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Llrse« Blatt wird den Lesern »ou Dretdeu U»ö Umgebung a« Lage vorher bereit« al» Mena-Mrgabe zugestellt, während «» die Post-Ilbonnenteu a« Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte«. ss. zehr,«,, ^r sis. vezu»««eLühr rlernl>t»rl. für Dr»t- t»n txt Ut,lU» durch «uewertia« Low- ichswuär- 8.« M. B«t «tnmalig» Lu. üctlung durch di« Pult 8vi.<od»«>ve<i»8z,ItI. Lt» d«n L»i«rn von Dr«»d«n u. Umgebuiiz am vartzer ,u- j»ft»llun Idcud-Su»^ »a»«n rrhaltan 0U! au«. marliaen vajt«d«r mit da» Morgen-Auigad« -utammen ,ug«slelU. Pachdruck nur mn deut licher Quellenangabe t.Dre«d. Nuchr."> zu- lästig. — Nnoerlongle Nanustrivte werde» nicht aistbemahrl. Mittwoch, 2. «ugoft t«1l. Telcgramm-Adrcsic: Nachrichten Dresden 1888 Druck und Verlag von kiepsch äc Reich ardt in Dresden. HanptaescbäftssteUe: Marienstraste 58M. Fenn'prechcr: 11 X 2d!><! « :fti«»1 Auzetgeu-Daris Annahme von Lnküi^ dlgungeil biß nach ul. 2 Utzr, Lotlnroas nur 'jLanenstruve 88 von U dv »/»l Uhr. L»e rinlpaluge »rundze^e ,i0. 8 SÜLen) N . ,>a«itten- ,'iach» ä »en aus I resden 20 Ps ; Ste^chaiNt Ln,«gen auf der Pruratseire .)ei?e .'sOPs.: dre zweitvatusie .jeüe u. re^lleire t-OV'. — In '^ununera nal» Sonn u »>eierlagea d»e cm^alüge Giund^ znle 2" Pf., auf P. lual- 'chachrulNtn c! r letzkcn t,le0'luttd,e,le2l,^'. — 2lUüwLtl'tig2 Tluikl.ize nur ocsseli Aoruu-öd«.« isaislul'.;. — Oualiläts-Weine H.5ckönrockb ^gMolger 8ckulZ3S5e 1 0KL8l)L^ 8ckulg35se 1 dleues k?3tk3U5 Arrr7 eilrcIo -LesoD. In Breslau begannen beute die Festlichkeiten an. läßlich des llivsahrtgen Bestehens der dortigen Universität. Ter um die einlreitliche Gestaltung der deutschen Reckt- jchreibnng bvchverdiente Professor Tr. Duden ist gc- si o r b e n. Tie Bei folg nug der «Ln ts üb rer des Iu- genieurs Richter ist e i n g e st e l l t worden. gm Kurhotel in Pyrmont wütete ein großc-S 2 chadenscne >. Am Sonntag haben in ganz F r a n t r e i ch heftige Unwetter groben Schaden angcrichtet. In Odessa sind st P e st s ä l l e batterivlogisch fest, gestellt worden. In Charlotte iNord-Earolinaj stellten wegen an. dauernder Trockenheit 13 2 B a n m w o l l s p i n n c - reien den Betrieb ein. Neueste vrMmeüüungel» vom 1. August. ttnrhausbrand Pyrmont. Das neuerbame Kurhaus steht seit heute früh in Klammen. Ter Brand ist wahrscheinlich durch Kurzschluß im Maschinenraum entstanden. Das Jener griff mit grober Schnelligkeit um sich und zerstörte den geübten Teil des Kurhauses und der 'Bäder. Ter Schaden ist groß, jedoch sind Menschenleben nicht zu be- klagen. Pyrmont. iPriv.-Tcl.j Tie Mitglieder der frei willigen Feuerwehr waren zum größten Teile aus dem Schützenfeste aus dem Königsberg, als das Jener aus- brach, und cs währte einige Zeit, ehe die Feuerwehr an- treten konnte. Als sie an Ort »ad Stelle erschien, ergab sich, das? das Wasser einen vollkommen ungenügenden Truck batte, »m für die Löscharbeiten auch nur einiger maßen hinreichend zu sei». Inzwischen balte das Feuer vom M a i ch i n e n h a n s e aus das Tach des Kur- l, o t c l s übrrgrgrissen. In wenige» Minuten brannte der Tachstuhl lichterloh. Tie Hauptanstrengungen der Feuerwehr richteten sich znnüchst daraus, die im Hotel be findlichen «Haste und ihre Habe z» retten. Während die Be wohner des obersten «Geschosses