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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060602023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906060202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906060202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-02
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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Tert- leilc so Pta.. als kaiaeiandt Zeile M P-a. In giummeni nach 2om>- i,»d iteierlage« l woluac Äruudzetle sv Pia . ans Vrivalleite «o Psg, 2'MlIiae Zelle an» T.rliene und alL Lingciandl Sü iLig. RncürariigeAus. träne nur geuen!LorauSbe«ak,lunr> BclegblkUcr kouea ra Licunige. Fcnisprecher: Nr. U und SOS«. sseimick Lrllm S Prager 8trsssv 2. Leks Vaisollllsugütlassv. erösrler 8p« «i Ksrk 2,7S bis 2Z,-. HVnnok - »nriizre: dlui-I: 7,yy bis 2!!,—. LirUjeseliLft 1L kLNlttl» Itvr in ßsrtts« - .?opp«-i» r dlarlr l,LS bis t.kiv. r lilnrlr 1,75 bis 5,25. r Herren. Xns Ivr 1«r <4Iv» ta-8rraov« : Ltanlr 6,50 bis 17,—. 84nul«,nrint«rl: blank Y,R> bis 15, den- u. KiMsr lleriei» ,inr> Kark 1,70 bis 12,—. ^4 n«, N - ^4 r dlark 1,60 bis 6,—. kKrüerNken; oi»: I.ii>s1«», - : vlark 18,— bis 2t!,—. L.ü«1«m - 4* oilvn: vlark 1,50. 1 . Voinbriinnjchlng aus das spnni'chc Könlgspaar. Drahtverichte. Zur KvnigSreise. Gewerbevercii,, Berliner Staats- j »tz ?>««„» 1 Idsdckr »» Z«IV» Tztttlltl. wissevschysll. Vcrkmignng, Geiverbeverei». „Walleiisteins Lager". „Die Piccotimiui". Teltvwkcmal bei Berti». I dvIIIIU<<^» I. das Kon,gspaar Die brachten die fremden iZlen die lvüruistcii gaben ihrem tiefsten zahlreiche Vcr . stch nnier den Fest' Zu dem Bomllemmschliin,uif dkrS stmnische Könilispaar kommen jetzt nähere llkachrichte» aus Madrid. Danach geschah das Attentat gegen den königlichen Hochzeitszug. als der Wagen, in dem der Höing Alfons und die Königin Bicloria laßen, einen Moment vor dem Hanse 88 in der toaste Mayor hielt. In diesem Augenblicke schleuderte jemand aus dem oberen Stockwerke dieses Hauses eine Bombe, die an der rechten Seile des Wagens zwischen dem hintersten Pferde paare und den Vorderrädern des Wagens niedcrsie! und ex plodierte. Ein Reitknecht Wurde getötet, ebenso zwei Pferde. Der Herzog von Sotoniayor, der rechts neben dein Wagen ritt, wurde leicht verletzt. Vier Soldaten vom Truppcnspalicr wurden aus der Stelle getötet, ein Leutnant, der eben den Degen präsentierte, löblich verletzt. Einem Polizei-Hornisten wurde der Hals ausgerisscn. Auch zwei Frauen, die in der Piche standen, kamen ums Leben. Zahlreich sind die Verletzten, darunter einige, die sich aus dem Ballon des zweiten Stockwerkes des Hanfes vcianden, von dem aus die Bombe geworfen wurde. sofort nach der Explosion sprang der Herzog von Eornachuelos au den Wagenschlag, öffnete ibn und war dem Könige und der Königin beim AuLstcigen behilflich. Beide waren tiefbewegt. Ais Treppe des Schlosses emporgestiegen war, Fürstlichkeiten, die sich um sie drängten, Glückwünsche zu ihrer Errettung dar und Bedauern über den Anschlag Ausdruck. Wegen des Bomben-Anschlags wurden Haftungen vorgennmmeu, doch befindet genommenen kein Ausländer. Die 'Bombe war aus poliertem Kstahl von hsz Zentimeter Ticke. Vielleicht