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Dresdner W Munal. Ttsniglieh Sächstsch-V LtKatranzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- «nd Mttelbehörden. Luküudiguuge«: Di« Zeile kl. Schrift der »mal gespalt. Ankündigung» eite 2ö Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf »mal gesp. Terifeite im amtl. Teile »0 Pf., unter dem RedatlionSünch (Emgesaudt) 7» Pf. Prri-ermäßtgg. auf GeschLst-anzeigen. — Schluß der Auaahm« vorm. 1t Uhr. -r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Doenge» in Dresden. < Freitag, de« 2. August B,-«gsprei»r Bei« Bezüge durch die Expedition, Kroße ZwinaerNraße »0, fowie durch di« Post u» Dentfchen Reiche 3 Marl vierteljährlich. Einzeln, Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher Nr. 1Mö. 1W7. Ämtlichcr Teil. M Die Auternatlonale Uufallverficherung»-Aktieu-Gesell- schaft in Wien hat als Hauptbevollmächtigten für das Königreich Sachsen gemäß 8 Hb Absatz 2 des Reich-gcsetzes über die privaten Bersicherungsunternehmungen vom 12 Mail 901 Herrn Max Dannenberg mit dem Wohnsitz in Leipzig, Promenadenstraße 9, bestellt. Nr Hill L Dresden, am 30. Juli 1907. b»si Ministerium des Innern, Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Er»eu«»»geu,Berse-««ge» re. i« öffentliche» Dienste. I« Geschäftsbereiche de» Ministerium» der Finanz e«. Bei dem Finanzministerium unmittelbar. Ernannt: Kertsch, seither Expedient bei dem Forstrentamte Auerbach, zum Bureau assistenten. Bei der Land», Landeskultur- uud Alters-Rentenbank. Ernannt: Poppitz, seither Bureauassistent, zum Sekretär; Eisen hut, seither Expedient, zum Bureauassistenten. Forstverwaltuna. Ernannt: Jost, seither Privatexpedient, zunl Expedienten beim Forstrentamte Auerbach. I» »esch»ft»bereiche de» «tutsterium» de» Inner». BrandversicherunaSkammer. Beim technischen Personal. Ver storben: BrandverficherungSinspektor Steude in Auerbach i B. — Pensioniert: Brandversichrrungsinspektor Nagel in DrrSdea-N. — Befördert: Vrandversicherungs-Jnspektorats-Assistent Torau zum Brandveriichtrungsinsvektor in Dresden I. — Angestellt: Regieruugs- baume ister Schwartz« als Brandverficheruugs Inspektorats - Assistent. — versetzt: die Brandversicherung» Jnspektvre» Heinze i» Leipzig Ü uach Dresden II, Meltzer in Borna nach Leipzig ll und Kühn in Dresden I nach Borna I« »esch»ft»d«ei»e de» «t»t»erim«» de» «nltn» ». -ffentl. Unterricht». Erledigt: Die L. ständige Lthrerstrlle in Siebeolehn Kollator: Ministerium des Kultus rc. 1400 M. Krundgebalt, 200 M. Wohuungsarld für verheirateten, bez 100 Mk. für uuverh. Lehrer, und nach Befinden 120 M. für Zeichenunterricht iu der Fachschule. Kesuche mit den erforderlichen Zeugnissen bi» 18. Augnst an den K. Bezirksschulinspektor zu Meißen. — Zu be setze«: Di« S Lehrerstelle zu Knauthain. Kollator: Die oberste Schulbehörde 1»00 M. tluschl WohnungSentschädtguug (— so de» Gehalt»), steigend durch dreijährige Zulagen (4 mal 1öO M., Smal 200 M., Smal 100 M.) bi» »100 M., erreicht mit vollendetem 5». Lebensjahre. BewerbuogSgesuche bis SO. August au BeztrkS- schulinspeftor Schulrat Zimmler, Leipzig II; — die S. Lehrerstelle in RegiS. Kollator: die oberste Schulbehörde 1200 M. und Amtswohnung. Bewerbungsgesuch« bis SO. August an den K Be- zirkSschuliuspektor in Borua. Im SeschästSbereiche de- Evangelisch-lutherischen Laudeskousistoriums sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt. >. nach dem Ktrchengesetze vom 8. Dezember 189» zu be- setze« im II. Halbjahr 1907: IV. Stelle: daS II. Diakonat an St. Andrea- in Chemnitz.Koblenz (Ebemnitz I) — Kl. I —, erledigt durch Designation »0. Juli; - hierüber da- neubegründete Pfarramt zu Bruundöbra (Auerbach) — Kl. I —. — 8. Im regelmäßigen Besetzung-verfahren zu besetzen: dat Pfarramt zu Langenbuch (Plauen) — Kl. I —, Kollator: Gräfin v. Hohenthal- Püchau auf Püchau, al- Vertreterin de- minderjährigen Sohne-; daS Pfarramt zu Burkhard-walde (Pirna) — Kl. IV (^) —, Kollator: Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen. Kesuche zu richten an das Prinzl Hofmarschallamt; das neubegründete Pfarramt zu Miltitz (Leipzig II) — Kl. III (8) —, Kollator: da- Ev.