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werden in !-wi-v°n allenPostanstalt-n angenomm-n Wochenblatt für gschopa « und Umneaend »preis mgen Anzeigenpreis,: Di« 4« mm breit« Mtllimcterzrn« 7 Psg^ dir VS mm breit« Millimeterzrile im LertwU Zusteilgeb. 20 Pfg^ , . uns. Ge chästsst.,von den Boten, Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Da« ^tcbovauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Verößeutlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmaunschast Flöha und d«S StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt »ud enthält die amtlichen Bekanntmachungen d«S Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H.gschopaa. Bemeindegirokonto: Zschopau Nr. e; Postscheckkonto: Leipzig Rr. 42884— Fernsprecher Nr. 71S Zeitung stir di« Ort«: LrumheruurSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hahndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, iilornau, LittmanuSdorf, Witzschdorf, Scharftnstrin, Schlößchen Porschendort K». 87 S. ML«, 1SSS lvb- IaIs-s»»«« Gsr frühere GHZ« Chef im Verhör Bodenständige Bauernkunst W«»-ung für dsn handgeknüpften Leppich — Empfang der Gattin des ReichSbauernführer» Frau Charlotte Darrö, die Gattin de- Reichs- bauernfübrers und Reichsminister- für Ernährung und Landwirtschaft, hatte in den Räumen des „Deutschen Hei- matwerkes" in Berlin anläßlich der Sonderausstellung bäuerlicher, pflanzengesärbter Teppiche zu einem Tee- Empfang eingeladen. Der Direktor deS Staatlichen Museums für Volks kunde, Professor Konrad Hahm, umriß die Aufgaben, die der Reichsbauernführer R. Walther DarrS dem „Deutschen Heimatwerk" gestellt hat und die im allgemeinen der Wiederbelebung der bäuerlichen Volkskunst dienen sollen. Die Veranstaltung solle zeigen, wie das „Deutsche Heimat werk" eine andere ihm vom Neichsbauernführer gestellte Aufgabe zu lösen im Begriff sei: nämlich die Entwicklung von brauchbaren handwerklichen Ueberlieferungen für den Bedarf unserer Zeit und besonders für das deutsche Bauernhaus. Dies gelte in ganz besonderem Maß für die Kunst der Teppichknüpferei. Bereits die germanischen Bauern der Bronzezeit hälfen den Knüpfknoten gekannt. An diese ehrwürdigen Ueberlieferungen im wahrsten Sinne „anknüpfend" habe nun Frau du Bois-Tcheuue- mann, die selbst aus einem alten pommcrschcn Bauern-e geschlecht stamme, auf ihrem Bauernhof in Henken- hagen die alte nordische Teppichknüpferci wieder ins Leben gerusen. Die Anregung dazu habe das „Deutsche Heimatwerk" gegeben. Vorbilder seien die alten masuri schen Bauernteppiche gewesen. Als Werkstoff diene hand gesponnene Schafwolle, mit einheimischen Pflanzen ge färbt, die Farben von prachtvoller Leuchtkraft hervor brächten. Professor Hahm dankte Frau Darrü dafür, daß sie diese Versuche unter ihren Schutz genommen habe. FlMenschau in Gwinemünde Gelegenheit zu Besichtigungen Anläßlich der Friihjahrsübungcn eines Teiles der Flotte werden das Panzerschiff „Deutschland", die Kreuzer „Nürnberg", „Leipzig" »nd „Karlsruhe" sowie mehrere Zerstörer und Geleitboote am 12. und 13. März in Swinemünde liegen. Die Möglichkeit zur Besichtigung der Schiffe ist an beiden Tagen in der Zeit von 14—17 Uhr gegeben. Ribhentro» besucht Lord Kalifar In London wurde amtlich bekanntgegeben, daß Reichsaußenminister von Ribbentrop dem englischen Außenminister Lord Halifax einen Besuch abstatten wird. Die englische Abendpresse berichtet von dieser Absicht in größter Aufmachung, zum Teil in ganzseitigen Schlag zeilen auf der ersten Seite. Die Blätter fügen hinzu, da» der Reichsaußenminister auch den englischen Premier» Minister sehen werde. Jagsta Leugnet fein „Geständnis" Die Dienstagsitzung im Moskauer Thcaterprozcs? be gann mit der Vernehmung des „Angeklagten" Lewin, des früheren Oberarztes der Kreml-Klinik, der früher ein mal auch Leibarzt des früheren GPU.