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hteu. «. Bleyl i« Hm. vr. moü. Happel, Hm. iter: Hrn Ge« n Schwarzen« I. ftrator I Bär in Glauchau, n mit Fel. I. fler in Leipzig . Hr. 0. jnr. »darf mit Frl Rodigast mit Hr. Inspektor Frl. «. Firm« idirector Wal« lier in Sieben it Frl. L Set« österr. Haupt« ert in Leipzig, vier in Colditz. kicht in WtlS« S May auf Apotheker H. Diopisch geb. )periy mit Frl. , F. Jakobi in Tobias in Rei« tcr Josephin« r in Zwickau. Hr. C. Rick« ikellerwilth H. ufmann E. K. er. Gewandhaus. ir phie Dziuba, Darmpadt. Leipzig. Aufzügen von sse mit Gesang »V-> Uhr. 3" unter». 1" unter». 1" unter». 1« iS" unter». nein. 8 b. Ab. 8, v. > Ab »viertelst. 7k/,,v.Plauen t halbstündlich, r (Bischof«») brstr. b böh«. halbstündlich. N. 1»/,b. 7.». V» viertelftünd. B «. 80,/» dtt - oeig — - 41'/« - 8S7H - i»V« - d - «S»/> IS V/« 1» — 1» Z'/c s 1'/« s 1»/« . Juni 18S4. Koggen lde». » lov aek». 4«. iS?,» «. loeo 12°/, Gerste loeo G nner'-Hofl. -— Ulvch (krsch. 7 Uhr/Jnstmt. werdrn dt« Abend« ». Sonntag« di« Mittag« 12 Uhr angenom« men in der Expedition; Martenflraße 18. .... '.'5 . Atonnement »ierteltährk. 58 Na», bei unentgeldlicher Liefrmng in« Hau«. Durch die K Post »tertel« jährlich 22 Skgr. Einzeln« Ru»» mern 1 Agr. ' N »«. ISS. für MlerhaltMis M Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobifch. Sonnabend, de» 25. IM 1864. °-< >.«.E» i»«»,,«»,. Dresden, den 85. Juni. — Ee. Maj. der König hat dem Herzogs. Sachsen-Coburgischen Major a. D. Richard v. Göchhausen zu Coburg das Comthurkreuz I>. Klaffe dcS Albrechtordens u. dem Fürst!. Reußischen Oberförster Christoph Adolph Rolhe auf dem Rittergute Ochsensaal bei Dahlen in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienstleistung das Ehrenkreuz vom Albrechtorden verliehen. Jngleichen genehmigt, daß der Kammerherr Richard Nostitz und Jänckendorf das von Seiner Hoheit dem Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha ihm ver liehene Comthurkreuz II. Klaffe des Herzoglich Sachsen-Ernesti- nischen Hausorden« annehme und trage. — Die k. Kreisdirection zu Zwickau erläßt einen öffent lichen Aufruf für die durch das Brandunglück in Zwönitz ihrer Habe Beraubten und erwähnt, daß insbesondere der Verlust an Kleidern, Wäsche und Betten sich fühlbar mache, da ein Theil der Calamitosen bereits beim Brande 1659 mit betroffen wor den sei und die Mehrzahl ihr Mobiliar nicht versichert hatte. Sie erbietet sich zur Annahme und Weiterbeförderung deSfall- sigrr Spenden. Namentlich fehlt eS, wie uns mitgetheilt wird, an Bkkleidungsgrgenständen für Kinder. Hier in Dresden ha ben sich die Herren Kaufmann Baumann und Sendig (Alt- markt 17), Kaufmann Julius Herrmann (Elbberg 34), Buch händler C. Höckner (Neustadt a. d. Brücke 2), Kaufmann G. Nridhardt (gr. Plauensche Gaffe 31), Buchhändler C. A. Wer ner (Schönfeld's Buchhandlung, Schloßstraße 27) und unsre Spedition zur Annahme von Beiträgen für die Bedrängten be reit erklärt. - — j- Oeffrntliche Gerichtsverhandlung vom 23. Juni. Noch ehe sich die Thüren des GerichtssaaleS heut öffnen, steht schon di« Angeklagte, Pauline Emma Müller, auf dem Cmridor und weint bittere Thränen, diese Thränen Pressen ihr aber später ein so lautes Weinen heraus, daß man sie fast gar nicht verstehen kann; denn da» nasse Taschentuch verstopft ihr den Mund. Emma ist 23 Jahre alt, zu Dresden geboren, Tochter eines noch lebenden ehemaligen Droschkenkutscher-, jetzigen Handarbeiters Namens Carl Gottlob Müller. Die Mutter ist todt. Die Angeklagte ist klein und sehr dürftig in einen blauen Rock gekleidet. Besondere Kennzeichen hat sie keine, wenn man nicht da- hervorhebt, daß sie schon wegen Diebstahls bestraft ist. Eie hat noch 3 hier lebende Geschwister. Al» sie die Waisen- hauSschule verließ, diente sie in verschiedenen Städten, zuletzt besorgte sie Aufwartungen und wohnte beim Vater. Vielleicht ist aus der Befragung über ihre Personalien folgende Episode interessant: Vorsitzender (als sie wieder so laut schluchzt): ,.Ach, da» ist eine Heulerei, die vaßt nicht hierher, hätten Sie lieber früher daran gedacht! Nehmen Eie da» Tuch vom Munde weg, ich kann Sie kein Wort verstehen!" (Sie thut es.) Vors.: „Kennen Sie die zehn Gebote?" An gell.: „Ja!" Vors.: „Wissen Sie, wie da» siebente heißt?" Angekl. (wieder in lautes Schluchzen ausbrechend): „Ja!" Vors.: „Nun, wie Friederike August« Delle, bei welcher im Februar 1864 ein geh wisse» Franz Friedrich Christian Issel wohnte. Diesem stahl sie aus offener Brieftasche zuerst 5 Thalrr, später 30 Thale» in ganzen Kaffenbillet». Vierzehn Thaler erhält er heute wie» der. Sie gesteht natürlich Alle» zu. Befragt, warum sie di« That begangen, erklärt sie weinend: „Die Mutter war krank, sie starb auch bald darauf, wir warm in Noch, brauchten Geld zum Unterhalt. Der gab ich das Geld, da der Vater nicht für uns sorgte!" Die Wittwe Delle und der Bestohlene find heute als Zeugen erschienen, sie werden nicht vereidet. Her» Staatsanwalt Held erklärte: „Ich darf mich hier auf näher« Begründung der Anklage nicht erst einlaffm, Alle« ist festg«, stellt. Was die Strafabmessung betrifft, könne man eigentlich auf ein milder Urtheil nicht wartm, da wiederholte Rückfäll« vorlirgen. Wenn wir aber die Noch, in der sich die Angeklagte befand, die Gelegenheit, di« sich bot, dm Umstand, daß rin direkter dolus bei Aneignung de» Zwanzigthalerscheins nicht vorlag, die vollständigen, unumwundenen Geständnisse berücksich tigen, dann ist e» mir doch möglich, mich einigermaßen für die Angeklagte zu verwenden. Ihr aber selbst gebe ich bei die sem dritten Falle den Rath, daß er ihr endlich zur Warnung dimm möge, da der nächste Fall gewiß ihr die schwerste, ge setzliche Strafe zuziehen würde!" — Das Mädchen erhielt Ar beitshaus in der Dauer von vier Monatm, einer Woche und zwei Tagen. — 24. Juni Nachdem am Morgen so viele und so heiße Thränen auf der Anklagebank geweint worden, ändert sich die Scene Nachmittags. Die untergehende Sonne beleuch tet noch einen Unglücklichen, ein Opfer jugendlichen Leichtsinn'» — den Schreiber Gustav Herrmann Nitzsche, welcher der Un terschlagung beschuldigt ist. Di-se Hauptverhandlung war schon e nmal vor wenig Wochen ang-kündigt und angesetzt, mußt« aber verschoben werden; denn man „hatte den Nitzsche" noch nicht. Damals war er nicht in Haft, hatte e» also vorgezogen, li'ber gar nicht zu kommen. Da wurde er gesucht, gefunden, mitgenommen und nun der goldnen Freih-it auf lange Zeit entzogen. Heute sehen wir ihn vor uns. Als Vertheidiger er scheint Herr Dr. Schaffrath, als Zeuge Niemand; denn der Perletzte, der Landtagsabgeordnete, Rittergutsbesitzer Mehnert, Welcher vorgeladen war, war nicht erschienen, weil er nach seiner Heimath abgercist ist. Nitzsche ist 31 Jahre alt, evange lisch, zu Dresden geboren, Sohn des LandtagSauftvärter» Nitz sche und schon dreimal wegen Betrug», theils wegen Unter schlagung mit mehrwöchentlichem Gefängniß bestraft und zwar in den Jahren 1861, 1863 und 1864. Die letzte Strafe von 8 Wochen wegen Unterschlagung und Betrug verbüßt er eben. Nitzsche ist ein kleiner Mensch, ärmlich gekleidet. Er ist beschei den und gesteht Alles offen, weil'S nichts mehr nützt. Nach seiner Confirmation wurde er Schreiber und zwar zuerst bei« Ldvocatm Krippendorf, dann wurde er Hilfscopist am Land tag, zuletzt hatte er nur hier und da zu thun und so schrieb heißt das? Angekl.: „Du sollst nicht stehlen!" u. s. v. — ler auch für den genannten Mehnert. Wenn ein kleines Eümm- Zuletzt machte st« Aufwartung bei der VSjährigey Wilttvz'chen zusammMekontNttn war, erhielt er «» von Mehnert,