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und Anzeiger Anzeigenpreise: ^0 MM P'g zuzügl. Pvno Di««»1aS, d«»B «4. «838 164. Iai»«y«»»»b N-. 87 -- B'si.: Naänvei dreile Biiüiineleizeile 7 Pfg,: >ie b! mm ineue -Uhlluiieierzkile im Textteil werden in um. GeichciitSn.,von den Bolen, s°wiev°n°llenPos,°nsl°llen°ngenommen, Wochenblatt k Ü L 3 s ck 0 P N U U « V UMgegeN- IW-er ÄiWh beim „Gruben Preis von Mm" Muhlas; mn l Ziiier- und Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Berösfeittlichung der amttiwen Bekanittmachangen der AmiShmplmaiinscha » Flöha, des Finanzauus und des Lwdnn-s zu Z,'»opau behördlicherseits bestimmte Blatt — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b H Zichop.n Äemeindegirokonto: Zschopau Ar. tl; Postscheckkonto: Leipzig Ac^.8>l - Fernsprecher Ar. 7 2 Zeitung siir die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorl, Wilischthal, Weisjbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, WiMdorf, Scharfenslein, Schläuchen Porschendorf Das ..ZschopauerTageblatt und Anzeiger, erschein» werllägl ich. >»' onatl.Bezugs preis l.7 RM. Zuslell-eb.^oPsg.BesleUungen Drei beMe M«n«r«ge« beim erste« iMernatiosale« A«tm««e« des Jahres ia Front Wohin geht Europa? Die letzte Woche war für die in Genf vertretenen Staaten reich mit Arbeit gesegnet. In der Karwoche ruhten sonst zumeist die politischen Verhandlungen, aber die Behandlung der Fragen betr. Abessinien und des Nheinlanöes erforder ten schnelle Entschlüsse. Die englische Negierung hegte dabei von vornherein den Wunsch, das Hauptgewicht bei den Ver handlungen auf den Ostafrika-Konflikt zu lege«, was ihr auch gelang. Während die Nestlocarnomächte in Genf be schlossen haben, die Verhandlungen mit Deutschland aufzn- nehmen, ist in der Frage des abessinischen Streitfalles noch keine Entscheidung getroffen worden. Der französische Ablenkungsversuch auf die Nheinland- frage wurde durch die zielbewußtc energische Arbeit des englischen Auß-nninisters Eden vereitelt, dem es zu ver danken ist, daß am Genfer See bei den Beratungen in der Karwoche keine übereilten Beschlüsse gegen Deutschland ge faßt wurden. Auf französischen Wunsch wird man zunächst wegen ver schiedener in dem deutschen Vorschlag enthaltenen Punkte in Berlin Rückfragen halten und dafür sorgen, daß die Ver handlungen fortgesetzt werden. N-.ch den französischen Wah len, wenn also auch bei unseren westlichen Nachbarn die Spannung wesentlich gelockert ist, werden Mitte Mai die Restlocarnomächte wieder zusammentreten. Hoffentlich hat bis dahin die französische Negierung cingesehen, daß ihr Plan doch nicht das Nichtige ist, um Europa einen dauern den Frieden zu geben und daß sie sich entschließt, auf die Vorschläge des Führers eiuzugehen, die einzig und allein die Möglichkeit für einen dauernden Frieden in Europa geben. England betreibt mit aller Zähigkeit die Weiterführung der Ostafrikafragc. Es hat ein besonderes Interesse an die sen Konflikt, »veil es um sein Weltreich besorgt ist. Ein star kes Italien in Abessinien würde den Weg nach Indien außerordentlich hemmen. Aus diesem Grunde fordert die englische Negierung die Einstellung der Feindseligkeiten. Falls dies nicht der Fall sein sollte, trägt man sich mit der Absicht, die Sanktionen gegen Italien unter allen Umstünden zu verschärfe«. Auf der andere» Seite ist man sich aber voll kommen darüber im klaren, daß ein Waffenstillstand in der augenblicklichen Lage einen klaren Vorteil für die Abessinier haben würde. Die Haltung Frankreichs während der letzten Genfer Verhandlungen erbrachte den deutlichen Beweis, daß man nur Juteresse auf die Einhaltung von Verträgen hat, wenn dabei die eigenen Vorteile mit in Betracht kommen. Im Falle Italien will die französische Politik versuchen, Italien für ein System zu verpflichten, das stärker ist als der Völ- kerbundsgedankc. Diese Bemühungen Frankreichs erbringen aber den Be- weis, wie das Kollektivsystem von Frankreich staatspolitisch gehandhabt wird. Die Frage des Angreifers wird hierbei nach politischen Interessen entschieden, wobei es ganz gleich ist, ob die Aktien politisch oder militärisch überhaupt zu ver treten ist. Diese Art der Behandlung von der Feststellung des Angreifers und des Angegriffenen bringt aber eine Ver allgemeinerung von Konflikten mit sich. Diese Verallge meinerung liegt einzig und allein im Interesse der Sowjet union nnd der