-Chess Jagodas, Gorkis usw. war. Lewin „gesteht", von Jagoda zuerst den Auftrag zur Beseitigung des Sohnes Gorkis, Maxim Pcschkow, erhalten zu haben, Jagoda habe ihm dabei ge droht, so daß er aus Angst für sein und seiner Familie Leben auf die Mordpliine Jagodas cingcgangen sei. Weiter will Lewin von Jagoda im Jahre 1033 mit der Beseitigung Mcuschinskis, des Vorgängers Jagodas in der Leitung der GPU., beauftragt worden sein, wozu Jagoda auch den „Angeklagten" Kasakow, den Hausarzt Mcuschinskis, durch Drohungen gezwungen haben sott. Vom Staatsanwalt befragt, äußerte Jagoda jetzt: „Ich sehe Kasakow -um erstenmal hier!" Jagoda gibt dann zwar zu, die Beseitigung Gorkis nnd Kuibyschews ringelcitet zu haben, bestreitet aber die Ermordung Maxim Pcschkows und McnschinsuS. Diese sensationelle Erklärung Jagodas rust allgemeine Bestürzung hervor und Wyschinski fleht sich wieder einmal gezwungen, die übrigen an dem „Verbrechen" JagodaS angeblich beteiligten „Angeklagten" als „Zeugen" hcranzu- ziehcn. Wyschinski verliest daun die Alten der Voruntersuchung, wonach Jagoda während der „Verhöre" In der Vorunter suchung auch die Ermordung Peschkows und Menschinskis auf sich genommen haben soll. Auf die Frage Wyschinskis, warum er während der Voruntersuchung anders ausgesagt habe, ant wortet Jagoda mit leiser Stimme: „Ich ersuche den Bürger staatSanwalt, mir dse Antwort auf diese Frage zu erlassen." Noch einmal mobilisiert jetzt Wyschinski die übrigen „An geklagten", so Lewin, Kasakow, Maximow, Krjutschkow, di« bereitwillig ihre Aussagen zur Belastung Jagodas wiederholen. Dazu bemerkt Jagoda nur noch monoton: „Lewin lügt, Kasa kow lügt, Krjutschkow lügt!" Vie Unzufriedenheit in -er bolschewistischen Partei Nach diesem dramatischen Zwischenfall wird Lewin auf- «fordert, seine Aussage sorizusetzen. Im Jahre 1934 habe, st fährt er fort, Jagoda ibm den dritten Morvauftrag gegeben, diesmal Gorki selbst und das Mitglied des Politbüros Kuiby schew betreffend. Lewin soll dem zunächst widerstrebt haben. Darauf habe Jagoda ihm „die Lage", die «in solches Vorge hen notwendig mache, folgendermaßen erklärt: In der bolschewistischen Partei bestehe die größte Unzu friedenheit mit der Parteileitung. Ueberall im Lande hätten sich starke Oppositionsgruppen gebildet. Um diese Strömung -u unterstützen, müsse man einige Persönlichkeiten aus dem Wege schaffen, und zwar müsse nian, um alles Aufsehen zu ver- meiden, mit solchen Persönlichkeiten beginnen, von denen man bereits wisse, daß sie krank seien. Wie Gorki ermordet sein soll Lm folgenden gibt Lewin im einzelnen an, aus welche Weise die geuauuten Aerzte den Tod von vier Opfern ycrbcl- sührtcu. Pcschkow sei im angeheiterten Zustand dazu gebracht wordcu, sich eine Luugeuentzünduug zu holen. (!) Lewin, Plclujow und Kasakow hätten ihn dann systematisch mit einer Fülle falscher Medikamente, die die Herztätigkeit des Kranken übermäßig auregteu, zu Tode kuriert. Mcuschiuski, so fährt Lcwiu fort, hätten vor allem Kasakow nnd Plctnjow aus dem Gewissem die durch entsprechcude Arzneien eine Angina Pec toris dcs bereits Schwerkranken hervorgerufeu hätten. — In ähnlicher Weise sei auch Kuibyschew von den vier Aerzten zu Tode behandelt worden. Gorki hat man gleichfalls veranlaßt, sich trotz seiner schwcrkranken Lunge übermäßig viel zu be wegen. Bei einem Grippeausall hätten ihm die „Angeklagten" daun täglich 40 Kampscrfpritzen nnd die stärksten das Herz au- grcifcndcu Medikamente verabreicht. Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung versammelt sich das Publikum wieder im Saal. Mau wartet ictzt jedoch über eine Stunde ans die Wiederaufnahme der Verhandlung. Ja goda erbebt sich zuerst und stellt mit leiser Stimme die Frage, ob der Angeklagte Lewin bereit sei, mitzuteilcn, welche und wie viele Personen er im Laufe seiner „Praxis" behandelt habe. Offenbar verfolgt Jagoda damit einen bestimmten Zweck — >uan läßt ihn aber nun nicht mehr zu Worte kommen MM plötzlich wieder voll Mündig Die Abendsitzung im Moskauer Theaterprozeß beginnt mit dem Verhör des früheren Privatsekretärs Jagodas, Bu lanow, der sich als „völlige Kreatur Jagodas" bezeichnet. Er sei von Jagoda, der vor ihm keine seiner Verbrechen verbor- gen habe, in alle Geheimnisse eingewetht worden. Seit 1931 will Bulanow aus den Gesprächen Jagodas entnommen ha- den, daß dieser der Rechtsopposition angehörte. Im Fall des Erfolgs der Umstnrzpläne der Verschwörer