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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend b. Dr. Rr. 31. Mittwoch, den 3d August ^92l Ammer 10s 20. Oahrgang M Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. Schristleitung, Druck u. Berisg Her«««« ROtzt«, ,ON«nÄ8rs«r Zeitungerscheisl Mens- U . !«g, DvnKcr^»^ und Ssnnabend. U ^Ükjiiqr-Preis: MonciUich 2.25 Mark, ff " gustcwina durch die Boten 2,50 Mark, sj Falle höherar Gewalt ^.^rieg od. sonst tt lMndiarlcher Ztörunqen des Betriebes der Mm«, der LirferaiUcn ad. d. Desurdcrungs- « ^richtanqlri) hat der Bezieher Kernen Rn- is M»ch a»i Sieieranq oder Nachlieferung der M»>R »d.aafBül^ahlantz d.Dezurspreifes. sein, nur im Klageweg aus dem Mietverhältnis entfernen wird daher empfohlen, besonders an Straßen-Pflanzungen, der Mieter ohne Gehör der Hausbesitzer ausgearbeitet sei. So soll den Vermietern das VerfügungSrccht über ihr Eigentum in sehr weitgehendem Maße entzogen werden. Er kann den Mieter, mag er ihm auch noch so unangenehm mit zwei ober mehr Raten, wenn er Nur allemal vor Erlaß des RäumungSurtril« so viel abbezahlt hat, daß etwas weniger als zwei volle Vierteljahrsraten rückständig bleiben. Weiterhin soll der Mieter zur unbeschränkten Verfügung über die Mietsräume durch Weite!Vermietung berechtigt sein und anderes mehr. Der ganze Gesetzentwurf ist deshalb in der jetzt vorliegenden Form als völlig ungeeignet bezeichnet worden. — Es ist nicht das erste Mal, daß die Reichsregieruug durch besondere Interessen den Einzelstaaten schwere Schädigungen zugefügt Hut, weil sie die gewichtige Stimme der Emzelstaaten nicht hörte oder zumindest diktatorisch be handelte. Besonders Sachsen kann davon ein Lieb singen. Jetzt liegt wiederum ein neuer und b sonders schwerer Fall dieser Art vor, der für Sachsen und insbesondere das Vogt land noch unlöschbare Bedeutung haben kann und deshalb den schärfsten P> otest berausfordert. In aller Stille hat die Reichsregierung eine Abmachung getroffen, die der trotz ihres langsamen WederaufblühsnS immer noch hart kämpfenden vogtländiichen Stickereiindustrie einen schweren Stoß versetzt. Bekanntlich besteht im Deutschen Reiche eine Reihe von Ein fuhrverboten für ausländische Erzeugnisse, so auch für Schwerzer Spitzen Diesen unter den heutigen volkswirt schaftlichen U mständen einzig möglichen Grundsatz des Ein- Verhandlungen angebühnt werden. Bischofswerda. Die kurz vor dem Krieg« fertig- gestellte Trainkaserne wird zu Wohnungen umgebaut von denen einige bereits bezogen sind. Zittau. Ein Automobilunglück hat sich auf der Straße Herrnhut—Zittau, etwa zwei Kilometer hinter Herrn hut bei dem bekannten Eulkretscham zugetragen. Die berg- ab führende Straße macht dort ein scharfes Knie, wa» -schon manchem Automobilisten und Radfahrer zum Verhängnis geworden ist. Der Zahnarzt Dr. Adler aus Senftenberg mit Frau und Kind wollte die Sielle passieren. Dabei ist durch Versagen der Bremse oder eine ungeschickte Handlungs weise des Kraflwagmsührers das Auto in voller Fahrt an bas Brückengeländer angerannt, wobei es fast vollständig zertrümmert wurde. Die Insassen wurden herausgcschleudert. Dr. Adler flog über das Geländer in den etwa 8 Meter tiefer liegenden Bach und trug so schwere Verletzungen davon, daß er gleich nach seiner Einlieferung ins Zittauer Stadt- kranken Haus verstarb. Frau Adler und ihr kleiner Sohu sind mit leichteren Verletzungen davongekommen. Auch der Kraftwagensöhrer hat eine leichte Kopfwunde erhalten. Nossen. Der auf dem Rittergute Naußlitz beschäftigte Verwalter Erich Große kam beim Dreschen der Hochspannung zu nahe und verunglückte tödlich. Penig. Dieser Tage wurde hier das Zinngießerge« werbe zu Grabe getragen, indem eine Witwe sämtliches Zinngießernhandwerkszeug, wie Gießform, Schmelzkessel, Drehbank usw., zusammen fast ein zweispännige» Fuder voll als — „altes Eisen" verkaufte. Darunter befinden sich z. B. Gießformen, die jahrelange Arbeit bedurften und heutigen Tages für das Zinngießergewerbe unmöglich zu be schaffen sind. Oberlungwitz. Der flüchtige Lischlerlehrling Walter Herold aus Glauchau, der neben verschiedenen Ein brüchen auch den blutigen Ueberfall auf den hiesigen Bade- meister Dietrich verübte, wurde in Hainischen verhaftet. Mittweida. Ein schrecklicher Unglücksfall mit töt- lichcm Ausgange ereignete sich am Sonntag vormittag hier. Der 49 jährige Klempnermeister Männel kam beim Ver schweißen an der autogenischen Anlage mit der brennende« Zigarre dem Sauerstoffapparat zu nahe. Es erfolgte eine starke Explosion wobei dem Unglücklichen der Kopf so schwer verletzt wurde, daß der Tod auf der Stelle etntrat. DaS Gehirn war vollständig dlosgelegt. Ein zweiter Mann trug Armverletzungen davon. Chemnitz. Am Eingang des Dorfes Gruhna bei Borna kom dem Wagen des. Kommerzienrats Ladewig (Chemnitz) von Leipzig her ein anderer Kraftwagen entgegen der ziemlichen Staub aufwirbelte. Unmittelbar nach dem Passieren dieses Wagen liefen zwei Jungen über die Straße von denen einer von dem Kraftwagen des Kommerzienrates Ladewig erfaßt und ein Stück geschleift wurde. Um den Jungen nicht zu überfahren, lenkte der Führer de« Wagen« scharf nach rechts, wobei der Wagen an einen Kilometerstein ansuhr. Durch den erfolgenden heftigen Stoß wurden Kommerzienrat Ludewig und seine Begleiterin aus dem Wagen geschleudert. Der Chauffeur fuhr zunächst ein Stück weiter. Als er sich nach einigen Augenblicken umsah, be- merkte er zu seinem Schrecken, daß sich seine Herrschaft nicht mehr in dem Wagen befand. Während die Verwandte de« Kommerzienrats Ladewig mit Hautabschürfungen davonkam, hatte dieser selbst schwere innere Verletzungen erlitten. Al« bald darauf ein anderer Kraftwagen cur Chemnitz die ge fährliche Stelle passierte, nahm er Kommerzienrat Ladewitz sofort aus und brachte ihn in eine Privatklinik nach Leipzig - wo der Verunglückte starb. noch jetzt gehörig zu bewässern, damit eine genügende Herbst- wurzelbildung eintreten kann. Sind einzelne Bäume stark Von den Handelskammern ist in einem Bericht darauf hin- gewiesen worden, daß der Gesetzentwurf in dieser Form gänzlich unreif und offensichtlich einseitig von Vertretern — Zu der Meuterei der Chemnitzer Hundertschaft mrd noch mitgeteilt, daß der Verband sächsischer Polizeibeamter eine vermittelnde Besprechung mit dem Ministerpräsidenten gehabt hat. Auf Grund dieser Besprechung ist am Montag eine Vertretung des Verbandes nach Chemnitz gefahren, um den entlassenen Mannschaften zuzusprechen, das