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WaöenauerAnzeiger UtW flr Tharandt, SOrsdors, SO, Sdmmkrs, Aiii,Si>eWK O Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg-, Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 112. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Donnerstag, den 21. September 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 212» 29. Jahrgang. ist die beste und sicherste Kapitalsantage! Oie Gteuerkrafi des ganzen deutschen Volkes, das Vermögen sämtlicher Bundesstaaten sowie des Reiches selbst hasten für sie. WMWIIWMWW««W«MW»MM Amtlicher Teil. Bekammtmachttng. Im Lande geht das Gerücht um, die Regierung be absichtige, die Sparkassengelder für Kriegszwecke zu be schlagnahmen und so eine Art Zwangsanleihe vorzu nehmen. Dieses Gerücht ist ebenso töricht wie unbegrün det und verwerflich. Weder das Reich noch irgend ein deutscher Bundesstaat denkt daran, sich an den Spar kassengeldern zu vergreifen. Wer nicht Kriegsanleihe zeichnet, obwohl er dazu, wenn auch unter Opfern, in der Lage ist, ver sündigt sich am Vaterland, Volk nnd Heer und hilft den Krieg verlängern. Dresden, den 14. September 19l6. Ministerium des Innern. Abgabe von Butter. Morgen Donnerstag, den 21. Semptember 1916 erfolgt die Ausgabe von Inlandsbutter in den bekann ten Verkaufsstellen. Auf jede für die Zeit vom 19. bis 25. September gül tige Buttermarke entfallen 30 Gramm. , Der Preis beträgt für 30 Gramm 16 Pfennig. Die Entnahme von Butter auf bereits verfallene oder noch nicht gültige Butterkürten ist unzulässig und werden Zuwiderhandlungen bestraft. Rabenau, am 20. September 1916. Der Bürgermeister. Kasertieferung vetr. Diejenigen hiesigen Landwirte, welche sich verpflich tet haben, im Laufe dieses Monates Hafer für die Hee resverwaltung zu liefern, wollen die zur Lieferung nö tigen Füllsäcke am Freitag, den 22. September 1916 9 Uhr vormittags im Hinterhause des Rathauses abholen lassen. Die Ablieferung des Hafers hat Dienstag, den 26. dieses Monates vormittags von 9—11 Uhr Bahnhof hierselbst zu erfolgen. Jeder Sack hat genau 100 Pfund Hafer (ohne Anrechnung des Sackgewichtes) zu enthalten und ist am Verschluß mit einem den Namen des Ablieferers tragen den Pappestück zu versehen. Säcke mit Mindergewicht werden ohne weiteres zu rückgewiesen. Hafer, der nicht zur festgesetzten Zeit ab geliefert wird, kann nicht mit verladen werden. Rabenau, am 19. September 1916. Der Bürgermeister. Bekanntmachung Die Frist zur freiwilligen Ablieferung beschlagnahm ter Fahrradbereifungen ist bis zum 1. Oktober dieses Jahres verlängert worden. Es werden daher bis zu diesem Tage im hiesigen Rathause an den Wochentagen von früh 8 bis 9 Uhr Fahrradschläuche und -Decken angenommen. Die freiwillige Ablieferung liegt im vaterländischen Interesse- es wird daher erwartet, daß von ihr möglichst allseitig Gebrauch gemacht wird. Beschlagnahmte Gegenstände, die nicht freiwillig ab gegeben werden, sind bis 1. Oktober dieses Jahres unter Benutzung der im Rathause erhältlichen Vordrucke vom Eigentümer oder Inhaber zu melden. Rabenau, am 20. September 1916. Der Bürgermeister. Lokales and Zachfisches. Rabenau, 21. September 1916. * Winterfahrplan. Der am 1. Oktober in Kraft tretende Winterfahrplan bringt für die Linie Hains- berg—Kipsdorf nur wenig Veränderungen. Der jetzt Wochentags abends 7.23 von Rabenau nach Hainsberg verkehrende Zug wird 2 Minuten früher von Rabenau abgefertigt und so beschleunigt, daß er statt 7.52 schon 7.37 in Hainsberg eintrifft und dort noch Anschluß an den Vorortzug findet, der 8,06 abends in Dresden Hbf. ankommt. Als „nur nach Bedarf", also in der Haupt sache wohl für den Sportverkehr, verkehrend ist ein Sonntagszug nachm. 