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Lonnisg Opiensonntsg MsdmfferTageblatt Nr. 10 — 99. Fahroano Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt" Freitaa, den 12. Januar 1940 Postscheck: Dresden 2640 Da» „WittdruNer Tageblatt' erscheint werktags lk Ubr Bezugspreis monatl r AM frei Lau», bei Postbestellung RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lg Rpf Alle Poüanstalle^ Postboten, unsere Au-träger u GeschLsltftelle nehmen zu leder Zeit Be» , ..... ,, ,, . ftrllungen entgegen Im Kall« höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Belriebtftörun. «en besteht kein Anspruch aus Lteterung der Zei- tung oder Kürzung de» Bezugtpreilel. Rücksendung etngesandter Schrisiftücke ersolgt nur. wenn Rückporto beiltegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts «n,eisenvre«se laut aufNegender PreilNste Rr st. — Z«s f er - S e b S h r : « Rpf. — Porgeschrs» bene Erscheinung»»»-« und Platzwünsche «erde» nach Möglichkeit berücksichtigt. — Axzeigen-Annahm« bi» vormittag» lg Uhr Für die Richtigkeit de, durch Fernru, übermtt- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telien Anzeigen übern.h. me» wir keine Gewähr. — — —— — Bei Konkuri un» Zwangivergletch erlisch« teder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Englands LMahrtminister lüg« Britische AngrMSversuche in der deutschen Fiuaadwehr zusammengebroche« VRS Berlin. 11. Januar. In letzter Zeit haben eng- lisch« Flieger wiederholt erfolglos versucht, deutsche Flugplätze auf der Insel Sylt mit Bomben zu belegen. So gab das britische Luftsahrtministerium am Mittwochabend bekannt, daß britische Flngzeuge die feindlichen Seeflugstütz- punkte auf der Insel Sylt mit Bomben angegriffen hätten. DaS englische Luftsahrtministerium hat dabei aber ver gessen hinzuzufügen, daß auch dieser Angrifssversuch wie alle vorhergehenden in der schlagkräftig einsetzenden deutschen Flugabwehr zusammenbrach. Bei diesem Flugunternehmen können die Engländer als einzigen „Erfolg" lediglich di« Bombardieruna der dänischen Insel Roem vermerken. Schändliche Lügenmaoöver in London Die feindliche Propaganda bemüht sich, die Wirkung abzuschwächen, die am 9. Januar 194Ü die erfolgreichen Angriffe der deutschen Luftwaffe aui die englischen Bewa- chunasiahrzeuge und Geleinüae gehabt haben. Dabei wird behauptet, die deutschen Flugzeugbesatzungen hätten aus die Besatzungen der angeblich friedlichen HandelsschMe geschossen und sogar noch die Rettungsboote unter Feuer genommen Aus Grund der Feststellungen, die nach Rückkehr der Flugzeuabesatzunaen getroffen wurden, kann gesagt werden, datz diese Behauptungen frei erkunden find Es muß im Gegenteil betont werden, daß von den bewaffneten 5?an- delstchifsen zuerst das Feuer auf unsere Flugzeuge eröffnet wurde. Die Ehre der deutschen Luftwaffe wird durch derartig« Schändlichkeiten nicht beschmutzt. Die englische Propaganda unterschiebt wie immer anständigen Soldaten Methoden, die die Engländer selbst mit U-Boot-Fallen und ähnli chen Piratenknisfen täglich handhaben. Aber der „Baralona". Fall ist in der Welt noch nicht vergessen! Dummheit oder böswillige Absicht? V r ö ß 1 e Empörung in Dänemark über die britischenBombenabwürfe Neber den neuen britischen NeutralitätSbruch herrscht i m dänischen Volk die größte Empörung. Eine dänische Sachverständigenkommission befindet sich bereits aus der Insel Roem, wo die englischen Bomben niedergingen. Wie feststeht, hat der englische Flieger, der von Südostcn kam, über der Stelle, an der er die Bomben abwarf, erst lön- gere Zeit gekreist. Ein Irrtum über die Position dürfte unter diesen Umständen für den englischen Flieger schwer mög lich gewesen sein. Die Londoner Kriegsverbrecher haben regelrechte Eier tänze ausge-führt, um sich im Londoner Rundfunk zu recht- fertigen. Sie können jedoch das beschämende Armuiszeugnis für sie Treffsicherheit der britischen Luftwaffe — oder war es böswillige Absicht? — nicht aus der Welt schaffen, wenn sie in London erklären, die Bombenabwürfe hätten in Wirklichkeit der Insel Sylt gegolten. Es überrascht fast, daß der Londoner Rundfunk die Verletzung der dänischen Neu- tralität nicht als den üblichen „neuen glänzenden Sieg der britischen Luftwaffe" dargestellt hat. Der tägliche Tod an Englands Küsten