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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188606054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860605
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860605
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-05
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Lröarti«« «nd ErpthitiBll JohanneSgaffe 8. APrechltuktk» der Le-akti»« Loroiittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. »M »t, «MI«.». »u U»»äu!» »>»r ^ «.«terlM» »icht «-rtuitlich. tlmlgcr und Tagelilaü «uuahmr »er für »te aüchüfal,«»»« Nummer »«stimmte» I«ser«te «» Wochentage» bi» S Utr Nachmittaa«, »« Lou«»«»» Festtage« früh bi»'/,» Uhr. 3« den Filialen str 3ns.-^»nah«r: Ott« Klemm, UniversttLwstraße 1. Lauts Lösche, Katharineastr. SS, p. «ur »i« Utzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. ^-156. Gonnabemd den v Juni 1886. Im gefälligen Veachtung. Unsere Expedition ist morgen Tonntag» den «. Juni» Bormittags «nr bis Uhr geöffnet. LxpelUtloii äs8 l^elprixvr ^LKedluttes. Amtlicher Theil. die Beiettianng des auf be,. über dev HauübSde« sich ansau,«rrlnde» Nutze» betr. Der Umstand, daß in der letzteren Zeit mehrere Brände durch Entzündung von Ruß, welcher sich unter den Dächern von Wohnhäusern, bez. auf deren Böden angesammelt, ent standen sind, giebl un» Beranlassung, die Herren Haus besitzer und GruadstückSverlvalter, unter Hinweis aus die auS solchen Rußansammlungen entstehende Gefahr, auch hiermit aufzufordern. im Interesse größerer Feuersicherheit zur Beseitigung de» sich ansammelnden Ruße» möglichst selbst veizutragen und zu diesem Zwecke die HciuSbvden resp. obersten Räume unter den Dächern öfter» revidiren und den daselbst vorhandenen Ruß sorgfältig entfernen zu lassen. Gleichzeitig werten die BezirkSschorusteiufeger hier durch angewiesen, von den bei Gelegenheit der Efsenreinigung bemerkten Rußansammlungen nickt nur dem betreffenden Hausbesitzer oder GrundstückSverwalter Mittheilung zu machen, sondern auch der Unterzeichneten Behörde von denjenigen Fällen Kenntniß zu gebe», in welchen Hausbesitzer oder Grundstiick-vcrwalter sich trotz erhaltener Mittheilung zur Beseitigung de» Ruße» nicht freiwillig verstehen. Gegen Säumig« ietzterrr Art wird von tut» mit aller Strenge «ingeschritte» werden. Leipzig, den 29. Mai sW«. Der Staitz »er Stadt Setvzta. vr. Georgi. Mlisch, Ass Veklmntmachlmg. Wegen Fertigstellung ter ÄaSrohrlegung m der Bayerische« Stratze zwischen der Albert- und der Hohen Straße bleibt dieser Theü der Bayerischen Straße für den Fährverkehr in der Richtung von der Aibertstraße nach der Hohen Straße von moraen ab auf 8 Tage gesperrt. Leipzig, den 2. Juni 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Aff Wegen Reinigung te, Localitäten bleibt da» Atcha«t Montag, deu 7., uud DieuStag, de» 8. Juui 188«, geschloffen. Leipzig, am 26. Mai 1886. Da» Aichaurt. Winter. Kühnel. Wie schon bei Gelegenheit früherer Arbeitseinstellungen, so ist auch gelegentlich de» zur Zeit stattfindenden Streiks hiesiger Klempner von verschiedener Seite beim Polizeiamte darüber Beschwerde geführt worden, daß einzelne Personen an öffentlichen, wie auch an privaten Orten Unterstützung»- beitrüge für die streikenden Klempner einzesammelt haben. Da ein solche» Sammeln ohne zuvor eingeholt« polizeilich« Erlaubniß nach tz. 103 der sächsischen Armenordnung vom 22. October 1840 verboten ist, so wird hiermit aus diese» Verbot mit dem Bemerken besonder» hingewiesen, daß man gegen jede» anbefugte Sammeln von IN Zukunft Unterstützung»beitrügen für d e "(kaffen streikender GrMerdSgehtlseu polizeilich rinschreile» wird und daß Zuwiderhandelnde Geldstrafe bi» zu 60 oder Haftstrafe vt» zu l« Tagen zu erwarlen haben. Leipzig, am 2. Juni l886. Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Brelsckneider. N Die Umlegung und theilwcise Nculieseruna und Legunc der GranittrottoirS in der Grotzen Aleisthergaffe lob an eine» Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Lieferung und Arbeiten, sowie eine Liste der von jedem einzelnen Grund stücke um- und »ciizulegeuden Platten liegen in unserer Ties bau-Verwaltung, Rathhau«. II. Etage, Zimmer Nr. 14. au« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Trottoir» in der Trotze» Aletschergaffe" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 12. Juni 1886 Nachmittag« 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 29: Mai 1888. De» Rath» der Stadt Leipzig —^ Stratzenbaa - Deputation. Vetiaimtmichun-. Die Pflasterung einer Schlippe an dem Ranstädter Stein- Wege mit alten bclsirtei, Steinen soll an eine« Unternehme» in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in uusrrr» Tiesbau-Berwallung. Raihhous, ll. Etage, Zimmer Nr. 1» aut und können daselbst eingeseben, resp. entnommen werden Bezügliche Offerten sink versiegelt und mit der Aufschrift: „Pstasternng der Schlipp« am Ranstfldter Stet», »«a«" versehen ebendaselbst und zwar di» zum 12. Iu» 1888 Nachmittag» b Uhr einzureichen. Leipzig, am 2V. Mai >886 De« -tattz» »er Stadt Leipzig Stratzendan-Depntatio«. tzkkmnltmiuhimr. Die Herstellung einer macadamisirten Fahrbahn und eine» Promenadrn-KieSweg» in der Katsertn-Angusta-Stratze aus deren Strecke zwischen der Süvstraße und der Elisenstraße soll an einen Unternehmer in Accord vcrdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathhau», ll. Etage. Zimmer Nr. 14, au» und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Macadanetstrnug der Kaisrria Augusta-Stratze" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 12. Ium l886 Nach mittag» 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 29. Mai 1886. De» Rattz» der Stadt Leipzig Stratzenbau-Depntatto». Die Arbeiten der Umpflasterung der Großen Alelfcher- gaffe mit bossirten Steinen I. Classc sollen an einen Unter nehmer in Accord verdungen werden. Die Beringungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Ralhhau», ll. Etage, Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Grotzen Aletschergaffe" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 15. Juni >886 Nachmittag» 8 Uhr einzureichen. Leipzig, am 29. Mai 1886. De» Rath» der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Vrkarnitmachung. Die Lieferung und Verlegung von Granitfchwellen zur Einfassung de» Promenadeiiweg- in einem Theile der Kaifertu-Angusta-Stratze soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau», ll. Etage, Zimmer Nr. t«, au» und können daselbst eingesehen resp. entnommen ^werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schtvellen in die Kaiserin «Augusta-Straße" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 12. Ium «ich» zugleich die Anwendung t^ ^setz^ S^S^bed^ungen Personen vorschreiben, da» streitet gegen v.e «, aller staatlichen Einrichtungen. parlamentarischen Befug- Gerade die Ueb-rschrettung der ^rlammra nisse, welcher sich die Mehrheit der C ^ anzu- macht hat, ist den Prinzen ^ Commission nehmen, daß die Kammer cl st g ^„„Versammlung begangenen Fehler wiederhole., w.rd.