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1,5« Da, Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meitze«, des Amtsgerichts ««d Stadtrats z« Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamt« Raffe». Dienstag den 13. April 192« Mussolini in Tripolis -6?» u n ' 80,SS 16,02! wed 90,01 59,11 ischer ordo ß di< »Isis- msas >ohe« abei wai Keist lerst« FÜ! wai sinl rttcr Italiens KolonialpoliM. Begeisterte Kundgebungen für Italiens Diktator. Das Kriegsschiff „Cavour", mit Ministerpräsident Mussolini an Bord, ist im Hasen von Tripolis vor Anker gegangen. Unter dem Donner von 19 Salutschüssen, Glockenläuten und Sirenengeheul betrat Mussolini afrika nischen Boden, begrüßt von dem Gouverneur und dem Bürgermeister von Tripolis, dem er eine Botschaft des italienischen Königs überreichte. Wenigs Minuten später bestieg Mussolini in der Uniform eines Ehrenkorporals der Faschistischen Miliz mit wehendem Federstutz und de koriert mit dem Annunziatenorden einen braunen Araber hengst, auf dem er die Parade der ausgestellten Truppen abnahm. Dann durchritt er die Stadt und War Gegen stand lebhafter Ovationen der Italiener sowie der ein geborenen Bevölkerung. Vom Balkon des Regierungsgebäudes aus hielt Mussolini an die Faschisten von Tripolis eine Rede, in der er u. a. sagte: Meine Reise darf nicht als eine einfache Verwaltungshandlung ausgelegt werden. Ich fasse sie auf als das, was sie auch in Wirklichkeit ist, nämlich als eine Be st ätigungder Kraftdesitalienischen Volkes und als eine Bekundung der Macht des Volkes, das seine Herkunft von Nom ableitet und das den sieg reichen und unsterblichen Fascio Roms an die Küsten des afrikanischen Meeres trägt. Es ist das Schicksal, welches uns in dieses Land führt. Niemand kann das Schicksal aufhalten, und besonders kann niemand unseren uner schütterlichen Willen brechen. (Begeisterter Beifall.) Mussolini stattete darauf den Gräbern einen Besuch ab, wo er Kränze niederlegen ließ. Er machte Halt vor den Gräbern von zehn mit der Goldenen Medaille Aus gezeichneten, vor den Gräbern der im Lydischen Kriege Gefallenen und namentlich vor dem Grabe der Frau Brighenti, die mit ihrem Gatten, dem Kommandanten Brighenti, während der langen Belagerung von Tarhona im!Funi 1915 kiel. 373 6125 Gab lotiz chseii tsge- higg > gm -46! -3Y -82 -40, -76! ü- Volkvon Soldate n,Kolonisten nndVionieke«" Auf dein Sitz der faschistischen Behörden betonte Mussolini nach einer Begrüßungsansprache, daß ihn der erste Tag seines Besuches in Tripolis mit Begeisterung erfüllt hätte. Weiter führte Mussolini aus: Ich fühle vor aller» um mich herum das italienische Volk in seiner Ge samtheit, ein geschloffenes Volk von Soldaten, Kolonisten und Pionieren. Kameraden, richten wir unsere Gedanke» auf dieses aufsteigende Italien, auf dieses starke Italien, das unter der Last seiner glorreichen Vergangenheit sich! von dieser Vergangenheit nicht hemmen, sondern anspor- ucn läßt, um immer rascher dem unausbleibliche« Triumph von morgen entgegenzumarschieren. Mussolinis Rede wurde mit langanhaltenden Be geisterungskundgebungen begrüßt. Im Palast des Gou verneurs fand ein Bankett und ein Empfang statt, an de« alle Behörden teilnahmen. Mussolini wurde durch die Zurufe der Menge noch einmal genötigt, aus dem Balkon zu erscheinen. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbelter. Anzeigenpreis: die8gespa»enc Raumzeile 20 Goldpsennig, die 4 gespaltene Zeil« der amMcheu B-danntmachnnge» 40 Gold» pjennig, die r gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile Ivo Goldpsennig. Rachweisungrgebühr 20 Goldpsennig. B«p gejchriedeneErscheinungs» — . , „ läge und Vlotzoorsckeift« werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anz-ig«. annahme bis norm. lOUHr —- Für die Richtigkeit dar durch Fernrus übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Radattansprnch erlischt, wenn der Betrag »«ach Klage eingezogen werden muh »der der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstelle», entgeht. SM ial .lle un att rk- peking unier Geschützfeuer. Neue Kämpfe im Gange. Nach englischen Zeitungsberichten spielen sich «m Peking heftige verlustreiche Kämpfe ab. Auch sind der Fliegerangriffe auf die Stadt wiederholt worden, dene» etwa zehn Tote und zwanzig Verwundete zum Opfer ge- falle» sind. Alle Verbindungen mit Peking, über das der Kriegszustand verhängt wurde, sollen abgeschnitte» „Daily Mail" zufolge besagt eine Meldung avr Dairen in der Mandschurei, daß ein Komplott zur Ermordung Tschangts o l i ns aufgedeckt wurde, in das die Sowjetregierung verwickelt sei. Die Verschwörer hätten, in ihren Uhren versteck«, Bomben aus Wladiwostock nach Mukden eingeführt. Tschangtsoliu habe die Ausweisung des russischen Vize- kousuls in Mukdeu sowie verschiedener Sowjetagenten a» der chinesischen Ostbahn befohlen. Er habe auch de« russischen Botschafter in Peking, Karacha», telegraphisch angeraten, die Hauptstadt zu verlassen, da nach Pekings Einnahme seine sofortige Verhaftung erfolgen würde. Frankreichs KriegsvorbereiiiW. Von Rittmeister a. D. Wilhelm von Trotha. Frankreichs Wehrmacht steht vor einer völligen U«- formierung, einer Vorbereitung zum Kriege, wie sie ix der modernsten Aufmachung bis heute noch kein Volk der Erde durchgeführt hat und zu dem alle Kreise des fran zösischen Volkes herangezogen werden sotten — auch die Frauen! Zu dem hierfür vorliegenden neuesten, von Marschall Foch begutachteten Gesetzentwurf schreibt der „Tschecho slowakische Legionär": „Der neue französische Gesetzent wurf der ^Landesverteidigung befaßt sich nicht mit Kleinig keiten, sondern mit der Umformung Frankreichs ans einem Kasernenheer in ein bewaffnetes Volk." Das Mit teilungsblatt des ArLeitsschusses Deutscher Verbände leitet die Besprechung ein: „Die durch diesen Gesetzent wurf in Aussicht gestellte militärische Organisation Frank reichs bedeutet die Mobilmachung eines ganzen Volkes in einer bisher unerhörten Konsequenz und Geschlossen heit." Das oberste Gesetz dieser neuen Mobilmachung er- solgt nach dem Grundsatz der „Militär- und Zivildienst pflicht", denn das Wort „Mobilisation" ist in „wobilisntt»» nationale" verwandelt worden und es heißt in diesem Entwurfs, daß „alle französischen Untertanen, Männer und Frauen, an der Landesverteidigung tcilzunehmex haben." Die neue Heeresreorganisation besteht: 1. in de» Ausbildungskörpern für die Rekruten; 2. aus der Armee, die gleichzeitig die Ausbildung fördert und den Schutz d« Feder und Schwert. Zwei kostbare Geschenke für Mussolini. Rach seinem Besuch an den Gräbern der im Krieg« Gesallenen begab sich Mussolini nach dem Rathaus, wo de« königliche Negierungskommissar ihn begrüßte und ihm ein Album mit Photographien aus Tripolitanieu als Ax- denken überreichte. Der Bürgermeister Hassuna Pascha hielt eine Begrüßungsansprache, in der er u. a. ausführtt, Mussolini habe Tripolis das Leben gegeben- Ganz Tripolitanieu überreiche ihm als Geschenk eine Schreibtischgarnitur aus m a s si v e nr^G o ld und einen reichverzierten arabischen Säbel. Bei der Überreichung erklärte Hassuna Pascha, dies Ge schenk solle ein Symbol sein, denn wenig Menschen ver stünden wie Mussolini, die Feder und den Degen zu hand haben. menarveit auer rönne das Zier der Netchspost erreicht weroen nämlich, Wirtschaft, Verkehr, Verwaltung und Personal vor wärtszubringen. MßlungenerAllWndsversuchinportugal Vollkommene Ruhe in Lissabon. Aach einer vom „Journal" wiedergegebenen Mel dung ans Vigo soll ein neuer Aufstandsversuch in Lissa bon mißlungen sein. Die Aufständischen, die der radikalen Partei angehören, hätten die Absicht gehabt, die Festung San Joss im Sturm zu nehmen und die republi kanische Garde in der Kaserne von Camcolid zu inter