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WWil-LmMr MN Amtsblatt Mr W N»T Mszmcht nl ln SMnt ji H,htißck-8nWl. » - " --^- --- - . - ? >.>>--»—! Opschitut j«d«l Wochentag abend« für d« folgenden Lag «ad kostet durch dl« Austräger 8 da« ««telj-hr Mk. 1.K5, durch dl« Post bergen ML 1.S2 ftei tn« Hau«. js Anzeiger für HntzenGsln-Ernftttzal, Obertnngwltz, Gersdarf, Hermsdorf, Bernsdorf, M*m«Sorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Lallenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Lirsch» heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, GrlbdH Pleiha, Ruhdorf, St. Ggidien, Hütteagrund u. s. «. yernsprecher Rr. tt. —— - > — -. -. Jnsernte nehmen außer der Geschäftsstelle auch di, Austräger auf dem Land« «tW^r» «ich befördern di« Annoncenexpeditionen solch« ,u Originalpretsen. Geichüft-ftell» Schulstraht Nr. :ü Donnerstag, den '3. Mär- ,9,3. «3 )ahrg 2 »» Wahlabteilung Für Die den ganzen Wahlbezirk ist nur ein Vertreter «nd ei« Ersatzmann z« wählen. Wahlberechtigung und Wählbarkeit setzt voraus die Bewirtschaftung einer mit 1: in der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau (Zimmer 8), Wahlvorsteher: Regierungsamtmann v. Gehe; 2: im großen Sitzungszimmer im Stadthaus 111 in Meerane, Marienstraße 24, Bor- dergebäude, 1. Stockwerk, Wahlvorsteher: Stadtrat Truppel in Meerane; 3: im Bereinszimmer des Ratskellers zu Hohenstein, Wahlvorsteher: Landwirt Heinrich Wilhelm Kleindienst in Hohenstein; 4: im Ratssitzungszimmer des Rathauses zu Lichtenstein, Wahlvorsteher: Landwirt und Holzhändler Emil Süß in Lichtenstein ; 5: tn der kleinen Ratskellergaststube in Waldenburg, Wahlvorsteher: Gutsbesitzer Paul Wildenhain in Waldenburg. 3 diejenigen des Amtsgerichtsbezirks Hohenstein-Ernstthal 4 diejenigen des Amtsgerichtsbezirks Lichtenstein, „ 5 diejenigen des Amtsgerichtsbezirks Waldenburg Gewählt wird für Der Wahlbezirk wird abgegrenzt in s Wahlabteilunge«. Wahlabteilung 1 umfaßt die Gemeinden und Gutsbezirke des Amtsgerichtsbezirks Glauchau, „ 2 diejenigen des Amtsgerichtsbezirks Meerane, mindestens 120 Steuereinheiten belegten oder mindestens 3 ka großen Fläche, wobei di« auf Gebäude und Hofraum entfallenden Steuereinheiten und Flächen außer Betracht bleiben. Die Beschäftigung eines Arbeiters ist nicht Erfordernis, iß 3 des Gesetzes über die Unfallversicherung in der Land- und Forstwirtschaft vom 4. Dezember 1912). Die stimmberechtigte« Genossenschaftsmitglieder werden aufgesordert, inner halb der Wahlzett in dem für sie bestimmten Wahllokal zur Wahl zu erscheine« und sich bet ihrem Wahlvorsteher zu melden. Da der Wahlvorsteher befugt ist, bei der Wahlhandlung die Wahlberechtigung der Wähler zu prüfen, empfiehlt es sich, zum Nachweise der Stimmberechtigung das Besitzstandsverzeichnis mitzubrin gen und sich durch dieses, die Grundsteverquittung oder ähnliche Urkunden auszuweisen. Gelingt dem Wähler der Ausweis nicht, so kann ihn der Wahlleiter von der Wahl zurückweisen. Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel, die die Wähler zusammengefallet in ein vom Wahl letter unter Mitwirkung wenigstens eines der Wahlgehilfen vorher verschlossenes Behältnis zu legen haben. Auf dem Stimmzettel ist die Person des zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über ihn kein Ae Kahl dn Vertreter tierMiWer Ser lMirtsWWil ^VttnfsMOMst M GenOMOversaWlung findet Touuerstag, -ea 27. März 1913 von vormittags 1v Uhr bis nachmittags 1 Uhr für den Wahlbezirk der Königlichen AmtShauptmannschafl Glauchau einschließlich der Städte Glauchau, Meenme, Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein und Waldenburg statt. Zweifel übrig bleibt. Stimmzettel, die dieser Vorschrift nicht entsprechen oder mehr Namen, als der zu wählenden Personen oder den Namen nicht wählbarer Personen enthalten, sind ungültig. Der Vertreter und sein Ersatzmann werden gemeinsam auf ein und demselben Stimmzettel gewählt. Wer als Vertreter und wer als Ersatzmann gewählt werden soll, ist auf dem Zettel nicht anzugeben. Enthält ein Zettel solche Angaben, so sind sie zu streichen. Sobald die für die Wahl festgesetzte Zeit verstrichen ist, gibt der Wahlvorsteher den Ablauf der Wahlzeit bekannt. Dann sind nur noch die Personen zur Wahl zuzulassen, die im Wahlraume bereits anwesend sind. Als Vertreter für die Genossenschaftsversammlung ist gewählt, wer im Wahlbezirke die meisten der abgegebenen gültigen Stimmen und als Ersatzmann, wer die nächsthöchste Stimmenzahl erhalten hat. Vereinigen zwei Personen auf sich die gleiche Stimmenzahl, so entscheidet daS LoS. Den Wahlhandlungen können, soweit es die Raumverhältnisse gestatten, alle Stimmberechtigten beiwohnen. Es dürfen aber unter ihnen während der Wahlhandlung weder Verhandlungen noch An sprachen stattfinden. Glaucha«, den 11. Mär- 1913. Die «öuigliche AmtShauptmavstschaft. Nr.: 268. e. VIII. Versicherungsamt. Ghlr. Nach dem Fürsorgeerziehungsgesetz können verwahrloste Minderjährige der Nürforge- erziehung überwiese«, demgemäß aus der bisherigen Erziehung weggenommen und tn einer Anstatt oder geeigneten Familie untergebracht werden. Die Fürsorgeerziehung bezweckt eine Versorgung und Gesundung des Zöglings in körperlicher, geistiger und sittlicher Beziehung. Die Familie, in der ein Fürsorgezögling untergebracht wird, muß unbescholten sein und für eine gute sittlich-religiöse Er ziehung Gewähr bieten. Bei der Unterbringung werden solche Familien, die auf dem Lands leben und bei denen die Fürsorgezöglinge in der Land- und Gartenwirtschaft beschäftigt werden, bevorzugt. Di« Verwendung der Zöglinge in der Hausindustrie ist nur ausnahmsweise zulässig, in Fabriken ufid ähnlichen Betrieben aber, soweit solche nicht besonders zu Zwecken der Fürsorgeerziehung eingerichtet sind, zu vermeiden. Wer hiernach gewillt ist, Fürsorgezöglinge zur Erziehung zu übernehmen, »olle sich bei dem unterzeichneten Stadtrat bis zum 1. April d. I. schriftlich oder (im Rathause, Zimmer Rr. 2) mündlich melden. Die Vergütung, die für Versorgung des Zöglings zu gewähren ist, wird tn jedem einzelnen Falle besonders festgesetzt. Hohenstein Ernstthal, am 11. März 1913. Der Stadtrat. Für di« Zwecke der fortlaufenden statistischen Aufnahme der Laubft«mme« werden die Eltern, Erzieher oder Vormünder von taubstummen oder der Taubstummheit verdächtigen Kindern, die das schulpflichtige Alter erreicht haben und sich nicht in einer Taubstummenanstalt befinden, aufgefordert, diese Kinder bis zum 1. April 1Nl3 im Rathause, Zimmer Nr. 2, anzumelden. HohensteinErnstthal, am 11. März 1913. Der Stadtrat. Diejenigen Körperschaften und Vereine, die gewillt sind, für Zwecke der Jngendpstest« Staatsbeihilfen zu erbitten, wollen ihre Gesuche innerhalb der nächsten Wochen und bis fitesten« den 5. April 1913 bei dem Stadtrate zu Hohenstein-Ernstthal einreichen. Diese Gesuche sind mit ein gehender Begründung zu versehen und müßen den bestimmten Zweck hervorheben, zu dem die Beihilfe erbeten wird. Hohenstein-Ernstthal und Glauchau, am 11. März 1913. Die Königliche Bezirksfchulinfpektion sür Hohenstein-Ernstthal. Freibank: Vorzügliches rohes Rindfleisch, Pfd. »5 Pfg. Las Wichtigste vom Lage. Der Reichskanzler nahm gestern wie der an den Beratungen der bundesstaatlichen Minister über die Deckungsfrage teil. Wie jetzt seslsteht, wird die Reise des Cum berlander Hofes nach Berlin am 27. März erfolgen. 