Kuuath, Gerichtsvollzieher. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Als Beiblätter: 1. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2 t.andwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Bierteljährl. 1 M. 25 Pf. Aus Wunsch unentgeltliche Zu sendung. als Kaufpreis geboten worden. Zur Erlangung einer höheren Kaufsumme ist Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Druck und Verlag von E. L. Förster'- Erben in Pulsnitz. bei Gruft Philipp in Pu stattgefunden, die nicht wenig Aufsehen erregt haben. Der oder die Diebe sind beim Tischlermeister Pfützner, Schloß- gafse, Materialwaarenhändler Zöllner, Schloßgasse, Sattler meister Wilhelm Voigt und Schnittwaarenhändler Reinhold Boden, Langegasse, von den Höfen aus eingestiegen und haben bei genannten Bürgern mehr oder weniger mitgehen heißen. Es wird erzählt, daß beim Erstgenannten eine silberne Taschenuhr und Geld, beim Zweitgenannten aber Geld, ein Sparkassenbuch und viel Wäsche gestohlen worden sei. Beim Sattlermeister Wilhelm Voigt sind sie durchs Fenster in die Hinterstube gedrungen und haben Alles durchsucht aber Nichts gefunden. Beim Schnittwaarenhändler Reinhold Boden haben sie ebenfalls der Hinterstube einen Besuch ab gestattet'und hier etwas Geld gefunden und mitgenommen. Man recherchirt eifrig nach den Thätern, möge der Polizei das Festnehmen derselben baldigst gelingen. Pulsnitz. Der hiesige „Kaufmännische Verein" ver anstaltet, wie im Jnseratentheil dieser Nummer ersichtlich, einen, großes Interesse versprechenden Vortrag, gehalten vom Professor Or. Ruge aus Dresden über das Thema: Das bevorstehende Jubiläum der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien." Auch dem Verein nicht zum Beitritt Berechtigten ist gegen ein Entgeld der Zutritt gestattet. Pulsnitz. Vorgestern Nachmittag gegen 3 Uhr gingen auf der Albertstraße die Pferde des Holzhändlers Günther, die vor einem mit Brettern geladenen Wagen ge spannt waren und vor dem Hauffe'schen Fabrikgebäude hielten, nach der Rietschelstraße zu, durch. Beim Einlenken in dieselbe prallte der Wagen an das Haus des Schleifermeisters Frenzel und kamen dadurch die Pferde zum Stürzen. Die Pferde trugen hierbei einige Hautschürfungen davon und der Wagen wurde zum Theil zertrümmert, im Weiteren ward bedeu tendes Unheil zum Glück nicht angerichtet. Pulsnitz. Eine interessante Schaustellung findet zur Zeit, allerdings nur für wenige Tage, in Rupperts Restaurant statt. Es ist dies eine Sirene oder „Seejung frau", die dem Besucher gezeigt wird, eine an und für sich seltene Wal-Gattung, die nur an tropischen Küstenstrichen zu finden ist und auch dort sehr bald gänzlich ausgestorben sein wird, die aber umsomehr an Interesse gewinnt, al- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Moff« und. G. L. Daube L Comp Meürbietung8teemm. Für das zum Nachlaß des Gasthofsbesitzers Gustav Hermann Richter in Hauswalde gehörige Bauergut Nr. 58 des BrandkatasterS, bestehend aus dem Wohngebäude mit gewölbtem Zug« und Zuchtoiehstall, Getreideboden, Keller und Vergrößerungsanbau mit Backofen, Holzschuppen, Scheune mit Wagenschuppen, Ausgedingehaus mit Streuschuppen und Keller, und den Grundstücken sub Nr. 117», 117 b, 500, 501, 502, 507, 508, 509, 510, 512, 513, 514, 515, 516, 517, 518, 522, 7531c und 7531 des Flurbuchs, zusammen 40 Hekt. 48,- Ar umfassend, hierunter 21 Hekt. 3,„ Ar Feld, 4 Hekt. 15,«2 Ar Garten und Wiese, 11 Hekt. 62,„ Ar Wald und 3 Hekt. 67 Ar Blöse und Hutung, mit 471,,- Steuereinheiten belegt, Alles sub. Fol. 106 des Grund- und Hypothekenbuchs für Hauswalde sind 30000 Mark -- Montag, den 30. dieses Monats mannsdorf anberaumte Versteigerung hat sich erledigt. , am 27. November 1896. als Mehrbietungstermia anberaumt worden und werden alle Diejenigen, welche ein höheres Gebot abzugeben gesonnen sind, hiermit geladen, gedachten Tages Nachmittags Punkt 2 Uhr im Rachlaffgrimds stück in Hauswalde sich einzufinden und des Weiteren sich zu gewärtigen. Die Versteigerungsbedingungen sind aus den Beifugen zu den Anschlägen am Gerichtsbrett und im Hartmann'schen Gasthofe in Hauswalde zu ersehen. Auskunft über Bestand der Felder mit Wintergetreide pp. wird Herr Ortsrichter König in Hauswalde ertheilen. Königliches Amtsgericht Pulsnitz, am 14. November 1896. Weise^ . Auf Folium 238 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts sind heute die am 1. Oktober dieses Jahres errichtete Firma Hausse H Andersch in Pulsnitz und als deren Inhaber u., Herr Albert Emil Hansse, b., Herr Otto Emil Gustav Andersch, beide Kaufleute in Pulsnitz, eingetragen worden. Pulsnitz, am 21. November 1896. Königliches Amtsgericht. - Weise. Bekanntmachung, Pflastersteinlieferung