nieren, um alsdann gegen den Palast Belem zu mar schieren. Die Regierung sei über diesen Aufstandsversuch zweifellos unterrichtet gewesen und habe die Bereitstel lung von Truppe» und Polizei angeordnet. Der Minister präsident und der Kriegsminister hätten sich zum Palais des Zivilgouverneurs begeben, von wo sie ihre Anord nungen ergehen ließen. Die sofortige Schließung der Cafüs und Klubs nnd die genaue Durchsuchung der Fahr zeugs in den Straßen von Lissabon sei angeorduet wor den. Die Ruhe in Lissabon soll vollkommen wiederher gestellt sein. Die MedenBe-WUNgen für Abd-el-Krim Ruhe an der Front. Wie die „Westminster Gazette" berichtet, verlautet in diplomatischen Kreisen, daß die Friedensbedingungen bei der bevorstehenden Friedenskonferenz zwischen den französischen, spanischen und Rifvertretern folgenden In halt haben werden: 1. Anerkennung der Oberhoheit des Sultans von Marokko durch Abd-el-Krim. 2. Vollkommene Entwaffnung des Rifs. 3. Nispolizei unter europäischer Leitung. 4. Militärische Besetzung strategischer Punkte km Nif- gebiet durch Frankreich und Spanien. 5. Eröffnung der fruchtbaren Täler östlich der Uergha. Die Vertreter Abd-el-Krims erklären dagegen, daß die erste Bedingung erfüllbar, aber die völlige Entwaff nung der Stämme und auch die übrigen Friedensbedin gungen nicht annehmbar seien. Nach einer Meldung des „Journal" aus Fes ver lautet unter den Eingeborenen, daß Abd-el-Krim seinen Truppen Weisung erteilt habe, eine rein defensive Hal-i tung einzuuehmen. Wie „Journal" weiter aus Fes er-* führt, herrscht an der ganzen Front vollkommene R u h e. Ein spanisches Flugzeug soll in der Gegend von Targist in den feindlichen Linien gelandet fein. ts- its- un- sm- iche >en, kcit rad net ich. reu he» mg Reinigungsprozeffe. In Berlin begannen am Montag gleich zeitig die Prozesse gegen Ven sogen. Sprit- Weber und gegen Kutisker. Der Vorhang rollt auf; aber das Tribunal, das allzu- lange zur Szene geworden war, wird wieder zum nüchter nen, der Parteien Haß und Gunst entrückten Gerichtshof. Verhältnismäßig einfach, ohne politischen Hinter grund, liegen die Dinge beim „Sprit-Weber"- Prozeß, der am Montag in Berlin begann. Bemerkens wert sind höchstens die Summen, um die es sich bei den Betrügereien gegen die Reichsmonopolverwaltung handelt, dann auch die Höhe der Bestechuugssummen au die Be schuldigten und der weite Kreis derer, die tatsächlich oder vahrschewM) ihre Hände in diesem üblen Geschäft hatten, as ;a leider nicht das letzte seiner Art war, wie noch in b" Ängsten Tagen bekanntgewordene Betrügereien dar- raten. Erstaunlich oder nicht? — Die Unkenntnis der Reichsmonopolverwaltung, die nichts von dem ahnte, was alle Welt wußte, aber verhehlte, weil inan am Geschäft be- teiliqt war. übelste Jnflationsblüte das Ganze, über dem Schnell verdienen, verdienen!" als Motto steht, übelste gzlase ans dem Sumpf jener Zeit, da sich alle moralischen Hemmungen zu lösen schienen, da selbst lauter oder leiser, mit mehr oder weniger Berechtigung Anschuldigungen gegen Beamte unteren, mittleren, ja höheren Grades er hoben wurden. Der Zollfiskus ist Nebenkläger, ebenso die Finanzbehörden, ebenso die Reichsmonopolverwaltung. Es soll gründliche Arbeit geschehen. Wir wollen uns nicht mehr vom Ententekommissar für die verpfändeten Steuern sagen lassen dürfen, daß die Zustände 'bei der Reichs- monopolverwaltnng verworrene und „betrübliche", daß bei der Branntweinbesteuerung Betrügereien großen Stils an der Tagesordnung seien. Wenn wir nun schon in diesen ^"wpf geraten sind, dann wollen wir uns mit aller Rück sichtslosigkeit herausarbeitcn. ^it anderthalb Jahren be schäftigt sich die Öffentlichkeit mit diesem Mann, besteht em Skandal, bei dem Parteipolitik allzuoft das ruhige biei dw ^ Wird die Erregung, weil hier?ene vvftch^ Seehandlung getroffen war, weil rnsommon , schen Figuren