'Pfarrer Iatho ist an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben. Der belgische M i l l i o n e n d e s r a u - dant Wilmart, der seit Oktober flüchtig ist, wurde in Rheims verhaftet. O e st e r r e i ch ist bereit, im Falle einer neuen Aufrollung der Adriafrage durch die Serben seine Interessen ohne weitere Rück sicht selbst zu wahren. Die Petersburger Telegraphenagentur teilt «in gleichlautendes Communique der russischen und der österreichisch-ungarischen Regierung mit, demzufolge sowohl an der russischen, als auch an der ö st e r r e i ch i s ch e n Grenze A b- rü st ungen stattfinden sollen. Im englischen Unterhause wies Premier minister Asquith die Behauptung zurück, daß für England unter Umständen die Ver pflichtung bestehe, eine bedeutende bewaffnete Macht aus das Festland zu senden. In Konstantinopel wird behauptet, I a - nina sei durch Verrat gefallen. Nach zuverlässigen Meldungen aus Kon - stantinopel nehmen die inneren Schwierigkeiten zu. Durch ein Erdbeben in Guatemala ist die Stadt Guaimquilada zerstört worden. Fast 100 Schulkinder sind umge kommen. Hilfsmaßnahmen für die Verletzten sind eingeleitet. M UW MM Mm 1» MM. * In unserer Nummer 52 brachten wir unter der Uederschrift ,W affenkrteg und Wirt schaftskrieg" einen Artikel, der sich mit dem von französischen Revanchehelden empfohlenen Boy kott deutscher Erzeugnisse beschäftigte und nachzuweisen versuchte, daß ein solcher Boykott auf Frankreich selbst zurückfallen müsse, da Deutschland den Hauptteil seiner Einfuhr aus Frankreich — Weine, Liköre, Kleider, Juwelen, Odeure usw. — recht gut entbehren könne, während Frankreich der Einfuhr aus Deutschland — Steinkohlen, Eisen, Ge treide usw. — nicht zu entraten vermöge. Diesen Artikel sandte nun ein Fabrikant in unserem Ho - h e n st e i n - E r n st t h a l an einen Geschäfts freund in Paris mit dem Ersuchen, ihm doch über diese Versuche, deutsche Waren in Verruf zu bringen, Näheres mitzuteilen. Der Pariser Herr beeilte sich, nach hier zu berichten, daß von einem solchen Boykott in Frankreich nicht im Ent - ferntesten dieRedesei Kein Mensch in Frankreich denke daran, etwas derartig Widersinniges zu verlangen. Eine diesbezügliche Mitteilung in deutschen Zeitungen könne nur auf einem Irrtum beruhen, worüber man sich jo nicht verwundern dürfe, denn die Zeitungen schrieben ja sowieso viel falsches Zeug zusammen. Zum Schluffe bemerkte der Herr noch, daß die deutsch-französischen Handels beziehungen zur Zeit recht günstige seien und der gegenseitige Güteraustausch immer zunehme. sein sollten? Weiß er wirklich nicht, daß die all täglich in Millionen von Exemplaren verbreiteten und von dem gebildeten wie ungebildeten Pariser Mob verschlungenen Blätter nur einen Gedanken ventilieren: wie fangen wir es an, Deutschland auf alle mögliche Art zu schädigen? Weiß er nicht, daß auch Blätter, die früher in besserem Rufe standen, wie „Temps" und „Matin", jetzt von den gleichen Vergeltungsrufen