^ In -m-r ^ von beinah- E Volksverlrelern, " Beschluß Anzahl von Juristen befindet, kann e , ^ Staat»- nickt bestätigt werden. b°« ?«,tet^ ^„^m«S. raison. Da» Stttnmenverbältnlß st nur mit denn di. Lomnulsion ,.h° 'b« senken hat. und diese Sachlage einer Stimme Mehrheit .Pi,,«- Vi-I-Id- daß parlamentarische Actionen. welche mit »Ae" G",u,ch und e.nen, ungewöhnlichen Aufwand von Lungenkast b-gann-n nachher kläglich im Sande verlaufen sind. Die Agltatton gegen die Prinzen al-bald nach dem Tode Gambetta » war eine solche Haupt- und StaatSaction »nv»«« war da« Ende? D.c Versetzung de» Herzog« von Ehartre«. §«» ^5" Alcn^on und eine» Prinzen Bonaparte m Inaclivität. So glimpflich kamen di- Prinzen weg. welche al« Usurpatoren. Balerla»d»seinde und eine stet« gegenwärtige G-sahr für die republikanische St°at»form gebrandmarkl worden waren. Jetzt Hai der Graf von Pari« die Unklugheit begangen, rn Pari» ein ausgesprochene» Hoffest mit politischen. H""«gru„de 1» "ran- stalten. und sogleich waren dieselben Leute, welche vor ^c» Jahren Lärm schlugen, wieder bei der Hand, um d,c längst geplante Ausweisung wahr zu machen. Freycmet erkannte die Lage richtig und that dtthalb Schritte, um die «usregung m ge- mäßigte Bahne- ,u leiten. Er halte aber tue Rechnung ohne . . zwar bi» zum 12. Juni 1886 Nachmittag» 5 Uhr einzureichen. . / >»»>»,». v.,-»»-- — z, i ^ Leipzig, am 29. Mai 1888. oMlömrn eau und seine sonstigen Parteigegn r gemacht, welche De» Rartz» der Stadt Leipzig ' s-cb r,e > rvßte Müh- gaben. ver Prm /"srnge Straßendan-Depntatioa. ^ei Gelegenheit der am 8 und 9. Iuiu'd. I. stattfinvenven Seneralrevifloa über die Droschken werden gegen Rückgabe der z. Z. in Gebrauch befindliche» Erlaudnißscheine zun, Droschkcnfahren neue Aahrscheine zur Ausgabe ge langen, wa» hierdurch mit dem Bemerke» bekannt gemacht wird, daß vom tO. Juni a. o. ab d>: jetzigen Fabrscheine, soweit sie nicht zur Rückgabe gelangen, ihre Giltigkeit ver lieren und bei Vermeidung der in, DrosLkenrcgulativ vor gesehenen Strafen von letzterem Zeitpunkte ab als Legiti mation zum Droschkensahren nicht weiter verwendct werden dürfen. Leipzig, den 2. Juni 1886. Da» Polizetamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Mühlner. Die dem ProvistonS-Resienden Herr» Friedrich Gustav Dietz« in Pe»a« am 15. Januar d. I. erlhkille Gewerbclegitunaliontkane ist laut erstatteter Anzeige abhanden gekommen uud wird zur Ver hütung von Mißbrauch hiermit für uugillig crklärt. Leipzig, am 1. Juni 1886. Da» Volizeiamt der Ltsdt Leipzig. Bretschneider. P. veffelltüeke LueliliLiiiHl'l'-l.elii'allslLlt. Uoota», <ien 7. stuni, trüb 7 vkr. ^»snatimvprUkaog im Zobulloaal«, alt« l'uoma-.