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«. Jahrgang. 11» Men--Ausgabe Wlllwoch, 1«. A»r» 1S24 Gegrllndel 18SS DkaVansch'M! »»chekchl«» L««»««. p»rnl»»»<l>-r. Samm»>n»mmer - 2 S 241. Nur svr 1>ach>g»IprLch«: 20 011. . rpz-il^titz«- «om 10. I>>» ». Ppckl >«< d«> uo«tm,U,. AuO-yun, n», I S0 »oldmord, <)kAUg§ - iNtllU I)k Popdr^u,! >i!r Moxol «prtl LLTvoldmark. II <v»l»,I«»»i,. 4»» Lin^»,»»n wordon noch Soldmard Uki,chn»,, dl, mnt»«N>a» KI MIN .,e,i» ^o>l, ZV Pia,, für au»wSr » »Pia. yan»lirnan.',,tg»n und SI»U«io,>uch« vdnr «iNAtzlgeN* joktzlsl:. Pada» Io P!g , auberdald Ä> Md.. d>» UV mm dr»ll» P,I»:am»»«>Ir IS» Pia., auhrrtiald 20V VlO- ogrr Nl'rdlldr >0 V>«. Lu»w. Auitrüg« a«a»n D»rau»d»-ab>. «nchdru» nur «U dmilttchn vu»II«>an,-d, I.Dirddnrr Aach,.", wlitMa. — Unorrlonal« SchriitgUck» «rd«> alchl auldnood«. Schrltztiibma und tzauataeichOftsltrü«! Warirnflrad« SS4O. Druck u. Vrrlaa von Llepsch » H^chardl In Drrad«. V»illckrck.Aoiüi> lass Dr,»d«l. Sie deutsche Antwort an die Replo. Bayern un- zwei andere Länder gegen den SachverslSndigenbericht. Sesllge Aussiille eines englischen Konservativen gegen Deutschland. — Die Gotdaussaugung durch Amerika. Deutschland zur Mitarbeit bereit. Berlin. >S. April. Die Antwort der Reichoregiernng ck« die Neparaiionskommission ist gestern nachmittag nach Paris abgcsandt worden und wird Heine vormittag vom Vor sitzenden der dentschen Kricgölastenkom Mission der Nepara« tionSkommission übergeben werden. Die Antwort stellt in Anlehnung an die von der RcparatlonSkommisfton gestellten fragen kurz scst. daß die deutsche Negierung bereit sei. an der Lösung des Ncparationsproblcms ans der Grnnd- läg« des Planes der Sachverständigen mitzuarbeiten. Drei Landerregierungen gegen die Der- handlungsbasis. Berlin. 1«. April. sPriv.-D.s Der gestrige Beschluß d«S Neichökabinetts und der deutschen Ministerpräsidenten, die Gachvcrständigcnbcrichte „als Verhandlungsbasis" zu be nutzen. ist. zuverlässigem Vernehmen znsolge, gegen die Stimmen von drei Ländern zustande gekommen. Die bayrische Negierung hat. nach heute sriih aus München vorliegenden Meldung.«, gegen den Erperten- bericht Stellung genommen. Der Vcschlusi dcS Neichakabi- «etts ist inzwischen durch eine Suvas-Meldung am Montag sriih überholt worden, die ausdrücklich seststell«, das» die Nc- parationSkommission Verhandlungen nur über die Annahme und Durchführung der Expcitenb richte als Ganzes zu lasten will, Verhandlungen über die Einzclbediugungcn aber adlehnt. Deutschnakionater Einspruch. Berlin, 16. April. In Abwesenheit des Partei- und Frak- tionsvorsitzcndcn der Dentschnationalen Vvlköpartci, Staats- niinister Hergt, wurden am Montagabend aus ihren Wunsch die Abgeordnete» Schuld iBrvmbcrgi, Gras Westarp und von Lindeiner vom Reichskanzler empfangen. Sic begründeten eingehend den bereits am Sonnabend, dem 12. April, ange- meldeten Einspruch der Partei dagegen, das, die jetzige Reichsregierung, wie cs anscheinend von der ReparationS- kommifsion gefordert werde, noch vor de» Wahlen irgend welche Erklärungen über das S a ch v c r st ä n d i g c n g u t - achten abgcbe, die Uber die Verhandlungsbereitschaft hinaus für Deutschland bindende Feststellungen enthielten. Sie füg ten hinzu, das, di-- -> ei't'ch»at!"»nle» sich Vorbehalten müßten, derartige Erklärungen für sich als bindend anzuerkcnncn. Der Reichskanzler sagte zu. diesen Einspruch und dir sonstigen in eingehender vertraulicher Besprechung erörterten Gesichtspunkte dem Kabinett vorzutragen. i„D.-Nat. Korr.") Der Stanöpunkl der deulschen Offiziere. ID iaht Meldung unsrer Berliner Schrlstleltung.j Vcrliu. 