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Muer Tageblatt Freitag, äen S. Juli ISIS. Dr. ISS. vmch «as«, Voten frei >na -au» monatlich N Pf,, »el »er ««schLst.ft.ll» ad. a«ho>tmonat»ch5»pfa.u.w»ch«nt» k» 1» pkg. Vel »er poft besteUt und selbst ab,«hott vlerteltadrllch I^a Ml., monatltch t» psa. durch »«« »elestr»,,r srel ln» hau, »lertel» Vbtttch!.« Mk., monatlich 7» Pf-. Erscheint täglich ln t«nMlttagos. _ »«», mit Muooahm, oon«ona«ua» » lertagen. Unser» zeltun^auo- kea,«r un» stuogadestellen, sowl» alle Postanstatten un» Sriefte»,er nehmen Vestelluaaen ,nt,,,,n. SN LW« »o»Mn»«l „rmttra^. o»«ln»rr<t mea«»«is,iaM «euttlhe nicht -,Ielftet »mr»«h wenn »le stuf,-», »e» Snserett^ »urch lernfprecher «fotzt »»er »a, Manuskript nicht »eulUch l«dar'ft. /lnzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. SprrchstlmS« -«r Ne-akttoa mU Auoaahm, -n eooutag* nachmwag« 4—s Uhr. — L»legramm-ffSr»ss»: Tagrdlatt ffoeerzgrbtrg». prufprech««. Zü, unverlangt rtug»sao-t» Maanskript» kann Srmühr nicht geleistet wrr-rn. 10. Jahrgang Alettere Fortschritte sm prietterwalcie. Neue italienische Schlappen lm GLrzischen. — Versenkung elnes italienischen Panzerkreuzers. — Slutige Aurückrveksüng russischer Nngriffr?^VA ln Nussisch-Polen. — Vettere montenegrinische Verluste bei Trepkuje. — Norwegischer Schnei- gegen Eaglaaö. — El« Mor-pla» gegen MM M Lck .-en König von Sulgarlea. — Schwere fettr-llche Verluste vor -en var-anelleu. Wenn au über aen 7ronro gedrt.... Als der vom Dreiverband bczachLte Rapagnetta, der sich Gabriele d'Annunzio (Engel der Verkündung) nennt, mit seinen Hetzreden vom brennenden Italien,, unterstützt von einer gleichfalls bestochenen Presse, dis leicht zu verführen den Italiener hinriß, Len Bnnide-Mnossen unter schnödem T'reubruch in den Siürken zu fallen, da erinnerten wir an den Orakelspruch, auf den einst der .König Krösus hinein siel: Wenn du über den Halys gehst, Wirst du ein großes bleich zerstören. Wir meinten damals, wenn d'Annunzio dem König Viktor Emanuel in gleich heimtückischer Meis« zurufe: Wenn du über den Jsonzo gehst, wirst du ein großes Reich zerstören, dann wird es auch diesmal das eigene Mich sein, dann wird er wirklich das brennende Italien sehen. Nun, er kann es bereits erblicken! Die italienische Presse verkündete unlängst rühmend, der König sei der erste ge wesen, der die Brücke über den Jsonzo überschritten habe. Nun, vielleicht wird er heute schon bereuen, daß er über den Halys gegangen ist! Denn Jtaliep brennt! Am Jsonzo verblutet es. Damals freilich, als am 23. Mai jenes politische Verbrechen sondergleichen ge schah, als Italien dein österreichisch««» Bundesgenossen treu los und vertragsbrüchig den Krieg erklärte, da jubelten die Italiener, daß die, die länger als drei Vierteljahre unge stört hatten rüsten können, im Gchchwindschritt in di« zu befreienden Provinzen einmarischieren würden. And die Nüssen jubelten, daß nun die Donaumonarchie ihre Truppen von der galizischen Front 'würde sdbtnehmeN müssen, llsnb die Franzose r schmeichelten sich damit, datz die lateinische Schwosternation ungezählte Armeekorps nach Frankreich senden werde, um die Jöfsresche Oflfenjfive zu machen. UM die Engländer endlich verlangten, daß die lieben Jtwlianos Külidiensts bei den Dardanellen verrichten, wofür ihnen eine größere Anleihe versprochen worden war. Denn Jahn Bull kennt seine Pappenheimer, weiß, daß