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Ualmmm Metzer Erschein» TienStag, Donnerstag u. Sonnabend, klbonnemenlsprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes l.bv Mk. c- Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Zrltung lm' Kzamvd, Wersdorf, ^lein- nud Grotzölsa, Obernaundorf, Haiusberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachilngen. Nummer 106. s-ruspr-cherr «mt Deube« 114. Dienstag, den 8. September 1008. Kernsprecher: Amt Deuben 114. 21. Jahrgang. — Prinz Johann Georg lind G e- an die Seite stellen darf. r. September zur Verfügung. Dresden. Am 4. Septimber d. I. wurden Arme Dresdens auf Stadlkosten ge» speist zum Andenken an die Einführung der Konstitution im Jahre 1831. — Verhaftet wmde in einem Dresdner Vergnügungs!okal der Polizciregistrator M. aus Annaberg. Er war dort nach Unter schlagung einer größeren Geldsumme flüchtig geworden. Bei seiner Festnahme trug er noch eine beträchtliche Summe Geld bei sich. — Der Arbeiter Carl Gotthold Gast aus Dresden muß sich wegen SitllichkeitsverbrechenS verantworten. Die verwerflichen Handlungen führte er mit Knaben und Mädchen aus. Die Beweisaufnahme erfolgt in geheimer Sitzung. Das Gericht erkennt auf 5 Jahre Zuchthaus und 10jähr. Ehrverlust. Dresden. Der junge Mann, der in einem Abteil zweiter Klasse des Leipziger Schnellzugs erschossen anfgefunden wurde, ist ein in Leipzig angestellt gcwesenerKanfmann ansPirna. — Aus der Geschäftswelt. Deuben brikarbeitrrs. Der 7jährige Sohn ist bereits gestorben, der Zustand des 9jährigen Bruders ist hoffnungslos. Mau vermutet, daß die Trau ben gekupfert waren ; deshalb ist es dringend zu empfehlen, jede Traube vor dun Genuß in reinem Wasser abzuspülen. — Die G e n i ck st ar r e forderte in Nieder- HermLdorf bei Waldenburg rin Opfer. Dort verstarb an dieser Krankheit der 9 Jahre alte Sohn des Eisendrehers Hoffmann. — Die vom 21. bis 23. September stalt- findenden Korps Manöver des 12. Korps werden sich als eine AngriffLübung mit schwerer Artillerie des Feldheeres gestalten. Am 21. September findet ein kriegsmäßiger Uebergang über die Elbe statt. An den letzten beiden Tagen des Korpsmanövers wird der wesent liche Teil des Manövergeländes für das Publi kum völlig gesperrt sein. Das Manöver selbst wird für das Publikum daher kein besonderes Interesse bieten. Das Generalkommando nimmt vom 19- bis 22. September Knegsquartier in Meißen. Arn 21. September biwakieren sämt liche Fußtruppm von den berittenen Truppen Vorposten. Am 22. September biwakieren sämtliche Truppen, auch die berittenen. Die höheren Stäbe beziehen an beiden Tagen enge Quartiere. Manöver Pi ovianlämter werden in Lommatzsch, Meißen und Radeburg eingerichtet. Auch wird das Proviantamt der Garnison Großenhain zu Lieferungen für Manöverzwccke herangezogen werden. Der während der Korps- manöver entstehende Brolbedarf wird durch in Meißen und Großenhain zu errichtende Feld bäckereien gedeckt- Die Verpflegung und Biwak- bedürfnisse werden den Fußtruppen auf ge- micteten Gespannen zugcführt. Nur die Mund- velpflegung und ein Drittel des Kochholzes werden von den Mannschaften im Tornister mitgeführt. Den Divisionsstäben und General kommandos steht je ein Frachtwagen des sächs. freiwilligen Automobilchors von» 12. bis 27. mahliu besuchten mit Gefolge, von Schloß Neheseld kommend, am Freitag die Kunst tischlerei Von W. Diestelhorst in Geising. Die Herrschaften nahmen mit großem Interesse die Entwürfe moderner und antiker Zimmer einrichtungen in Augenschein. — In letzter Zeit machte sich ein Beauf tragter der Firina „Allgemeiner Grundbesitz- Verkäufer und Deutschlands Geschäftsverkäufer Eckhardt u. Homuth" in Berlin an