16. April. Der Nattvnalvcrband der Deutschen Offiziere nahm aus dem Vertrctertag zu dem Vorschlag der S a ch v c r st ä » d i g e n eine Ent- schliesuing a», t» der fcstgestettt wird, das, in dem Ginachten des Komitees Domes der Versuch der erneuten wirtschaftlichen Erdrosselung Deutschlands zu erblicken sei. Die Entschlich»»«, spricht die Erwartung aus. das, die Neichsregierung diesem Sachuerständiaenvvrschlag ihre Zustimmung versage, ans keine» Fall aber vor Bildung der neuen Regierung Tatsachen schasse, das, vielmehr stall dessen von amtlicher Stelle und in eindrucksvoller Weise der Kamps gegen die Schuldlüge aus genommen wird. Deutschland soll die Kosten zahlen. »Eigner Drahlbericht der „Dresdner Aachrichtc n".) Gens, lll, Avril. Wie das „Echo de Parts" meldet, haben die Beratungen in der Rcpnrationskommissivn über das Experte»g»tachlen die nochmaliac Zuziehung und Befragung der Sachverständigen nicht notwendig gemacht. General Da wes niit seinen amerikanischen Mitarbeitern führt nun mehr am 26. April nach Washington zurück, Interessant ist die Feststellung im „Matin", das, die G c s a m t k o st e n durch die Tätigkeit der Evverten mit 1,8 Million Goldmark angesetzt sind und das, diese Kosten von Deutschlan- ans NeparationS- kouto zurückgcfordcrt werden. Ein englischer Poincarö! iE ig ii er Drahlbericht der „Dresdner Aachrichte n"., London, 16. April. In einem konservativen Klub er griff gestern abend der frühere KriegSministcr Worihington Evans das Wort und erklärte nach einem Hinweis ans die Sachvcrständigenberichte, das, Deutschland als schuldig an erkannt worden sei. den Krieg hervorgcruscn zn haben. s!s Daher müsse eS bezahlen. Die Ruhrbesctznna sei eines der Resultate seiner Schuld gewesen. >!> Wenn Frankreich nicht eine derartige Vorgangsweisc in Anwendung gebracht, hätte I Deiuschland überhaupt nicht bezahlt. Man müsse also Frank reich für seinen entschlossenen Akt danken und man müsse ihm I ebenfalls für alle Aktionen dankbar sein, die es in Zukunft aus den gleichen Gründen unternehmen werde. i!) Unterzeichnung des neuen Micumoertrages. Berlin, 16. April. Das neue Micumabkommen ist nun mehr wirksam geworden, nachdem von französischer Seile die Unterschriften vollzogen sind. Die Verlängerung betrisst den Mantcltnrif vom 26. November. Aenderungen beziehen sich nur ans Einzelheiten. Tie Hauptbestimmungen bleiben in Kraft. Die Rechte gegen die Micumpolilik -es Kabinetts. «Eigner Drahtbericht der „Dresdner Nachrichte »".> Berlin, 16. April. Der Annahme der Micum- verträge und der Err>ertrngulachten im Reichskabinett ging der Empsang von Vertretern der Gewerkschaften und einer Anzahl Parlamentarier durch den Reichskanzler vor aus. Die G e w e r k s ch a s l e n haben dem Kanzler ihr E i n- Verständnis mit dem Inhalt der Micumverträge aus- gesprochen. In rechtsstehenden Kreisen wirft mau dem Kabinett Marr-Ltrcsemann vor. acht Tage lang das ganze Volk mit der Behauptung der Unmöglichkeit der Erfüllung der Micumverträge hingehaltcn zu haben, um jetzt doch die Verträge bedingungslos anzunchmen. Dadurch werde jedes Vertrauen des Volkes zu seinen Staatsmännern zerstört. Grey fordert eine aktive englische KonlinentalpoMik. London, 16. April. Wie die „Morning Post" aus Bir mingham meldet, sprach Lvrd Grev am Svnmaa aus Ein ladung des Jndustricllenverbandcs. Der frühere Außen minister habe die politische Lage Englands in ausfallend düsteren Farben gezeichnet, er habe von einer Abnahme der W c l t m a ch t g c l t u n g Englands gesprochen. Seit dem siegreichen Ansgang des Krieges sei England immer mehr von dem Kontinent verdrängt worden, wo die neue Bündnispolitik auch eine neue Machtvertciluna esiileilc. die ihre Wirkungen auf die Kolonien früher oder später äußern müsie, Für die Wiederaktivitäl Englands in den europäischen ,Tragen müsse das ganze britische Volk aufgerüttclt werden. Die deutsch-polnischen Verhandlungen. Berlin, 15, April. Die