Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1886

Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ur-aclion und Lkpe-ition Johannesgasie 8. Sprechstunden der Uedartiou: Vormittags 10—12 Mir. Nachmittags 5—6 Uhr. tzui di« RÜSg-d, e,a,tt»»tler M->»»Icri»te dt« «tducrioa »chi vrrdiatUch. «n»atz»e »er für »ie »ächsttelgende Nn««rr deftimmte« Jnser«te «» Wachrntase» dt» 3 U»r Nachmitta,». au Sou«- uu» Atftkagcn früh dis '/,« Uhr. In den Filiale« für Ins.-Aanahme: Ott« Kle««, UniversitätSstraße 1. Lants Lüsche, Satharineustr. 23, p. nur bi» 'i,3 Uhr WMM.TagMati Auzeiger. Organ fiir Politik, Lolalgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage Ltt,6L0. Ädoniirmenlspreis viertel,. 4V/, Mk. iucl. Br>ngcrlobn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Pi. Belegeremplar 10 Ps. Gebüoren tür Exirabeilagen sin Tageblatt-Formal gesalzt) ohue Postbesördcrung 50 Mk. «lt Postbesörderung 60 Mt. Inserate ögespaltene Petitzeile 20 Pj. Grüßere Schriste» laut uns. Prri-vcrzeichniß. Tabellarischer u. Zisferniatz nach hüherm Tarif. Neclamen unter dem Redaction-strich die 4gespalt. Zeile 50Ps., vor de» Fannliennachrichten die 6gespaliene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die t*rpe»>tton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruoauuikrnailo oder durch Post- »achnahiiie. 157. Tonntag den 6. Juni 1886. 8V. Jahrgang. Amtlicher Theil. .... - , .. 1 Unter HlnwnS auf dir Vorschriften des ReichS-Impsgesetze« I vom 8. April 1874 und nach Maßgabe der hierzu erlassenen oelkeutllchc 5!tzmg drrLMOelor-iieleii > 1) Die Stadt Leipzig bildet einen selbstständigen Impf Mitttvoch, den st. Juni 188«. Abead« «»/, Uhr, tm Saale der I. Bürgerschule. Tagesoro nun«: l. Bericht de« Oekonomie- und FinanzauSschusieS Über: n. Herstellung von Anlagen an der Einmündung der Lampe» in die Harkortstraße; d. Herstellung eine« Brunnens aus dem Gehöfte de« Rittergutes Cunners dorf, sowie eine- solchen am Arbcitermohnhause und eine« Waschhauses an dem letzteren; o. Abrechnung über bezirk, für welchen der Stadtwuuvarzt Herr vr. mvcl. Wit- Helm Conrad Blaß. KvnigSstraße 8, alS Impsarzt und Herr vr. mell. Scbelleaberg, Balmhosstraße lS, al» dessen Assistent verpflichtet sind. 2) Da- Jwipflocal befindet sich 1u der Tentral» Halle — Kaisersaal — (Gtugaaa Leutralstr. A). 3) Daseibst finden die öffentlichen Impsungen von hier ^ ^ ^ » , aufbälilichen Kindern in der Zeit von» Ist. Mai bt« den Neubau de« PserdestallgebäudeS aus dem Rttkergute einschließlich ZS. Juli »ud »o« 18. August dt« Grasvors und Nachverwllligung von entstandenen Mehr» I etnfchließlich Sst. September diese« Jahre-, und ^ ko^en. . , Izwar bi« aus Weiteres an jedem Mittwoch von '/,3 bi» II. Bericht de« OekonomicauSschufleS Über: n. Herstellung I 5 Uhr Nachmittag», unentgeltlich statt. von Scbutzvorrlchkungen in der Gohliser Mühle; d. Rück-1 Daselbst find auch die Impflinge an dem bei der Impfung äußerung des RalhcS auf den Antrag VeS Collegiums I näher zu bestimmende» Tage zur Revision vorzusiellen. .das Trottoir an der westlichen Seile de» AngustuS. I 4) Im Lause diese» Jahre» sind der Impfung zu Platzes in gleiche» Niveau mit dem anliegenden Mosaik- s unterziehe»: I. diejenigen Kinder, Pflaster zu bringen; c. Reparatur der durch da» Frühjahrshochwasser an Usern. Dämmen, Wegen re. entstandenen Schäden; ck. Herstellung der Wegeanlagen aus dem Schlctlcrplatzc und um denselben herum; 0. BoÜverwilligung der Ausgaben Pos. 5—8, 10—29. 