Volltext Seite (XML)
de« Virrwizlen, der Wirkt. Gry. Rats Sachse das Wort und schilderte mit bewegter Stimme in längerer, gedankenreicher Rede den Lebenslauf, sowie das Schaffen und Wirken des Dahin gegangenen, dessen wahre und echte Menschenliebe er pries. Nachdem die Hülle von dem Denkmal gefallen war, dankte Staatssekretär Podbielsti dem Denkmalkomitee, für die Gabe und alsdann begann die Besichtigung des Standbildes, welches gerade inmitten des Lichthofes seinen Platz gefunden hat. Das Denkmal stellt den Verewigten in frappanter Lebens treue redend dar. In der linken Hand bält er den Weltpost oertrag. Hinter dem Monument ragt ein ihm als Stütze dienender Globus, über welchen der Mantel geworfen ist, empor, während am Rundsockel der Statue zwei Mädchrngestalten — die Post und Telegraphie versinnbildlichend — sich die Hände reichen. Auf den Barrikaden. Von Georg Wachsmuth. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Die aufreizende Haltung der sächsischen Bevölkerung nahm einen immer mehr beängstigenden Charakter an, so daß die Regierung zu der Ueberzeugung kommen mußte, daß der Aufstand nur durch Waffengewalt überwältigt werden konnte. Leider war eine schnelle Unterdrückung der Rebellion nicht möglich, weil ein großer Theil der sächsischen Truppen in Schleswig stand und nur eine geringe Anzahl Soldaten sich in Dresden aufhielten. Dazu kam, daß bei dem damals herrschenden Mangel an Eisen bahnen Schwierigkeiten entstanden, das Militär der ver schiedenen Garnisonen in Dresden zu concentrieren, was dadurch noch erschwert wurde, daß die Aufständischen die Eisenbahnstrecken demolierten und so konnten die aus wärtigen Truppen nur unter beständiger Arbeit und bei immerwährender Gefahr durch die Angriffe der Rebellen nach Dresden gebracht worden, wo sich bis zu ihrer An kunft der Kriegsminister Rabenhorst darauf beschränken mußte, das Königliche Schloß, das Blockhaus in der Neu stadt und das Zeughaus an der Terasse besetzt zu halten. Namentlich das Zeughaus suchten die Empörer in ihre Gewalt zu bekommen, da in demselben Waffen und Munition aufgehänft waren, und schon am 3. Mai richtete das Volk einen Angriff auf dasselbe, wurde aber durch Kartätschen auseinander getrieben. Die Zeit, in welcher das auswärtige Militär zu sammengezogen wurde, benützten die Rebellen, die Stadt durch Barrikaden zu befestigen. Der Mittelpunkt der Ver- theidigung war der Altmarkt mit dem Rathhaus, und die vom Altmarkt strahlenförmig ausgehenden Straßen hatte man mit Barrikaden versehen; so die Schloßstraße, Bader gasse, Schreibergasse mit je zwei, die Frohngasse, Wils druffer Straße, Seestraße mit je drei. Bis in die Vor städte hinaus waren die Barrikaden errichtet, deren man nicht weniger als 108 zählte. Gewöhnlich stellt man sich diese Barrikaden als ein Gewirr von Möbelstücken vor, aber die in den Dresdener Straßen erbauten waren geradezu Kunstwerke, hatte sie doch der berühmte Hofbaumeister Semper errichtet. Indem derselbe meist TrottoirAeine dazu benützte, machte er sie so fest, daß selbst Kanonen schüsse machtlos an derselben abprallten. Eine wichtige Frage war es für die Regierung: „Werden die Soldaten dem König treu bleiben, oder zu den Rebellenhaufen übergehen?" Wenn auch nur ein Theil der Soldaten seine Fahne verließ, dann stand es nm die Sache des Königs schlecht, denn in den ersten Tagen des Kampfes standen nur etwa 3000 Soldaten den 10000 gutbewaffneten und wohldisciplinirten rebellischen Bürgern gegenüber.' An Versuchen seitens der Bürger, das Militär zu gewinnen, hat es nicht gefehlt, aber nur mit wenigen Ausnahmen blieben sie erfolglos. Noch bewohnte der König das Dresdener Schloß, aber die politische Klugheit erforderte es vor Allem, ihn und seine Familie in Sicherheit zu bringen, denn wenn es den Aufrührern gelang, sich des Königs zu bemächtigen, dann hatte es die Armee nicht mehr in der Hand, energisch gegen die Rebellen vorzugehen. Am 4. Mai früh 4 Uhr entschloß sich deshalb der König, auf Anrathen der Minister zu fliehen. Er verließ in Begleitung seiner Familie das Schloß, um am Strand des Neustädter Elbufers ein Dampfschiff zu besteigen, welches ihn zur Festung König stein bringen sollte. Obwohl sich das Gerücht von der Flucht des Königs wie ein Lauffeuer in der Stadt ver breitete, obwohl sogleich ein Eisenbahnzug mit bewaffneten Aufrührern in der Richtung Pirna in Bewegung gesetzt wurde, um den König gefangen zu nehmen, so gelang es den militärischen Begleitern des Monarchen doch, ihn wohl behalten auf die Bergveste zu bringen. Unterdessen rüsteten die Rebellen weiter, den Soldaten erfolgreichen Widerstand entgegenzusetzen, und damals bot, namentlich des Nachts, der Altmarkt ein eigenthümliches Bild