deutsch-polnischen Verhandlungen über dte Artikel 8 und 5 des zwischen Polen und den alli ierten .Hauptmächten geschlossenen Vertrages vom 28. Januar UMi betreffend die Frage der Staatsangehörigkeit und Option haben zur Unterzeichnung eines Protokolls ge führt, wonach die Verhandlungen in der Sache selbst Ende April in Wien ausgenommen werden sollen. Be, den Be sprechungen wirkte der Präsident des oberschlcsischcn Schieds gerichts Professor Kacckcnberck mit, aus den sich die beiden Regierungen als Vermittler un- Schiedsrichter geeinigt haben. lW. T. V.) Forderungen zur Behebung -er landwirt schaftlichen Kreditnot. Berlin, 15. April. Der landmirllchostlichc Ausschuß deS preußischen Landtags lnirict heute einen deutsch nationalen Ancrag zur Behebung der Krcditnot der Land wirtschaft. Es wurde eine Entschließung angenommen, wonach aus die Rrlchsrcgierung dahin gewirkt werden soll, das, die Ncichsbank nach der erfolgten Gründung der Gold- diskvntbank die freiwer-enden Reiitenmarkkreditc der Land Wirtschaft in erweitertem Umfange zusuhrc, daß der der Land wirtschaft zustelzendc Anteil von 000 Millionen Ncntcnmark krediten voll der ausübenden Landwirtschaft und nicht der landwirtschaftlichen Industrie schleunigst zugcführt werde, daß die Ausgleichung der Preisdifferenzen zwischen Betriebs Mitteln und landwirtschaftlichen Produkten durch unoerzttg Uche Herstellung der freien Wirtschaft gefördert werde, Ferner soll das NcichsverkehrSministcriiim die Frachten für land wirtschaftliche Güter hernbsctzcn und daS Snstcm der Frachtrnstundung auch für die Landwirtschaft mehr als bis her anSbanen. Grundlose Preistreibereien. Berlin, 16. April. sPriv.T.j Die Preisentwick lung nach oben hat sich auch in der neuen Roche fort gesetzt, ohne daß unmittelbare Ursachen hierfür ersichtlich sind. Der Montag hat in den Berliner Markthallen wieder um 5 bis 16 Prozent höhere PreiSnotiernngen gebracht. Verschärfung -er Streikbewegung in Berlin. «Eigner Drahlbericht der „Dresdner Nachrichten".) Berlin, 16. April. Dte General st reikbewegung hat durch -c» Beschluß der Angestellten und Arbeiter der Berliner VerkchrSunlernebmungen. morgen mit Urabstim mungen zu beginnen, eine unerwartete Verschärfung erfahren. Gestern abend sind ferner in über l20 Fabriken der Großindustrie Berlins Forderungen nach Lohnerhöhun gen von 80 bis 10 Prozent überreicht worden, unter An» brrbung dek StreiLs. Japans Verstimmung gegen Amerika. Vor der Abberusung des japanischen Botschafters? London, 16, April. Die „Times" berichtet aus Washing ton, daß die Aktion des amerikanischen Senats einen wich tigen und bedauerlichen Einfluß aus die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Japan haben mühe. Die Ursache für die ziemlich brutale Behandlung einer dclekalcn Frage sei zmrisellos das Schreiben, das vor kurzem von dem japanischen Botschafter an Staatssekretär HughrS gerichtet wurde, in welchem dieser von den ernsten Folgen sprach, die durch die Annahme der strengen Auöschlicßungsbestinimniigcn entstehen wüidc. In Washington werde viel von der Möglich keit einer Abberufung des japanischen Botschafters gesprochen. Trlcgrammc ans Tokio besagten, der Botschafter habe das Schreiben aus eigener Initiative versaht und wenn cs sich so verhakte, so sei es mehr als wahrscheinlich, daß die iapanische Regierung ihn nicht mehr als geeignet für seinen Posten be trachte,-/ werde. Paris. 