auftauchen, die vom Lerb des ? gebrochenen Deutschlands sich nährten. Fast ein Zufall war es ja, der diese ganze riesige Lawine ins Rollen brachte. In parlamentarischen Untersuchungsaus- fchuyen, deren gleich ein paar nebeneinander herliesen, sich „Konkurrenz" machten, wurde versucht, Klärung in das Wirrsal zu bringen, aber — darüber bestellt im Roü höchster Zweifel: h a b e u sie Klarheit gebracht, ° n n teu sie überhaupt Klarheit bringen? roun- Mit überaus wünschenswerter Deutlichkeit hat der Vorsitzende im Kutisker-Prozeß alle Beteiligten, Zeugen wie Sachverständige, Angeklagte wie Verteidiger, ge mahnt, das menschlich, allzu menschlich Parteipolitische draußen vor der Tür des Gerichtssaales zu lassen. Ob so ganz mit Erfolg, wie man das erhoffen möchte, bleibt abzu warten, abzuwarten überhaupt, ob der Prozeß durchge führt werden kann. Wenn nicht, dann bliebe diese schwä- rende Wunde, dann träte eine Beruhigung" nicht ein, könnte der Schlußpunkt nicht endlich hinter eines der trübsten Kapitel deutscher Geschichte der jüngsten Ver gangenheit gesetzt werden. Dann käme nicht die restlose Aufklärung als Voraussetzung einer wirklichen, einer in neren Sanierung, die wir im Interesse des Staates und der Öffentlichkeit ersehnen. Unendlich viel wird wieder aufgerührt werden, das halbvergessen hinter uns liegt; aber es schadet nichts, wenn nur daraus nach jeder Richtung hin die notwendi gen Entschlüsse gefaßt werden. Wenn nur der Staub »licht wird um des Staubes willen, sondern um eure saubere Zukunft z» schaffen. Nr. 86 —85.Jahrgang. T-lrgr.-Adr.: „Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dnrden 2840 Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, »OS »Wilsdruffer Tageblatt- erscheint täglich nacht». 5 Uhr sür de» Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in d«r Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 Mk. im Monat, bei Zustellung Durch die Boten 2,30 Mk., bei Postbestellung > Mk. zuzüglich «biiag- , . gebühr. Einzelnummern »Pf,. AllePostanstalteu A>0He»0tlNl für Wusoruff u. Umgegend PoftbotenundunsereBus- «lg«r und Geschäftsstellen ' ! " nehmen zu jede« Zeit Bc» Nelünigeu entgegcn. Im Falle hüherer Gewalt, Krieg oder sonstiger BetrtedsftSruugen besteht kein Anspruch auf Lieferung «a Zeitung oder Kürzung des Vezngspreises. — Rüchsendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Die Ausgaben her MichSpost. Reichspostl-mster und Postpersonalorganisationen. Der Rcichspostmimster hatte Vertreter sämtlicher Post personalorga^ um lynen ^uMlwngen 6^ mw programmatischer Art zu macbcn. -er --"unfter begrüßte die Oroanisationsver- trcter als MitarbclKaadm >md Freunde und betonte die Notwendigkeit c»g,ter Zusammenarbeit. Strasse Führung nnd Zusammenfassung seien, so w weiter aus, innerhalb der Verwaltung »n^ trete allmählich eine Auflösung m einzelne ^n znm Schaden der Allgemeinheit "«d des mnzew Autokratie könne keine Rede sein; unerläßlich seien aber Autorität und Sinn für verständige Einordnung. Der Minister behandelte die Finanzlag^dcr Nelchspost die wahrschcin- lich auch in den kommenden Zähren noch sehr gespannt sein würde. Er mahnte daher r»r ZuruÄh^mig m runacn. Längere Zeit verweilte der ..tlnister beim Schalter- und -lustclldicnst. Beide Dienste mußten immer mehr neuzeit lich ausgestaltct werden. Die weitere Vereinfachung und Mecha- nisieruug. von Verwaltung und Betrieb sei cm Gebot der Wirtschaftlichkeit. Der Minister stehe durchaus ans dem Boden des Bcrussbeamtentums, dessen Schutz allerdings nicht gleich bedeutend sei mit einer Vermehrung der Beam.en. Der Minister forderte die Orgamsattoneil auf, die von starkem Willen nnd von Zähigkeit getragenen Bestrebungen^ Verwaltung in jeder Weise, zu unterstützen. Nur bei Ziya ea" lipp Ka- oelle leis . erm btcn uen, ; ftkuc ihn- f 8io- and l bsen kam .ini- eine I für s c in ! sein ms- ms- und