wurden auch zwei Bomben geworfen. DaS Hans, aus der sie g-worstn ivuroe. gehört der Königin-Mutter. EL ist da-> einzige. daS ne in Madrid besitzt. Einige Tage vor der Hochzeit des Königs war das Ereriich! gegangen, der König habe einen anonymen Brief bekommen, der ihm den Anschlag ankündigte, die Behörden erklären dies jedoch für unwahr. Airbach nach dem Anschläge erschienen die srcmden Fürstlichkeiten, die anher ordentlichen Gesandten, das diplomatische Korps, die Mitglieder der Negierung und zahlreiche politische Persönlichkeiten -im Schlosse und trugen sich in die anLgeleglc Liste ein. An der Stelle, wo das Verbrechen geschah, herrschte den ganzen Nach mittag ein solches Gedränge, daß cs den Mitaliedcrn des Noten Kreuzes kaum möglich war, die Toten und Verwundeten fort- zuschaffen. Eine amtliche Meldung besagt: Es ist rm gewiß, ob bei dem gestrigen Anschläge eine oder zwei Bombe n geschleudert worden sind. Bis jetzt war cs noch unmöglich, dies sestzustellen. Der Urheber des Verbrechens ist bekannt: er heißt Manuel Duraw und ist ein Caialonier. Das Zimmer, von dem aus er die Bombe wart, mietete er am 32. Mai für 2ä Pesetas täglich und zahlte mit einer öÜS- Pefeta-Note im voraus. Er nt elegant gekleidet und legte eine ausgesprochene Vorliebe für Blumen an den Tag. Die neuesten Meldungen lauten: Madrid. Alle Vertreter der auswärtigen Mächte sind w o hl b eh a l t e n. — Die sranzös ticke Botschaft gab gestern ein Diner im engen Kreise. Trotz der Bemühungen der Anwcsenden. eine heitere Stimmung zu zeigen, fehlte drei' der Geist de .- Frohsinns, ebenso auch bei dem dieiem 'Festmahl folgenden Empfang, der trotzdem zahlreich be sucht war. Ni a d r i d. Die Zahl der bei dem B o m b e » a t tc n t a ! Verlebten beträgt 50. davon sind 5 lebensgefährlich verwundet. Unter diesen befindet sich ein Sohn des Generals Wepler. Die Königin fühlt sich angegriffen. Madrid. Es wird gemeldet, daß der Urheber des Anschlages zuerst ein Zimmer in einer der anderen Straßen gemietet hatte, durch welche der Feslzug kam, doch hat er cs aus- gegeben, ivcil es keinen Balkon noch der Straße zu hatte. In dem Zimmer iand man ein weißes Pulver, welches Dynamit zu sein schien, und eine kleine Gias'pritze, die nach bitteren Man deln roch, und die vermutlich dazu diente, in dem Augenblicke, -wo der Zug vorbcikain, die Bombe zu laden. Außerdem iand man einen eleganten Anzug und einen Arbeiteranzug. Aus dem Balkon des Hauses, welches der Verbrecher bewohnte, find 7 Personen gelötet worden. Die Festlichkeiten werden ihre» Fortgang nehmen. Ni adrid. Der Urheber des Anschlages hatte gestern morgen ei» Bukett gekauft und dann verboten, fein Zim mer zu betrete», in dem er Uvwohliein vorlchutzte. ^ In dem Augenblicke, in dem der königliche Wagen vorbcisuhr. schleuderte er das Bukett, das die Bombe enthielt, hinab, zog sich schnell zurück und wechselte seine Kopfli'deckung, ohne bei der allgemeinen Verwirrung die Aufmerksamkeit aus sich zu lenken. Bis jetzt sind 20 'Verhaftungen vorgenviiimen. Pari s. Zum M a d r i d « r D o m b e n a t t e n t o t wer den 'tilgende Enizelheiteii gemeldet: Die Zahl der durch die Explosion Gelöleieu wird von Spcziglbcrichtcrstattcrn auf etwa 20 angegeben. Unter den Getöteten befinden sich drei Oitizierc. In dein Haine, auS welchem die Bombe geworfen wurde, kamen 8 Personen ums Lebe», unter ihnen wurden ans dem Balkon der Herzoa von Ahumada, die Marguesa Toloia und deren Tollster gelistet. London. sPriv.-Tel.s Der Korrespondent des „Daily Telegraf," in Madrid berichtet: Die amtlichen Ziffern der Verluste lrcsse» durchaus nicht zu. Die getöteten »nd ver wundeten Personen zählen ungefähr 100. Die Korrespondenten in Madrid batte» große Schwierigkeiten, ihre Meldungen z» übermitteln. Die Zensur sei znerst in Kraft getreten und habe alle Privaltelcgramme zurückgchallcn, mir die Meldungen der offi ziösen Agentur seien durchgelasscn worden. Erst später habe inan die Privaitclearamme bcsbrdcrt. M a o r i d. lVriv.-Tcl.s Tie spaniichen Behörden haben Beweise danir, daß die Verschwörung gegen das Leben des jungen Herrjcherpaarcs in London ausgcarbeitct wurde. Tie Anarchisten wollten für den Fall, daß das Attentat erfolgreich ausfiele, eine revolutionäre Regierung errichten. Sie hatten noch rin iwciles Attentat gegen daS Königspaar geplant, das in der Kirche ausgcsöhrt werden sollte. Dieser Anschlag ist aber durch Zufall verbätet worden. Neueste Drnhtmeldnnften vom 1. Juni. Unwetternachrichten. Nordhausen. Ein furchtbares Gewitter ent lud sich gestern abend und heute nacht über das Helcnatal. In Uthleben'wurden zablreiche massive Gebäude durch eine Wind hose zerstört. Der Kirchturm wurde in der Mitte abgebrochen. Fast alle Dächer sind abgedeckt. Die Obsternte ist völlig ver nichtet. Ko bürg. Ein gewaltiger, mir wenige Minuten an dauernder, von Gewitterersch-cinungen begleiteter Orkan richtete gestern abend in Koburg und Umgegend großen Schaden an. Heidelberg. -Heute sriih wurde von dem Seismographen der Srcrnwartc aus dein Königsstubl ein sehr fernes mittelstarkes Erdbeben registriert, dnL 0.27 Uhr begann und 6.13 Uhr da- Maximum erreichte. Berlin. Ans dem hiesigen Zenghausc wurde heute nacht ein türkischer Orden im Werte von 24000 Mk. ge stohlen. Der Disb hatte sich in das Haus einschließen lassen und ist nach begangener Ta! durch Heraolassen an einem Seile entwichen. Cuxhaven. Letzte Nacht hat bei dem 2. Feuerschisf «in Z n? a m i» e n st o ß stattgenmden zwischen dem Gcestemünder Schmier „Vorwärts" und dem Allovaer Fischdampfer „Diana". Der letztere ist gesunken. Tex Kapitän und der Masthinist sonnten sich retten, ach- Mann werden vermiß!. Die Reitlings- boote zweier Feuerichme. sowie ein Schlepper von Euxhavc.i sind zur Rettung der Schiffbrüchigen auSgelamen. Würzburg. Der Professor der katholischen Theologie, Hermann Schell, ist gestern am Herzschläge gestorben. Herbesthal. jPriv.-Tel.s Zur ExplvsionS- Katastrophe in Weikenrandt gi'st e:u Augenzeuge folgende Darstellung: Für Zwecke der belgische» Industrie kommt in HerbcSthal säst täglich eine lehr beträchtliche Menge von Pulver, Patronen, Tynamit und ähnlichen Explanoussioisen in» der Bahn hier durch: auch wirv von drei >n der näheren Umgebung angelegten Pulver- usw. Niederlagen zmn Teil aus einfachen Schubkarren Sprengsiosi znm Export nach der belgischen Zoll abfertigung zu Weikenrandt gebracht. Gestern morgen befand sich null ini Gütcrichuppen zu Weikenrandt eine Kiste mit fog. Dstoncstenr, mittels dessen Drmcimstpcstronen zur Explosion ge bracht werden. In der vorhergehenden Nacht 'hatte die Kiste auf deutscher Seite im Eilgutschiippcn gelegen und ist dann im Welkenrandter Schuppen, wo sie zur Zollabfertigung stand, ex plodiert. Wie eS gekommen ist, daß sic explodierte, wird woy! niemals aufgeklärt werden, da die drei in dem Schuppen zur Zeit der Kaiastrophe anwesenden Personen bei der Katastrophe das Leben eingebüßt haben. Diese drei Perjonn wurden förm lich in -Stücke gerissen, Teile ihrer Gliedmaßen flogen bis zum Bahnhose. Ter j„ dem als Bureau dienenden Nebenraume im Güierschuppen befindliche Lcibcmcister Pirrot wurde durch die Wucht der Explosion beim Einsturz der Decke durch das Fenster geschleudert, ohne Schaden zu nehmen. Die Detonation wurde über eine Stunde im Umkreise gehört. Zur Zeit der Explosion standen in einem Wagen in einer Entiernng von etwa 200 Schritten noch 700 Kilogramm Erplo'ivstone, die zum Glück nicht mit betroffen wurden. W i e n. Im Bnrgtbeatcr wurde heule das Jubiläum der OOjäbrigen Bühnenwirksamkeit Aböl'' o. Sonnenthals am Burglhcaler gefeiert. Nach einer intimeren Feier am Vor mittag fand am Abend die Ausführung von „Nathan der Weiße" statt, in welcher der Jubilar die Titelrolle spielt. Der Vor stellung wohnten der Erzherzog Ferdinand Karl «nd die Erz herzoginnen Marie Henriette und Gabriele bei. Der Künstler war auf der Bühne und nach der Vorstellung Gegenstand von .Huldigungen. Der Kaiser hat dem Jubilar das Komthurkreuz des Franz JoschllOrdens verliehen. London. Wüe die „Times" aus Simlo von gestern melden, ist vergangenen Montag in Kalkutta die erste Rate der tibetanischen Expeditions-Entschädigung im Betrage von 850 000 Rupien — 56 666 Pfund Sterling ge zahlt worden. London. „Daily Telegraph" meldet: Noch der Zeitung „Asahi" hat die ja v a n i s ch e R e g i e rn n g beschlossen, durch die Münzbank in Dokobama eine A »leihe auszunehmen be- Hufs Leistung von Beihilfen an große Gesellschaften, tvelckc Baninwoile, -Streichhölzer, Zement, Bier. Bauholz, Baumwoll garne und andere Waren nach der Mandschurei aussührcn. Petersburg. Wegen kampfloser kleb ergäbe deS Torpedobootes „Bjedwy" an die Japaner am 28. Juni 1906 sind zwei zum Stabe des Admirals Rosbjestwensky gehörende Offiziere als Anstifter Ser Nebergabe vor das Militärgericht aestellt worden, ebenst 9 Lsn-.strc, wen üe die Ilebergcibe zu- gelassen hatten, und endlich Admiral Rosh je st w ensky selbst, der sich ans dem Torpedoboot befunden und nichts zur Verhinde rung der Nebergabe getan batte. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 1 Juni. —* König Friedrich August in Glauchau und Meerane. Unter dem Geläute der Kirchenglocken traf Sc. Majestät der Kunst und Wissenschaft. v*Wochen!pielplanderKönigl. Hastheater Opern Haus. Sonntag: „Tcmnhciusn". (7.) Montag: „Der Freischütz". (Eg) Dienstag : „Zar und Zinimcrmann". (>',8., Mittwoch: „Salome" <'/r9.) Donnerstag: „Undine". (tt?8.l- Freitag: Zum Besten des Pensionsfonds des Königl. Opern- choreS: „Orpheus in der Unterwelt". t>/?8.) Sonnabend: „DaS Rheingold". (>/»8.) Sonntag: „DieWalküre". (6.) —Schau spielhaus. Sonntag: Schillcr-ZyklnS. 6. Abend: „Wallen steins Tod". (7.) Montag: „Ernst . Dienstag: Zum Gedächtnis an Henrik Ibsen: Trcmermcirich ans Beethovens „Sinfonie Eroica", „Brand". (7.) Mittwoch ...Die Wildente". (7.) Donnerstag: Schiller-Zyklus, 7 Abend: „Maria Stuart". (7.) Freitag: „Emst". k>'-8.) Sonnabend: „Klein Dunst". 058.) Sonntag: Schillcr-Byklus, 8. Abend: „Die Jinigfran von Orle ans" : Johanna: Frl7 Egcnolf als Gast, l?) 1-* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos - theater Im Opernbause wird Montag, de» 4. Juni, C. M. v. Webers romantische Oper „Der Freischütz" aus- geführt. Die Besetzung ist die folgende: Agathe: Frl. Serbe Kai 1* Im Königl. Hosschanipirl fand gestern obcird vor hl an-verkauftem Hanse unter der gerndezn begeisterten Teil eine» enthusiastisch gestimmten Publikums der Schiller Geführt. Die Besetzung ^ zum erstenmal!. Aennchen: Frau Nnst, Max: Herr Grosch, .kaspar: Herr Wächter, Ottokar: Herr Höpfl, Eremit: Herr Rains, Anno: Herr Nebnschkn. beinahe Teilnahme , ... , iller Zyklus seinen Fortgang mit einer Aufführung von .. W a l ie n ste i ns Lager" und dem Schauspiele „Die Piccolomini". Da man von einer Neubesetzung deS Wallenstrin mit Herrn Mehnert in letzter Stunde abgesehen batte, bot die Ausführung, zumal auch alle übrigen Rollen in den gleichen Händen wie vordem geblieben waren, für die Kritik kein besonderes Interesse, soweit die schau spielerischen. an dieser Stelle oft gewürdigten Einzelleistungen deS Abends in Frage kamen. Im ganzen und großen gehört der „Wallenstrin" lcldrr „ich! zu den besten Vorstellungen des Zyklus, wt« denn nicht verschwiegen werden darf, das; von der ganzen Schiller-Folge eigentlich fest und sicher nur .Maria Stuart , die „Jungfrau", und der „Dell" stehen. Alle übrigen Dramen des Mnrbachertz bedürfe» dringend der Neuem- oder wenigstens der Nachstiidieriing. Eine gar nicht zu überlebende, noch weniger zu überhörende Unsicherheit im Text- und im Spieltempo, wie sie nn einigen Stellen des ersten „Piccolomi,n"-Anfzuges gestern abend zn bemerken war, sollte an einer ersten Bühne zu den Unmöglich keiten gehören. Daß dekorativ nnd kostümell alles beim alten geblieben, sei nur nebenbei bemerkt. Da es mit der Neuaus stattung der des glänzenden Gewandes besonder? bedürftigen Schillcrschcn Dramen nach der „Jnngfran" nun auch mit dem ..Wallenstein" Ernst zu werden scheint — Herr Faicko sitzt wenigstens an den einzelnen Abenden dieses Zyklus niit eine», dicke» Notizblock im Zuschancrraum und registriert getreulich mit beträchtlichem Anfwaiide von Bleistiften »nd Papier jeden histo rischen Schnitzer, um darüber an maßgebender Stelle „behufs Abstellung" post kostrnn Vortrag zu halten —. können wir für heute darauf verzichten, oft Gesagtes hier zu wiederholen. Wer inte da? nickt gerne, sci'S auch nur, um dem Publikum die psingst- liche Freude an seinem Schiller nicht zu verderben, der noch immer jede für ihn »nd seine herrlichen Werke gemachte Ausgabe reichlich lohnt. V. f* Entgegen Berliner Blättermeidungen wird ans Leipzig gemeldet, daß die Verhandlungen mit Professor Nernst wegen Uebernahme der Nachfolgerschaft Ostwalds noch nicht als ge- scheitert zu betrachten