16, Avril. Die „Times" melden aus Tokio, das, der iapanische Außenminister M a t s u i zum Konflikt zwischen de,, Vereinigte» Staaten und Japan erklärt habe, er bedauere anss tiefste die vorgekommencn Zwischenfälle, die zu dc„ Mal-nnhmen der Vereinigten Staaten geführt hätten gegen die die japanische Regierung protestiert habe. Diese Rias,nähme» hätten dgs Selbstbewußt sein der Japaner gekränkt, ohne Amerika irgendwelche Vor teile zu bringen. Die Vereinigten Staaten, so erklärte Matiui weiter, könnten entweder in eigenmächtiger Weise vorgehcn oder ein Beispiel tntcrnationgler Großmut geben, Malsui erinnerte an die Haltung der Vereinigten Staate» während der Besprechung des SccsghrtnbkommenS und äußerte seine Anerkennung über das Verhalte» der Vereinig ten Staate« bei der lebten Erdbebenkatastrovbe, Da» japanische Kabinett wird zum Konflikt Stellung nehmen. Tokio, 16. April. Das Kabinett ist zusammcngetrcten «nd hat die Frage der neuen Einschränkungen, die die Ver einigten Staaten der Einwanderung iapanischcr Landarbeiter auserlegt hat, geprüft. Die öffentliche Meinung ist durch den Beschlns, des amerikanischen Kongresses sehr er regt. Die japanischen Zeitungen äußern ihren Unwillen über die Sprache, die acwissc Amerikaner führten, und fordern das amerikanische Volk aus. sich über den Ernst der Lagie Nechcnschast abzulcgcn. London, 16. April, Reuter berichtet aus Tokio, es werde in Iapanbe-euert, das, die Wendung „Ernste Folgen, die von dem sgpgnischcn Boilchasier gebraucht morde,, ist in Washing* ton nicht verstanden worden sei. Der Botschafter habe dar unter »erstanden, baß ein« moralische Ritck«irk»»g bet dem japanischen Volke gegenüber Amerika entheb"" würde, die von der Regierung würde kontrolliert werden müllcn. Das Ncutcrbureau gibt eine Neußerung -es iapanischen BiatteS „Ishii Shimpv" wieder, in der es heißt, das amerikanische Rrvrä''"i>tantenli!NiS habe alle Forderungen internationaler Höflichkeit »nd Moral außer acht aclaiien. Dai im Golde schwimmende Amerika. «Eigner Drahtbericht der „Dresdner Nachrichten"., Ren york. 16 April. Nach einer Meldung ans Finanz- krciscn sollen 8 Millionen Dollar Gold angekommen sein, und zwar wie verkantet ans österreichische Rechnung. Der Ausbau der amerikanischen Flotte. Washington, 15. April. Der Flottenausschns, deS Ne- vräsentantcnhauseö hat den Bau von acht schnellen Kreuzern zu sc 1N0l«0 Tonnen bewilligt. Diese Bauten sind »ach -cm Washingtoner Abkommen zulässig. Außerdem soll eine Reihe von Kanonenbooten gebaut werden. IW, T. B.s PoinearS kvnserierl mtt dem englischen Dolschasler. Paris, 16. April. Poincarö halt« gestern nachmittag eine Unterredung mit dem englischen Notsck)asicr in Paris, die, wie die Blätcr angebcn, ziemlich lange dauerte. Amtlicherscits wurde keine Mitteilung über diese Unterlmltung gemacht, jedoch glaubt der „Petit Parisien" berichten z-u können, daß der französische Ministerpräsident mit dem englischen Botschafter die Lage ins Auge faßte, die dadurch entsteht, daß Deutschland die Sachverständigenberichte als Grundlage für eine weitere Aussprache annimmt. Ferner soll Poincarö mit dem englischen Botschafter die weitere Entwicklung der interalliierten Aus sprache über die Sachvcrständigenberichte ins Auge gefaßt haben. Ratifikation des deutsch türkischen Vertrages. Konstantinopcl, 15. April. Die Nationalversamm lung in Angora hat den deutsch türkischen Freundschafts- vcrtrag endgültig ratifiziert. iW, T. B.) Der Erfolg der russischen Ausstellung in konftantinopel. Moskau, 15, April Die Industrie- und Rvhstosfausstcllnng der Sowjetunion in Konstantlnopel hat, wie die Russische Telcgraphen-Agentur miltetlt, einen großen Erfolg, In den Sitzungen der Delegation der russisch türkischen Handels kammer. die die Ausstellung organisiert hat. wurden durch Vertreter der türkischen Handelskammer wichtige prtnztpicllc Entschlüsse über eine wtrtschastlschc Annältcrnng zwischen der Sowjetunion und der Türkei gefaßt. iW. T. B.) Zatmts griechischer Präsidenischafiskandilal. Athen, 15. April. In gutunterrichtctcn Kreisen wird an genommen daß Zaimis znm Präsidenten der Republik ge wählt werde» wird. <X3. L.