sie ihr be- geschuimpft, aber sonst noch lebensfähig, so empfiehlt sich gangenes Unrecht einsehm und der Regierung eine ent- " "" " 4 vr- deren Herausnahme, das Einlegen in Wasser und nach 24 sprechende Erklärung übgeben. Es wird gehofft, daß sich l i Stunden, nach erfolgten Wurzelanschnitt, das erneute dann Ministerpräsident Buck bereitstnden lassen werde, die jh. Da» sächsische Wirtschaftsministerium hat an in Pflanzen, mit dem eine gründliche Bewässerung verbunden, Strafe in eine mildere zu verwandeln. ' kMmeuden Stellen einen von der Reichsbehörde auf- werden muß. ! — nicht belaubt und viele von ihnen drohen einzugehen Es Oertliche4 «KL Sächsisches. Mttenborf-GkrEa, dm zo. August 192p " hüben wird, werden wir bald erleben. Die ganze traurige Gemeinderatsptzung am 26. August im Ratbaus Hölz Episode konnte nur auf dem Boden einer durch die Arbeitslosigkeit zur Verzweiflung getriebenen Menge gedeihen gar nicht zu reden von den neuen Millionenaufwendungen für die zu erwartende erhöhte Arbeitslosigkeit. Die Reichs regierung scheint in diesem Punkte sehr vergeblich zu sein. Aber selbst wenn die Gefahren weniger schwer wären, muß doch unter allen Umständen verlangt werden, daß, ehe solche Maßnahmen getroffen, die zuständigen Bundesregierungen und Jndustrnkrnse gehört werden. Die sächsische Regierung wird auch in dieser Richtung in den nächsten Tagen sehr energische Vorstellungen beim Reichswirtschaflsministerium er heben. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß durch eine solche Behandlung in den Einzelstaaten eine Rcichs- verdroffenheit sich entwickcln muß, wie wir sie leider zum Teil schon in Bayern haben. Die sächsische Regierung, an die sich auch die Plauener Jndustriekreise und die Handels kammer mit Protesten wenden werden, mißbilligt das Vor gehen des Reiches aufs schärfste. — Bewässer die Obstbäume. Wie der LandeS-Obst- und Weinbauverein ermittelt hat, ist eine große Anzahl an- gepflanzter Obstbäume infolge der Dürre nur wenig, oft gar gestellten Entwurf eckes Gesetzes über Meterschutz und Zschachwitz. Zwischen den Gemeinden Zschachwitz EinisMgsämte>. zur gutachtlichen Aussprache zugehen lassen, f und Meuselwitz sind Verschmelzungs-Verhandlungen im Gange, die bereits zu einer grundsätzlichen Verständigung geführt haben. Auch mit der Gemeinde Zschieren sollen Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei gibt bekannt! E'^eistunde ist mit Wirkung ab 1. September für ganz einheitlich auf 1 Uhr nacht» festgesetzt worden. Ja V" Au-nahmcfällen kann Verlängerung bis 2 Uhr be- und zwar auch nur dann, wenn der Mieter ihn fortgesetzt f erheblich belästigt oder das Gebäude fortgesetzt erkevlich ge fährdet Der Mieter soll dagegen von der Verpflichtung zur pünktlichen Mictzinszohlung befreit sein. Er darf nach dem Gesetz ntwurf fortgesetzt mit seiner Mietzinszahlung im Rückstand bleiben und zwar nicht nur mit einer, sondern , > GemeinderatSj ^stendors-Okrtlla. Ueber die neugeschaffene Otts- i^ung Ottendorf-Okrilla gab das Hauptstaatsarchiv sein dahin ab, daß die Beibehaltung dieser beiden ^Zeichnungen die empfehlenswerteste sei und die iuMng einer neuen Bezeichnung für die vereinigten Orte § °°rzuziehen wäre. Befürwortung fand das EtnbürgerungS- s, drs Henn Franz Werner. Die Festsetzung der Mieten fj?"