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vr. 14«. Leipsl-. aqa«u>t «»»n »V4. ßwei» ot«—IMUtch 7 ». «t»»ri»< rrm»»n Deutsche Allgemeine Zntmg. «M»qtU ud »echt, Ftttztit ud «efttzt. Domersta«, IS. A»«i 1879. Inserate ßa» »» »ie M «rt»U» »» t-»do, I»s»ett«»»«»düdr w» »i« e»»ltr-j«U< « W, »»« «>Vsi>«»t »0 Pf. Mt te» I. Äuli begiont ei» ue»e- AZ»»»e»e«t auf die Dutschc AllLtweiue Zeitung. All- nuSviirtiaeu Abnuueuten (die bi-herigeu «e nencuittetende) werde« ersucht, ihre Befteüuogeu auf da- nächste Äierteljahr baldigst bei de» betreffende» Postämter» anfzugeben, damit leine Verzögerung i» der Berseudung stattfinde. Der AbounementSpreis beträßt hiertrijährtich 7 M. üv Pf. Die Deutsche Allgemeine Zeitung sucht «in tteues Bild der Zeitgeschschte zu liefern avd de» täglich i» reicher Fülle -uftrömeadeo Staff Äre» Leser» i» «täglichster Ausführlichkeit »nd doch iu gesichteter Auswahl darzubietru. Sie nimmt i» dieser Beziehung eiue Mittelstellung -wische« den »och «mfaugreichem Zeitvugeu »nd de» Proviazial- oder Lokalblätter» em, und glaubt damit de« Wünsche» eines große» Theils der ZeituugS- leser uachzukouuuen. Tie politische Richtung der Deutsche« Allgemeine« Zeitung wird «ach wie dar dieselbe sei«: steift ein entschieden freisinnige-, »ach alle» beite« ««abhängige- Blatt, do- seiue Ueberzeugung offen n«d rückhaltSloS hertdrsdigt, aber«ch de« Gegner« Gerechtigkeit widerfahre« läßt. Die Deutsche Allgemeine Zeitung erscheint nachmittags 4 Uhr, resp. (mit telegraphische« Börsenberichte«) öV« Uhr. Rach ««-wärt- wird sie mit de« nächste« »ach Erscheinen jeder Nummer abaebeude« Posten versandt. Juserate finde« durch die Deutsche Allgemnue Zeitung, welche za diesem Zwecke von deu weiteste» Sreise« »ud namentlich vo« de« größer» i«d»strielle« Jvftttuteo regelmäßig beo«yt wird, die allgemeiaste uad zweckmäßigste Verbreitung; die InsertioN-gebühr bettägt für de« Raum einer viermal gespaltenen Zette unter „AÄäudiguogen" 20 Pf., e»«er dreimal gespatteueu unter „Eingesandt" HO Pf. — Kaiserin uaangesagt bei dem Grafen Andrässy und -verweilten fast eine halbe Stunde hei demselben. Der Minister wird voraussichtlich picht vor acht Tagen das Zimmer verlaffen können. ? Laden (Schweiz), 17. Juni- Soeben wurden in der neuen Curanstalt Baden die Ratifikationsurkunden des Sanct - Go tthardvertratz«S von 1878 zwischen Deutschland (vertreten durch Gc^ral v.Röder), Italien (vertreten durch Senator MelMhi) «ud der Schweiz (vertreten durch BuudeSrath Elfi) ausgewechselt. * Lern, 17. Juni. Der vH» schweizerischen und Eoogreß am Donnerstag vormittag» 10 Uhr zusammew- treten werde. "Parts, 17. Juni. Nachrichten aus Algier zu folge hat die vouBatra aufgebrochene Colonne gestern SOO Änsnrgenten durch Artillerie aus ihren Stellungen verdrängt; die Truppen werden letztere sofort besetze» und alSdann den Marsch nach Medina fortsetzen. (Wiederholt.) * Brüssel, 17. Juni. Senat: Heute wurde die Berrlhung de» Gesetzentwurf« über den BolkSschub- unterricht eröffnet. Zuniuhst-ergrifsder Präsident de« Tekgraphische Depeschen. "LerUn, 17. Juni. Der BundeSrath hat.das Eisendahngütertarifgesetz mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Verfassungsausschuß wurde mit der Prüfung der Frage beauftragt, ob in gewisse» Bestimmungen de« Gesetzes eine Verfassungsänderung enthalten sei. (S. Deutsche» Reich.) "München, 17. Juni. Der ReichstagSabge- ordnet« Pfarrer Lindner ist gestern in Erbendorf gestorben. "Mien, 17. Iuui abends. Der Politischen Corre- spondenz zufolge entbehren di« Meldungen verschiedener Blätter über angebliche militärische Vorberei tungen zur Besetzung Novibazar» jeder Be- gründung. Im Kriegsministerium finden keine dieS- bejßAÜtheu Berathungen statt; auch von angebliche« cimge« Arbeiten im budapest« Materialdepot ist nichts bckamrt. — Au» Belgrad vom 17. Juni wird der selben Correspondenz gemeldet: „Der serbisch-b ul- garifche Grrnzstrtit ist nach nicht aüSgeglichen. Fürst Milan hat zur Schlichtung des Grenzstreites bei Kula den Oberstlieutenant Giuric entsendet. Die serbische Regierung besteht auf der alten, von dem russisch«« Generalstabschef Kotzebue seinerzeit festge- strüt« Mrd -durch den. Hattischerif vvew Za^e« 1838 bestätigten Grenze, während jetzt für Bulgarien an geblich ein beträchtliches Stück des serbischen District« Zaicar < gefordert wird. Der Minister Ristic eMrt di« Nachricht, Serbien hätte de« Wunsch, den mit der Pforte abzuschließenden Zoll- und Handels vertrag auch auf Bosnien und die Herzegowina ausgedehnt zu sehen, für absolut erfunden." *Dien, 17. Juni. Die Nachrichten über eine be vorstehende Besetzung Novibazar» «erden von bestunterrichteter Seite als völlig unbegründet bezeichnet. * Mira, 17. Juni abends. Die Krankheit des Grafen Andrässy war, wie die Politische Corre spondenz bestätigt, eine Lungenentzündung; der Graf befindet sich jedoch auf dem Wege der Besserung. Gestern Nachmittag erschienen der Kaiser und die italienischen Delegirten verhandelte Bertrag über di« Subventionlxuqg der Bahnlinie M ist gestern Abend abgeschlossen woch«». (Wiederholt-) Ser», 16. Juni. Di« TgbackSzollerhöhuyg wurde nach dem Commisston^ntrage angenommen. Dagegen wurde DringlichleitSsrkläruyg «nd Tarif- inkrafttretung auf 1. Juli uns 67 gegen 48 abge- lehnt. Morgen Fortsetzung bep ZollechöhungSdebatte. (Schwäb.M.) Ser», 17. Juni. Der B«npe«rath erklärte, zur Abkürzung der Zolldebatte M Zollerhöhung auf Petroleum, Kaffee, Lhee-MdMWchm Mt bestehr« zu wollen, worauf der NationalpSch-solch« fall«« ließ. (Schwab. M») * verftÜU««» ^. IMaWch>MM MpDtirtenj- kammer. Der Handelsmiyisttr Tirard )Wch flch da gegen aus, daß in dem Journal offintl dre Worte Cüffagnac'S, welch« Schmähung«» gegen die Regierung enthielten, nicht veröffentlicht worden seien. Der Präsident Gambetta erwiderte hierauf, das Präsidial- bureau habe in Anbetracht dtsscu, dgß die Aeußerungen Cassagnac's einer Repression entgangen seien, die ÄuS- lassung jener Worte beschlossen. Di« Deputirten- kammer nahm hierauf eine Tagesordnung an, in welcher das Verfahren des Bureau gebilligt und zugleich der Beschluß gefaßt wird, eine Commission zu ernennen, um die Geschäftsordnung zu modificiren. Sodann wurde die Berathung d«S Ferry'schen Gesetzentwurfs über den höher» Unterricht wieder. ausgenommen. Im Senat theilte der Präsident-mit, daß der S«atS, Fürst v. Ligne, da» Wort, wn sich geg«» die Vorlage auSzuspreche». Die Wahlbewegutkg in Oesterreich. Wie», 16. Juni. Die Wahlbewegung für den ReichSrath hat ihren Höhepunkt erreicht, und doch ist kein voller, großer Zug darin zu erkennen. Nach de» Wahrnehmungen, die man bisher zu machen Gelegen heit hatte, überwiegt trotz aller politischen Programme daS persönliche Interesse vor allen übrigen. In den Wahlversammlungen ist es immer die Hauptsache, ob der Candidat den Wählern zu GesÄt steht oded «fcht. -Durch Pie consUtutionelle Uebung haben die Wahlkreise bereits ihre bestimmte Wabe «lügt. Aß« gibt Wstehende Normen, wonach gewisse Wahlweise deutsch und liberal, andere klerikal, andere wied«t czechisch, andere slowenisch wählen, und mir höchst selten kann es einer Partei gelingen, der Gegenpartei einen Wahlkreis zu entwinden. Im großen und all gemeinen haben die Deutschen und Liberalen ihre Stütze in den Städten, die Klerikalen ihre Basis i» den Landgemeinden, in welchen.sie, leider muß die» gesagt werden, von Wqhlgemeiude zu Wahlgemeinde kleine, aber immerhin doch bemerkenSwerthe Fortschritte machen. Die wichtigste Frage, die während der gegenwär tigen Wahlbewegung aufgeworfen wurde, war die, ob die Czechen, den Boden passiver Abstinenz. ausgehend, diesmal ihren Deputirten daS Mandat erthrilen wer- Karl Rvsettkranz -s-. ^ Leiptg, 18. Juni. Von Königsberg kommt die Lrauerkunde, daß dort am 14. .Juni der "Professor vr. Johann Karl Friedrich Rosenkranz gestorben ist. In ihm ist einer der wenigen noch lebenden Schüler Kegel'S dahingegaugen, einer der hervorragendsten, die es überhaupt gegeben. Rosenkranz war geboren am 23. April 1805 zu Magdeburg; er erhielt seine erste Bildung auf der dortigen Gelehrtenschule, studirte ,seit 18-84 zu Berlin, ..Halle und.Heidelberg, habllitirte sich in Halle 1828 und wurde 1831 außerordentlicher Professor da- selbp. Im Jahre 1833 folgte er einem Rufe als ordrullicher Profeffor der Philosophie nach Königsberg; 1848 wurde er zum Vortragenden Rath im Ml- nisterium des Cultu«. ernannt; als solcher arb«itete er unter den. Ministerien Auerswald, Pfuel und Branden burg, wurde aber im Juni 1849 auf sein Ersuch«« wieder in seine Professur eingesetzt. In demselben Jahre ward er von , Memel und Tilsit , als Abgeord- Mter in die l. Kammer gewählt. Doch blieb er darin vur kurze Zeit und legte bald freiwillig sein Mandat Nieder. ! In seinem akademischen Lehramte zu Königsberg war «r bis in die .neueste Zeit thatig. Im Februar des verflossenen Jahres feierte er sein fünfzigjähriges Doctorjublläum. Seme wissenschaftlichen Werke enthalten eine An wendung.der Hegel'schen Idee» auf die verschiedeusten Wissenszweige. Auf literarhistorischem, kritischem. und ästhetischem Gebiet bewegen sich die Schriften: „Ge ¬ schichte der deutschen Poesie im Mittelalter" (1830), „Handbuch einer