widerhallen, wie jene Soublätter, daß daS Amtsblatt deS französischen Kriegsministers, die „France militaire", in ied«r Ausgabe tn den verschiedensten Tonarten ihre Leser scharf zu machen sucht gegen das deutsche Reich und seine Erzeugnisse? Wie stimmt zu solchen Tatsachen die Behauptung des Herrn, daß tn Frankreich Niemand daran denke, etwas derartig Widersinniges zu verlangen? Frei lich, widersinnig wäre ein solcher Boykott, aber hat die von der nationalistischen Presse aufgepeitschte Menge je nach Sinn und Widersinn gefragt? Die Tausende, die im Juli von 1870 vor die Tuilerien zogen, stürmisch „ü bso leo prussien»" riefen und nach einen: „Spaziergang nach Berlin" brültten, sind diese Muffen etwa seit vierzig Jahren ausge storben? Bewegen sich ihre Kinder nicht vielmehr heute in den gleichen Spuren, wie sie, ist das Pa riser Volk von heute etwa unempfänglicher für die Suggestion geworden, welche die Schreier und Hetzer in den Blättern und Versammlungen auf eS über gehen lasten? Gewiß, es gibt noch Franzosen, die den ganzen Unfug des Revanchegedankens verdam men, die vielleicht auch im stillen Kämmerlein sich sagen, daß ein neuer Waffengang zwischen Deutsch land und Fraukreich mit einem noch schlimmeren Debacle für das letztere enden würde, wie weiland habe: Deutschland zu zertrümmern und Elsaß und Lothringen wieder zu gewinnen. Und da sei e» Ehrenpflicht, zunächst bei dem Erreichbaren zu be ginnen und die deutsche Ware aus dem Hause der „belle France" zu verbannen. Es werden freilich nicht alle so ultrapatriotisch sein, lieber zu frieren, als mit deutschen Steinkohlen zu Heizen, aber wie bei unS die Mahnung immer mehr auf fruchtbaren Boden fällt, keine Pariser Kleider zu tragen unk keine Parfüms Pariser Odeurfabriken zu benutzen — sintemalen im übrigen diese Dinge in Deutschland ebensogut hergesiellt werden als in Frankreich —. wir sagen, ebenso gut wie bet vnS, muß sich auch in Frankreich die Stimmung gegen unsere Kohlen, unsere Maschinen und ähnliches wenden, wenn tag- ein tagaus zum Verbrauche nur französischer Waren aufgefordert wird, obwohl diese französischen Er zeugnisse an Güte mit den deutschen nicht konkurrie ren können. Die Tatsache, daß, wie der Pariser Herr meint, der deutsch-französisch« Güteraustausch unausgesetzt zunimmt, läßt glücklicherweise darauf schließen, daß die Boykottbestrebungen vorläufig ihren Zweck ver fehlen, aber sie überhaupt zu leugnen und auf einen Irrtum der deutschen Zeitungen zurückzuführen, geht angesichts unbestreitbarer Vorkommnisse doch nicht an! « Vorstehendes war schon geschrieben, als uns heute morgen ein Artikel der „Köln. Z t g welcher „Der Störenfried" überschriebe« ist, zu Gesicht kommt, der die oben ausgeführ- ten Gedanken noch in weit stärkerer Wei^e be tont. In dem Artikel, der übrigens nicht offi ziösen Ursprungs ist, heißt es: „Es wird der Regierung nicht schwer wer den, die Notwendigkeit der neuen Heeresvorlage zu begründen, wenn sie nur klar und deutlich und ohne Verschleierung auf die Seite hinweist, von der uns die Ge- Die Ansichten des Pariser Herren, der übrigens vor 40 Jahren, aber man verkenne nicht, daß auch einen deutschen Namen trägt, in Ehren: aber ist er der Gebildete nach und nach jener Suggestion unter- so weltfremd, daß ihm die unaufhörlichen Hetz- und liegt, wenn ihm Tag für Tag vorgepredigt wird, Brandartikel der Pariser Boulevardpreffe unbekannt daß daS Frankreich von heute nur eine Aufgabe