einen groben Teil ihres! «Gepäcks verlöre», gelang es in der ersten Etage, das Besitz tum der Logisgäste und die Einrichtung des Hotels z» retten. In der ersten Etage ist lediglich der weiße Saal ausgebrannt, während das Dachgeschoß nvllständig in sich zusammengestürzt ist. Tie erste Meldung, daß sämtliche Badecinrichtungeu des sinnlichen Badehauscs zerstört wor den seien, bestätigt sich nicht. Bon der Kurverwaltung wurde im Lause des BormittagS ein An'chlag veröffent licht. in dem mitgcteilt wird, daß keine Verletzungen vorgekommen sind und daß cs gelungen ist, die im K»r-l B a l e ii e e lTev. ger Wyß. der hier Hotel untergebrachte» Altertümer zu retten. Tie Ursache iei auf Kurzschluß oder Mvoreutzüuüung zurück zuführcn. Tas Inhalatorium, ftnoie die Maschinen des Badchauses sind gänzlich unbeschädigt. Tie Stahlbäder konnten vis aus wenige gerettet weraeu-, auch ein großer Teil der Soolbader ist erhalte». Ter Badebetrieb wird morgen früh wieder ausgenommen. Masscnvcrgiftungei.. Paris. iPriv.-Tel.s In Veziers und Umgegend er krankten etwa M Persvueu, zum Teil schwer, an Ber gs f t n n g s e r s ch e i n u n g e n nach dem Geniisie von Kuchen ans eine? Zuckerbäckerci des Ortes Flirgrrnnsall Tröme l. Ter T ch io eizer Ftie. einen Aufstieg machte, »lag beim Start gegen die Tribüne. Zwei Zuschauer wurden verletzt, wahrend der Flieger keinen Schaden erlitt. Kurz daraus stürzte die Tribüne ei», wvbei Ist Personen verletzt wurde!» Ter A»sstand in Albanien K v n st a » t i n o p e l. Ta heute die U n t e r w e r - snngsfrist bczw. die Frist für die zurückkehrende» Mali sso reu abläust, beriet der Ministerrat, dem der Kriegsmtnister beiwohnte, gestern nachmittag über die Malissorensrage. Wie verlautet, beschloß der Ministcrrat, erst nach der Anknnsl des Oberkommandierciiden, Abdullah Pascha, im Attsstandsgebict. die für Freitag oder Sonn abend erwartet wird, definitive Beschlüsse zu fasse». ES heißt, daß die Pforte in der Frage des Wasscntragens auf ihrem früheren Beschluß bestehen will, wonach das Wassen- trageu nur denjenigen gestattet «ei» soll, die bernssseitig Watten brauchen. Tie Pforte soll fest entschlossen sein, die Maliisoren anzugreisen »ud sogar über die Grenze hinaus zu verfolge», falls sic die Forderungen der Pforte nicht anuehineii. Als «'-rund hierfür gibt die Pforte die große Erregung der türkischen Trnvven an. Gerüchten zufolge «oll der Gesandte in Ectinje beauftragt werden, Montenegro ans die Folgen einer Nichttinlerwerfung der MalUiorcn aufmerksam zu machen. Ter Kamps gegen die Trusts. Washington. Tic Regierung ergreift Maßnahme», das gerichtliche Verfahren zu beschleunigen, das sie unter Anwendung des AntitrnstgesctzeS gegen die l:! T a m v s c r g e s c l l s ch a s t c n der atlantischen Kon ventton angestrengt hat, weil diese, wie die Anklage be bauvtet, durch das im Jahre 1W8 in London Unterzeich nete Abkommen versuche», den Zwischcndcckoerkelir zu monopolisieren. Folgen der Hitze. Charlotte iRvrd - Carolinas. Wegen andauernder Trockenheit haben 132 Baumwollspinnereien den Betrieb eingcstcllt. Ltreikuuruhen in Mexiko. Mexiko. «Priv.