31—51 ordentlich in Conto 38 des HauShattplane« aus das Jahr 1886. Hl. Bericht des Bau- und Scbulau»schusse- über die Ab rechnung. betr. den Bau der Turnhalle für die II. Be- zärkSschule. IV. Bericht des BauauSschusseS über: n. Ausführung bau- licher Herstellungen an der Bürgerschule Id; d. Ausstellung eines Wasserständers in der Nähe der Frankfurter Brücke. V. Bericht deS StistungSau-schufle» über Nachverwilligung für die Beschaffung eine» KrankcntranSportwagens. VI. Bericht de» SttstungS- und bez. Finanzausschusses über verschiedene StislungSrechanngen. u. welche im Jahre 1885 geboren worden» d. welche in den Jahren 1874 bi- 1884 geboren sind und bis zum Jahre 1885 der Jmpfpflicht noch nicht voll ständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft): II. diejenigen Zöglinge öffentlicher Lehranstalten und Privat- schulen, n. welche im Jahre 1874 geboren finv, d. welche in den Jahren 1863 bi« 1873 geboren sind und bis zum Jahre 1885 der Impfpflicht noch nicht vollständig genügt haben (ersogloS wiedergeimpft oder wegen Krankbett nicht wiedergeimpst). 5) Alle hiesigen Einwohner sind berechtigt, ihre, wie zu 4 unter In unv b bemerkt, impspflichtigen Kinder dort (Kaiser saal der Centralhalle) unentgeltlich impfen zu lasten. 6) Für jede« Kind, welche» zur Impfung gebracht wird. VII. Bericht de« SchulauSschusteS über die Rechoung der I ist gleichzeitig ein Zettel zu übergebe», auf welchem Name. cn, - Geburtsjahr und Geburtstag de« Kinde«, sowie Name, Stand und Wohnung de» Vater-, Pflegevater» oder Vormunde«, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich ver zeichnet ist. 7) Die Eltern der im laufenden Jahre impspflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Verwar nung vor den im tz. 14 Abs. 2 oe« Impsgesctze» angedrohten, bis zu 50 in Geld oder 3 Tagen Haft ansteigenden Strafen aufgcfordert, mit ihren Kindern in den anberauntten Impf- beziehentlich RcvisionStermine» bebusS der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen oder die Befreiung von der Jmpfpflicht durch ärztliche Zeugniste hier nachzuiveisen. 8) Wegen Anberaumung ver Imps- und NevisionStermine zur Wiederimpfung, beziehentlich Controle der oben unter llu und d gedachten impspflichtigen Zöglinge wird an die Schulvorstehcr besondere Weitung ergehen. 9) Diejenigen Eltern. Pflegeeltern und Vormünder aber, welche ihre im Jabre 1886 impspflichtigen Kinder und Pflege befohlenen, wie ihnen sreigestclll ist, Lurch Privatärzte der Impfung unterziehen lasten wollen, werden hierdurch aus- gcsorkert, bis längsten« zum 36. September 1888 die ersordcr- pro 1884. Vckaimlmachimg. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 22.! vorigen Monat- bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kennlniß, daß der Wöchnerdienst der Herren Geistlichen zur Versorgung der kirchlichen Begräbnisse an den Sonn-, und besttagen für die 3 hiesigen Friedhöfe aus die Zeit von Rachmittag« 2—öl Uhr festgesetzt worden ist. Leipzig, den 2. Juni 1886. Die Lircheninspectiou für Leipzig. Der Superintendent. DerRath der Stadt Leipzig. I. B. V. Hölscher. Vr. Georgi. Henlschel Die Arbeiten der Umpflasterung der Groß-» ftleischer-. VeKaNNtMlUhUNg. Er w Ac °r!^una!n W.L? ^ " Di« Lieferung und Verlegung von Granitschwellen zur ^Die Bedingungen für diese Arbeiten lieaen in unserer Einsastung kr« PromenadenwegS ,n e.ne.n The.le der Tiefbau-Verwaltung. RathhauS. II. Etage. Zimmer Nr. 14. «« s-rln-Angnsta-Straste soll an einen Unternehmer ». au« und können daselbst einqesehen resp. entnommen werden I werden. L?»>l?di, jwar?» ,ü» >?.'»!* u«° >-»»-" «a?-,bst Ich,.. »Ix „In«.