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Bad Schandau, Dienstag, den 25. März 1941 r. 71 85. Jahrgang rlikel 1 riikel 2 riikel 2 Hochachtung. gcz. Joachim von Ribbentrop. er in L' S- n 19 >i> ir II- cu tr ii> ci ich in il i» >r> icl >n in en it' Jugoslawien tritt dem am 27. September 1940 in Ber lin unterzeichnete» Dreimächtepakt zwischen Deutsch land, Italien und Japan bei. Sofern die im Artikel 4 des Dreimächtepaktes vorge sehenen gemeinsamen technischen Kommissionen Fragen behandeln, die die Interessen Jugoslawiens berühren, werden zu den Beratungen der Kommissionen auch Vertreter Jugoslawiens hcrangczogcn werden. Der Wortlaut des Dreimächtepaktes ist diesem Proto koll als Anlage bcigcsiigt. , GäGsslGk <klb.«!tung enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen de« BllrgermUsser« zu Bat Schandau und d«o zinanz- Gebulh. HklmalzeHuna >üe Lad Schandau mit skln«» Getotellen Dgrau und VosUlwltz und dl« lanägemilnden u:G«l Gvhäors mit »«hlmsshle. ltlelnglehhübel, »rippen, tlchtenhaln, MMclndorf, Vorsäidvrl, Pressen, Lalhmannodors, letartlodors, Schmilka, SchSua. Oruiknnd Verlag: Sächsische ikibzeltung, Alma Lieke, snh. Waller Lieke, Lad Schandau, «smssrahe 1S4, Zernrufes. pessicheckkonto: Oreaden 2SZL7. Girokonto: Lad Schandau 041 r. volkobank Lad Schandau eso. äsiozeit: wochenlaga g—ir und 14—isilhr. Annabmeschluk siir Anzeigen loilhr, zamilienan,eigen 11 Uhr vorm. ochenbeilagen: Unterhaltung und wissen, Vas Unterhaltungsblatt Das vorliegende Protokoll ist in deutscher, italienischer, japa nischer und jugoslawischer Sprache abgefaßt, wobei jeder Text als Urschrift gilt. Es tritt am Tage der Unterzeichnung in Kraft. Gleichzeitig mit der Unterzeichnung des Protokolls über den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt richteten die Regie rungen der Achsenmächte an die jugoslawische Regierung folgende gleichlautende Noten: Herr Ministerpräsident! Namens und im Auftrage der dent- schcu Regierung habe ich die Ehre, Eurer Exzellenz folgendes mit- Pitcilcn: Aus Anlas; des am heutigen Tage erfolgten Beitritts Jugoslawiens znm Dreimächtepakt bestätigt die deutsche Regie rung ihren Entschlus;, die Souveränität und die territoriale Inte grität Jugoslawiens jederzeit zu respektiere«. Genehmigen Sic, Herr Ministerpräsident, die Versicherung meiner ausgezeichneten Die Negierungen von Deutschland, Italien und Japan ciner- ils und die Regierung von Jugoslawien andererseits stellen urch ihre unterzeichneten Bevollmächtigten folgendes fest: 3 in ^c- e- d, cs n Ole Sächsische Glbzeltung erscheint an sedem wechrntaa nachmittag« 4 Adr. vezugoprei«: monatlich frei 5,au« 1.S? AM. seinghl. voleNgeld), für Selbstabholer monatlich 1.65 AM., durch die Poss «.-AM , zuziigl. vestrllgeld. Ginzelnummcr 1SRps., mit Silussrierter 1SBps. Nichterscheinen rin,,einer Nummern ».Beilagen Infolge höherer Gewalt, vetrlebossorung usw. berechtigt »le Bezieher nicht zurKürzung de« Bezugspreise« oder,um Anspruch aufliettungoUeserung u.Grsiiiiung von Anzeigenauslrägen. Anzelgenpreise: Oer Naum von 1 mm Löhe und 4S mm Breite fessel 7 Nps., im Gertteii 1 mm Höhe und os mm Breite SS,5 Nps. SrmMgte Grundpreise, Nachlässe und vciiagengebühren II, Anzeigenpreiolisse. GrsMiungoor« BadSchandau. Zum Wochenende, Illustrierte Sonntagsbeilage Vas Leben im Sild d n )ö c- o- rr Herr Ministerpräsident! Mit Bczichnng ans die Besprechun gen, die anlässlich des heute erfolgten Beitritts Jugoslawiens znm Dreimächtepakt stattgcfundcn haben, beehre ich mich, Eurer Exzel- jcnz namens der Ncichörcgiermig hiermit daö Einverständnis zwi schen den Negierungen der Achsenmächte und der königlich-jugo slawischen Negierung darüber zu bestätigen, das; die Negierungen der Achsenmächte während dcö Krieges nicht die Forderung an Jugoslawien richte» werden, den