-Tel.t Tie Truppen haben aus streikende Bergarbeiter der Esperandaminc, die Gefangene aus dem Gefängnis befreiten, ei» Feuer er öffnet und dabei fünf getütet und N2 verwundet. Tic Ar beiter -er Mexiko Mine haben gestern die Arbeit eingestellt. Man erwartet, daß die Arbeiter der Lvro-Mine heute dem Beispiele folgen werden. Tic Arbeiter fordern eine Er Höhung der Lohnsätze. Bisher befanden sich 4(M Arbeiter > im Ausstand. Tie Fruiid-'v -anaken ihre Frauen n-tt ln,- Bahn nach Meriko-Cin). Tie genannten Minen befinden sich hauptsächlich im Besitze von Engländern und Amerikanern. Berlin. lPriv. Tel.s Ans Berich? des Gvnvernemeitts Kiautschon hin hat der K a i s e > l! ch ineiiichen Tors - alte st e n des Schutzgebietes für deren aufopfernde Dienste bei der Abwehr der Pestgesahr die kronciiorden- Medaille verliehen. Berli u. Im m edizi » ii ch e » W a r e n h a n s e in der Karlstraße entstand heute '.stacht, wahrscheinlich infolge Kurzschlußes, Feuer, das einen Schaden von :!>«>>»» Mk. vernrsachl Hai Wiesbaden. «Geheimer tieegiernngsral Proseßvr Tr. kvnrad Duden, der Altmeister der deutschen Recbt- ichreibiliig, ist heute früh in Loiinenberg bei Wiesbaden im Alter von 84 Jahren gestorben. Professor Duden hatte noch im vorigen Monat sein goldenes Ehejubiläum gefeiert. Eastchurch. lPriv.-Tel.l Prinzessin Heinrich v o u P r e u ß e u , Prinz e s s i u L u d >v i g von Bat tenberg mir ihrer Tochter Prinzessin Louise, sowie eine ihrer Hofdamen nnteniahmcu gestern ans englischen Zweidecker» Flüge, die je >3 Minuten währten und bei denen eine Höhe von Alb F-nß erreicht wurde. Die Flug zeugführer waren englische Seeoffiziere. vertlicber unll ZscbkLcber. Dresden, 1. August. —* Sc. Majestät der König ist heute vormittag 8 Uhr 54 Min. nach Gnttentag in Obcrschkcsien gereist. —* Inr Feier des 70. Geburtstages des lcteheime« Ockonomierats Steiger - Kleinbautzen versammelten llch dieser Tage in der Weintraube zu Bautzen das Direktorium nebst Borstand des Landwirtschaftlichen Kreisvcreins, sowie eine größere Anzahl anderer Gäste, etwa 5b Personen, um durch ein Festmahl den 7b. Geburtstag des Herrn Gell. Ockonomierats S t e i g c r - Klcinbaiitzcu zu feiern. Tas Direktorium des Landwirtschaftlichen KreiSvereins. Herren Geheimer Oekonvmierat Tr. Hähnel-Äuppritz, sowie Professor Tr. Gräfe und der Vorstand derselben Korpora tivn war zur Feier vollzählig erschienen,' unter den an wesenden Gästen bcmevktc man die Herren Lan'desältesten Gras zur Lippe, Landesbcstallten Baron von Bictinghvfs Ricsch, Landgerjchtspräsidcnt Tr. Hagemann, Oberamts richter Oberjustizrat Lconhardt. Oberfinanzrat Zeuncr, Vorsteher Tr. Bruggcr, Professor Tr. Logcs, mehrere Herren vom Ofsizicrkorps des ibb. Pegimeuts u. a. in. Beim Beginn der Tafel sprach Herr Geheimer Oekonomie rat Tr. H ä h u e l - Kuppritz dem Jubilar die herzliäßtt n Glückwünsche fü> dessen langes, segensreiches Wirten lür die Lanbwirischast aus und überreichte in seiner Eigen schast als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kretsver eins für das König!. Sächs. Markgraftum Obcrlausitz aui Grund der von der StaatSregiernng verttehcncn Befugnis dem Gefeierten die „Silberne Medaille sür Berdienite um die Landwirtschaft" nebst Ehrendiplom. Professor Tr. <tz r ä s c sprach dem «tzeburtstagslinde die Glück- und Segenswünsche der Lehrerkollegien der Landwirtichaftlichcn Lehranstalt und der Obst- und Gartcnbanichulc aus und Mott un«l Äirrenrcbaft. Bayreuther Bühnenfestspiele LS1L. II. „Der Riug des Ribcluugcn." Von K u