verschiedene Grundbesitzer der Umgegend und beredete sie, ihr Grundstück in V e r k a u fs a u f tr a g zu übergeben. Der von den Besitzern geforderte Kaufpreis war ihm vielfach zu niedrig und er machte den Verkäufern plausibel, einen recht hohen Preis anzusetzcn. Denn meinte er, be- kommen Sie viel, ist es besser für mich, da ich für jede Mark Grundstttcksverkaufpreis einen Pfennig Provision bekomme. W.iter entstünden keine Kosten. Hatte der Herr nun gehölig Honig um den Mund des Verkäufers geschmiert, dann legte er einen Fragebogen zum Unter schreiben vor. Die meisten haben unterschrieben, ohne den Fragebogen durchzulesen. Der Pferde fuß zeigte sich jedoch kurze Zeit darauf, indem obige Firma einigen vertrauensseligen Ver käufern in Welschhufe schrieb, daß sie dankend den VerkaufS-Jnsertionsaustrag ange nommen habe und sich erlaube, 28 Mk. durch Nachnahme zu erheben. Sollte also der Menschenfreund noch anderwärts auftreten, so weise man ihn« kurzerhand die Tür. — Auf der Jagd in Burkhardts- walde bei Weesenstein wurde der Ministerial- slkcetär Schmidtgen aus Gruua bei Dresden von einem Jagdpächter mit Schrot angeschoffeu — Ein 17jähriger Monteur der Firma Mahsarth u. Co. aus Leipzig, namens Wilh. Premper, der in H in t e r ge rs d o r f montierte stahl dortselbst dem in Hintergersdorf z. Zeit bei Funke arbeitenden Zimmermann Emil H»lle ein Lot im Werte von 2 Mark. Das Lot wurde sofort vermißt, der Dieb von einem an wesenden Arbeiter verfolgt und auf Bahnhof Tharandt der Gendarmerie übergeben. Seine Reise nach Leipzig und seine Montagen in Oederan dürften mithin Verzögerung erfahren. — In Saida bei Kreischa versuchte sich ein dort in Diensten stehender Milchträger zu erhängen, vermutlich aus Unlust zum Leben und aus Arbeitsscheu. Aus eigentümlichem Grunde wurde der Selbstmörder jedoch wieder dem Lebe» zurückgegeben. Der Postbote brachte einen Brief seiner auswärts wohnenden Mutter und ging nach der Hinterseite des Hauses, um ihn dein dort sich angeblich aufhaltenden Ein pfänger persönlich abzugcben. Da sah der Slephansjünger den Mam« an« Baume hängen; schnell cutschloffen schnitt der Postbote den bereits Bewußtlosen wieder ab. Nur kurze Zeit dauerte es, bis der Selbstmordkandidat wieder zu sich kam, um dann eiligst zu flüchten, ohne bisher wieder an den Oct seiner Tätig keit zurückzukchren. — Welchen großen Umfang die fortgesetz te«« Diebereien in der Verkaufsstelle des Kon- gehöct zweifellos zu einem der regeren Ge schäftszentren unserer Gegend. Namentlich Sonnabeud abends fluten oft die Menschen hin und her, sodaß man sich eher in eine Provin zialstadt als in ein Vororts„dors" versetzt fühlt. Es ist anerkennenswert, wenn die Geschäftswelt durch manigfache Abwechselung in den Schau fenstern Sorge trägt, auch den Nichtkäufern ihr Bestes zu präsentieren. Eine recht geschmack volle Schaufenster-Ausstellung zeigt u. a. das bekannte Carl Maysche Geschäftshaus, in dem seit einigen Tagen vor allein eins der Fenster Anziehungskraft auf die Hausfrauen ausübt und selbst in« Gourmant den Wunsch erstehen läßt, daß sich irgend ein Delikatessen- Geschäst an ähnlichen Ausstattungen beteiligen sollte! Der Fensterraun« zeigt eine ganze Tafel, auf der die reichhaltige manufakturelle Aus stattung den deutlichsten Beweis erbringt für die Leistungsfähigkeit des Ma hschen Unterneh mens, das sich manchem Dresdner Geschälte und ziemlich schwer verletzt. — Kleine Notizen. — E, hängt auf- gcfunden wurde in Pirna auf dem Feld areal an der Dresdner Straße hinter den Schrebergärten ein 40 Jahre alter Korbmacher gehilfe. — Nach dem Gnmß von Weintrauben erkrankten in Meißen zwei Knaben eines Fa- Lehnert, 1889 in Grit len bürg geboren