betreffend. Die Lieferung von 150 UMetcr Pflastersteine 22 bis 25 am hoch und 18 bis 20 cm breit soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Offerten sind bis zum 7. Deeember dss. Js. mit der Aufschrift „Nflasttrsteiulieferuug" beim unterzeichneten Stadtrath einzureichen. Weitere Auskunft wegen Zeit der Lieferung und der Anfuhre ertheilt Herr Bauausschußvorsitzender Stadtrath Sperling. Pulsnitz, am 26. November 1896. Abänderung der Unfallversicherung. Ein dem Reichstage zugegangener Gesetzentwurf über die Abänderung der Unfallversicherungsgesetze betrifft da- Unfallversicherungsgesetz vom 6. Juli 1884, den Ab schnitt des Gesetzes, betreffend die Unfall- und Kranken- Versicherung der in land- und forstwirthschastlichen Betrie ben beschäftigten Personen, vom 5. Mai 1886, das Gesetz, betreffend die Unfallversicherung der bet Bauten beschäftigten Personen, vom 11. Juli 1887 und das Gesetz, betreffend die Unsallveisicherung der Seeleute und anderer bei der Seeschifffahrt betheiligter Personen, vom 13. Juli 1887 Die hauptsächlichsten Abänderungen sind folgende: 1. Gewerbebetriebe, welche sich überhaupt auf Bau arbeiten erstrecken, sollen in ihrem ganzem Umfange der Unfallversicherung unterstellt werden, sodaß das Gesetz auch auf Beamte und Arbeiter Anwendung findet, wenn sie persönlich nicht bei den Bauarbeiten selbst beschäftigt sind. 2. In den Betrieben, die bisher aus einem versiche- rungspflichtigen und einem nicht versicherungsflichtigen Theile bestanden, soll sich die Versicherung auf alle Dienste er strecken, zu denen die überhaupt versicherungspflichtige Person von dem Arbeitgeber oder seinem Beauftragten herange- zogen Wird. 3. In allen versicherungspflichtigen Betrieben soll sich die Unfallversicherung fortan nicht nur auf die Beirieds« arbeit selbst, sondern auf häusliche und andere Dienste er- strecken, mit deren Ausführung der Versicherte vom Arbeit geber betraut wird. 4. Die Unfallversicherung soll ausgedehnt werden auf die mit einem Handelsgewerbe verbundenen Lager« und Fuhrwerksbetriebe, sowie auf die Seefischerei und die kleine Seeschifffahrt. b. Es sollen folgende Lücken ausgesüllt, bez. folgende Erleichterungen geschafft werden: Der Bezug einer Un« fallrente soll unter Umständen schon vor dem Beginn der vierzehnten Woche nach dem Unfall eintreten, nämlich dann, wenn der aus der Krankenversicherung erwachsende Anspruch auf Krankengeld vorher fortsällt, oder bei dem Verletzten noch eine die Gewährung der Unfallrente rechtfertigende Beschränkung der Erwerbsfähigkeit fortbesteht. Sodann soll dafür gesorgt werden, daß der Entschädigungsberechtigte nicht infolge von Streitigkeiten einstweilen ohne die gesetz liche Unterstützung gelassen werde, oder gar infolge wider sprechender Entscheidungen gänzlich leer auSgehe. Eine günstigere Gestaltung des Entschädigungsanspruchs steht der Entwurf ferner insofern vor, als bei Bemessung der Rente für Hinterbliebene solcher Getödteten, die wegen eines früher erlittenen Unfalles nur noch wenig verdienen konnten, unter Umständen, die ältere Unfallcente dem Jahresarbeitsver- dienst des Getödteten hinzugerechnet wird. Sodann soll der Kreis der entschädigungsberechtigten Hinterbliebenen auf die von dem Getödteten unterhaltenen elternlosen Enkel ausgedehnt werden. 6. Außerdem soll die Verwaltung in einigen Punkten vereinfacht werden. Die Vereinfachungen sollen u. a. darin bestehen, daß die Nachprüfung rein thatsächlicher Fragen im Rekurs-Verfahren eingeschränkt, die Entscheidung über Beschwerden gegen berufsgeuossenfchaftliche Strafverfügungen den Landesbehörden übertragen und die Zahl der Beisitzer der Spruchkammern bei den Versicherungsämtern herab gesetzt wird. Mit den angedeuteten Abänderungsvorschlägen kann inan im allgemeinen sicher einverstanden sein; gewichtigere Bedenken dürften wohl nur gegen die im dritten Punkte erwähnte Erweiterung der Versicherung erhoben werden; aber auch hier wird sich hoffentlich keine grundsätzliche Ver schiedenheit der Meinung im Reichstage geltend machen. Mit besonderer Freude ist die im Punkt 5 erwähnte Aen« derung zu begrüßen, die es unmöglich machen soll, daß ein Entschädigungsberechtigter infolge von Streitigkeiten verschiedener Genossenschaften ohne jede Unterstützung ge« lassen werde, oder gar gänzlich leer ausgehe. Solche Fälle kommen recht häufig vor und haben nicht nur auf die Be« iroffenen, sondern auch auf alle Volksfreunde einen recht niederdrückenden Eindruck gemacht. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag haben in unserer Stadt mehrere Einbruchs-Diebstähle Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. -U^ünd «im Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor-