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MlsdmfferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meitz»n, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. für Bürgertum/ Beamte/ Angestellte u. Arbeiter. An,ri,kUPiei»: dir 8,«spaltrve Aoumzcil- ro«xsg., die t grspalien« Anik der amtlichen D-k<-nnlm°chun,en 4S««tch»e Pfennig, di- Ssespallene Reklamezeil« im textlichen Teile 1 Lieichrmvrk. N-chw-iiunvSL-bühr L0 Ncichspjenniae. aekchrieb-neLricheinuna». ta«e und Platznorlchriften werden »ach MSgIichk.it Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 dmi-ksichtigl. Anzeigen, -nnabm-dirnorm.lvuhi. — — — - Für die Richtigkeit da ¬ durch Fernruf üd ermltteltcnAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Radattanfprnch erlischt, wenn Ver Betrv g durch Klage eingezogen werden mutz oderderAuttraggeberin Konkurs gerat. Anzeigen nehmen olle Vkrnlittlungsstellenentgegeu. Nationale Tageszeftung für die Landwirtschaft, erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in ««Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 RM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 AM., bet Poftbeftellung zuzüglich Abtrag- cv», - . gebühr. Einzelnummern «psg AllePostanstalten W0lyenvlitlt für Wilsdruff u. Umaesend Postboten und unsereAus- Wt^erund Geschüftsstellen - — nehme« zu jeder Zeit Be« ^ennngen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Nückfendung'eingrsandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Nr. 230. — 87 Jahrgang Telcgr.-Adr.: »Amtsblatt» Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 264k, Montag, den 1. Oktober 1928 Abgelshnt! Auf dem goldenen Füllfederhalter, der dem ameri kanischen Staatssekretär Kellogg bei seiner Landung in Le Havre überreicht wurde, um zur Unterschrift des Kriegsächtungspaktcs zu dienen, stand die Mahnung: „Wenn du den Frieden erhalten willst, so stärke den Frie den!" — nicht aber, wie der Ausspruch ursprünglich lautet: „Willst du den Frieden erhalten, so rüste dich für den Krieg!" Trotz Kellogg-Pakt und einer neunjährigen Abrüstungsdebatte, trotz Völkerbund und internationalen Friedens- und Schiedsgerichtsverträgen halten es fast alle Staaten immer noch mit dem alten, dem bisher immer befolgten Satz. Bei den Land- und Luftstreitkräften ist überhaupt nicht abgerüstet worden und die Bestimmungen der Washingtoner Abkommen über die Beschränkung der Seerüstung werden teils nicht befolgt oder zum an deren Teil umgangen oder umgedeutet. Die Vereinigten Staaten haben wiederholt versucht, wenigstens ein Programm der Rüstungsbeschrän kung zur See herbeizuführen, sind aber stets an der eng lich-französischen Ablehnung gescheitert, so noch der ver storbene Präsident Hardingbei direkten Verhandlungen mit London und Paris. Daß infolgedessen schon die Tat sache eines Flottenübereinkommens zwischen diesen beiden Regierungen in Washington stark verschnupfen mußte, ist zu verstehen und wurde dadurch deutlich gemacht, daß Kel logg nach seinem Pariser Aufenthalt jedem Besuch in Lon don demonstrativ auswich. Nun ist in London und Paris die amerikanische Note überreicht worden, die die Stellungnahme Washingtons zu jenem Abkommen ent hält und die zu der Feststellung kommt: die neue Flotten- tonvention stellt überhaupt keine wirkliche Rüstungs beschränkung dar, weil der Bau kleiner Kreuzer und U-Boote uneingeschränkt zugelasscn wird, und sie ist einge stellt lediglich auf die Befriedigung der Seeverteidi gungsbedürfnisse Englands und Frankreichs ohne jede Rücksicht auf die der Vereinigten Staaten. Damit wird jede Verhandlung über die Grundlagen des Abkommens abgelehnt. Aber man macht einen Gegenvorschlag: Festlegung einer Gesamthöchsttonnage, wobei für England und Ame rika ein glercher Satz gelten soll, dann Begrenzung der Ge samttonnage auch für die einzelnen Schiffsklassen — jenes ein früherer französischer, dies ein ebensolcher englischer Vorschlag — und, als Kompromiß und zum Zwecke der Anpassung an die besonderen Seeverteidigungsnotwendig- keiten jedes Landes, die Zulassung eines Tonnageaus gleichs zwischen den Schisfsklasscn. Will also ein Land beispielsweise mehr kleine Kreuzer bauen, dann darf es nur entsprechend weniger Linienschiffe oder Schlachtkreuzer, Panzer- oder Große Kreuzer auf Stapel legen. Oder ent sprechend weniger Torpedoboote oder U-Boote bauen. Aber Höchsttonnagefestsetzung für die Gesamtflotte und die einzelnen Schiffsklassen bleibt grundsätzlich bestehen, doch benutzt die amerikanische Note wieder die Gelegenheit, um sich überhaupt gegen die U-Boot-Waffe auszu sprechen. , Gerade also das, worauf es den beiden anderen Re gierungen ankommt, wird in Washington als ganz undis kutabel abgelehnt; man macht aber Gegenvorschläge, an denen nun London und Paris nicht so einfach vorüber- qehen können, soll nicht der Eindruck noch stärker werden, daß das ganze Abkommen vor allem politisch gemeint und auf politische Wirkungen abgestellt ist. In der amerikani schen Note kehrt der Wunsch nach Verhandlungen deutlich genug immer wieder und die etwaige Nichtbeach tung dieses Wunsches durch die französische und die eng lische Regierung, ein Ausweichen oder gar eine Ablehnung könnte — das wird in der amerikanischen Presse schon ganz offen gesagt — zu einer Ablehnung auch der Ratifi kation des Kellogg-Paktes namentlich durch den amerikani schen Senat führen. Also zu politisch doch Wohl recht un erwünschten Folgen. Und in England wächst überhaupt die Abneigung gegen das ganze Flotten abkommen mit Frankreich. . . Merkwürdig rst w die ganze Sache! Noch immer ist das Abkommen offiziell nicht veröffentlicht, nachdem es zu einer politisch ganz ungeeigneten Stunde abgeschlossen war und selbst dem französischen Außenminister Briand das Geständnis abzwang, daß es dem Wettrüsten zur See die Tore weit ösfne. Und wie es mit einem Parallel abkommen über die Luftstreitkräfte steht, weiß die Öffent lichkeit natürlich auch nicht. Das alles macht es den Ver einigten Staaten sehr leicht, vor den Augen der Welt die englische und die französische Negierung als nicht gerade begeisterte. Abrüstungsfreunde erscheinen zu lassen, bei benen die Worte in einem denn doch etwas allzu krassen Gegensatz zu ihren Taten stehen. Die Betriebssicherheit bei der Reichsbahn e Denkschrift des Arbeitsausschusses. ktaftröub!» » August infolge der wiederholten Eisenbahn- lamcntarttüw ^ >n Süddcutschland eingesetzte par- ftchtigunacn „^Icrsuchungskommisston hat zahlreiche Be- bieten de^ in den verschiedensten Ge- >mes voraenommen und als Resultat ibrer Poimre wr die MWzs- ».RMatmssM Paris, 30. September. Bei der Einweihung des Gefal- lenen-Denkmals von Chambery (Savoyen) hielt Ministerpräsi dent Poincare eine hochbedeutsame politische Rede, in der er be sonders die Abriistungs- und Reparationsfrage berührte. „Als Frankreich", so führte Poincare u. a. aus, „für seine Unabhän gigkeit kämpfte, hatte es keinen Gedanken des Ehrgeizes oder der imperialistischen Herrschaft und erhob bei der Unterzeichnung des Friedensvertrages keine Forderung, die dem Revanchegeist einen Vorwand liefern oder den Frieden der Zukunft gefährden konnte. Frankreich verlangte und erhielt durch den Versailler Vertrag in seinen europäischen Grenzen keine andere Aenderung als die Wiederherstellung der Grenzen, die es im Jahre 1871 gegen den einstimmigen und feierlich bekundeten Willen der Bewohner ver loren halte. Aber selbst nach der Verstümmelung durch den Frank furter Frieden ist Frankreich stets friedliebend gewesen. Als nach einem Krieg, der gegen seinen Willen ausgebrochen war, ihm vor allen das Recht zugesprochen war, seine Stimme geltend zu ma chen, hat es sich bescheiden darauf beschränkt, die Wiedergabe des sen zu verlangen, was man ihm genommen hatte. Er brachte uns berechtigte Genugtuungen, die wir nach sovielen Prüfungen er warten konnten. Wir haben über das hinaus, was uns die Ver träge versprachen, von niemanden etwas zu verlangen. Was sie uns versprachen, sind unsere Sicherheit und unseree Reparati onen. Seit wir die Waffen niedergelegl haben, haben wir über die Durchführung dieser beiden Verpflichtungen hinaus nichts ge sucht. Als an der Ruhr der passive Widerstand aufhörte und Deutschland der Ausarbeitung des Dawesplanes zustimmte, habe ich mich beeilt, für Frankreich den Beitritt zum neuen Zahlungs programm zu billigen, dessen regelmäßige Durchführung, wie mir schien, dazu beitragen sollte, die Beziehungen zwischen den Gläu biger- und Schuldnerstaaten zu entspannen. In dem Genfer Pro tokoll und dem Locarnopakt haben ihrerseits die Vertreter Frank reichs, Herriot und Briand, nur den allgemeinen Frieden im Auge gehabt, der sich auf der Verurteilung der Angriffskriege und der Sicherheit der nichtangriffsfähigen Völker stützte. Gestern noch ist Frankreich in den letzten Verhandlungen zwischen den Völkern, wie auch in allen jenen, die bisher unter den Auspizien des Völkerbundes standen, dem gleichen Geist internationaler Ein tracht treu geblieben. Der heiße Wunsch nach einer allgemeinen Verständigung wird alle unsere Gedanken auch morgen im Lau se der Unterhaltungen leiten, die sich auf soviele heikle Fragen er strecken werden. Wenn man von neuen: das Reparationsproblem ins Auge fassen will, so sind wir gleicherweise gezwungen darauf zu verweisen, daß eine Regelung, wie sie auch sei, uns von Sei ¬ ten unserer Schuldner außer der ungeschmälerten Zahlung des sen, was wir unseren Gläubigern zahlen müssen, eine hinreichen de Entschädigung für unsere Kriegsschäden garantieren muß. Welches aber auch bezüglich der beiden Punkte, Sicherheit und Reparationen sein mag, die Vorsicht, die uns diktiert ist und die uns nicht gestattet, unsere Pfänder leichthin aus der Hand zu ge ben, so haben wir doch der Eröffnung der Verhandlungen nicht mit dem Hintergedanken zugestimmt, sie in die Länge zu ziehen oder zum Scheiten: zu bringen. Im Gegenteil werden wir sie so früh wie möglich anknüpfen und mit gutem Willen und Ver trauen auf das Endergebnis fortsetzen. Nichts wäre für den Er folg des unternommenen Werkes so unheilvoll, wie eine durch schlechte Laune verbitterte oder durch Skeptizismus erschwerte Zusammenarbeit. BWgerWahltMGeeWltzt Ein Toter, 8 Schwer- etwa 70 Leichtver letzte — Die Wahlhandlung abgebrochen. Hamburg, 30. September. In Geesthacht bei Hamburg sollten am Sonntag die Wahlen zur Stadtvertretung stattfinden, die jedoch infolge blutiger Zusammenstöße zwischen Kommunisten und Reichsbannerleuten vorzeitig abgebrochen werden mußten. Am Sonntag trafen in Geesthacht Verstärkungen des Rotfront kämpferbundes und Angehörige der sogenannten Roten Marine sowie einige Hundert Mitglieder des Reichsbanners ein. Gegen 12 Uhr entstand vor einem Wahllokal zwischen Mitgliedern des Reichsbanners und des Roten Frontkämpferbundes eine schwere Schlägerei, bei der Gummiknüppel, Hieb, und Stichwaf fen gebraucht und zwei Personen schwer und etwa 20 Personen leicht verletzt wurden. Die Walhandlung mußte in diesem Lokal auf Veranlassung des Wahlvorstandcs auf kurze Zeit unterbro chen werden. Zwischen 15 und 16 Uhr ereignete sich ein zweiter ernster Zwischenfall vor einem anderen Wahllokal. Hier fielen auch auf Seiten der Kämpfenden Schüsse. Ein Angehöriger des Roten Frontkämpserbundes erlitt tödliche Verletzungen. Durch Hieb- und Stichwunden wurden sechs Personen schwer- und et wa 50 Personen leichtverletzt. Der aus Hainburg verstärkten Po lizei gelang es, die Ruhe wieder Herzustetten. Die Wahlhandlung mußte abgebrochen werden. Eine Untersuchung über die Vorgänge ist eingeleitel. Arbeit einen einheitlichen Bericht sertiggesteüt, der als Denkschrift nunmehr vorliegt. Der Ausschuß gibt ein Bild über das Auftreten von Unfällen bei der Deutschen Reichsbahn, wobei sich ergibt, daß die Intensität des Betriebes in den letzten Jahren sich etwa auf der Höhe derjenigen von 1913 hält, daß dabei die Zusammenstöße gegen 1913 erheblich abgenommen haben, wohingegen bei den Entgleisungen eine Zunahme zu verzeichnen ist. Diese Zunahme ist zum großen Teil auf Mängel am Oberbau und an den Fahrzeugen zurückzu führen, die in der durch Kriegs- und Nachkriegszeit beein trächtigten Unterhaltung, deren nachteilige Folgen zwei fellos noch nicht als völlig beseitigt gelten können, be gründet sind. Wichtig für die klare Beurteilung der Un fallursachen erscheinen ferner Angaben über die Dienstzeit der an den Unfällen beteiligten Bediensteten bei Eintritt des Unfalles, die zeigen, daß in den ersten Stunden nach dem Antritt des Dienstes die Unsallhäufigkeit im allge meinen etwas größer ist als in den späteren Stunden der Dienstschichten. Durch Bereisung von zwölf Reichsbahn direktionen wurden umfangreiche praktische Unterlagen gewonnen. Der Zustand des technischen Apparates sowohl bei den bau lichen Anlagen als auch bei den Fahrzeugen und den Siche rungseinrichtungen wird im allgemeinen als einwandfrei fest gestellt. Bezüglich der Gleispflegc stellt der Ausschuß fest, daß noch nicht überall die neuzeitlichste, zweckmäßigste Arbeitsmethode eingeführt ist. Der Ausschuß weist weiter auch darauf hin, daß für die Erneuerung des Oberbaues in stärkerem Maße als in den letzten Jahren Mittel bereitgestellt werden müssen, um eine für die Zukunft dauernde Betriebs sicherheit zu erhalten. Der Ausschuß gibt bezüglich der Fahr zeuge älterer Bauart der Ansicht Ausdruck, daß auch diese durch aus betriebssicher sind. Den Zustand der mechanischen und elektrischen Sicherungsanlagen erklärt die Ansschußdenkschrist als im allgemeinen einwand frei. Für teilweise überalterte Stellwerkseinrichtungen wird Ersatz durch neuzeitliche Anlagen empfohlen. Eine baldige be friedigende Lösung der für die Betriebssicherheit wichtigen Vorrichtungen, die das Überfahren von Hauptsignalen ver hüten sollen, wird auf Grund der Besichkigung der zurzeit im Gange befindlichen Versuche mit Zugbeeinflufsnngseinrichtungcn erhofft. Die Ausschußdenkschrift macht weiter grundsätzliche Aus führungen über die Wegübergänge in Tchicnenhöhe. Der Ausschuß führt hierbei an, daß vereinzelt die Übersichtlich keit an solchen Übergängen zu wünschen übrig läßt. Der Aus schuß schlägt weitere Verbesserungen vor. Er betont dann aber besonders, daß es im Interesse der Verminderung der Unfälle au Überwegen auch Pflicht der Kraftwagens ührer sein mutz, die Übergänge mit Vorsicht zu befahren und vor dem Be fahren die nötige Umschau zu halten. Es wird eine diesbezüg liche Ergänzung der bestehenden Verordnungen empfohlen. Von besonderem Interesse sind die umfangreichen Darlegungen der Denkschrift über die Personalverwendung. Der Ausschutz hat von dem Personal des ausführcnden Dienstes im allgemeinen einen gnten Eindruck bekommen und hält in der Denkschrift besonders fest, daß die Bediensteten auch an schwierigen Betriebspunkten ruhig, sicher und gewandt ihren Dienst verrichteten und sich über ihre Obliegenheiten unterrichtet zeigten. Die Eigenartigkeit des Eisenbahnbetriebs dienstes bedinge jedoch eine besondere Regelung der Arbeits zeit. Der Ausschuß gewann im allgemeinen den Eindruck, daß das Personal ausgelastet ist. wobei er darüber hinaus die Be anspruchung auf mehreren Dienststellen als derart bezeichnet, daß teilweise eine Entlastung des Personals im Interesse der Betriebssicherheit geboten erscheint. Sehr ein gehend beschäftigt sich der Ausschuß mit der Gestaltung der Dienstpläne. Er hält es vom Standpunkt der Betriebssicher heit nicht für vertretbar, daß, besonders auf schwierigen Posten, häufig innerhalb 2-1 Stunden zweimal je acht Stunden Dienst geleistet wird mit einer Unterbrechung (Ruhezeit) von nur acht Stunden. Der Ausschuß beschäftigte sich weiter mit der Organisation der süddeutschen Neicksbahndirektioncn, bei denen noch kein für den gesamten Bezirk verantwortlicher Betriebsleiter eingerichtet sei. Er empfiehlt, die Organisation baldigst derjenigen der norddeutschen Direktionen anznpassen. Mit einer Erörterung der Geldfrage, die von der Frage der Betriebssicherheit nicht zu trennen sei, schließt der Ausschuß den Bericht über seine Untersuchungen ab. Er vertritt dabei den Standpunkt, daß das Investitionsbedürfnis der Reichs bahn bei den zweifellos vorliegenden großen Aufgaben für verbesserten Gleisumbau, für Mo dernisierung der baulichen Anlagen und des Wagen parks usw. infolge der Rückstände aus der Kriegs- und Nachkriegszeit ein über das Normalmaß gesteigertes sei. Die notwendigen Mittel könnten aber zurzeit nicht ausgebracht werden. Die Überschüsse seien durch die Dawes-Last belegt und die Möglichkeit von Anleihen scheide für die hier anzustellenden Erwägungen zur zeit völlig aus. Der Ausschuß weist aus die Dringlichkeit des Problems der Geldbeschaffung hin, weil nach seinem Befund die festgestellten Mängel und Rückstände weder in mangelhaften Leistungen noch in unfähiger Leitung ursächlich begründet seien.