-rckule am Ikomasleircklios. Smttt. Uirslhtn-Verpallitnng. Die diesjährige Nutzuug der Kirschen von den fiskalische» Allee- biumeii aus de« Abtdetl»»,e« 4 uud S derrSbclii-LciSniger Ltratze, aus Adttzeilung 1 der LeiSuin-bhemniirer Strahc, aus de« Adttzttluuge« 1 und 2 derLeiSntg-rschatzerEttatze, aus Adttzeilun» t »er Leisuig-Grimmaer Ltratze und >«s der r-delu-Gri»«aer Lrratze soll De»»er»ts>, de« 10. Juni ». e.. vorMittaz» td Utzr t» »astdofe zu Fischendors gegen Meistgebot und gleich baare Bezahlung der Erstehungsbetrag», sowie »ater den im Dermin bekannt zu machenden Bedingungen ver- pachtet werden. tzöntallch« Etratzeu- ««d Wasserdan-Jnsdeeti«« Dödelu «nd Sünt«ltche vauuerwalteret rödcln zu Rochlttz. deu SS. Mai 1886. Lröner. WIlke. Ziichtamtlicher Theil. Die franMsche prin;c»ftstge. Au» der Prinzensrage ist allmälig eine Parteisrage ge worden, die extreme» Elemente der Kammer babe» in der Commission die Oberhand und wenn die Mehrheit sich dem Votum der Eominission anschlirßt, dann hat sie einen Eingriff iu die Erecutivgewalt auSgevdt, der die ge fährlichsten Folgen in Aussicht stellt. Freycinel hat dieser Maßlosigkeit gegenüber di« allein richtige Haltung ein genommen, die Sache wird dem Ministerralb zur Beratbung und Beschlußfassung vorgelegt, und die ministerielle Ent scheikung kann nicht ander» al» ablebncnd laute». Tie Eonimission hat mit » gegen 5 Stimmen entschieden, daß die sämmtlichen Prinzen au» den rhemal» in Frankreich regierenden Häuser» durch ein Gesetz auSgewiescn werden sollen. Ein solche» Gesetz ist eine Ungel,encrl chkeit. den» ein Gesetz kann »inmrr nur einen Grundsatz ausstcllen. welcher eintretendeufall» vom Richter oder von der Executivgewalt »ur Anwendung gebracht werten kann, aber ein Gesetz, welche» bestimmt, daßgegrn eine Anzahl namentlich ausgeführter Per sonen ein« Maßregel vollzogen werden soll, ist ein Unsinn, dann könnte man auch rin Gesetz geben, welche» gegen diesen oder jenen die Todesstrafe ausspricht. Gesetzgebung und Au»« führuug der Gesetze sind getrennt zu halten, sonst ist eine ge ordnete Staatsverwaltung nicht denkbar, der Gesetzgeber kann geben, die sich zur Aufwerfung der EavinelSsrage verwerthen ließ Wie e» mit der gerühmten Einigkeit der Republikaner stel l, die Freycmet bei Uebernahme der Geschäfte al» Haupt- progranimpunct aufstellte, läßt sich schon daraus entnehmen, daß sich in der Commission zwei fast gleiche Parteien aegenüber- stebcn, eine solche, welche alle Prinzen sofort au» Frankreich verbannen will, und eine a»dere, welche die Prinzen im ungeiiörlen Genuß ihrer Freiheit, sich aufzuhaltcn, wo e» ihnen beliebt, nicht zu stören gedenkt. Auch im Mmisterrathe waren die Meinungen getheilt, aber die Anhänger der sofortigen Ausweisung halten die Mehrheit und Freycinet sah sich gcnöthigt, mit den Dcmüle, Gvblet, Sarnen und Boulanger zu geben, aber er wollte sich doch wenigsten» da« Recht der Initiative nicht antaslen lasten. Jetzt bat die Sache eine Wendung genommen, welche nicht vorhcrzusehen war, die aber darum noch keineswegs die Enlscheidung al» bereit» geschehen erscheinen läßt. In der Kammer wird diejenige Meinung die Oberhand gewinnen, welche der augenblicklichen Stimmung der Mehrheit am besten entspricht, und diese Stimmung ist der Ausweisung heule kaum noch günstig. Wenn der.Figaro" die Miene annimmt, al» sei die Ausweisung nicht mehr zu verhindern, so ist da» ein fach Heuchelei. Die Frage, wo die Prinzen ihr neue» Heim ausschlagrn sollen, ob in Italien oder in der Schweiz, mag einen vikanten Stoff für einen Zeitungsartikel abgeben, reif ist die Lage sstr diese Frage nicht. Ja, wenn der von der Regierung vorgelegte Gesetzentwurf mit Ruhe und Be sonnenheit erörlert worden wäre, und die Mehrheit sogleich in dem Punkte einig gewesen wäre, daß die Maßregel unter allen Umständen in dieser oder jener Form au-gesührt wer den