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Großes Hauptquartier, 17 Januar Idi 7. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe oes Generalfeldmarschallr Kronprinz Rupprecht von Bayern. An mehreren Stellen der Front nahm der Artillerie- kamps an Heftigkeit zu. Im Ypernbogen wurde eine feindliche Unternehmung durch unsere Batterien im Keime erstickt. Erfolgreiche eigene Patrouillenunternehmungen bei Le Sars, Gueudecourt und westlich Peronne brachten 27 Gefangene und ein Maschinengewehr ein. Front des deutschen Kronprinzen. Nach wirkungsvoller Sprengung auf der Lombreshöhe drang hannoversche Infanterie und Pioniere in die feind liche Stellung ein und kehrte nach Ueberwältigung der Grabenbesotzung mit mehreren Gefangenen in die eigenen Linien zurück. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Heftigem Artilleriefeuer folgten nachmiitags russische Angriffe gegen unsre Stellungen südlich von Smorgon, die abgeschlagen sind. In schmaler Front eingedrungener Feind wurde zurückgeworfen. Die Stellung ist restlos in unsrer Hand. Zahlreiche tote Russen bedecken das Kamps- seid. Während der Nacht wurden an mehreren Stellen gegen unsre Linien vorgehende russische Abteilungen und Jagdkommandos abgemiesen. Front des General-Obersten Erzherzog Josef. In den Ostkarpathen holten Stoßtrupps deutscher Jäger am Coman (nördlich der Goldnen Bistritz) mehrere Russen und ein Maschinengewehr aus den feindlichen Gräben. Zwischen Casinu- und Susitatale setzten Russen und Rumänen ihre Angriffs gegen die ihnen in den letzten Kämpfen entrissenen Höhenstellungen mit starken Massen erbittert fort. Auf einer Kuppe gelang es ihnen Fritz u fassen. An allen anderen Stellen sind sie unter grotzen Verlusten blutig abgewiesen. Front de» Generalfeldmarschalls v. Mackensen. In der Sumpsniederuna zwischen Bralla und Dalatz sind vorgeschobene türkische Postierungen bei Vadeni vor überlrgenen feindlichen Kräften befehlsgemätz auf die Hauptstcherungsünie zurückgenommen worden. Gegen La Burka vorgehende russische Abteilungen wurden durch unser Artilleriefeuer zum Halten ge zwungen. Makedonische Front. Keine besonderen Ereignisse. Trotzdem ungünstige Witterung,Verhältnisse die Flieger- tätigkeit tm Monat Dezember erheblich «tnschränkte, gelang es unseren Fliegern und Flugabwehrsormationen, dem Feind« erhebliche Verluste zuzusügrn. Wir verloren 17 Flugzeuge. Unsere Gegner büßten 66 Flugzeuge ein, davon im Lufikampse 48, durch Abschuß von der Erde 16, durch unfreiwillige Landung 2. Hiervon sind in unserem Besitz 22, jenseits der Linie erkennbar abgestürzt 44 Flugzeuge. Der Erste General Quartiermeister- Ludendorff. ÄsMsr und SaWzchss. Dippoldiswalde. Nach dem gestern Mittwoch fast den ganzen Tag anhaltenden Schneefall, der sehr aus giebig war, ist heute herrliches und dabei auch ruhiges Winterwetter eingetrrten. Die Schlittenbahn ist die denk bar schönste geworden und wird sie hoffentlich recht zahl reich benützt. — Wie schon seit längerer Zeit war auch am 15. Januar unser Verwaltungsbezirk von ansteckenden Tier- krankheiten frei. — In unserem Königreiche traten am genannten Tage vier verschiedene ansteckende Tierkrank. Hellen auf, darunter auch wieder die Maul- und Klauen- seuche In 5 Gemeinden mit 5 Gehöften, nachdem sie vor- her einmal kurze Zeit erloschen war. — Bessere Ausnutzung der großen Graupen. Die Leiterin einer Volksküche macht folgenden Vorschlag: Die dicken Graupen oder Kälberzähne sind eins der wertvollsten Nahrunngsmittel, welche uns geboten werden können. Die Graupe besteht aus dem vollen Gerstenkorn, von dem nur die Schale entfernt ist. Leider ist sie in diesem harten und groben Zustande sehr schwer weich zu bekommen, so daß dies hochnährwärtige Nahrungsmittel nicht genügend ausge- nutzt wird. Viele Hauestauen zerkleinern die Graupe durch die Kaffeemühle; in der Massenküche versuchte man durch die Kochkiste, sie weich zu bekommen, aber selbst