r t M c y. Bevor wir in die Besprechung der „Ri»g"--Ausführung eintreten, müssen wir etwas Versäumtes aus dem ersten Berichte nachholen. ES mar vergessen worden, in dem Berichte über die „Meistersinger" - Aufführung deS ganz ausgezeichneten Beckmessers H einrich Schultz' aus Wei mar rühmend zu gedenke». Er bot gesanglich wie dar stellerisch nur das Beste, übertrieb nicht in possenhafter Weise, sondern blieb immer der Stadtschreiber, der doch eine angesehene Person ist, wenn er auch innerlich hohl, selbstsüchtig und boshaft ist und zur Erreichung seiner ,Iiwecke sich unedler, seine Pläne schließlich selbst vernichten der Mittel bedient. Dem erst Wjährigcn, begabten und fteißigcn, dabei zielbewussten Künstler kann wohl eine her vorragende Zukunft prophezeit werden. Tie erste Aufführung der großen Wclttragödie ging zu Ende. Wissend gewordene, mitleiüend sich sekbü aus- npsernde Liebe befreite die Welt vom furchtbaren Fluche des GoldeS und des Egoismus. Tie schuldbeladenen Götter »nd Hcldengcschlechter gingen dabei tragisch, aber erlöst zugrunde. Die Morgenröte einer neuen Welt bricht an: Wird sic möglich sein? Wird der Altruismus auch immer den Egoismus vernichtet haben- Oder wird sich das alte Schauspiel in neuer Form wiederholen'? Das sind die Fragen, die übrig bleiben, und die kein Dichter und kein Prophet beantworten kann. Tas soll er auch nicht: Das Kunstwerk ist et» Spiegelbild unserer Welt in poetisch vcr Härter Symbolik: mir erkenne» in ihm unser eigenes Wesen, unsere Schuld, unsere Zustände und unsere Er- ttisungSsähigkeit wieder. Man hat den „Ring" als die Tragödie des Kapitalismus mit all seiner Lieblosigkeit be zeichnet: in gewissem Sinne mit Recht! Aber man muß oabei bedenken, daß das Kunstwerk, im tiefsten Ginne ersaßt, jenseits der Erscheinungswelt steht und daher in dieser vieldeutig ist und keinesfalls in einer bestimmten vnd einseitigen Erklärung erfaßt und erschöpft werden kann. Hinter den Bühnenvvrgän-gen steht der tiefsinnige Mythos, den jeder Zuschauer und Zuhörer eben nur mit seinem eigenen Geiste messen und begreifen kann. Nur das eine kann jeder sich dem Kunstwerk liebevoll hingebende Mensch sicher aus ihm lernen, daß „selig in Lust und Leid läßt die Liebe nur sein". Das ist die in typischen Bildern und idealen Borgängcn zum Ausdruck gebrachte Ethik des gewaltigen Weltüramas. — Seine hohe Weisheit, seine Mcnschhettslehre macht die Bühne, auf welcher er nur um seiner selbst willen und somit also in höchster Rein heit zur Darstellung gelangt, also die Bühne von Bayreuth. z»m Tempel, zur heiligen Stätte, nach welcher die nach Befreiung von LebenSnot und Weltenzwang sich sehnende »nd ringende Menschheit in ihrem besten Teile pilgert, wie der naive Gläubiger zur Wallfahrtskirche. Nur wer ein solches Pilgerbedürfnis fühlt, ist ein wahrer Berufener nach Bayreuth: und er wird allerdings im höchsten Maße etwas ganz anderes und viel Höheres erleben, als eine bloße ideale Theatervorstellung. Richard Wagner selbst sprach sich brieflich in dem Sinne aus. daß seine Ntbelun- gendichtilng Anfang und Ende der Welt nmfasse. Wenn Goethe im „Kaust" die Erlösung und das Ewige in dem christlich-kirchlichen Himmel symbolisiert, so läßt Wagner die schuldigen Geschlechter vergehen: und über Zeit und Raum, icnfeits von allem Werden bleibt die Idee