wüste, dann läge die Sache für die Prinzen ungünstig, da man sich aber darüber streitet, welche Prinzen und in welcher Form sie auSgewiesen werden sollen, da man den Gesetzentwurf der Regierung nur verworfen hat, um einen schlechteren und ga», unmöglichen an seine Stelle zu setzen, da man endlich die Frage ausgeworsen hat, ob denn über- Haupt ein Grund zur «u-weisuim vorliegt, so ist e» sehr wahrscheinlich, daß die Kammer sich über da-, wa« geschehen soll, nicht wird einigen können, und daß in Folge dessen über haupt nicht« geschieht. Freycinet hat ferne gewohnte Zurückbaltunq allerdings in der griechischen Frage vollständig verleugnet, um so mehr scheint er d,e Wichtigkeit dieser Taktik m dem vorliegenden Falle erkannt zu haben. Er wird sich darauf beschränken Kammer die Sinnlosigkeit der Commission», beschlüffr darzulegen und ,m Uebrigen die Verantwortung für da», wa« die Kammer beschließen will, dieser selbst zu Über- " w'rv nicht nvthig sein, au« der Annahme oder «blehnuug der Eommisston-beschlüsie eine Cabine,»srage zu machen; durch Annahme dieser Be'chlüffc würde sich die Mebr- d°« kläglichste «rmuth-zeugniß aus- ^ ^ Vollständige Verkennung der staatlichen a"«'vrichl. kann b,e Kammer nicht bestätwen. Unter solchen Umstancen dürfen wir un» aus eine 'machen ^ ^ Lustspiel» „viel Lärm um Nicht«" gefaßt Leipzig, L. Juni 1886. Leluna^u ^""Reichstags com Mission in erster de» b-'reffeud die Besteuerung ve» Branntwein», sind folgende: " l. Abschnitt. 8 , « Verbrauchs. Abgabe. "" Vroirle der Branniweinsteuergemelaschast her- 8ett»"at A ^ """ Verbrauchsabgabe. D.elBl» Entricht«,« der Abgabe «st Derjenlv dnpstichtet. welcher Auflage LS,«Sv. Ädonlirmkntoprris viertelt. 4'/, Mil. incl. Lrioaerlod» 5 Mk., durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer LO Pi. Belegeremvlar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» lln Tageblatt-Format gesalzt) «tzue Poftbesörderung 50 Mk. »tt Poftbesörderung 60 Mk. 3nser«tte Sgespallme Petitzeile LO Pf. Größere Schriften laut uus. Preisverzeichnis!. Labellarischer u.Ziffernsotz »ach HSHerm Daris. Uerlmüe» unter de« Nrdactt»»«strich dir »arspali. Feile SO Pf., vor deu Familie »uachrichtrn die Ögelpalleae Feil« 40 Ps. Inserate sind stet« a» die Expedit ian zu seiden. — Rabatt wird nicht gegeben. Fühlung pruovuwenuulo oder durch Post- »achnahme. 8V. Jahrgang. Brauatwei» zur freien Verfügung erhält. Dem Lleuerpflichtigci, kann die Abgabe gegen Sicherheit gestundet werden. y« z hi» 2^ abgetehnt. ^ II. «bschultt. Maischraom- nnd Branntweinmaterialstener. S 23. Die sür die Maischraum- und Brauatvrlnmaterlalsteu'r bestehenden gesetzliche» Bestimmungen bleibe» mit solgenden Mas;- gaben in Kraft: I. Vom 1. October 1886 ab bleiben 10 Prorent der Maischraum- und Brauutweiumaterialsteuer »»erhoben. II. Eine Rückvergütung der Steuer kauu nach näherer Bestimmung de» BuudeSralhS auch sür Branntwein bewilligt »erden, welcher zu Heil-, zu wisseuschastlichen, zu Heizuno«. oder Belcuchtungszwecken Verwendung findet. HI. Denjenigen Brennereien, welche in eine:» BetnebSjahre nicht mehr al» 1500 Hektoliter Bottigraum bkinaischen und eine Brennvorrichtung mit unmittelbarer Feuerung benutze >, oder welche nur Abfälle der eigeue» Biererzruguua verwenden, oder welche in einem Betriebsjahre HSchften» 70 Hrktoliter anderer nichtmehliger Stoffe verarbeite», kan» do» der LaudeSregierung der Betrieb unter