ste für Sin gutes Trinkgeld zu allem zu haben sind. Was sind Hoffnungen, was sind Entwürfe! Italien, von besten Eingreifen man die große Wendung im Weltkrieg «rwartet und verkündet hatte, daß es die Karre des Dreiverbandes an Stelle der streikenden Lolkanstaaten aus dem D . . . . ziehem sollte, dürfte nun, nach der schweren Niederlage am Jsonzo, bei sich denken: Jetzt, Retter» hilf dir selbst! Denn es ist eine ganz außerordentlich schwere, eine außer, gewöhnlich verlustreiche Niederlage, welche die Italiener erlitten haben. Nachdem bisher alle Vorstöße blutig abge schlagen worden waren, wurde der neue Vorstoß am Jsanzo auf einer Front von 28 Kilometern van vier italienischen Armeekorps unternommen, und er endete trotz der gewalti gen Uebermacht, trotz der langen artilleristischen Vorberei tung und trotz der ungeheuersten Anstrengungen mit einer vernichtenden Niederlage. Allem Anschein nach isst dieser Vorstoß gegen den Wunsch des Oberkomnwmdierenden Ca dorna unternommen worden, der wohl bereits erkennt, daß weder am Jsonzo noch in Tirol Lorbeeren zu pflücken find, aber Ec.dorna ist von Rom aus gedrängt worden, wo man Etfdlge sehen will, um die mißvergnügten Italiener zu beruhigen, die bereits zu «»kennen beginnen» in welch un heilvolles Abenteuer ste von unfähigen Diplomaten und Abenteurern hineingelockt wurden. Die jetzige Niederlage, die auf die Dauer nicht zu vertuschen ist, wird außerordent lich aufklärond wirken. Sie wird es nicht nur in Mrlien, sondern auch innerhalb des Dreiverbandes. Im Zaren reich e, wo man trotz des italienischen Eingreifens in Ga lizien aufs Haupt geschlagen wurde, muß man nun «Henna», daß man ebensowenig wie auf Frankreich und England auf den Vierten im Bunde rechnen kann. In Frankreich wird man vergeblich auf die Nachkommen der Gariüaldianer warten, und — wslch bitterer Schmerz für Albion p- di« Hoffnung auf die italienische Dardanellenhilfe ist auch zum Teufel. Man entsinnt sich, daß unlängst römi sche Blätter verkündeten, demnächst würden italienische Schiffe und Landtruppen an den Dardanellen eingrelfsn, weshalb auch eine Kriegserklärung gegen die Türkei not wendig sei. Dann wurde plötzlich offiziös abgowinjkt, und jetzt hat man die Erklärung. Die verantwortlichen Mün tzer in der Eonsulta erkennen bereits», dah Italien den letz- tien Mann brauchen wird, nicht um die natiqnalsn Provin zen zu befreien, sondern um sich gegen di« Donaumonarchie zu wehren, die man ebenso leichtfertig wie verbrecherisch angegriffen Hat. Das find die Lehren vom Jsonzo, und die Folgen der schweren Niederlage dürften sich bald geltend mack-en. Während mtan in Italien gemeint hatte, die bygehrtrn Provinzen mit leichter Mühe an sich reihen zu kö .nen, lernt man jetzt di« gangen furchtbaren Schrecken des Krieges kennen,, ohne Aussicht, je das Kriegszial zu erreichen, aber mit der Aussicht, schwer für den Verrat gegen die alten Bundesgenossen zu büßen. Die neuen Genossen aber sehen bereit» mit Verachtung auf den Meriten im Bunde herab, der mit seiner ganzen Macht vergeblich gegen die geringen Streitkräfte anrennt, welche die Donaumonar- drücke an der Front. Besonders eingehend wurdest, die Be schwerden über die Feldpost geprüft, bei der «ine baldig« Besserung zu erwarten sei. Der Mfnistervat befaßte sich ferner mit Fragen, welche die Ministerien Mr öffentliche Arbeiten und Mr Landwirtschaft, sowie di« Agrarkredit« betrafen. (W. T. D.) >— (Etwas Gutes weiß Salandra vom der Front also nicht zu berichten.) ver amtliche firiegrvericht von beute! Großes hauptqnartler, Full vorm. westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich der Zuckerfabrik von Souchez wurden französische Angriffe abgeschlagen. Kleinere, in unsere Stellung eingedrungene Abteilungen wurden niedergemacht. Es gelang uns bisher nicht, das vorgestern verlorene Grabenstück westlich von Eouchez vom Feinde zu säubern. Die von der französischen Heeresleitung ge brachte Nachricht über die Eroberung eines deutschen Geschützes ist unrichtig. Oestlich von Aillq ergebnislose französische Einzelangriffe. Oestlich anschließend an unsere neu gewonnenen Stellungen im Priesterwalde stürmten wir mehrere französische Grabenltnien in einer Breite von 250 m, machten dabei über 250 Gefangene und erbeuteten 4 Maschinengewehre. Nachts fanden an der Front von villy bi» zur Mosel nur unbe deutende Patrouillengefechte statt. Nach starker Artillerievorbereitung griff der Feind die von uns am 22. Juni erstürmte Höhe SSI bei veau-de-Sapt an. Wir mußten die vollkommen verschütteten Gräben auf der Kuppel räumen. Gestllcher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Sonderbarer Verlauf der Mailänder Plünderungeproz-fse. Vor dem Mailänder Gericht erschienen weitere acht wegen Teilnahme an den Plünderungen in Mailand ange- klagte Personen. Die Angeklagten waren an der Plünde» runo der Firma Faber geständig ermaßen beteiligt. Der Prozeß nahm aber insofern einen sonderbaren Verhaus, als das Gericht ihn bis nach dem Krieg« vertagt«, um die Geschädigten, die natürlich ins Ausland geflüchtet find, vernehmen zu können. Die Angeklagten wurden einst weilen in Freiheit gesetzt. Die Entscheidung des Gericht» eröffnet den Hunderten anderen wegen derselben: Vergehen ihrer Aburteilung entgegenseheMen Angeklagten unerwar tete Aussichten auf baldige völlige Straflösigkeit. Reue Haussuchung in der preußischen Akademie der schönen Künste in Rom. Dis Köln. Zig. meldet von der italienischen Grenz« unter dem 7. Juli : In der preußischen Akademie der schönen Künste in Rom fand neuerdings eine Haussuchung statt. Drs Gerücht, daß dabei «ine drahtlos« Station gefunden wurde, wird zurückgewiesen. Auch diese zweite Untersuchung blieb dem Anschein« nach erfolglos. (M.T.B.) a " yerterrelcblrch-ungarlrcder «eneralrtabrderlcht. Amtlich wird in Wie« verlautbart de« 8. Juki ISlöst . Russischer Kriegsschauplatz. In Russisch.Polen östlich der Weichsel dauer» We Kämpfe fort. Zahlreiche heftige russische Angrfjff« wurden blutig abgeschlagen. vor überlegenen schind» lichen Kräften, die, zur Deckung von Dublin herangeführt, zum Angriff vorgingen, wurden unsere Truppen b^derseiÄ der Chaussee auf die Höhen nördlich Kmsnik zurückgenom. men. Westlich der Weichsel wurden einig« russisch« Vorstellungen erstürmt. Am v ug und in Vstgatzk. zien ist die allgemeine Situation unverändert. MjndliW Vorstöße an der unteren Zlota-Lipa wurden abgowiesen. Sil-östlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. chie ihm bisher entgegenstellen konnte. Und während sich die Italiener am Jsonzo den Schädel einrennen, schwimmen ihnen in Albanien ihre Fells weg, teilen sich die Ser ben, Montenegriner und Griechen in das Fell des Bären. Ms Viktor Emanuel der Kleine über den Jsonzo ging, schickte er stch an, ein großes