allgemeinen Geschichte der Poesie" (1832—33), „Zur Geschichte der deutschen Literatur" (1836), „Goethe und seine Werke" (1847), „Aesthetik des.Häßlichen" (1853), „Pie Poesie und ihre Ge- schichte" (1855), endlich die vortrMicheMonographie: „Didrrot'S Leben und Werke" (1866). Der Theologie gehören an: . „Die Naturreligion" (1831), „Encyclopädie der theologischen Wissenschaften" (1831), „Kritik der Schleiermacher'schen Glaubens lehre" (1836) und „Kritik der Strauß'schen Glaubens lehre" (1845). Auf das Ganze der Hegel'schen Philosophie be- zi«hen sich die „Kritischen Erläuterungen de« Hegel' schen Systems" (1840), die „Studien" (1839—44), dann die (gegen Schelling'S neueste Phase gerichteten) „Vorlesungen über Schelling" (1842) sowie das „Send schreiben an Leroux über Schelling und Hegel" (1842). Sodann bearbeitete er die „Pädagogik al» System" (1848), desgleichen die „Wissenschaft der logischen Idee" (1859). Ein „System der Wissenschaft" (1850) sollte als allgemeine Grundlage für seine, philosophischen Vor lesungen dienen. Auch über Hegel'S „Naturphilosophie" schrieb er und zur Sämlarfeier Hegel'S gab er ein Schriftchen heraus: „Hegel al» drntscher Naturphilo soph" (1870). Kurz, kaum Eine Seite de» Hegelia nismus gibt e», um die sich Rosenkranz nicht yerdient gemacht hätte. Bei den Gegensätzen und Kämpfey, hie innerhalb der Schule nach des Meisters Tode zu Tqge kamen, vertrat Rosenkranz eine gewisse gemäßigte Mitte, von beiden Extremen gleich weit entfernt; doch stand er der Linken um etwa« Näher als der Rechten. Eine Anzahl literarischer und philosophischer Ab handlungen sammelte er noch in den „Reuen Studien" (1875—77) und endlich veröffentlichte er Bruchstücke einer Selbstbiographie unter den Titeln Mus meinem Tagebuche" (1854) und „Bon Magdeburg bis Königs berg" (1873). Die Universität Königsberg sagt in einem Nach rufe auf den Verstorbenen: Gleich ausgezeichnet an Geist wie an Eharakter, ist Rosen kranz mit der Geschichte unserer Universität und dir goisti» gen Sultur: dieser Provinz auf das engste-verwachsen, »ei nem Lehrer her Albertina seit den Tagen Kqnt's ist es ver gönnt gewesen, seine Wirksamkeit über so weite Kreis« guS- zudehnen und so tiefgreifend und nachhaltig die Begeisterung für die idealen Ziele des Lebens in dem Geiste seiner Schü ler, Freunde und Mitbürger auzufachen. Aus Königsberg vom 17. Juni wird tclegraphjsch gemeldtt: „Heute Nachmittag hat hier das feierliche Leichenbegängniß des am Sonnabend verstorben«» G«° HeimratHS Professor vr. Karl Rossnkranz unt«r Be theiligung der Spitzen der Behörden der Stadt, sämmt- licher Professoren der Universität und Her gejammten Studentenschaft stattgcsunden. Professor vr. Fried länder hielt die L«ichenrede." Musikalisches auS Leipzig. « Leibis, 15. Juni. DaS gestern im Neuen Theater veranstaltete Concert hatte in mehrfacher Be ziehung einen außergewöhnlichen, festlichen Charakter. In demselben verabschiedete sich Kapellmeister Sucher, der in Hamburg einen neuen Wirkungskreis finden wird, nach dreijähriger Thätigkeit vom hiesigen Publi-