Nachlaß der »ach der bestehe»-«» Gesetzgebung ungeordnete» vetriedleinrichtuugea und Eontrole, bei Einhaltung der hierüber zu erlaffenden Berwallnngsvorschrisien mit der Maß- gäbe gestattet werden, daß die Steuer von der Material- oder Maischmenge, welche während der erklärten BetriebSzeit «lt der zum Gebrauch bestimmten Brcnnvorrichtung nach ihrer Leistungsfähigkeit abgetrieben werden kann, im voran» von der Steuerbehörde bindend festgesetzt wird. Bei der Berweaduug mehliger Stoffe sind für die Steuerstralion die Sätze der Maischroumsteuer maßgebeud. In Füllen, in welchen e» sich Srtlicher oder zeitlicher Verhältnisse wegen, insbesondere wegen günstigen Au-soll- der Ernte, al» Bedürsniß er- weist, können Brennereien vichtmebliger Stoffe noch den vorsteheudea Borschrislea bekandelt werden, auch wenn sie mehr als 70 Hektoliter dergleichen Stoffe verarbeiten. tz«. 24 bi» 26 abgelehut. Zur zweiten Lesung haben di« (nationallib.) Atzßg. vr. Buhl. Haupt, vr. Sattler »nd Scipio namentlich folgend« LbänderungSanträge gestellt: Den Absatz 1 de» ff. 1 zu beschließen wie folgt: Der im Gebiete der Bronntwemsteuergemeinschas« hergestellte Vramttwei» uuierliegr einer BerbrauchSabgabe und zu diesem Zwecke der fteuerlicheo Lonirole. Die Verbrauchsabgabe beträgt für da« Liter reiur» Alkohols 0 60 uud ist vom 1. October 1887 ab zu entrichte». — Dem ff. 23 beizufügen: Der BundcSrath kann Bestimmungen treffen, wonach Breanereibefftzern, welche Branntwein au» reinem Getreide, mit Ausnahme von Mai», Herstellen, sowie Prehhesesabrikaateu, fall» sie die« beantragen, gestattet wird, an Stelle der Maischraumstener eine Fabrikatsteurr von 16 sür 100 Liter reiuen Alkohol« zu entrichte«. — Für den Fall der Ablehnung diese« Antrag«: Der BundeSrath kann Bestimmungen treffen, wonach Preßhesesabrikante», fall» sie die» beantragen, gestattet wird, au Stelle drr Maüchraum- stcuer ein« Fabrikatsteurr vo» 16 ^l für 100 Liter reine» Alkohol» zu rutschten * Die,Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" bringt die folgend. Betrachtung: In wenigen Noche, wird da« erste derjenige, Schiffe Breme» verlassen, die bestimmt siud, »rue direkte verkebrSstraßen zwischen de» deutschea Reiche »nd dem Oste« Aste»» sowie Australien herzustellea. Am Ende diese« Monat« sticht der erste Dampfer der vom Reiche sadventionirten, vom Nord- deutschen Lloyd organistrten asiatische» Liuir zur Lrüff»u»z drr regelmäßigen Fährte» tu See. Wenn man sich zurückversetz« in die Feit der Kämpfe um diese ReichSdampsersubvention, wenn mau sich eriuuert. welche Schwierig keiten dem „Sl»at»soc1alismu« zu Wasser" von Deujenigeu bereitet wurde», die aun einmal nicht begreifen känuen oder wollen, daß eine andere Zeit, eine solche, iu welcher die Dheorien alter Schulmeiauug durch die nackten und oft harte» Dhaisache» de» Leben« überwunden wurden, angebrochen ist; wenn man sich in da» Gedächtniß zurückrust, », wie Neinlicher Weise die oppositionelle Presse ihren Witz rn Notizen meist recht hämischen Charakter» gegen diese Projekte richtete; «nd wenn man dann im Rückblick aus diese Diugr heute der mit dem ersten hiaausgeheudeu Dampfer vollendeten Thatsache in» Auge blickt, so wird mau sich einem Erfühle gewisser Befriedigung hin- geben dürfe». Denn je mehr dies« Angelegeubelt au» dem Stadium de» Projecte» in da» der Dhatsacheu hinüberreifte, desto mehr ist jene GegncrschasI verstummt, und