«»,» Iw,,«» 5 Uhr einzureichen. ^ > Bcziigliche Qsserte» sind versiegelt und mit der Ausschrist Leipzig, am 29. Mai 1886. DeS Rath« der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Senkralversammlung Der Ortükraiikcncasse IX sür »ie Industrie »er «tkiilitzmittel ;» Leipzig und Umgegend Donnerstag, »rn 17. Jnnt 1886, AdcndS V,9 Uhr Ltadt Berlin. Kloster.,asse Nr. 2. Tagesordnung: 1) Beschlußsassung über Adnabme der Rechnung aus die Z:>l vom 1. Deceniber 1884 bi- 31. Decembcr 1885. 2) Etwaige Anträge §. 50. Abs. 4 des Cassenstatuts. Theiluclimer an der Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den 2. Juni 1886. Der Vorsitzende: Paul Basienge. Kapitzkv Vtkanntmachimg. Der diesjährige Leipziger Wollmarkt wird am 17. und 18. Juni aus dem b^kischerplatze Hierselbst abge halten; eS kann jedoch die Aiisuhre unv Auslegung der Wolle in hergebrachter Weise bereits am 16. Juni erfolgen. Maschinen und Geräthe. welche Beziehung zur Landwirth - . - schaft unv zur Wollproduction haben, können während des I l'chen Impfungen ausführenzu lasten, sowie dievorgeschr ebrneu Wollmarkteü daselbst in der Nähe der Waagebude, soweit > Bescheinigungen darüber, daß die Impfung beziehentlich Platz vorhanden, ausgestellt werden. Leipzig, den 27. Mai 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi, Wili Oberbürgermeister. Wiedeiimpsuna erfolgt oder au« einem gesetzlichen Grunde unterblieben ist, in der Impserpedition im Stabthmise. Obst- niarkt 3, ll. Stock, Zimmer Nr. 115. vcrzulegen, widrigen- ilisch, Ast. I sie nach erfolgloser amtlicher Aufforderung zur Nach- ' bolung deS Jmpsenlasten» bis Schluß de» Jabre» Geldstrafe bis zu 50 ^ ober Hast bi- zu 3 Tagen zu gewärtigen haben würden. 16) AuS Familien und Häusern, in denen ansteckende Krankheiten, wie Maser«, Keuchhusten, Dtphtheriti«, Scharlach, Rose u. s. w bestehe», darf ei» iiiipspflichiiges Bekanntmachung. Die Entschädigung sür die von» 1V./18 bi« mit 28. Mai dieses Jahres >11 hiesiger Stadt einqnartiert ge wesenen Truppen vom «öniglich-a 8. Infanterie-1 "Qi, Regiment, „Prinz Johann Georg" Nr. 1«7, ,s. ^ Ä^Avril 1886 ^ ^ ^ ^ eingegangen und kann in den nächsten Tagen bei unserem ^ ^ 32- »V Quartieramte, Stadthaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 167, erhoben werden. Der den Quartierzettel Vorweiseade gilt zur Empfang »ahme berechtigt. Leipzig, de» 2. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. L. Leipzig, den 22. April 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Fröhlich. Bekanntmachung. Vekanntmachnng. Zum Verkaufe von Pfingstmate» am Sonnabend vor d-m Pfingstseste (l2. Juni d I.) wird hiermit auch dirse- Mal und bis ans Weitere« der Löpferplatz gewiesen. Leipzig, den 2. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Iv. 2687. vr. Georgi. Wilisch, Astestor. au« Die Pflasterung einer Schlippe an dc»i Ranstädter Stein- Wege mit alten bossirten Steinen soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. RalbhauS, II. Etage, Zimmer Nr. I I. au» und können daselbst eingeseben, resp. entnommen werde». Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Schlippe am Raastädter Stein- Wege" versehe» ebendaselbst und zwar biS zum 12. Juni 1886 Nachmittag» 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 29. Mai 1886. De« Rath« der Stadt Leipzig Straßenban-Depntatioa. Non Montag, den 7. dieses Monat« an ist die Groß« Aletschergaffe wegen Legung von GaSröhren für allen § unbefugten Fährverkehr aus 14 Tage gesperrt. Leipzig, am 5. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Die Herstellung einer macadamisirten Fahrbahn und eine« Promeuaden-Sie-weg« in der Kaisertn-Augusta-Straße aus deren Strecke zwischen der Südstraße und der Elisenslraße soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Ratbbau». II. Etage. Zimmer Nr 14, au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Di- Umlegung und theilweise N-ulwserung und Legung I Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Ausschnst: der Granit,rsttoir» in der «roßen Fleischeraaffe soll l,,Macada«tfir»«g der Katsertn Angusta Stra»«' an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. »Versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 12. Juni 1886 Nach Die Bedingungen und Zeichnungen sür diese Lieferung I wsttag« 5 Uhr einzureichen, und Arbeiten, sowie eine Liste der von jedem einzelnen Grund-1 Leipzig, am 29. Mai 1886. stücke um- und »eurulegenden Platten liegen in unserer Tief-1 De« Rath« der Stadt Leipzig bau-verwaltung. Rathhau», II. Etage, Zimmer Nr. 14, an»I Straßendan-Depntatto« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: I ^ktkkißt »Trottoir« in der «roßen Fleischergaffe" versehen! ^ ^ ^ —. . „ _. . . _ ^ 5^Lr.iU^ ^ """ " ^ ^ tz^e.7e^ ^r.^^7d^ Leipzig a« 2»! M°. ,88V. De« Rath« der St^it «etpztg > Leipzig. °» 4. In» 1W6 Stroßendo»»Depntatton. Da« P»lt^t««t der ßtadt LetGt» vr»1sch»et»«r. N. Schwelle« in die Kaisertn-Augusta-Straße" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 12. Juni 1886 NackniiitlagS 5 Uhr ei„z„reict>cn. Leipzig, am 29. Mai 1886. DeS RathS der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. ttMullkke Ronlitis, «Ie» 7. ckuiü, triiü 7 vkr, Xulnuliiuezirükuvx mi 8cbnI1vc«lle, »Irs Piwiunst>eüu!e um Tüvwirslcireltiiok. 8wltt. Züchtamtlicher Theil. Oesterreichische Zustande. Man kann nicht behaupten, daß der von Gras Neust ge schaffene Dualismus ein normales Slaatcngebilde ist, im Gegentheil haben sich au» diesem Dualismus die Verhältnisse, an welchen Oesterreich-Ungarn krankt, naturgemäß enlwickclt. Sobald die Zweitheilung vollzogen war. begann die Unter drückung de« DeutsckthumS in Ungarn, die Magyaren fühlte» sich alS die tonangebende Nationalität und suchten das, was ihnen an Bildung fehlte, durch Sicherheit des AuskretenS zu ersetzen. Leider wurde diese« Treiben nichl nur geduldet, sondern als ganz in derOrdnung gefördert. Der Zusammenhang zwischen Oesterreich und Ungarn wurde dadurch nicht gestärkt, sondern gelockert, waS die Dynastie an Sympathie bei den Ungarn gewann, büßte die ciSleilhanische Bevölkerung, besonders die Deutschösterreichische, an Einfluß und Gellung in Ungarn ein, eS bildete sich allmälig ein AittagoniSnin» zwischen CiS- und TrauSleithanien heraus, welcher i» dr> Uebcrbebung der Magyaren über die Deutschen seinen Ansdruck fand. Die Magyar«» lernten sich als die tonangebende Nationalität in dem Doppelreiche betrachten und führten dieie Rolle i»it einer Entschiedenbeit durch, welche aus die übrigen Nationalitäten nicht ohne Wirkung bleiben konnle. Mit Neid bemerkten die Czcchcn, daß den Magyaren ge währt wurde, woraus sie ein gleiches Anrecht zu besitze» glaubten, und in demselben Maße wie der magyarische Uebcr- muth zu Tage trat, wuchs auch die Begehrlichkeit der Czechen. ^ Der erste Sturm, welchen die Czechen ans die staatliche Ein heit CiSleithanienS unternahmen, geschah im Jabre 1871, als Gras Hobenwarlh an die Spitze deS Ministeriums trat. Dieser Sturm wurde siegreich abgeschlagen, und unter dem Ministerium AuerSperg die allösterrcichische Politik fortgesetzt, aber die Czechen ließen nicht nach und ruhten nicht eher, atö bis ihnen in Graf Taaffe ein Sachwalter erstand, welcher ihnen zu derselben Oberherrschaft über d>e Dculschböhme» verhals, welche