habe Jagoda für sich selbst den Posten des Vorsitzenden des Volkskommissaren- rotes reservieren wollen, während Bulgrin als Generalsekre tär der bolschewistischen Partei, also als Nachfolger Stalins, in Aussicht genommen war. Auf die Zwtschensrage Wyschin skis, ob Jagodas Regime, also überhaupt „Faschismus" hätte darstellen sollen, antwortet der willfährige Angeklagte: Ja- godas Benehmen deutete darauf hin. . Bulanow bezichtigt Jagoda weiter, die Untersuchung in Sachen der Trotzkisten, Sinowjewisten usw. sabotiert zu ha- den, und schildert die Vorbereitung des Giftattentats aus Jeschow. Eine neue Sensation bringt die weitere Vernehmung Jagodas. Er ist jetzt voll geständig, und macht einen müden, zerbrochenen Eindruck. Er erklärt: Ich war Mitglied des Op- posttionsblocks seit 1931 und hatte Kenntnis von allen seinen Aktionen. Ich duldete selbst im GPU. Apparat unter meinen nächsten Mitarbeitern deutsche und polnische Spione. Jagova gesteht ferner, die Angaben über das Gift-Atten tat aus Jeschow und gibt zu, Geldsummen für Trotzki aus dem GPU.-Fonds weitcrgeleitet zu haben. Der Gesamlein- druck ist, daß Jagoda eher die Rolle des Urhebers der politi schen Verbrechen spielen möchte, die im Auftrag des Opposi- tionsblocks begangen wurden. - ' , "enberg. agenborg.) „Di« nationakso. Der polnisch« ' Dietrich und Reick Dr. Dietrich sprach zur Auslandöpresse. Aus einem Empfang, den Rsichsleiter Alfred Rosenberg im Hotel Adlon zu Berlin sür Mitglieder der auswärtige, Diplomatie und vir Verirrter ausländischer Zeitungen i» Die große FMWiOe vor dem Wer lieber 28» Kriegsschiffe werde« im Ws von Neapel zvsammengezogen Ueb>er die große Flottenparade zu Ehren des Führers im Golf von Neapel wurde durch die Agentur Stefani eine Reihe von interessanten Einzelheiten veröfsenilicht. Demzufolge nehmen an der Parade über 2 00 S ch i f f s e i n h e i t c n teil, darunter die zwei nm- aebautcn 25 VOO-Tounen-Linicnschifse „Cavour" und „Ca sare" sowie LO U-Boote. Der Führer wird zusammen mit dem Dnce an Bord dcs Admiralschisfes „Cavour" die Parade aönehmcn. Der erste Teil der Parade spielt sich Im Hase» vou Neapel ab, wo das gesamte 1. Geschwader In geschlossener For- maiiou den Führer erwarte!. Nach den vorgcschrlcbeucu Ehrenbezeigungen wird das Geschwader geschlossen den Hasen verlassen. Der zweite Teil zerfällt in eine Reihe von Kampfhandlungen, die unter Teilnahme der gesamten U-Boot- Flottille dcs 2. Geschwaders unter weitgehender Einnebelung ihrer Formationen und unter starkem Einsatz von Bombenge schwadern bis auf die Höhe der Insel Ischia durchgcführt werden. So werden U-Boot- und Torpedo-Angriffe auf die beide» Linienschiffe „Cavour" uud „Cäsare" stattsiudcu. Ju einer weiteren Phase werden Scharsschießübungen auf das funkcmelegraphisch gelenkte Zielschiff „San Marco" ausgcjührt. Später wird auf der Höhe der Insel JSchia ein Durchbruchs- manövcr einer Torpedoboots-Flottille dnrchgcsührt, anschlie ßend werden die Linienschiffe vou Fluggcschwadcr» mit Bomben und Lufttorpedos aus geringster Höhe angegriffen werden. Ein gewaltiges Schauspiel wird die Schlußphase bilde», während der sich sänttliche Einheiten der beiden Ge schwader fächerartig vom Fuß des Vesuvs bis hinüber nach dem Posilltvo verteilen und in vollem Flaggenschmuck aus einer Front von über zehn Kilometer Anker legen. An dieser Front werden alsdann die geschlossenen U-Boot-Formatiomm vorbel- fahren. während gleichzeitig die Schnellboote mit größter Ge« ichwinvlgkeit im ganzen Hafen ausschwärmen und die Flug« ttuge noch einmal über dem Golf erscheinen. Abends werden Kriegsschiffe festlich illuminiert werden und den ganzen H°ls mit dem Spiel ihrer gewaltigen Scheinwerfer beleben. Ocsterreichischcr Besuch In Stuttgart. Der österreichische Buudesminister Dr. Glaise-Horstenau hielt in Stuttgart einen Vortrag über das Thema „Das Jahr 1000 als deutsches Schicksalsjahr". - Aus Anlaß dieses Besuches fand Im Rathaus ein Empfang statt, bet dem sich Dr. Glaise-Horstenau in das Goldene Buch der Stadt Stuttgart «intrug sunser Bild). Rechts der Ober bürgermeister von Stuttgart. Dr. Strölin. lTcherl-Wagenborg.)