heute dark man hoffen, daß da» erste der hinaut- steuernden Schiffe wie alle ihm folgenden mit dem Wunsche „Glück liche Fahrt l" von alle» Seiten, von der ganzen Nation begleitet sein werde». Zweifels,« werden diejenigen, die von vornherein de« Gedanken, unter Einsetzung der Kräfte de« deutschen Reiche» eine direkte Ver bindung mit jenen fernen, sür unseren Handel und nnsere grsammten wirlhschasllichkn Interessen aber höchst wichtigen Ländern zu schaffen, al- einen glücklichen und segenverheißendea erkannte«, gern bereit lein, sich mit den früheren Gegner» darin zn vereinen, da« nun in« praktische Lebe» getretene Werk al» ein Allen gemeinsame» zu be trachten und de» darob geführten Kampfe» der Meinungen zu vergessen. Die vollendete Thatsache aber, vor der wir si» Kurzem Neben werden, hat, abgesehen ganz »o» deu direct an sie anknüpicndr.i wirthschaftlichen Interesse», Aussichten und Hoffnungen, not, eine höhere, allgemeinere Bedeutung. Den, durch diese Dhaisache ist die Willen-Meinung der deutschen Nation au-gedrückt, auch IN dem große» überseeischen internationalen Verkehr nach jenen fernen Wellgegenden hin al« gleichberechtigt mit jenen anderen Culiurvülkern zu con- curriren, die seither schon ähnliche verkehr-linieu geschaffen und unterhalten halten. Wenn unsere in jene« und in auderen fremden Ländern lel cnb i Land»! ule mit Begeisterung da« Projekt dieser, vom Reich t >i i, Subvention unter seinen besonderen Schutz genommener D mts i- linien begrüßten, und wenn andererseits in anderen Länd ^ .'c. iorgniffe wegen diese» deutsche» Unternehmen» sich erkennen ! s. . so ist darin schon ou-gedrückk, welche Bedeutung jene so zur Ti> : lache gewordene Willensmemuna der deutsche» Nation hat ui>2 i» Zukunst noch in steigendem Umfange haben wird. Führt man aber diese Dhotsache aus diejenige Quell- z»:i, k> au« der sie entsprungen ist und ollem enispringen konnte, aus da.' Erstarkcn de« nationalen Geiste« in unserem Volke, welchcä Haub in Hand ging mit der Aufrichtung de» nruen deutschen Reicht«, und welche« die köstliche Frucht jener von Preußen unter feinem Könige Wilhelm, dem heutige» deutschen Kaiser, b>sol,te» Politik war, so erkennt man von Neuem, wie auch in die wirtt- ichastlichen und industriellen Beziehungen und tu die VerlMniff: de« Welthandel» jene große Palitik als besruchtendr» Agent htnri»- gewirkt hat. Die Lebenlthätlgkelt de» nationalen Geiste» eine» Volke» befruchtet zugleich die Dhätiakeiten der Individuen, dir et bilden. Daria liegt es eben, daß auch t» wirthschastlicher Beziehung Deutsch land heute rt»r uattoual« Politik zu treibeu vermag, aber auch treibe» mußl * Bo« Rhein, 1. 9m»i. wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: „Es verlautet, daß in einer Reihe von Städten, welche der Erz bisch of von Köln zum Behuf der Firmeluuq demnächst zu besuchen gedenkt, jetzt bereit» ernstlich der Ge danke in Erwägung gezogen wird, dem hohen Herrn städtischerseit« einen festlichen Empfang zu bereiten. Drr Herr Erzbischof steht jedoch nur in den Kreisen besonderer Cultu«aemeinden in dem Ansehen und Licht eine» Oberbirten oder KirchensÜrsten. Die evangelischen und irraelitischrn Kirchengemeinschaften erkennen andere Obern an. Man sollte deshalb glauben, di« Meinung hegen zu dürfen, da» natür lich« Taktgefühl ließ« in den Stadtverordneten - Collegien
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