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Freitag. 88. 15 Mai 1857. ,6 GrMyt DiensiflgS MNd, Frchqg». Zü begehen dp,ch alle Postanstal ten. Preis »eu Quarts iv Ngr. . U ^chss - Hi -.---HM H'-^l 'isv^-»' Werßemh-Zertung Ein unterhaltendes Wochenblatt für -en Bürger «nd Lnyhman«. > AM»»' " ' -S> Psgttfürt^lt" geilt »«rechnet^ H-u»d-M allt« ui -SppieditlokÄ! (. N.'s, - - . . . Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehme in Dippoldiswalde. , - I , ,, . ., -i .. .- 1 . - / - >.' > ! --- ' TagesgsssckLc^te. Dippoldiswalde. Wir brachten in der letzten Nr. d. Bl. eine kurze Notiz über die Unternehmungen ver Allgemeinen deutschen Kreditanstalt zu Leipzig zur Hebung der Leinenindustrie und des Flachsbaues im Erzgebirge. Wir sind heute schon in den Stand ge setzt. eine hierauf bezügliche, vom hiesigen Stadtrathe der Redaction zur Veröffentlichung gütigst überlassene offirielleEröffnungdeSVerwaltnngSrätheSbergenannten Anstalt mittheilen zu können. Im Einverständnisse mit den Gemeindevertretern hatte sich nämlich der hiesige Stadtrath, wegen Errichtung einer Flachsbe- reitungSanstalt im hiesigen Orte, mit dem Direc- lorium der Allgem. deutschen Kreditanstalt in Vernehmen gesetzt und für diesen Fall eine Betheiligung der Ge meinde bei dem fraglichen Unternehmen in Aussicht gestellt. Darauf ist dem Stadtrathe das nachfolgende Antwortschreiben zugegangen, welches wir mit dem Wunsche veröffentlichen, daß dadurch unseren Land> wirth en eine Veranlassung zu umfänglicherem Flachsbau gegeben werken möge. „Die in der -Zuschrift des geehrten Stadtrath» vom 3V. v. Mts. erwähnten Mittheilungcn öder da» Bestreben der unterzrichneien Anstalt für die Hebung de» sächsischen Flachsbaues können wir in der Hauptsache als richtig bezeich nen. Wir haben bereit» seit längerer -Zeit dieser, namentlich im patriotischen Interesse sehr wichtigen Ftagc unsere Auf merksamkeit zugewendet, in diesen Tagen die Flachsbereituug«- aastalt zu Lichtenberg acquirirt, und über Errichtung einer zweiten, in Marienberg anzulegenden, die Verhandlungen zum Abschluß gebracht'. Unter solchen Umständen würden wir die Offerte des geehrten Stadtrath« als einen Anknüpfungspunkt für die rveltere Förderung de» Unternehmens sehr gern in nähere Erwägung ziehen, wenn nicht die Absicht unserer Anstalt da hin ginge, zunächst an den beiden erwähnten Instituten Er fahrungen zu sammeln, welche bei Ausdehnung des Plane« verwcrthet werden können; denn es läßt sich nicht verkennen, daß der Gang diese« Unternehmen«, welches wir allerdings über das ganze Erzgebirge zu erstrecken wünschen, der Natur der Sache nach ein sehr allmäliger lst, da vor Allem der Flachsbau sich heben muß, ehe eine größere An zahl von Anstalten mit Erfolg opcriren kann Geben — wie wir dies zuversichtlich hoffen — die beiden ebenerwähntcn Etablissement» gute Resultate, so wird dies die Neigung für den Flachsbau unzweifelhaft sehr befördern, da derselbe demLandwirth eineweit sickereReute sichert, als au« Körnerfrüchten zu erzielen ist, und daher in den Gegenden, welche mcht für Oelsäat sich eignen, der Flachs gern in da» landwirthschastliche System ausgenommen werdest wird. Der Aufschub Ihres Unternehmens kann daher demselben nur nützlich sein, da voraussichtlich auch ^n Ihrer näheren Umgebung —und darauf wäre der TränSporlkösten wegen hohe« Gewicht zu legen --- bei jener erwähnten Eventualität der Flachsbau einen neuen Aufschwung nehmen würde- Wir würden daun sehr gern bereit sein, mit dem ge ehrten Stadtrathe wegen dieser Angelegenheit ist nähere« Einvernehstieust zu trete» und hglreq de«hqlb nur zu wünschen- <. daß derselbe seist Interesse dem Projekte erhalten möge. Leipzig, den 4 Mai 1857. Per Verwaltung,rattz »er allgem. deutschen Lrerktästslalt. A. Dnfvur-Fvronce 't , : ' ' Also nur brav Flachs gebaut! Das ist die beste Unterstützung und der beste Darik für die Bestrebüsig unserer städtischen Kollegien zur Förderung der ge werblichen Verhältnisse unseres OrteS. Nebenher wird aber auch — und das ist ein HasiptgesichiSpsinst >- ' der Geldbeutel deS Flachsbauers sich recht anstärihsg füllen. Wir hoffen, schon bei der nächst bevorstehenden Ausstellung Proben von hier gebautem RohflachS )U ' sehen. ' Bei Erwähnung der Ausstellung können wir zugleich noch einiges Erfreuliche darüber berichten. Nicht nur ist, wie wir von vielen Seiten vernehmen, eine recht zahlreiche Betheiligung der hiesigen Bürgers schäft aus fast allen Gewerbszweigen zu erwarten, utlb wird bereits vielseitig an Ausstellungsgegenständen recht gearbeitet, sondern eS sind auch Serken deS Königs BergamteS in Altenberg, daS Directorii deS Hänichener SteinkohlenbauvereinS, Seiten der Herren Maschinen-- bauer Nitzsche und Andreas in Naundorf, sowie Seilen deS Eisenhüttenwerks in Schmiedeberg rc., recht er freuliche Offerten in Aussicht gestellt. Suche nur Nie mand noch aparten Dingen, halte sich Niemand für zu klein! Bringe vielmehr Jeder von seinen Erzeug nissen etwas, und sei eS daS gewöhnlichste, nur tüchtig und gut gearbeitet! Dann wird die Repräsentation unseres GewerbSlebens, wenn auch bescheiden, doch respektabel ausfallen! Kreischa. In den ersten Tagen dieses MonatS ist hier ein scheußlicher Kirchendiebstahl verübt worben. Als die Verbrecher beim Zerschlagen deS gestohlenen CruzifireS fanden, daß dasselbe nicht aus Metall, sondern nur aus Holzbronce bestand, verstüm melten sie dasselbe und nahmen auS bloßer-ust am Bösen eine Altarkerze mit, die sie auf freiem Felde in in die Erde steckten und anzündeten, so daß man Morgens die brennende Kerze im Freien fand. Dresden. Der wegen Ermordung seiner Ehe frau und seiner zwei Kinder in zwei Instanzen zum Tode verurtheilte ehemalige Feldwebel Jau-kuS ist von Er. Maj. dem König zu lebenslänglichem Zuchthaus be gnadigt und wird in den nächsten Tagen nach Wald heim abgeführt. — Frauenstein, den N. Mai. In Nr. 7ll deS „Freiberger Anzeigers" ist ein Korrespondenz-Artikel auS Frauenstein enthalten, auf welchen der Schreiber dieses Einiges 'in diesem hier viel gelesenen Blatte zu erwiedern sich genöthigt steht. Zuvörderst muß