-luth. Landerkonsistorium — Angestellt bez. verjetzt wnrden: K. O. Ziegler, Hilf-geistlicher in Schedewitz^ aü Diatonu- daselbst (Zwickau); I. W. Döhler, Psarrvikar tu Bors- dorf, al» Pfarrer daselbst (Grimma); A. Bähr, PredigiamtSkandidal, als Hilf-geistlicher in Thalheim mit GornSdorf (Stollberg); 8. R. K. Eteidtmann, DiakonuS in Aue, al- Archidiakonu« in Penig (Rochlitz). (Behördliche Bekanntmachungen erfcheiuen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. AeitozSsch««. Dom Deutschtum in Amerika spricht Otto HStzsch in einem letzte» Abschnitt seiner Aufsätze, di« er unter dem Titel „Amerikanische Eindrücke" in der „Deutschen Monat», schrift" (Berlin, Alexander Duncker) veröffentlicht Seine Ausführungen verdiene« ein besondere» J»t«este, da er da« oft erörtert« Problem, wie da» Deutschtum in Amerika zu er halten wäre, in eine neue Beleuchtung rückt Die Schwierig, keit, ihr Deuischtum zu bewahren, hat sich für die Deutsche» in den letzte» Zeile» dadurch noch verstärkt, daß die deutsch« Einwanderung nahezu versiegt ist Früher kam immer frisches Blut in» Land; wenn da «ine deutsche Famili« im amerikanische« Wesen aufging, so kam hier eine frische dafür über» Meer Heute muß man mit einem vestand« rechne», der sich nicht ändert, höchsten» «Lbröckelt. I» führenden Kreisen de» Deutschtum» (W. T. B) , 1 August Heute nachmittag sind hier Swiuemünde A»SlU»h. ivrz gesammelt, die wechielnd mit r«ich»deutsche» Kaiserstandarle „Kondratenko", „Ochotnik" unter wie diese..." Deutsches Reich. Der Kaiser in Swinemünde. Kran, A-septz. Wie da» „Fmmdenblatt" vernimmt, wird a»f seiner Reis« «ach Marienbad am IS. d. M gerufen werden und die „Germanistic Society of America" entfaltet eine verdienstvolle Tätigkeit „Gin gewaltige» Feld der Wirkung tut sich da auf, ein riesiger Acker ist zu bestellen, unübersehbar wie eine Farm in Norddakota, aber fruchtverheißend Kaiser und der Kaiserin an Bord ist heute vormittag 10 Uhr hier eingetroffen Der Kaiser begab sich später auf die Jacht „Standart", während die Kaiserin auf der Jacht „Alexandria" nach Peterhof zurückkehrte Die „Alexandria" signalisierte sodann: „Glückliche Reise." Die Jacht „Standart", welch« die , ist begleitet von den Minenkreuzern „SibirSky - Etrjelok". Der «eich-tzn«-hnUPU»n für das Jahr 1V08. (Berl Pol. Nachr) Gestern, am 1 August, war di« Frist abgelaufen, in der die Einzelrefsort» de» Reiche» dem Reichlschatzamt ihre An forderungen für den ReichShauShaltsetat 1908 einreichen mußten Die Arbeiten für den nächstjährigen Reich»etat find damit in ein neues Stadium getreten. Zunächst hat da» Reichsschatzamt da» gesamte ihm zugegangene Material zu- sammenzustellen und zu prüfen. Danach beginnen die Ver handlungen über die Emzelforderuugen zwischen dem ReichS- schatzamt und de» Einzelrefsort» Vielfach wird für diese Verhandlungen die Form kommissarischer Beratungen gewählt Sie dürste auch in diesem Jahre vorwiegen E» ist selbst verständlich, daß bei diese« Verhandlungen da» Moment der Notwendigkeit einer Forderung in erster Reche in Frage kommt, aber auch die