stahl am 26. Juli einem Gärtner iil Naundors bei Kötzschenbroda das Zweirad und verkanfle es in Dresden an eine«« Händler, dem er sich als Schmied Friedrich Ang. Naumann aus Nümberg vorstellle. Mit diesem Namen unter zeichnete er auch dei« mit dem Häirdler abge schlossenen Vertrag. Damit machte er sich auch der Fälschung einer Privaturkunde schuldig. Es wird auf 6 Monate 3 Tage Gefängnis erkannt, voi« denen 2 Monate als durch die Untersuchungshaft verbüßt gelten. — Der 21. Bezirk des Verbandes säch. sischer Bäcker-Innungen „Saxonia", umfassend die Innungen Altenberg, Deuben, Dippoldiswalde, Glashütte, Tharandt, Wilsdruff, hielt seinen Herbst-Bezirklag im „Ratskeller" in Altenberg ab. Anwesend waren reichlich 70 Personen. Da dieser Tag zugleich zu einer Partie nach den, Geisiugberg vorgesehen war, hatte die größte Hälfte der Teilnehmer seine „bessere Hälfte" mitgebracht. Leider mußte infolge der ungünstigen Witterung dieser Ausflug ausfallen. Nachdem Herr Obmann Frauenstein-Deuben die Anwesenden aufs herz lichste begrüßt und zugleich die Altenberger Bäcker-Innung, welche an diesem Tage auf ein einjähriges Bestehen zurückblicken konnte, beglückwünscht hatte, erstattete er Bericht über den Verbandstag des Bäcker-Jnnungsverbandes Germania, welcher von« 9.—12. August in Hannover stattfand und den er im Auftrage des Bezirks besucht hatte. Hierauf hielt ein Be amter der Versicherungsgesellschaft „Zürich" einen Vortrag über die Notwendigkeit der Haft pflichtversicherung jedes Geschäftsinhabers. Auch geht man mit der Absicht um, eine schwarze Liste für faule Zahler einzuführen. — Freitag, den 11. Septbr. ds. Js., Vorm. 10 Uhr, findet öffentliche Sitzung des Bezirks- Ausschusses der Amtshauptmannschaft Dresden- Allstadt statt. Bekanntmachung. , Von dem Königlichen Finanzministerium aus Ansuchen der Handeskammer zu Dres« genehmigt worden, daß zur teilweisen ^ckung des Aufwandes der letzteren mit dein ' diesjährigen, ain 30. September fälligen ^kommensteuertermine von den beteiligten Mdeltreibenden für die Handelskammer zu Mden einen Beitrag von 2 Pfennig auf Mark desjenigen Steuersatzes erhoben Mde, welcher nach der im Einkommensteuer- ^lktze enthaltenen Skala auf das in Spalte , des Einkommensteuerkalasters eingestellte Ein- Minei, entfallen würde. Die Beitragspflichti- b'" hiesigen Ortes werden davoi« in Kenntnis 8'atzl, mit den« Bemerken, daß diese Beiträge ^nächst durch de«« Stadtwachlmeister ein- Mert werden. Rabenau, am 5. September 1908. Der Bürgermeister. »U5 Nab una fern. Rabenau, den 7. September. , — An« Freitag Abend in der 8. Stunde Fannie eine dem Gutsbesitzer Otto Müller in ^Übau gehörige, auf freiem Felde stehende, ^wle Strohfeime total nieder. Der Brand Querte nur kurze Zeit. Wahrscheinlich liegt ^andstiftung vor. — Theater. Viel wird im Volke über Leben am Hofe gesprochen und von den ^tngue«, einer vermeintlichen Camarilla er- ^hlt, während die Wirklichkeit uns meist eine düschlofsene Welt bleibt- Das Salonstück „Hof- ^"st", welches am 4. Srptember zur Auf- Mung gelangte, machte uns auf amüsante ^>ise mit dem Treiben an einem Fürstenhose Kainit und indem eS neben kriechender Devo- auch gleichzeitig herzerfrischende selbstän- ^ge Offenheit bot, wandte ihm das zahlreich ^chienene Publikum sein ungeteiltes Interesse Allerdings beherrscht-n die beide«« Benefi- ^>>te,i Herr Fredh und Fräul. Lotte Häsener M Rollen vorzüglich und enlfaltelen ihr Kön- "W in vollem Maße, sowie denn überhaupt ganze Stück wie aus einem Guß sich au '"'ander reihte und nirgends eine Lücke erblicken "H. Es ist zu bedauern, daß die Vor stellungen den nächsten 3 Abenden zu Ende gehen, ^halb cs geraten erscheint, diese wenigen