die Magyaren über die Deutschen in Ungarn seit 1867 auSüben. Böhmen ist zwar nicht aus dem ciS- leithanischcn StaatSverbanbe auSgeschicbcn, aber eS ist aus t einem vorwiegend deutschen Lande seit sieben Jahren nahezu in em czcchischrS verwandelt, die Czcchcn sind in Böhmen heute das herrschende Volk, die Deutschen das unterdrückte. Ueber diesen Sachverhalt muß man im Klaren sein, wenn man die Krisis verstehen will, welche sich gegenwärtig zwischen Ja dem Besitz zweier, hier wegen DiebstahISverdachtS ia Has. I und TranSleithanien abspielt. Der Streit um den eS befindlicher Burschen von 15 und 18 Jahren sind unter anderen I ^ handelt, lst nur scheinbar ein (strelt um Zollsätze, der Htlittalversammlung der Ortskrankenrafle XlH für varbtere. Friseure und Bader zu Lripilg und Umgegend Mittwoch, den t«. Aunt 188«, Abc«»» v Uhr Restaurant Hempel, Poststraße 4, Part. Tagesordnuna: 1) Beschlußfassung über Abnahme der Rechnung aus die Zeit vom 1. Dceember 1884 bis 31. December 1885. 2) Etwaige Anträge 8 50, Abs. 4 deS Cassenstatuts. Theilnehmer an der Versnmmlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den 2. Juni 1886. Der vorfltzrudr. Kr. Lange. Kapitzky. Generalversammlung »er OrtSkraniencafie VI sür die Papier-, Leder- und G«««t- Andustrte zu Leipzig und Umgegend Mittwmh. dea l«. Juni 188«, Abends 8 Uhr. Bureau des Berbaades Weststraße Nr. 32, I., Zimmer Nr. 5. Tagesordnung: 1) Beschlußfassung über Adnabme der Rechnung aus die Zeit vom I. December 1881 bis 31. December 1885. 2) Etwaige Anträge 8 50. Abs. 4 deS EasscnstotulS. Tbeünehmer a» der Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber Leipzig, deu 2. Juni 1866. Der Vorsitzende: Alired «Äübring. Kapitzky. Wollllungs-Bermittliuirg. In dem U>i1vtrfiiats-ärn»d,iücke Rittersiratze Nr. 20 ist im Vordcrgebäude 2 Treppen eine Wohnung mit 3 Linden, kaminrr, Küche Boden- und Uellrrraum vom 1. Juli d. I. ab aus halbjährige Kündigung meistbietend, jedoch vordehälllich der Auswahl unter den Liciianten, zu vermiethe». Reflektanten werden eriucht. Dienstag, de» 8. Anni d. A-, Vormittags 11 Uhr m UiiiversitätS-Rcntainte, woselbst auch die BersteigerungS-Bedin gungen eiiizusehen sind, zu erscheinen und ihre Gebote abzugeben. Leipzig, am 29. Mai 1886. NniverstiätS-Neniantt. Gebhardt. solqende, vernnilhlich während der letzten Messe gestohlene Sachen gesunden worden: Ein schon etwa- gebrauchtes, gelblich-braun-lederneS Cigarren Etui, welchem ein Wappen mit der Devise: „Visu et man äroit" ausgepreßt ist, eia altes, sehr gebrauchte- Portemonnaie von dunkelbraunem Leder, mit über 1b Inhalt, ein ziemlich neue» schwarzlcderncS Portemonnaie mit Bügel und Schloß von Messing. Die« wird zur Ermittrlung der Eigcnlhümer bekannt gemacht Leipzig, am 4. Juni 1886. Der Untersuchungsrichter. Rüßler, Ass. Birschen-Verpallltung. Die diesjährigen kirschnutziingen an den fiskalische» Straßen I der Straßen- und Wasserbau-Jnspections.Bezirke I und II zu Leipzig sollen gegen sosortige baare Bezahlung und unter de» vorher bekannt zu machenden Bedingungen ün Wege de« Meist- geböte« verpachtet werden und zwar: 1. Dienstag, hen IS Juni ». e.. voruUltaaS 1« Uhr i« Drehtr'schen (srüher Wünschmann'schen) Gafthafe „zum heitern Blick" in Borna die Nutzung au der Reitzenhain« Straße von StationSstein 14.0 unweit von Gruhna bis Neukirchen, « - - Borna-Geithainer Straße, » » - Borna-Lousigker Straße, » » - Borna-Altenburger Straße, » » - Lobftädt-Altenbnrger Straße, - - - Kieritzsch-Pegauer Straße bi« zur Pödelwitzer Flurgrenze und - - » Borna-Markranstädter Straße von Borna bi« zur KahnSdorf-Kieritzscher Flurgrenze. 