Rücksicht auf die allgemeine Finanzlage spiest eine wichtige Rolle. Der Staatssekretär de» Reichs schatzamt» befindet sich gegenwärtig in Urlaub. Man würde aber fehlgehen, wenn man annehme» würde, daß deshalb die Vorbereitungen für die Fertigstellung de» nächstjährigen Reich»- hauehaltSetatS einen Aufschub erleide« würden Die ersten Arbeiten können auch so vorgcnommen werden; die Ent scheidungen namentlich über die wichtigeren Neuforderungen werden natürlich erst getroffen werden, nachdem der Reichs- schatzsekretär zurückgekehrt sei» wird Die Entscheidung fällt stets der BundeSrat Jetzt schon darüber Vermutungen anzustellen, ob der nächstjährige Etat dem Reichstage noch im laufenden Jahre unterbreitet werden kann oder nicht, hat keinen Zweck Ziemlich sicher ist nur, daß der Reichstag den Etat bei seinem Wieder- zusammen tritt am 19 November noch nicht vorfinden wird Dazu find die Schwierigkeiten der sachliche« und technisch« Fertigstellung zu groß. Im übrig« wird selbstverständlich versucht werd«, dm Etat so schnell al» möglich an dm Reich»- tag zu bring« Der Reichstag hat ihn zwar auch schon recht zeitig fertiggestellt, nachdem er ihn erst nn Januar erhalt« hatte Die Verbündet« Regierungen werdm aber versuch«, dm Etat früher an dm Reichstag zu bringen, schon um mög lichst dem Vorwurfe zu begegnen, daß sie an einer etwaigen Verzögerung der Verabschiedung über dm vorgeschriebmm Zeit ¬ eingetroffen: Um 2 Uhr der Kommandant de» Kaiserlichen Hauptquartier» Gmeraladiutant v Plefsm, um 4 Uhr der Reichskanzler Fürst v Bülow, der auf dem Bahnhofe vom Gesandt« Frhrn v Jeaisch empfang« wurde, um ^5 Uhr der Staatssekretär d«S ReichSmarineamtS Admiral v. Tirpitz, fowie der Chef des AdmiralstabS Admiral Büchse! Sämtliche Herr« nahm« auf der „Hohmzollern" Wohnung Zur Begegnung de» Kaiser- mit de« Zaren. (W. T. «) Kronstadt, 1 August Die Jacht „Alexandria" mit dem itschik", „SibirSky - Strjelok" und l des Admirals Jeff« an Bord de» Beobachtungen in deutsch-amerikanischen Familien dm ver zweifelten und häufig hoffnungslos« Kampf der Eltern um die deutsche Muttersprache ihrer Kinder. „Wie oft habe ich gehört: bi« zum sechsten Jahre sprach da» Kind nur deutsch, seitdem e» zur Schule geht, beginnt das gräßliche Kauder welsch, das auch in der Form des „Pennsylvania dutch" wahr haftig nicht zum Lach« ist; die Kinder sprechen unter sich englisch, müssen hundertmal am Tage ermahnt werd«: deutsch, deutsch! Man stelle sich dm Kampf vor, dm das kostet, in einem bescheidenen Haushalt für eine Mutter, die doch auch müde wird und dm Kopf voll hat, und man empfindet die Tragik in diesem Ringen, daS typisch ist für unendlich viele Familien." Strecken nun die Eltern in diesem Kampfe die Waffen, dann werd« sie Fremde in der eigenen Familie. „Ich hatte diese Empfindung öfter gehabt und war doch ergriff«, al» e» mir einmal schlicht und traurig mit derselben Formulierung von deutsch« Elte« gesagt wurde Ich wünschte denen, die mit dem Worte: nationale Schlappheit Uche» Gefühl der Heimatlosigkeit und Wurzellosigkeit über die Elte« komm« Wenn der Later zum Gast sagt: „Auf unser alte» gute» Vaterland!" dann lächeln die Kmder, bestenfalls empfind« sie nicht» dabei, denn ihr Vaterland ist: „bl/ coun tr^ Via ot Tb««, tb« I»oä st — wa» man ja auch nach der Melodie von „Hell dir im Siegerkranz singt " So erhebt sich die Zweifelsfrage, an der alle» deutschamerikanfiche Schulwes» im alt« Sinne krankt, ob man durch dm ständigen Zwang, da» Deutsche nicht zu vergesse», nicht desselben Zwie spalt m die Kinderseele trägt, an dem die Elte« leid«, und ob e» nicht bester für