sind. Professor Nernst, der allerdings ziemlich beträchtliche Forderungen stellt, hat sich einfach nur Bedenkzeit ausgebeten. Der Teltowkana! bei Berlin. n. L. Der Teltowkanal, der an diesem Sonnabend in Gcgemvart deS Kaisers feierlich eröffnet werden unrd, umzieht Berlin und dessen westliche Vororte im Süden in einem weiten Bogen von 35 Kilometern. Schon vor 45 Jahren beschäftigte dieser Plan einer Sckifsahrtsverbindung zwischen der Havel bei Potsdam und der Oberspree bei Berlin nm die Südseite von Berlin herum die Bc'aürden. Aber technische Schwierigkeiten verhinderten damals die Ausführung dieses großartigen Unter nehmens Erst im Jahre I8S8 wurde der Plan wieder hervor- geholt und gewann eme festere Gestalt Am 22- Dezember 1900 waren alle Vorarbeiten vollendet, die bedeutenden Barmittel bewilligt, und der Kronvrin?, kannte im Schloßpark zu Babels-- bcrg, dem Licblings-Evinmcrsihe des alten Kaiserpaares bei Potsdam, den ersten Spatenstich zum Teltowkanal ausführen. Nun nach fast -V. Rühriger Bauzeit ist das Werk vollendet nnd kann die neue Wasserstraße ihrer Bestimmung übergeben werden. Betrachten wir zunächst ihren Lauf. Sie beginnt an einem der landschaftlich schönsten Punkte in der Nähe Berlins, bei Klcin-Giienicle oberhalb Potsdams. Der Blick von der Glienicker Brücke ans die hier außerordentlich breite Havel einerseits nnd aus die mnicröch gelegene Stadt Potsdam andererseits kann auch verwöhnte Augen, die sich an den herrlichsten Gegenden ergötzt haben, hesricdiacn. Hier ist der Eingang zu dem Kanal, dessen nächste Station der nicht minder schöne Gricbnitz-Sce ist, an Velsen Uiern sich prächtige Landhäi'scr reicher Pots damer und Berliner erheben. Von liier geht der Kanal zu nächst nach Klein-Machnow, einem idyllischen Tori, das sich bei Berliner Ausflügler» seil langrn Jahren der größten Be liebtheit erfreut. Freilich, mit dem Idyll wird es mm wohl bald ans sein. Schon jetzt lwt der Kanal, wie wir gleich sehen werden, hier große Veränderungen bervorgebrncht, und noch größere stehen bevor. Vorläusia liegt das Dorf an den Wochentagen wenigstens noch ziemlich still da. Seine alte Kirche und sein altes Schloß reichen in eine lange Vergangen heit zurück, wie sie sonst in und um Berlin nicht z„ bänng z» nnS spricht. In diestm Schlosse haust ein gräflich Hackcsches Geschlecht, dessen Ahnherr einen gewissen historischen R,«M besitzt. Er war der Erste, der den Mut fand, dem öerüchtigien Mönch Tetzel den A-blaßkasten wcaznnehmen. Sonst haben die Grasen Hacke draußen in der Well wenig vo» sich reden gemacht. In Klein-Machnow aber waren und sind sie die Hauptpersonen — freilich sind sic es nun wohl die längste Zeit gewesen. Mit der Erössniing deS Kanals beginnt hier eine neue Acra und erslenen neue Götter die sich zunächst i» der Tcltotvcr Kanallcrram-Akticn-Gesellschast verkörpern. Sie hat von den Bauern das Land rings um den Kanal angckanst und bietet eS nun zn gewaltig hohen Preisen für industrielle An lagen aus, d.c an de» Usern der neuen ziittmstreicben Wasser» straße erstehen werden. Schon ist die Zahl der Bauerngüter in dieser Gegend stark zusammenaeickrumpst. Wie last üocrcÄ
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