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da« »«rZttt m 8SVV «rmwl Berdreit»«« agebkatt Mo 8S. UnterhÄtuiU mü> Geschäftsverkehr. Mitredaetenr: Theodor Drobisch. Mittwoch, den 23. März 1864. H Dresden, den 23. März. — Se. Majestät der König hat dem AppellationSrathe Polizeidirector Metzler zu Leipzig die Annahme und das Tragen des ihm von deS Königs von Preußen Majestät ver liehenen Kronetiordens 3. Klasse gestattet und den vr. weä. Robert Wilhelm Schalle zum Assistenzarzt im Sanitätscorps ernannt. — Nächsten Montag, den 28. März 1864, Abends 8 Uhr, findet in den Sälen der zweiten Etage des königl. Schlosse! Hof-Concert statt, wobei sämntliche am königl. Hofe vorgestellte Damen und Herren, so wie die Herren Mitglieder der beiden hohen Ständischen Kammern, ohne besondere Einladung, zu er scheinen berechtigt sind. — Der Königl. Hofschauspieler Herr Gustav Räder frier am 6. April d. I sein 25jährigeS Künstler - Jubiläum. Ge wiß wird vielen Verehrern dieses LieblingeS Dresdens, dem Schöpfer zahlloser Bühnenstücke, dem Künstler, dessen unver wüstlichem Humor wir so viele Stunden der Lust und Heiter keit verdanken, diese Nachricht von Interesse sein. — Der Fürst Alfred von Wtndischgrätz, k. k. österreich Generalmajor, passirte vorgestern auf der Durchreise nach Schleswig unsere Stadt. — Nächsten 7. April werden eS 85 Jahre, daß di« Leip zig-Dresdner Eisenbahn in ihrer ganzen Länge eröffnet worden ist. Interessant müßte es sein, zu erfahren, wie viel Personen in diesem Zeiträume befördert sind, wie viel Centner Güter durch sie befördert wurden, wie viel die Gesammt-Einnahme und Ausgabe beträgt und wie viel Dividende jede Aktie schalten hat. — Daß sich die Stadt Dresden von Jahr zu Jahr ver größert, sieht man nicht nur an den neu entstehenden Straßen und Stadttheilen, sondern auch an der mehr und mehr wach« senven Zahl der schulpflichtigen Kinder, und in dieser Beziehung kann man fast sagen, daß die Verhältnisse der betreffenden Schulbehörde über dem Kopf zusammen wachsen, denn um die neu aufzunehmenden Kinder unterzubringen, hat man, was die Bezirksschulen anlangt, schon zu ganz bedauerlichen Mitteln greifen müssen. Wir meinen hier nicht zunächst die wohl auch bisweilen vorkommende Ueberfüllung der Classen; wir meinen di« wie in frühem Jahren so auch jetzt wieder «»geordneten massenhaften AmvschNlungen au« der 1. in die 2. Bezirksschule und aus dieser in die 6. Bezirksschule, die nur deshalb auS- geführt werden mußten, weil die 1. BezirkSschule nicht mehr für die Pirnaische Vorstadt ausreicht. Da hilft rS nichts, daß die Kinder mit thränendem Auge bitten, sie doch zu behalten, daß der Lehrplan, der in jedem Lehrerkollegium doch immer seinen besondern individuellen Charakter erhält und der seine nothwendige Voraussetzung in dem Auftücken der Kinder in die obern Classen hat, zur blosen Form wird, daß ein guter Lheil des erziehlichen Einflusses der Schule verloren geht, wenn die Kinder in der Anstalt nicht verbleiben, und daß die Am»« freudigkeit der Lehrer nicht gedeihen kann, wenn ihnen die Freude an den Früchten ihrer Thätigkeit schon nach jedem Jahre immer wieder vereitelt wird. Hier muß sich Alles der eisernen Nothwendigkeit fügen. Darum ist aber die Gründung einer 7. Bezirksschule in der Pirn. Vorstadt (neben der 6., die in der Wilsdruffer Vorstadt schon gar nicht mehr entbehrt werden kann) ein dringendes Bedürfniß. Am besten wäre eS gewesen, wenn man in jenem Stadttheile schon in diesem Jahre vorläufig in Privatlocalen einen Anfang zu einer neuen Schule gemacht hätte. Ist dies nun aber auch noch nicht geschehen, so darf man doch der Energie des geehrten Herrn Oberbürger meisters sicher vertrauen, daß derselbe die jetzigen bedauerlichen Zustände bald zu Ende führen werde. — 1. — Der ValedictionSactus der hiesigen Kreuzschule fand am Montage Nachmittag 3 Uhr im Saale der Stadtver ordneten (Landhausstraße 4. II. Etage) statt. Nach einem Er- öffnungSgesange durch das Singechor, sprachen die Primaner Grundt über „König Salomo" (hebräisch;) Rüling über „nisi inter bonos smivitia eto." (lateinisch,) Höppner über „die Apo logie des Sokrates von Xenophon" (griechisch) und Hingst über „Charles VI." (französisch.) Deutsche Vorträge hielten Edmund Götze aus Dresden über „nationale Begeisterung" und Bernhard Kiemen aus Bautzen über: „Jugendideale". Der Obersecun- daner Freyer richtete darauf die üblichen Abschiedsworte an die Abgehenden. Dann wurden dieselben durch den Rector in gewohn ter herzlicher Weise entlassen und mit einem Schlußgesange de- Singechors schloß die Feier. Das anwesende Publikum war/ wie in früheren Jahren bei derselben Gelegenheit, ebenso zahl reich, als gewählt, insbesondere war auch diesmal die Damen welt vertreten. Im Ganzen war das Publikum sehr befriedigt, nur scheinen die Vorträge in altkasfischen Sprachen von Jahr zu Jahr weniger Ankang zu finden und selbst vielen Mitglie dern des weniger schönen Geschlechts dürfte Verschiedenes, be sonders das Hebräische, nicht völlig verständlich gewesen sein. — Die infolge richterlichen Urtheilsspruches für Preußen verbotene „Gartenlaube" versuchte wiederholt, in Preußen sich Eingang zu verschaffen. So erschien sie zu Anfang des Jahre» unter dem Titel „Volksgarten", ohne aber (wie dies jetzt der Fall) in Form und Inhalt von der „Gartenlaube" abzuweichen, und wurde confiscirt. Dann nannte sie sich „Familien-Album" und erlitt dasselbe Schicksal. Am Sonnabend nun tauchte sie ans alS: „AM warmen Ofen" — und abermals hat die Be hörde sie mit Beschlag belegt. — Gin Leipziger Korrespondent der „A. Ztg." schreckt vom 17. März: „Trotz der offiziellen Ableugungen ist er, wie ich aus sichrer Quelle mittheilen kann, Thatsache, daß man in Dresden seit mehreren Wochen beschäftigt ist, den Staatsschatz und die Schätze des „Grünen Gewölbes" auf die Festung Kö- nigstrin in Sicherheit zu bringen. Ich könnt« Ihnen da- mit Details belegen. ^7 W r können auf Grund wiederholt an «aß* gebender Stelle eingezogener Erkundigung versichern, daß an »ein bestehenden Gerücht keine Silbe wahr ist. In den Mo naten Januar und Februar jeden Jahres wird im „Gtknrn