die in Amerika Geborenen ist, da sie Amerikaner werden soll«, sie im Englisch« heimisch werd« zu last«. Ein wirkliche» Kulturleben in der Zweisprachigkeit wird immer schwieriger, und ein mit Gewalt im Deutsch« er haltene» Kind deutscher Ette« in Amerika lernt vielleicht weder ordentlich deutsch noch ordentlich mglisch sprechen und schreiben Hötzsch erblickt ein« Lösung dann, daß der Deutschamerikaner, wenn auch da» Englische ihm und sein« Kinde« immer mehr die Sprache de» täglich« Leben» und de» Geschäft» wird, doch ein« sehr viel enger« und tieferen Zusammenhang mit der deutschen Kultur such« muß al» bisher, um in dm „Schmelz- tiegel der Nationen", in dem die amerikanisch« Kultur entsteht, möglichst viel echte» deutsche» Kulturmetall emzuführm Er muß sich da» Deutsche wahr« al» den Schlüssel zu einem köstlich« und auch für ihn wertvoll« Schatz und für defsen Erhaltung und Ausbreitung kämpf« Unter diesem Gesichts punkt kann man die Forderung de» deutschamerikanisch« Nationalbunds, Aufnahme de» Deutschen m die „pnblic sebools", nur billig« Neben der Sprachenfraae ist die Stellung der Deutschen im politisch« Leb« der Vereinigt« Staat« von Ameri» von größter Wichtigkeit Ein durchgehender Zug ist, daß da» Deutschtum keine oder zu wenig Führer hat Bon einer spezifisch deutsch« Bewegung in Amerika, die natur- notwendig mit besonder« politisch« Aspiration« und Forderung« end« würde, kann nicht die Rede sein „Amerikanische Bürger, die tätig da» Geschick der Bereinigt« Staat« mitbestimmen, ab« eingedenk de» deutsch« Blute» die Schätze deuts Kultur in» nme Vaterland führ«, dessen zum Segen und zu Nutz zunehmend freundlicher Begehungen beider Land« — da» scheint mir die Aufgabe de» deutschen Bestandteil» im amerikanisch« Volke, von dem wir die in ihm liegend« Tragik nicht wegpinseln wollen, dem ab« auf diesem Wege auch em gewaltiger Ruh« winkt " Dazu ist vor allem nötig eine umfassende Organi sation; und e» ist erfreulich, festzustell«, daß der deutsch amerikanische Natioualbund heute schon 1H Mill. Mitglied« hat. Um den Zusammenhang mit der deutsch« Kultur zu fördern, müßte zunächst ernmal da» Deutschtum sich mehr auf sich selbst besinn« E» fehl« zusammenfastende Werke üb« di« Geschichte de» Deuischtum» und eine allgemeine deutsch- amerikanische Biographie, wie sie schon öfter «geregt wurde, ab« au» Mang«! an Geld nicht ausgeführt werd« konnte, da die reich« Deutschamerikaner, der« e» eine Menge gibt, leid« beschämend i» ihr« Opferwilligkeit hist« den AnAo<mrerik««n zurückstehen Merkwürdig ist auch, daß Angloamerikaner al» Studenten auf deutsch« Universität« häufig« zu treff« si»d, al» Deutschamerikaner E» sind jedoch Anzeichen vorhanden, daß da» Deutschtum in Nordamerika au» der Isolierung ist man sich üb« diese Wandlung auch klar, und man freut, New York soll ein neue, ständige» deutsche» Theater in« Leben sich ihrer mit gutem Grunde: „Da» verhüte Gott, daß « Deutschland wird« in eine solche Lage käme, wiederum 10- und 100000 sein« Söhne üb« den Ozean send« zu müssen al» Dünger für die Kultur der and««!" Hötzsch wendet sich nun daaeg«, daß man immer gleich mit Vorwürfen bei d« Hand ist, wenn man da» rasche Aufgeh« der Deutsch« im amerikanisch« Wes« sieht. Er schildert auf Grund sein« Asloiüle-. (». r.«) Hamburg, 1. August Heute aachunttag traf mit de« Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Borussia" der ost- asiatische Ablösuna»tran»port in Stärke von 50 Offi zier« «nd etwa 950 Unteroffizier« «nd Mannschaft« em Kilindini (vstafrika), I. August Der Reichspostdamvfer .Feldmarschall" mit dem Staatssekretär Dernburg an Bord