dieser gelang es nicht völlig. Daher kam man auf den Ge danken, die Graupe für den Großbetrieb über die Schrot mühle zu nehmen, und siehe da, von 15 Zentnern in 15 Säcken erhielt man das gleiche Gewicht, aber 17 Säcke voll zurück. Beim Kochen ergab sich nun, daß man ge- nau ein Drittel der bisherigen Menge weniger brauchte, um dieselbe Masse zu erhalten al» vorher. Dabet kocht die gebrochene Graupe in 30 bis 40 Minuten vollkommen gar und ergibt eine wunderbar Helle, seimige Masst, wäh- rend die grobe Graupe nach einer Kochzeit von 3 bis 5 Stunden kaum weich wird und dann noch Immer bläulich und unappetitlich ausiieht. Es wäre daher von großem Vorteil, wenn sich di« maßgebend«» Stellen entschließen könnten, sämtliche Bestände an groben Graupen, eh« sie an die Verbraucher ausgegeben werden, grob schroten zu lassen. — 1000 Turner mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse. Die Deutsche Turnerschaft rählt nunmehr über 1000 Ritter des Eilernen Kreuze» erster Klasse in ihren Rethen unter rund 50000 Rittern des Eisernen Kreuze« zweiter Klasse. Seifersdorf. Am vergangenen Sonnabend hielt die Freiwillige Feuerwehr Versammlung ab, in der Herr Gemeindeoorstand Hegewald 7 Kameraden für treue 20- jährige Dienstzeit das vom Landerverband verliehene Diplom unter herzlichen Anerkennung«, und Glückwunsch, warten überreichte. Dir Glückwünsche der Wehr entbot den Jubilarin Herr Kirchschullehrer Weber. Auch der Kreisvertreter des Landesverbandes, Herr Kammerrat Reiche-Bautzrn hat es sich nicht nehmen lassen, den Jubilaren seine Anerkennung schriftlich zu be- künden. — Nächsten Sonnabend findet die Jahres- Hauptversammlung der Wehr statt, zu der alle aktiven und passiven Kameraden herzlichst einge- laden werden. Da der jetzige Hauptmann, Herr Gustav Lehmann, zum Heeresdienst etnberusen worden ist, hat in dankenswerter Weise der frühere treuverdiente Haupt- mann Ferdinand Enderlein die Führung der Wehr wieder übernommen, v" 'Kreischa. Ein schweres Jagdunglück ereignete sich am Dienstag nachmittag auf Quohrener Flur. Beim Uebersteiqen eines Zaunes entlud sich dar Gewehr de« Jagdpächters Munckwitz aus Niedersedlitz, und die volle Schrotladung drang ihm in die rechte Brustseite. Es machte sich die sofortige Unterbringung de« Verunglückten in da» Johanniler-Krankenhaus zu Heidenau nötig. Maren. Am Sonntag und Montag abend brachte die hiesige Lehrerschaft mit ihren Schulkindern im dicht- gefüllten Saale des Gasthofs zum „Erbgericht" ein Kinder- festspiel in Wort und Gesang von Franciscus Nagler und zwar „Mein Dörfchen" zur Aufführung, was einen recht wohlgelungenen Verlauf nahm. Herr Kirchschullehrer Salomon und Herr Lehrer Feldmann haben großen Eifer daran gesetzt, um die Kräfte ihrer Schüler und Schülerinnen in dem Festspiel zu verwerten und zu entfalten. Es be steht der allseitige Wunsch, daß die Veranstaltung, wenn möglich, wiederholt werden möchte. Herrn Kirchschullehrer Salomon und Herrn Lehrer Feldmann, sowie den fleißigen Kindern wird für die gebotenen genußreichen Abende hier- mit wärmster Dank abgesiattet. — Nächsten Sonnabend den 20. Januar hält der hiesige Turnverein (D. T.) seine Hauptversammlung im „Erbgericht" ab. Dresden. Bezüglich des Reiseverkehrs nach Oesterreich. Ungarn teilt da» hiesig« k. u. k. österreichisch-ungarische Konsulat mit, daß nach einer Verordnung der öslerreichi- schen und der ungarischen Regierung mit Edelsteinen aus- gestartet« Schmuckgegenstände, ebenso solche mit echten Perlen, einschließlich Uhren, nach Österreich-Ungarn nicht eingebracht werden dürfen, und zwar auch dann nicht, wenn sie von dem betreffenden Reisenden getragen werden. Derartige Schmuckgegenstände unterliegen dem Verfalle. Klotzsche-Könkgswald. Ein Kalb mit zwei Köpfen wurde hier tm Gute des Gutsbesitzer» Kluge im alten Dorfe geboren. Der eigentliche Kopf sitzt in der Mitte, während links und rechts sich zwei andere Kopshälsten 83. Jahrgang