Durchmarsch oder Durchtrans port von Truppen durch das jugoslawische Staatsgebiet zu ge statten. Genehmigen Sic, Herr Ministerpräsident, die Versiche rung meiner ausgezeichneten Hochachtung. gez. Joachim von Ribbentrop. sie ci cd r - m er n> ch- er in rd Wten, 2S. SNürr- Heule mittag erfolgte in Mten im Gihiost «eiveveee ei feierliGe LinierAeiGnung des HSeotokoNo üver ven «eiteitt ÄugofiaivienS um Deeimüeytevatt. Das Protokoll, das vom Reichsminister des Auswärtigen v. Ribbentrop, dem italienischen Ausicnministcr Graf Eiano und dem japanischen Botschafter Oshima einerseits sowie vom jugoslawischen Ministerpräsidenten Zwctko- wlisch und dem jugoslawischen Außenminister Cincar-Markowitsch andererseits über den Beitritt Jugoslawiens zu dem am 27. September 1940 zwischen Deutschland, Italien und Japan abgeschlossenen Dreimächte Pakt unterzeichnet wurde, hat folgenden Wortlaut: hc r- Oer Führer in Wien Wie«. Der Führer isr heute mittag in Wie» cingctrofsen. Die Wiener Bevölkerung, bei der sich die Kunde von dem bevor stehenden Eintreffen des Führers im Zusammenhang mit der Er wartung bedeutsamer außenpolitischer Ereignisse mit Windeseile verbreitet hatte, bereitete dem Führer ans seiner Fahrt durch die Straßen der Stadt einen begeisterten Empfang. Bei seiner Ankuiift wurde der Führer, in dessen Begleitung sich u. a. die Rcichslciter Dr. Dietrich niid Borina«» be fanden, vom Reichsminister des Auswärtigen von Ribben trop, dem Ehef des Oberkommandos der Wehrmacht, General fcldmarschall Ke itel, dem Gauleiter und Rcichsstatthaltcr von Wien Baldur von Schi rach sowie dem Gauleiter und Rcichs- statthalter von Nicderdonau, Dr. Jury, begrüßt. Bardos!« vei Horthy ' Außenminister von Bardosfv wurve vom Neichsverweser zur Berichterstattung über seine Deutschlandrelse in Audienz empfangen. Im Laufe des heutigen Vormittags traf auch der Kaiserlich Japanische Botschafter Oshima in Wien ei». in 's bö i> ud :d- en uo lö- >c- tioiien ist, soiidcrn den uatürlichcn Abschluß langer und schwerer Kämpfe der Serben, Kroaten und Slowenen darstcllt, in Deutsch land stets richtig aufgcfaßt worden ist. In diesem Geiste hat Jugoslawien im Jahre 1937 einen bedeutsamen Vertrag mit Italien geschlossen. Achnlichc Frcnndschaftövcrträge hat Jugo slawien auch mit Bulgarien und Ungarn abgeschlossen. Da Jugoslawien keine Forderungen nach außen zu stellen hat, fordern die vitalen Interessen seiner Existenz nnd seines Fort schritts, daß der Siidosten vor einer neuen Ausweitung des Krie ges bewahrt und die durch die bestehende Lage schwer geschädigte Heute vormittag traf der Königlich Italienische Außenminister Graf Ciano im Sondcrzug in Wien ein. Der Reichsminister des Auöwärtgcn von Ribbentrop hieß Gras Ciano auf dem Bahn hof herzlich willkommen. Um 10 Uhr traf der Königlich Jugosla wische Miiiistcrpräsideut Zwctkowitsch und der Königlich Jugoslawische Außcumiuistcr C i u c a r - M a r k o w i t s ch im Sondcrzug in Wien ein. Der Reichsminister des Auswärtige« von Ribbentrop begrüßte den jugoslawischen Ministerpräsident und den jugoslawischen Außenminister ans dem Bahnhof und hieß sie in Deutschland will kommen. Ne MlSriW Her iuMMW RMW Nach der feierlichen Unterzeichnung des Protokolls über den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt gab der jugosla wische Ministerpräsident namens der jugoslawischen Negierung folgende Erklärung ab: Das Hauptziel und fast das einzige Ziel der Außenpolitik Jugoslawiens war und bleibt, dem jugoslawischen Volk den Frieden zu erhalte», seine Sicherheit zu festigen. Im Geiste dieser Politik waren unsere Anstrengungen in erster Linie immer aus die Konsolidierung friedlicher und freundschaft licher Beziehungen zu den Nachbarn gerichtet, um den Frieden an den Grenzen, die Freiheit, die Unabhängigkeit