2. Mittwoch, Heu 1«. Jnni ». vormittags 19 Uhr t» >»»«ier's Restaurant am vahnhose zn Frahhurg die Nutzung au der Reitzenhain« Straße von Neukirchen bi» zur Alleoburgischen Lande-yrenze, Woldheim-Allenbuniei Straße und Rochlitz-Leipzig» Straße. 3. Kern deS Streite« ist ver Anspruch Ungarn«, Oesterreich Gesetze vorzuschrciben. Die Ungarn wollen zu den gemein samen Lasten von Ocsterreichttlngarn nur soviel beisteuern, als ihnen beliebt, jedenfalls weniger als Oesterreich. Dieser Vor zug ist ihnen von Anfang a» zugcstanden worden, daher der ttebermuth. mit welchem sie aus ihren Vorrang poche». Natürlich ist die andere ReichShälstc nicht gewillt, diesen Zustand zu verewige», sondern sie hat das natürliche Streben, e», solche- Verhältnitz einzusührcn, welche« Recht und Billig keit entspricht. Dazu verstehen sich ab« die Magyaren nicht gutwillig, sondern sie geben erst nach, wenn sie sehen, daß dann die Gemeinsamkeit überhaupt in die Brüche geht. Zu den gemeinsamen Angelegenheiten Aehört die auS wärtige Politik und die Heeresverwaltung, die Finanzverwal- tunsi nur so weit, a'.S sic durch die beiten anderen Ressorts bedingt ist. Oesterreich-Ungarn hat deshalb ReichSniinister sür da» Auswärtige, den Krieg und die Finanzen und als Bcirath für diese« Ministerium walte» die Delegationen auS beiden ReichSverlrelungen. Ungarn hat aber von jeder daS Streben gehabt, in der auswärtige» Politik seine eigenen Wege zu gehen und hat auch eine besondere, von der cisleithanischen abweichende HecreSorganisation beansprucht und theilweise durchgesetzt. Die ungarische Armee betrachtet sich nicht als ein mit der österreichischen organisch ver wachsenes Gebilde, sondern als einen Hcereskörpcr, welcher nur die ungarischen Interessen zu schützen und zu vertheidi^en hat. DaS ist in sehr unliebsamer Weise bei der Hentzi-Affaire hervorjzetreten. WaS kümmert die Magyaren DaS, was den österreichischen Truppen am Herze» liegt? Wenn ein Erz herzog nicht in ihren Ton e,»stimmt, so nehmen sie auch keinen Anstand, >hm schroff und unbotmäßig gegenüber zu treten, wie sie eö mit dem Erzherzog Albrecht gemacht haben. Man hat sich deshalb mit Recht in Wien die Frage vorgelegt, wie eS denn werden solle, wenn ein Krieg aus- bricht, da die Herren Magyaren schon im Frieden einen Grad von DiSciplinlosigkcit verrathen, welcher sür den Kriegsfall die allerschlimmsten Dinge in Aussicht stellt. Die Ungarn haben au« ihrer Vorliebe sür die Franzosen niemals ein Hebl gewacht, sie haben sich auch angemaßt, in der orientalischen Frage ihre eigenen Liebhabereien Krettdß. de« 18. Juni ». e.. Rachwtt»«»» 2 Utzr 1« G«sth«fe ..zur „Idenen Aue" t« Andiaase .... die N»tzo»g an der Coburg« Straße von Lüdschiw bis an die I zu betreiben. E» ist da» bisher weniger hervorgetreten, weil Landesgrenze bei Oderwitz nab StSatzsch, I die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten meist i» ungari- - - - - Pegau-Lucka« Straße. I tchen Händen lag und auch bei Besetzung der diplomatischen : K?Lm^»städ.« S.r°ße von der «ahu»>"ie,Magyaren in erster,Linie Berücksichtigung,fanden. ders-Kieritzlcher Flurgrenze ab bi« Zwenkau. K«»t>l. Ttrstzeu- nn» Wasirrdan- KSntgl. Vnuvntt»alterei § Inspektionen 1 »,d 11 z« Leipzig z« v«rn«. am 2. Juni 1886. Michael. Vrosch. Tterofs. wie die Szechenys, Karolyi. Esterhazy u. s. w' Aber man braucht nur die Verhandlungen de« ungarischen Reichstag« zu verfolgen, um zu «kennen, daß sich die Magyaren anniaßen, in der au-wärtigen Politik Oesterreich-Ungarn« den Ton an zugeben. Sobald sich im Orient etwa- rührt, sind die un-