Kunden noch zu «inen« Genuß zu benutzen, uns so bald nicht wieder geböte«« werden Mste. — Nachdem Thaliens Hallen 3 Tage schlossen waren, geht am Dienstag der Artigste Klassiker Schillers „Wilhelin Teil" Szene. Auf ein derartiges Stück braucht "ian wohl nicht erst aufmerksam zu machen, dies sei erwähnt, daß sich eines der be« ^büsten Mitglieder des Ensembles, Herr Theo oahn, dc«g Stück zum Benefiz und Ehrcnabend ^lihlt hat, u«rd für seinen Fleiß so als Ne- Weur, wie als Schauspieler ein zahlreich be stes Haus verdient. Wollen wir hoffen, daß Destin tüchtigen Parten der Gesellschaft dieser ^beiw ein angenehmer in künstlerischer, wie in ^'uuiärer Hinsicht werde. Am Mittwoch geht großartige neue Schauspiel von E. v. Wil« Anbruch „Die Rabensteinerin" in Szene. Die «wringen haben genug über diese cpochöse No- M> geschrieben, und am Dresdner Hoftheater " es auch ost Vor ausverkauften Häusern bei ö'vßnn Beifall aufgesührt worden. Auf dem Ritterguts in Oberpester- w'tz verunglückte die verehelichte Frau Schu- dadurch, daß sie in der Scheune aus Wrttig. «teil 8. öeplmdei'IM, 4 Ukn kommt in Raben all sin Tpösgsi ^'stbielend gegen Barzahlung zur Versteigerung. Ammeln der Bieter: Amtshof. Tharandt, am 7. September 1908. Kkfielitsvoilriekei' äk8 Kgl. Kmt8 gknlekl8 ItiLpsnät. einer Höhe von etwa 4 Metern kopfüber auf das Ziegelpflaster stürzte. Dabei zog sie sich eine schwere Kopfwunde zu, doch blieben die Schädeldecke und die Hirnhaut unverletzt. — Winterliches Schneetreiben war am 2. September in der Umgebung von Jöh stadt, vornehmlich auf den Höhen, zeitweise zu beobachten. — Ain 1. Januar 1909 wird der Frie densrichterbezirk Somsdorf-Coßmannsdoif ge teilt werden. — Herr Gemeindcältcster Hermann Faust in Spechtritz ist als solcher auf die näch sten 6 Jahre in Pflicht genommen worden. — Der Rentenempfänger Ungermann in Welschhufe wurde wegen Jagdvergehens in zwei Fällen zu 5 Wochen Gefängnis ver teilt, von denen 3 Wochen als durch die Un tersuchungshaft verbüßt gclten. — Durch einen Radfahrer wurde in Johns bach bei Glashütte ein Einwohner derart an- gefahren, daß er einen Schenkelbruch erlitt. — Ueber das Vermögen des Architekten Otto Haupt ii« Mohorn wurde vom Amts gericht Tharandt das Konkmsverfahren eröffnet. — In der Pappcnfabiik von Geißler u. Co. bei Dippoldiswalde hat sich ein UnglückSsall zugetragen, indem ein Arbeiter in den Fahrstuhl gekommen ist. Der Verunglückte wurde in ein Dresdner Krankenhaus g-bracht. — Der Radfahrer, der nachts den Nacht ¬ sumvereins iu Neugersdorf angenommen schutzmann Göpfert in Obergorbitz um-chaben, darüber dringe«« erst jetzt bestimmtere gefahren und tödlich verletzt hat, ist von der ^Tatsachen in die O-ff-nllichkeit. Es ist erwiesen, Kriminalpolizei in Dresden in der Person eines daß der in Untersuchungshaft befindliche und daselbst wohnhaften Arbeiters erinittelt und noch nicht ganz 14 Jahre alte Sohn des dein Amtsgericht zugeführt worden. ! früheren Lagerhalters L. innerhalb eines Jah- — JnWils druff stahl ein dem Trünke wes nach und nach 1800 Mk. in barem Gelde ergebenes Weib, das längst der geordneten Le- aus der Ladenkasse gestohlen, außerdem aber bensweise entwöhnt ist, aus der Wohnung eines! auch noch für mehrere hundert Mark Waren Obsthändlers über 60 Mark- Ehe es gelang/aus dem von seinem Vater verwalteten Geschäft die Diebin zu ermitteln und festzunehinen, hatte! entwendet «nid ai« seine Freunde zum g'ößten sie iu Gemeinschaft mit einer gleichgestimmtem Teil verschenkt hat. In die Untersuchung sollen Seele die Hälfte der Beute in Alkohol umge-bis jetzt gegen zehn junge Burschen verwickelt sein, gesetzt. Zwei nette Käfer! — Der oft vorbestrafte Arbeiter Otto M.