und die staat liche Einheit zu sichern. Mit dem Großdcut scheu Reich hat Jugoslawien schon vor und auch »ach der Verbindung der gemeinsamen Interessen die besten Beziehungen unterhalten, die von Freundschaft und vollem Vertrauen durchdrungen waren. Die nützlichen Er gebnisse dieser Politik sind insbesondere in einer Reihe wichtiger Ereignisse zum Ausdruck gekommen, die vom Jahre 1934 an bis z» dem heutigen Akt in den Beziehungen beider Länder eingc- lrctcn sind. Jugoslawien hat schon seit seinem Bestehen immer gefühlt und auch besonders gewürdigt, daß seine nationale Eini gung, die nicht die Frucht irgendwelcher vertraglicher Kombina- eitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt ie Dertreier -er verbün-eien Großmächte und -er ihnen angeschtoffenen Staaten beim Staatsakt im Wiener Betve-ere wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem europäischen Kontinent gestärkt wird, wie auch die Zusammenarbeit, die den Weg zur europäische« Befriedung —, der einzigen Rettung unseres europä ischen Kontinents nnd seiner tausendjährigen Zivilisation — vor bereitet. Denn nur unter dem Zeichen einer aufrechten und posi tiven Zusammenarbeit kann Europa die Grundlage zn seincr Neuordnung finden, die imstande sein wird, die alten Vorurteile und künstlichen moralischen und materiellen Hindernisse z» besei tigen, unter denen wir alle heute iii Europa zu leiden haben. Die Friedenspolitik Jugoslawiens steht in voller Ucbcrein- stimmung mit den Lcbensintcrcssen und den tiefen Gefühlen unse res Volkes. Alle politischen Verträge genau so wie die wirtschaft lichen, die in den letzten Jahren von unserem Lande unterschrie ben wurden, sind von dem Willen zur Verwirklichung eines besse ren und besser organisierten Friedens in diesem Raume Europas beseelt. Am heutigen Tage, an dem Jugoslawien dem Dreimächtepakt bcitritt, geschieht dies in der Absicht, seine friedliche Zukunft in Zusammenarbeit mit den Mächten des DrcicrPaktcS, Deutschland, Italien und Japan, zu sichern. Indem cö seinen Teil zur Or ganisierung des neuen Europas beiträgt, erfüllt es auf diese Weise die höchste Pflicht ebenso gegenüber sich selbst wie auch gegenüber der europäischen Gemeinschaft. Veränderungen im jugollawWen Kabinett Der jugoslawische Landwirtschaftsminister Dr. Branko Tschu- brilowitsch und der Sozialminister Dr. Serdjan Vudisawljewitsch haben ihre Rücktrittsgesuche eingereich, die, wie von -»stän diger Stelle mitaeteilt wird, genehmigt wurden. An Stelle der zurückgetretcne» Minister wurden ernannt zum Landwirtschajis- minister Dr. Tschaslaw Nikitowitsch und zum Sozialminister Dr. Dragomir Ikonitsch. , .... Justizminister Dr. Michael Konstantinowitsch, der ebenfalls ein Nücktrittsgcsuch eingereicht halte, hat seinen Lemissionsantrag wieder zurückgcuoinmcn. Durchsichtige MacheMalten Englische Lügcnagitation ersindet Unruhen und Demonstration» in Jugoslawien Von zuständiger jugoslawischer Sielle wird zu den von eng- kisch-amerikanischer Seite verbreiteten Nachrichten von Unruhe« und Demonstrationen in Belgrad erklärt' Alle diese Nachrichten sind von Grund aus erlogen. Sie ver raten eine krankhafte Sucht. Unruhe zu stiften. In den letzten Tagen hat in ganz Jugoslawien leine gegen Dculichtand oder die Achsenmächte gerichtete Demostration stattgesunden. Bou Unruhen kann keine Rede sein Alle diese Nachrichten verfolgen den Zweck, die guten Beziehungen Jugoslawiens zu leinen Nach barn zu trüben Sie nnd io uminnig daß es sich eigentlich erüb rigen würde, aut iie einzugchen. Da sie aber ein immer stär keres Maß annchmcn, erklären wir kategorisch, daß ne von Grund aus erlogen und mit böswilliger Absicht verbreitet werden. Die von englischer Seite gleichfalls verbreiteten Nachrichten von Demonstrationen por der deuischen Gesandtschaft sind eben