Reich zu zerstören, kannte er das brennende Italien sehen! Gedrückte Stimmung in Italien. Den Budapester Blättern wird gemeldet, die StimmWg in Italien sei sehr gedrückt. Man erzähle, England habe eine Anleihe von drei Milliarden Versprochen, wenn es Oesterreich-Ungarn in den Rücken falle. Diese Summe ist aber bisher n icht in die Hände der Italien«! gelangt. Vie Engländer behaupten dagegen,, dah ste dasGeldschon vor langer Zeit abgeschickt hätten, daß aber das Schiff, welche» das Geld beförderte, von einem deut sch«» Unterseeboot torpediert wurde. Die Ita liener schenken jedoch dieser Nachricht keinen Glauben. Die Blockade der Adria. Secolo berichtet, daß die Durchführung der Blockade der Adria am Dienstag begonnen habe. Die Blockade wirkung erstrecke sich auf die ganze Adria nördlich de« Linie Otranto—Mspirola. Di« Schiffahrt in diesem Meer« sek Handelsschiffen jeder Rationalität untersagt. Ein Sonder dekret regelr die Zugeständnisse, Vie Ar di« Handelsschiff fahrt genährt wmrdion können. (W.T.B.) — Wit der Versenkung des Panzerkreuzers Amalfi, über die wir gestern nachmittag schon durch Sonderausgabe berichteten, hat die Blockade Hnen vielversprechenden Anfang genommen, aller- dings Mr die Blockiertem und nicht Mr di« Veranstalter der Blockade.) Salandra «e, sei« Eindrück« an d«r Front. Nach der Neuen Zürcher Zeitung berichtet« Salandra in einem dreistündige» Mtntsterrat über Mia» St» Italienischer Kriegsschauplatz. Im Eörzischen unternahmen die Italiener gestern Wid der einzelne Vorstöße Gegen den Eörzer Brücken, köpf sandten sie auch MobilmMz in» Treffen. Unsere Trup pen schlugen ssimtliche feindliche» Aagriff« wie immer ab. Am mittlere» Jsonzo und st» Kn» gebiete herrscht Ruhe. Im Kärntner und im Tiroler Grmrz. gebiet fand nur Eeschützkampf statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Auf den Grenzhöhen östlich Trevi ntz,e hat in d« Rächt zum 7. Juli der Kampf gegen die Montenegriner er. neut begonnen. Da der Gegenangriff der Montenegriner am S. d». Mts. mißlungen war, versuchte der Feind nacht» noch einen vs-rstoß, der jedoch in unserem Infanterie» und Attilleriefeuer völlig zusaMmenbrach. Rum. mehr herrscht dort Ruhe. An der übrigen Grenze hat sich nichts Wesentliche» «eignet. Ereignisse zur Ser. Eine» unserer Unterseeboote hat am 7. Juli morgen« eine» italienischen Panzerkreuzer, Typ Amalfi, in der Rordadrta torpediert un- versenkt. (M. L. v.) Der Stellvertreter de» Chef» de» Generalstai», von Höfe», Feldmarschall-Leutnant. Di« Lsierretchffch-ungarische Flott« hat damit aus» mno dem Feinde «inan sehr empfindlichen Schlag versetzt, der sicher di« italienische Marineleitung in ihr« van Anfm« >es Kriege« an beobachteten ZurüHalitung bestärken wird. Die italienischem Panzerkreuzer der Amalfi-Klaff« sind in den Jahren 1907 und 1998 oom Stapel gelaufen. Sie fasse» 10690 (Lezw. 10 400) Don»«», sind bewaffnet mit vier 25.^Zentimeter-, acht 19-Zamtimeter- und sechzehn 7,6-Zentimeter-Geischs.tzen, außerdem tzwet Torpedorohren. Di« Besatzung lberägl 884 Mann. Au dem Erfolg de« österreichischem Unterseeboote» erfahren Berliner Blätter noch, daß es fich um den Panz« Amalfi gehandelt hat. Heber die Vernichtun, de- Pan zerkreuzers wird noch berichtet, daß die Torpedierung un- Mhr 80 Kilometer vonderKüstevon Ben«. >ig entfernt erfolgt«. Dar Kreuzer vechank in wenig« al» einer halben Stunde. Di« übrige» Kreuzer