dar. Ueberall brannten auf demselben Lagerfeuer, und an denselben saßen die Aufrührer, meist bis an die Zähne bewaffnet, hier schwatzend und lachend, dort Kugeln gießend und Waffen schleifend, und von dem Kreuzthurm aus fuhren Racketen in die Luft, welche Signale sich auf den Höhen der Umgebung bis an alle Grenzen des Landes fortsetzten, ein Zeichen, daß nun bald der Kampf ent brennen würde, und daß Zuzug von kampferprobten Bürgern erwünscht sei, und diese strömten wirklich von allen Seiten herbei, auch Wilsdruff stellte sein Contingent, denn auch in unserer sonst so friedlichen Stadt war damals dos Feuer des Aufruhrs in Hellen Flammen aufgeschlagen. Mittlerweile war es dem Kriegsminister Rabenhorst gelungen, die Truppen aus den Garnisonen nach Dresden zu ziehen, und auch eine preußische Hilfsabtheilung hatte sich den sächsischen Soldaten angeschlossen. Am 5. Mai wurde der Befehl zum Angriff gegeben, und zwar sollte ÄtMM ßr MsiM Warandt, Aossen, Sieömlehn und die Umgegenden et Sonnabend, den S. Mai 1899 37. Jahrg L 7. Ma' ü i von b iss-V» der argen, falschen Welt. Jst's da nicht I i bMMg, daß sie vor Gott beten um Bewahrung Endlich bösen Leben der Welt? Andererseits: eien Saal Ott- 14. Ma' gm. l i 1899 TelegrophenwesenS gespendet steril Müll' ai >7 Uhr. Der Nil«" i 7. M<, llss . — -- Enthüllung des Denkmals ^neralpostmeisters Staatssekretärs v Ur. Heinrich v. Stephan. . Mchen Ostern und Pfingsten steht dieser Sonn- (Mrr will gen Himmel fahren, die Seinen erzstillM iiiSreiäMb' Mus? ekzcit m und I 7. Mai! W er, ivaln m Sonntage Bsgate. Psalm 5,3: Ich will vor dir beten. Ationum, Sonntag der Gebete, hieß dieser n schon in der alten Kirche, weil die drei Mden Tage vor dem Himmelfahrtsfeste, die waren, an denen Bittgänge, sogenannte Pro acht wurden. Diese Gänge sind in der evan- che wegen des vielen Mißbrauchs, der mit en wurde, abgeschafft. Aber der Sonntag hat behalten: auch uns Evangelischen ist er der "tt Gebete. Wenn die Glocken an ihm ihr den, sollst du mit dem Psalmisten in deinem scheu: Mein König und mein Gott, ich will Amtsblatt Kgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, in Gegenwart des ' ^rl'ch enthüllt. - Erlesene Versammlung füllte den mit Topfpflanzen saa Die vom Staatssekretär von Pod- ,, i», Sittwe des Verewigten, welche mit ihren Töchtern, dem Hauptmann von Napolski Angehörigen erschienen war, nahm sichtlich ttagö ' A brm noch vcehüllten Denkmal Platz. Außer 4^ ^vmlohe und dem Staatssekretär von Podbielski Kollegium des Reichspostamtes, an der ^sikcetär Fritsch und Ercellenz Sachse, ferner A llnterbeamten der Reichspost- und Telegraphen- tu-D 4e Freunde und Angehörige des Verstorbenen, l . HAH Denkmals, Bildhauer UphueS, der würdigen wurde durch den Kosleck'schen Bläserchor I Hut Euch auf, Ihr Thore der Welt- ein- K " "ahm der langjährige Freund und Mitarbeiter Hp i "k. Heinrich v. Stephan. wurde das Denkmal Heinrich v. Stephans, isches promten und llnterbkamtm der Reichspost dem ... des Post- und Teleyrapl Mes ^S Reichspostmuseums Zähne gmem, A ci ourch A C. r« töM . Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, ?de mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- Mg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschöuberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. tltch oreimal uno zwar Diensmgs, Donnerstags nno Sonnaoenos. — Bezugspreis vlerleMyrUH r Ml. Pp, ourm me Pou oezogen r Ml.öd Pf. werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionsvreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. ^j^eist soll kommen, es soll durch ihn Pstngst- 2 Wem wird der Vater ihn geben? Denen, bitten. So versetzt der Sonntag den nach- i (Mistenvon selbst in dierechteGebetsstimmung. ,ist ein Ausschütten des Herzens vor Gotti ' ?,in dir ist, sollst du vor deinen Vater A dem einen wird heute der Dank vorwiegen, E?ern Bitte und Abbitte; wer in der Liebe lebt, a Me Fürbitte zu thun. Die Mission bedarf des I Kirche braucht es, das Volk, der Landesherr, Am ihr Beter, besonders jetzt auch der verheiß- lA evangelischen Bewegung im Nachbarlande, vaß eschen^ U falsche Wege gerathe. Betet für eure Pre- Minder Gottes in der Gemeinde! Statt sie zu Met treuer für sie. Wieviele thun das wohl Mchgange oder am Sonnabend abends? Die f v Hörer vermag viel, wenn sie energisch ist: sie Audiges Aufthun des Mundes. Betet, liebe i iM . Aire Kinder; ihr Kinder betet für eure Eltern! Mg sst die Liebe, die sich im Gebet enthüllt." aber ein Leser noch ungeübt in der Kunst des "vn, der bete! Denn durch Beten lernt man beten. , ver geübte Beter muß immer wieder um den tz.^ets flehen, sonst sind unsere Gebete bald Lbip ^derholungsgebete, tönendes Erz und klingende rrein die M iken! i 7. W