^neuerbaute Grundstück fand seine Erledigung in ge- S'tzung. Die Erhöhung der GaSprerse ab 1. August ^l. fand seine Zustimmung. Die Ausstellung eines ^"gtschilde» an dem Grundstück der Fa. Pape und ^.'dt fand Besürworlung, da die Wegestrecke als unüber- und gefährlich anerkannt wurde, aus demselben Grunde auch der gesamte Automobil und Motorradoerkehr Königsbrücker mit der Radebergerstraße ver öden Straße wegen der am Gasthof zum Hüsch be- Unübersichtlichkeit und Enge der Straße verboten, ^"dstverpaäflung an den Äemeindestraßen wird beantragt die« kaum Zweck haben, da fast restlos die Ab- U »Ireihändig" erfolgt ist. Die Anlegung eines erhöhten - ^Uer an dem früher Gäblerschen Grundstück soll durch! ^auausschuß seine Erledigung finden. Anordnunarn des Friedhosspersonals und der ^iorgane rst unweigerlich Folge zu Kisten. Als Stell-i^h^x^otes hat das Reich fitzt durchbrochen, indem es ohne d" Bcgräbnisordner« rst Herr Ernst Peukert hielte Bundesstaaten und die beteiligten Kreise zu hören, ein- lucht genommen worden. ! fettig aus das Dränaen der Berliner Konfektionsindustrie Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden, im Ein-jein Ei-fuh, kontingent von 800OM bis einer Million hoch- ^wen mit dem Kirchenoorstand erlassenen Anordnungen! Ettger Schweizer Stickereien eröffnete. Das Tollste dabei a bestraft. f ist die Bewilligung des Kontingents nach Metern. Auf diese vttettdvrf-HLriHa, den 27. August 1921. -Weise können auf einen Meter Stoff bequem 10 bis 20 V Der Gemeindevorstand. ^üd noch mehr Meter Stickereien untergebracht. Die ganze - Art des Kortingentabschlusses deutet darauf hin, daß es auf eine Ueberrumpelung Sachsens abgesehen war. Was Sachsen und besonders das Vogtland darunter zu leiden Amtlicher Teil. ZuÄsrkarten. . Nach einer Verordnung des Wirtschastsministeriums ist ^Ablauf der Zuckerkarten Reibe 21 die weitere AuSsabe chickerkarte nicht in Aussicht genommen. »Da es nicht ausgeschlossen ist, daß noch bis Ende Demker eine geringe Zuckcrmenge auf den Kopf der Be- .^ling zur Verteilung gebracht werden kann, ist er not- daß die Inhaber von Normalzuckerkarten der Reihe ' - Bezugskarten und K-Zuckerkarten kommen nicht in He — sich ihre Stammkarten ausheben. Nur im Besitze Stammkarten befindliche Personen haben oegebencn- H Anreckt auf eine Belieferung mit der zur Ausschüttung Agenden Menge. Htteudorf-Hkrilla, am 26. August 1921. Der Gemeindevorstand. Verkehr auf Bürgersteigen. Das Bciahren der erhöhten Fußwegs mit Fahrrädern , Handwagen wird hiermit mit Zustimmung des Gcmcinste- erneut verboten. .Zuwiderhandlungen werden nach § 366 Ziffer 10 des Mrasgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. noch mit Halt geahndet. Htteudorf-Hkrilla, am 17. August 1921. Der Gemeindevorstand. Beerdigungswefen. .. Nach der bestehenden Füedhossordnuug ist bei Be- Mngen der Zutritt zum Friedhöfe nur denjenigen ^Uen gestattet, welche sich in entsprechender Kleidung s'Drauergefolge anschließen. Kindern ist, soweit sie nicht Mbwie beteiligt find, der Zutritt auch in Begleitung Erwachsenen verboten 1 Emem Trauerzuge auf der Straße begegnende Geschiere zu halten u- das Vorbeiziehen des Trauerzugcs ad erten.