bolschewistischen Weltrevolntionsplänc. Die deutschen Vorschläge in dem großen Friedensplan des Führers weisen aber eine klare und eindeutige Linie auf, sie fordern eine Neuordnung im Allgcmeininteresse und lehnen eine Erneuerung alten Unrechts klar und eindeutig ab. England hat dies auch bereits anerkannt. Deutschland drängt sich nicht zu den in Genf jetzt statt findenden Verhandlungen. Es ist bereit, sich an der Sicher heit Europas maßgeblich zu beteiligen, wenn es als voll kommen gleichberechtigte Nation anerkannt wird. Das deut sche Volk sieht den kommenden Verhandlungen mit großer Ruhe und Zuversicht entgegen. Es hat seinen Beitrag zürn Weltfrieden geleistet, Sache der anderen Rationell ist es nun, über den künftigen Weg Europas zu entscheiden. —d ES gibt Pimpfe und Knaben. Was willst Dn sein? — Pimpf oder Knabe? Entscheide Dich! Caracciola Werce-es-Benz) vor Varzi iini» Stack lAM-Mn) Das erste große internationale Nundstrcckcn Auto rennen dieses Jahres brachte einen schönen deutschen Er folg. Trotz schärfster internationaler Konkurrenz tonnten beim „Großen Preis von Monaco" in Monte Carlo drei deutsche Wagen das schwere Nennen als Erste be enden. Sieger wurde nach spannendem Verlauf Rudolf Caracciola auf Mercedes Benz mit fast einer Runde Vorsprung vor den beiden Auto-Union Fahrern Achille Varzi und Hans Stuck. Das Deutschlandlied ehrte die deutschen Sieger. An den Führer und Reichskanzler sandte Korps- führcr Hühnlein folgendes Telegramm: „Mein Füh rer! Swizerfüllt melde ich Ihnen, ,m ersten krastsahr- jportlichen Großkamps des Jahres errangen die deutschen Rennwagen unter ihren Meistersahrern einen über legenen Sieg Erster wurde Rudolf Laracciola auf Mercedes-Benz, Zweiter Achille Varzi an» Anlo-Nnion, Dritter Hans Stuck auf Auto-Union. Heil meinem Führer!" Der Führer hat an den Sieger im Großen Preis von Monaco, Rudolf Caracciola, folgendes Telegramm gerichtet: „Zum erste»! Siege 1936 meine herzliche.: wünschc! Adolf Hitler." Das Rennen hat einen ungemein spannenden Ver lauf genommen. Schon beim Training halte sich erwiesen, daß auf der 3,18 Kilometer langen Nnndstrecke mitten durch die Stadt die schweren Rennwagen nicht voll aus gefahren werden konnten, daß es also vorwiegend auf das fahrerische Können der Männer am Steuer ankam. Den sieben deutschen Rennwagen stand ein großes aus ländisches Aufgebot gegenüber. Vor allen Dingen waren die neuen, sehr schnellen A l f a - N o m c o - Wagen mit den italienischen Meisterfahrern Tazio Nuvolari und Tadini, sowie der ebenfalls stark verbesserte Bugatti mit Wimille am Steuer stark zu beachten Im Verlauf des Nennens erwies es sich, daß hier den sieggewohnten deutschen Wagen schwere Konkurrenten erwachsen sind, mit denen in den weiteren Nennen des Jahres sehr zu rechnen sein wird. Bis zum Schluß des Rennens waren diese Gegner gefährlich, und nur der Fahrkunst der Sieger ist es zu verdanken, daß auch dieser Große Preis an Deutschland fiel. Die Wctterbcdingungcn für das Rennen waren sehr schlecht, da es die ganze Nacht über geregnet hatte und auch während des Nennens selbst oft schwere Regengüsse nieder gingen. Die deutschen Wagen hatten auf Grund ihrer Trainingsleistungen Startplätze in den ersten Reihen und kamen gut ab. l8Wagenwarenim Rennen. Der Wagen von Brivio hatte kurz vorher eine Beschädigung am Öltank erlitten nnd verlor fast seinen ganzen Olvorral gerade an einer sehr schwierigen Stelle des Rennkurscs. Hier ereignete sich dann auch bald nach Beginn ein Z u - sammenstoß mehrerer auf der glatten Straße schleudernder Wagen, durch die die deutschen Fahrer v. Brauchitsch, Chiron und später auch Nosemever außer Gefecht gesetzt wurden. Zum Glück wurde niemand ver letzt. Auch Fagioli wurde an der gleichen Stelle aus der Bahn getragen und »nutzte aufgebcn, so daß die deutschen Farben nur noch von Caracciola, Stuck und Varzi vertreten wurden. Schon zu Beginn des Nennens batte sich Caracciola auf Mercedes- Benz, der gerade bei Regen seine besten Leistungen zeigt, an die Spitze des Feldes gesetzt. Er wurde von dem Italiener Nuvolari auf den» neuen Alfa Romeo stark gehetzt und mußte ihn in der neunten Runde Vorbeigehen lassen. An dritter und vierter Stelle lagen Varzi und Stuck mit den beiden Auto-Union-Wagcn. Als levter Mann, der noch Aussichten auf einen Platz geltend machen konnte, folgte Wimille aus Bugatti. Als ein Viertel des Rennens