Donnerstag den 18. Januar 1917 abends Nr. 14 boten, fowieunsere Aus träger nehmen Befiel- Bekanntmachung über Kriegssteuer. Als Annahmestellen für Schuldverschreibungen oder Schatzanweisungen der Kriegs- anleihen des Deutschen Reich», bei denen Kriegssteuerpflichtige, die in Sachsen wohnen oder in Sachsen ihren Sitz haben, Schuldverschreibungen oder Schatzanweisungen der Kriegsanleihen de» Deutschen Reich» als Vorauszahlungen auf noch nicht veranlagte Kriegsabgabe oder bei Entrichtung veranlagter Kriegsabgabe an Zahlung» Statt hin geben können, sind die nachstehend aufgeführten Stellen bestimmt und vom Herrn Reichskanzler im Zrntralblatt für da» Deutsche Reich auf 1917, S.6flg. öffentlich bekannt gemacht worden. (§37 der Aussührungsbestimmvngen des Bundesrat« zum Kriegssteuer gesetze vom 2 l. Juni 1916.) L. Reichsbankanstalten. 1. Da» Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin 8. V?. 19, jedoch nur als Annahmestelle für Depotlunden der Reichsbank, denen die freie Ver fügung über die Depots zusteht. 2. Die Reichsbankhauptstellen in Dresden und Leipzig, 3. Die Relchsbankstellen in Chemnitz, Plauen (Vogtland) und Zwickau zu 2 und 3 als Annahmestellen für Kriegssteuerpflichtige, die in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen (Vogti.) oder Zwickau wohnen oder daselbst ihren Sitz haben. L. Staatliche Annahmestellen. 1. Die FlnaNzhauplkasse (Finanzdepositenkasse) in Dresden, 2. Die Lotteriedarlehnskasst in Leipzig, 3. Die Hauptzollämter in Plauen (Vogtland), Grimma, Freiberg, Schandau und Meißen. Wer als Vorauszahlung auf noch nicht veranlagte Kriegsabgabe oder bei Ent richtung veranlagter Kriegsabgabe Schuldverschreibungen oder Schaßanweisungen der «ahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae» geben. Pretsvierteljähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei- monatlich 1 M. 20 Pf., rtnmonatlich 60 Pf. Ein. Snserat« werden mtt 20 Pf., solche aus unsere» Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nu» von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. - Tabellarisch« undkomplizierteJnferast mit entsprechendem Auf- schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dst Spaltenzeile 50 Pf. WMtlih-MtMg Amtsblatt für die Königliche Amt-hauptmannsch-ft, das Königliche «-»E ««d ö« Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterha! g , naeunnninlen Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen e Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoloi^walde. Krlegsanlrihrn des Deutschen Reiches an Zahlung- Statt hingeben will, hat die Stücke nebtZin-schetnen und Zins-rn-u-rung-schein-n der Annahmestelle m.t dem Ersuchen um Mtsetzung des Annahmewerts der Wertpapiere und um Zustellung einer Beschei- nigung über die «ingelieferten Stücke einzureichen oder zu übersenden. Die Depotkunden der Reichbank, denen da« Depot zur freien Verfügung sieht, haben dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin außerdem den Depotschein -inzureich-n. Auf Wunsch der D-potkunden nehmen auch die oben ge- genannten R-ich-bankhauptsstllen und Retch-ban stellen Antrage und Depotscheine zur Weiterbeförderung an das Kontor der Reichsbankhauptstelle für Wertpapiere in Berls» ""^Vordrucke zu den Anträgen an di- Annahmestellen werden den Krieg-steuer pflichtigen von den Bezirk«steuereinnahmen und Steuerhebrbehörden aus Verlangen kostenfrei verabfolgt. Auch stehen solche Vordrucke bei den oben angeführten staatlichen Annahmestellen kostenfrei zur Verfügung. Dresden, am 10. Januar 1917. Finanzministerium, I. Abteilung. — pausvksvkLkn Da bet Beginn de- Kalenderjahrs 1917 nicht über 100 Teilnrhmeranschlüsse an das Fernsprechnetz Schmiedeberg-Kipsdorf angeschlossen waren, beträgt nach 2 und 3 der Fernsprechgebühren - Ordnung vom 20. Dezember 1899 (Reichsgesetzblatt S. 7l l) die jährliche Pauschgebühr vom 1. April 1917 ab nur noch 110 Mark. Kipsdorf, den 15. Januar 1917. L»isvrIlodS8 ?08t»wt.