falls. wie von jugoslawischer und deutscher Seite erklärt wird, völlig erfunden und erlogen Oer historische Akt W icu, 21. Mürz. Abermals im Lause von weniger als vier Wochen wurde das Wiener Belvedere-Schloß am Dienstag zum Schauplatz eines historischen Aktes von weittragender Bedeutung. In den gleichen Räumen, wo erst am 1. März der Bcitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt vollzogen wurde und wo vordem die Staatsmänner Ungarns ihre Unterschrift unter dieses wich tigste Dokument der europäischen Neuordnung vollzogen, konnte der Ncichsaußenministcr den Königlich Jugoslawischen Ministcr- präsidcnteu Zwclkowilsch nnd den Königlich Jugoslawischen Außenminister Cincar-Markowitsch willkommen heißen, nm mit ihnen die feierliche Aufnahme Jugoslawiens in die Gemeinschaft der im Dreimächtepakt verbündeten Großmächte und der ihnen augcschlosscncn Staaten zn vollziehen. Au der Seite des Rcichsanßenministers waren znm Akt der Unterzeichnung erschiene« der Königlich Italienische Außenmini ster Graf Ciano, der Kaiserlich Japanische Botschafter Oshima, der Königlich Italienische Botschafter in Berlin, Alfieri, der Konig- lich Jugoslawische Gesandte Audric, der Königlich Ungarische Ge sandte Sztojav, der Königlich Rumänische Gesandte Bossy, der Königlich Bulgarische Gesandte Dragauoff und der Gesandte der Slowakei Ceriiak. Gegen ll Uhr trafen die hohe« Gäste der ReichSregicrnng nacheinander auf der Schlvßfrciheit des Belvedere ein, wo eine Ehreuformativu der Wehrmacht Aufstellung genommen hatte. Auf der blumeugcschmückleu große« Treppe des Schlosses begrüßte der Rcichsanßcnministcr die Staatsmänner und Gesandte» der fremden Mächte und geleitete sie in den gelben Saal zur Boruamc des Staatsaktes. Dort hallen zahlreiche Vertreter der deutschen und ausländischen Presse Ausstellung genommen, um Zeugen des feierlichen Augenblicks zu werden. Der Ncichsaußenministcr erklärte dann in einer Ansprache, daß die Königlich Jugoslawische Regierung den Wunsch ausge sprochen habe, dem Dreimächtepakt bcizntrctcn, nnd, daß die im Dreimächtepakt Verbündeten Großmächte und die ihnen a»gc- schlosscncn Staaten übcrcingckommcn seinen, dem Wunsch der jugoslawischen Regierung zu entsprechen. Anschließend wurde das Protokoll über den Bcitritt Ju- goslawicuS zum Dreimächtepakt verlesen. Nach der Unterzeichnung dcö Protokolls gab dcr Königlich Jugoslawische Ministerpräsident Zwctkowits ch eine Erklärung seincr Negierung ab. Der NcichSnußcnminister begrüßte sodann Jugoslawien mit herzlichen Worten als neues Mitglied des Dreimächtepaktes. Dcr Ncichsmiuistcr dcS Auswärtigen, von Ribbentrop, schloß den feierlichen Staatsakt mit einer Ansprache, deren Wort laut iu dcr nächsten Nummer veröffentlicht wird. Bei dcr Uutcrzciclmuug sah mau ucbcu dcu Delegationen Ita liens, Japans, Ungarns, RnmäinenS, dcr Slowakin und Bulga riens den Chef der politischen Abteilung im italienische« Außen ministerium, Botschafter Buti, den Gcsaiidtcn G ras Bitctti und deu Cbef des italienische» Protokolls, Baron Geißer Crlcsia, ferner den Königlich Italienischen Generalkonsul in Wien Rvchira, den Kaiserlich Japanischen Botschaftsrat K a s a, ferner den Direktor der Rechtsabteilnug des jugoslawischen Außen ministeriums, Dr. Stojkovij. Bou deutscher Seite waren erschienen der deutsche Botschaf ter iu Rom, vou M a ck e 11 s e n , der deutsche Gesandte in Bel grad, von Heeren, die zuständigen Ablcilnngschefs des Aus wärtigen Amtes, der Chef des Protokolls, Gesandter v. Doern- berg, der Leiter des Minislerbüros, Gesandter Schmidt, Ge sandter v o n R intele n und dcr Leiter der Prcsseabteilnug des Auswärtigen Amtes, Gesandter Dr. Schmidt, sowie der Leiter der Prcsseabteilimg der ReichSregiernng. Prof. Dr. Bo ein er. ächsische Elbzeitung Tageblatt für das Elbgebirge