vorbei war, ging Caracciola wieder an die Spitze, um von nur» an bis zum Schluß die Führung nicht mehr abzugebcn. Caracciola konnte seinen Vorsprung immer mehr ver größern nnd schließlich N u v o l a r i f o g a r überrun den. Hinter ihm hielten sich dichtauf die beiden Nuto- Union-Fc.brer, die ebenfalls den italienischen Wagen hinter sich lassen konnten. Damit stand die zweite Hälfte des Rennens ausschließlich im Zeichen der Deutschen. Zum Glück ereigneten sich keine weiteren Zwischenfälle mehr. Das Tempo wurde trotz schlechterer Strecke imrner schneller. Hans Stuck (Auto-Union) fuhr »nit einer Durchschnittsgeschwindigkcit von über 90 Stundenkilometer die schnellste Runde des Tages heraus. Aber an dem Sieg Caracciolas tvar nichts mehr zu ändern. Als er durch das Ziel ging, jubelten ihm die Hunderttausende von Zuschauern begeistert zu, die Hakenkreuzflagge stieg am Siezesmast empor und das Deutschlandlied wurde gespielt. Daß Mercedes-Benz auch in diesem Jahr den Großen Preis von Monaco trotz der Ausfälle aller anderen Fahrer des Werkes gewonnen hat (im Vorjahr siegte Fagioli auf Mercedes-Benz), war für die 70 Werksangehörigen, die als Zuschauer tcilnehmen durften, eine besondere Freude. Korpsführer Hühnlein, der ebenfalls den großen Kampf als Zuschauer miterlebte, war einer der ersten, der die drei Fahrer der siegreichen deutschen Wagen begrüßte. Das Endergebnis lautete: Sieger: Caracciola (Mercedes- Benz), 2. Varzi, 3. Stuck (beide Auto-Union), -1. Nuvolari. Italienische Stimmen zu den Genfer Pchrchungen Im Hinblick auf die bevorstehende Fortsetzung der Genfer Besprechungen schlägt die römische Presse am Oster montag einen bemerkenswert scharfen Ton an. Ueberein- stimmcnd wird erklärt, daß die ganze Entwicklung in Abessinien wie in Europa nach einer Klärung dränge. Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" führt dazu aus. daß diese Klärung sich in manchen Punkten bereits zeige. An erster Stelle sei der Zerfall der Sanktionsfront zu verzeichnen. Klargestellt sei nun auch die wahre Tragweite des Kon flikts. Es sei kein Konflikt zwischen Italien und dem Völ kerbund, sondern zwischen Italien und England. Nun mehr könne Italien nur noch fragen: Was führt Eden eigentlich gegen Italien im Schild, welches neue Aben teuer will Europa bereiten? Italien habe nicht die Absicht, irgend jemand zu bedrohen, sondern vielmehr die legi timen englischen Interessen zu achten. Es sei aber ent schlösse»», der Anmaßllng Widerstand zu leisten, und dies nicht nur, um seine eigenen Rechte und seine anerkannten Interesse»» zu wahren, sondern ebenso sehr im Hinblick auf eine Klärung auch in Europa. „Tribuna" schreibt, es sei jetzt Sache des Völkerbundes, seine aggressive Prozedur der durch Italien geschaffenen nenen Lage in Abessinien anzupasscn. Der Völkerbund und seine Mitgliedstaaten »nützte»» aber auch die tatsächliche Lage in Europa in Rechnung stellen. Es handele sich darum, zu wissen, ob Europa angesichts eines verschwindenden Abessinien die Gefahr einer englischen Flottcnmobil- machnng in» Mittelmeer und einer Mittclmcerkoalition ge gen Italien auf sich nehmen solle. England trage die Ver antwortung für die Gefahr eines gewollicn Minelmeer- konfliktcs. Die anderen Staatei» und besonders Franlreich feier» jedoch mirschuldig. Die englische Presse berichtet übereinstimmend, daß der britische Außenminister nach London gekommen sei, um neue Anweisungen für Genf zu erhalten, wohin er am Donncrsrag zurückkehren wird. Am DienStag wird Eden dem englischen Premierminister und einigen anderen Ka- bincttskollegcn über die Bemühungen des Völkerbundes berichten, den abessinische»» Streit zu beenden. Wie der politische Korrespondent des „Dailv Tele graph" erklärt, wird sich die KabineltoanSsprache am DienS. tag hauptsächlich mit den Friedens-Verhandlungen zwischen Italien und Abessinien befassen. Baldwin bade es nicht für notwendig erachtet, dazu das gesamte Kabinett ein- znberufcn. „Dailv Telegraph" glaubt, die britische Regierung sei jctit davon überzeugt, daß wirtschaftliche Sanktionen keine Wirkung hätten. Die Minister seien zu dem Schluß gekommen, daß kollek tive Sicherheit nur wirkungsvoll sein könne, wenn die Völkcrbnndsmitglieder bereit seien, wenn noiwendig, auch militärische Sanktionen anznwenden. Tie Negierung müsse jetzt entscheiden, ob sie diese Ansicht im Augenblick zur De batte stellen könne.