der Liebescrlösung bestehen. Die Einheit von Natur und Menschheit, von Werden und Schicksal ist in der „Ring"- Tragödic stark betont. Das ofseirbart nicht nur die Wesenü- verwandtschaft der musikalischen Natur- und Heldenmotive und ihre gegenseitige Abhängigkeit: sondern das kommt in Banreuth auch szenisch znm Ausdruck. Sturm im Herzen wird gern von Sturm und Gewitter in der Natur begleitet, innerer Friede im Menschen spiegelt sich in, Friede» der Natur wieder. Alberich ist j„ seinen F-elscnklüften taiim von diesen z» nnlerscheiden: er erscheint wie ei» lebendig gewordener Fels. Die F-rühlingsgottlieiten Froh und Freia erscheinen wirklich wie der personifizierte Frühling. Jener sv. S z e. k o l y h i d »ft trägt maigrünc Kleidung und einen Laubkranz im Haar, diese sFrau H a fa r e n - W a a gl rosa Kleidung mit einem Blumenkranz. So scheinen sic den vielen Alpenblumen entwachsen, bei denen sie stehen Wodan ist im „Rheingold" der friedliche HimmelSgott im blauen, in per ^Walküre" bcr Llurmgott im roten Mavtel. Rotes Licht kündet auch sein Erscheinen noch an, als er seinen Willen übeiwunden hat und als Wanderer, im dunkelblauen Mantel, schauend die Welt durchstreift. Roi und gelb wie die F-cucrslammc ist Loge iHcnicl»: sein aufrecht stehendes rotes Haar scheint ielbst eine Flamme zu sein. Donner iSchützendorsj geht hell- und dunkel grau wie die Himmelsdünste und Wolken, die er z» blitzen dem Wetter zusammenruft. Erda steigt gleichsam als Erde selbst ans der Tiefe empor: und die Nonien, ihre Töchter, sind urerschafsenc, nngezcngte Töchter der Erde. Die Rhein töchter verkörpern das Wasser selbst, die Riesen die rauhe Erdkruste selbst im Winter nnd im Sommer. Die Helden gcschlechter der Menschen sind durch göttliches Blut veredelt und somit auch Abkömmlinge der llrmesen, ebenso wie Hage», der Sohn Alberichs, des Nibelnngensürsren. Sv singt die Erde ihr eigenes Lied: »nd dieses Lied ist das große Welten- und Hcldenschicksal, das wir im „Ring des Nibelungen" staunend erleben. Was würde wohl Richard Wagner sagen, wenn er die immer mehr dem Ideal sich nähernde Verkörperung des Nibelungcndramas heute in Bayreuth erleben könnte'? Er, der schwer oder nie zu Befriedigende, würde sicher staunen über die musikalische, darstellerische und szenische Voll endung, die jetzt hier geboten wird, und über die gemein same Gesamtwirkung und Vereinheitlichung der wcsent lichcn Einzelkünstc, über ihre Verschmelzung zu einem im Genießen untrennbaren und nur nachträglich durch den Intellekt wieder künstlich zerlegbaren Ganzen. Hier kann nur auf einzelnes, besonders Gelungenes hingewiesc» werden. Die Bühnentechnik der ersten „Rhein gold"-Lzcnc dürfte nirgends in solcher Vollkommenheit erreicht werden wie hier. Die Rheintöchtcr schwimme» leicht, frei »nd lustig wie in wirklichem Wasser: man merkt nichts von Apparaten und Bemcgtmerden. Sie wäre» diesmal auch gesanglich ausgezeichnet vertreten,- lieblich und schön ertönten ihre heiteren und traurigen Weisen iFürstel - Wien, David-Bischofs- Berlin nnd M a tz c n a u e r - Berlins. Neben ihnen lebte nnd wirkte ein noch jugendlicher, aber hochbefähigtcr Alberich sHabtch- Berlins, der zwar an dämonischem Ausdruck noch ge winnen muß, sonst aber, besonders im „Siegfried", bereits Bedeutendes und Hochcharakterriiisches leistete iu dem