5.45 von Kipsdorf nach Hainsberg im Fahrplan ausgenommen. * Auszeichnung. Dem Wehrmann Otto Franz, Sohn der Witive Thiersch, Dresdener Straße 34 8, wurde die König Friedrich August-Medaille in Bronze verliehen. * Theater. Die am Montag abend von der Direktion Fritz Richard veranstaltete Theatervorstellung auf der Albert-Höhe hatte einen verhältnismäßig guten Besuch gefunden. Zur Aufführung gelangte das Schau spiel „Marietje singt" nach dem gleichnamigen Roman in den „Dresdn. N. Nachr.". Wie schon früher, so war auch die gestrige Vorstellung wieder tadellos. Wir hoffen, Herrn Direktor Richard mit seiner Gesellschaft diesen Winter noch öfter bei uns zu sehen; ein lohnender Be such wird dann auch nicht ausbleiben. * (K. M.) Beschlagnahme der Apfel und Pflau men. Nach einer Bekanntmachung der kommandieren den Generale des 12. und 19. Armeekorps werden sämt liche noch nicht im Kleinhandel befindlichen Apfel und Pflaumen beschlagnahmt. Der Absatz darf nur an Per sonen erfolgen, die einen mit dem Stempel des Kriegs ernährungsamtes versehenen Ausweis mit sich führen. Die Verarbeitung und der Verbrauch im eigenen Haus halt bleiben zulässig. Dippoldiswalde. Zu Ehren des von hier scheiden den Pfarrers und Oberkirchenats Hempel wird vom Kirchenvorstand am 26. September im Saale der „Reichs- Krone" ein Familienabend veranstaltet. Dippoldiswalde. Ein im Kommunalverband Dip poldiswalde wohnhafter Bäckereiinhaber wurde mit 30 Mark bestraft wegen Verkaufs von neubackenem Brote und wegen mindergewichtigem Brote. Es wurden in der betreffenden Bäckerei im Verkaufslokal eine Anzahl am Tage vorher gebackener Brote gefunden, bei denen an 2 Kilo 50—100 Gramm fehlten. Kreischa. Bei dem am Donnerstag nachmittag auch hier aufgetretenen Gewitter ging ein schweres Graupelwetter nieder, das doch einigen Schaden ange richtet haben dürfte, trotzdem die Fluren zum größten Teile abgeerntet sind. — Ähnliches wird aus Reichstädt berichtet. Dresden. Eingebrochen wurde in die Lageräume des Löbtauer Konsumvereins. Dabei wurde neben vielen anderen Sachen eine größere Menge Margarine ge stohlen, die am anderen Tage verteilt werden sollte und für 1800 Personen bestimmt war. Dresden. Eine Kamnchenzuchtanstalt soll demnächst von Frau Kommerzienrat Zietz hier eröffnet werden. Es handelt sich hierbei besonders um die Wollkaninchen zucht für Kriegsbeschädigte. Der Preis für die Wolle bewegt sich zurzeit zwischen 40 und 50 Mark für das Kilo. Von jedem ausgewachsenen Tiere können jährlich ungefähr 600 Gramm Wolle gewonnen werden. Außer dem hat das Fleisch und das Fell ansehnlichen Wert. Jedes ausgeschlachtete Tier wiegt im ausgeschlachteten Zustande ungefähr 2 Kilo, während der Iahresertrag an Jungtieren ungefähr 20 Stück beträgt. Loschwitz. Ein hiesiger, sehr wohlhabender Ein wohner hat wiederholt Felddiebstähle verübt. In der Nacht zum Mittwoch ertappte ihn ein Schutzmann auf frischer Tat und brachte ihn auf die Wache, wo er seine Beute abladen mußte. Es stellten sich eine Reihe Dieb stähle heraus. Da er sich überführt sah, hat der 59jährige, begüterte Mann sich entleibt. Rochlitz. In einem längeren „Eingesandt" des Rochlitzer Tageblattes wird folgender, die ganze Umgebung aufregender Vorfall der Öffentlichkeit mitgeteilt. Ein auf Urlaub heimkehrender Soldat benützte als kürzesten Weg einen Feldrain. Hier wurde er vom Besitzer gestellt und mit der Anzeige bedroht, wenn er nicht sofort 1 Mark Schadenersatz zahle. Da der Soldat kein Geld hatte, nahm der Bauer statt Geld ein Brot an und schenkte es dem danebenstehenden russischen Gefangenen, der auf seinem Gut arbeitet. Leider sind die Namen der Be teiligten nicht genannt. Die empörende Tat beunruhigt daher alle Kreise der näheren Umgebuung.