Der französische Dampfer „Montauban' l4191 To.) ist am Montaa an der Nordostkttste Englands „gestrandet'. Man nimmt an, daß das Schiff in der Mitte auseinanderge brochen ist. An der Südküste von Wales hat das norme- gische Schiff „Hertha' (1365 BRT.) einen „Zusammen stoß' erlitten, wobei es schwer beschädigt wurde. Gleichfalls schwer beschädigt wurde das englische Vor- postenschljf „Lhrysolite' (251 BRT.). Eil» erschiitternde Mamas« Englisches Lügcngcfasel über den Bombenabwurf auf Roeuk Die Londoner Zeitungen geben, freilich ohne es zu wol len, über die Kampfkraft der britischen Luftwaffe ein wahr haft vernichtendes Urteil ab. In ausführlichen Be richten gehen sie noch einmal auf den Luftangriff gegen die „deutsche Insel Sylt" ein, bei dem bekanntlich nicht die deutsche Insel, sondern eine dänische (Roem) von Bomben getroften wurde. Es sei zu einem „gewaltigen Kampf" ge kommen, an dem nicht weniger als 50 englische Flugzeugs teilgenommen hätten (!). Der „Daily Telegraph" schreib» dazu, der Angriff hätte ganze 16 Stunden (!) gedauert, und wie aus der „Times" hervorgeht, ist der Erfolg immer hin der gewesen, daß „wenigstens eine Bombe die Insel ge« troffen hat". * Zu diesem wahrhaft epochalen Erfolge ist die „Times^ noch insofern zu korrigieren, als nicht die deutsche Insel, son« dein eben Roem bombardiert wurde. Andererseits, selbst wenn...! Selbst wenn nämlich die „Erfolgsmeldung" der „Times" zuträfe, wäre ja die überlegene Kampfkraft der bri tischen Luftwaffe „überzeugend" dargelegt. 50 Flugzeuge brauchten 16 Stunden, um glücklich eine Bombe zu landen, von der man glaubt, datz sie ihr Ziel erreicht hat! Die Un sinnigkeit dieser versuchten britischen Einslüge aus deutsches Gebiet könnte kaum sichtbarer gemacht werden als an Hand dieser Londoner Zeitungsmeldungen. Deutschland zwischen Rhein un- O-er Blatt der englischen Arbeiterpartei fordert Zerstückelung Deutschlands Das Blatt der englischen Arbeiterpartei, „Daily Herald", enthüllt ganz ungeschminkt die wahren Kriegsziele Englands. Wie selbstverständlich, fordert die Londoner Leitung die Zer- stückelung Deutschlands und übernimmt damit die Parole de» englischen Kriegsverbrecher. Der Rhein soll Deutschlands West grenze, die Oder die Ostgrenze werden. Sachsen soll an di« Tschecho-Slowakei, Holstein an Dänemark gegeben werden. Die italienische Zeitnng „Regime Fascista" greift die haß erfüllte Forderung des britischen Arbciterblattes aus und stellt dazu sest: „Und dann spricht man in England davon, daß der Krieg einzig und allein sür die Zivilisation und die Unab hängigkeit der Völker geführt werde . . .!" * Der Artikel der englischen Arbeiterzeitung beweist, daß man in England die ursprüngliche Kriegsparole: „Vernichtung des Hitlerismus!" längst sauen gelassen hat und sich heute gar nicht mehr scheut, die wahren Kriegsziele ganz offen zu ver- künden. Man will ein Ueber-Versailles schaffen, das Deutschland ein sür allemal ohnmächtig macht. Man will es in kleine und kleinste Teile zersplittern, um ihm jede Grund lage zu einem Wiederausbau zu entziehen. Das ist Englands Kriegsziel, das aus der Mißgunst und dem Konkurrenzneid geboren ist. Wenn sich das führende englische Arbeiterblatt diese hirnverbrannten Forderungen zu eigen macht, so zeigt es, daß das englische Volk in bezug aus die Kriegsziele keine Parteiunterschiede kennt. 8» Belgien notgelmdet Ein unbewaffnetes Reiseslugzeyg der deutschen Luftn wafse, das infolge schlechter Sicht die Orientierung verloren! hatte, mutzte in Belgien in der Nähe von Mecheln notlanden. Das Flugzeug wurde teilweise beschädigt. Die Insassen, diy unverletzt blieben, wurden von den Belgiern interniert. EnMÄ-iranrösMe Illusionen Bemerkungen zum Tage Die Heimkehr aus Südtirol Mit dem Abschluß der Optionen in den Provinzen Dozen, Udine, Belluno und Trient ist ein Werk, das aus der tiefen Freundschaft zwischen Deutschland und Ita lien entstanden ist, zu Ende geführt worden. Die Ab stimmung ist das Ergebnis des gemeinsamen Wirkens, das die beiden großen Staatsmänner des jungen Europas, Adolf Hitler und Benito Mussolini, verbindet. Es zeigt die klaren Linien einer neuen Außen politik, die darauf bedacht ist, alle Gegensatz« und etwaige Unstimmigkeiten von vornherein auszuschalten, Das Optionsergebnis setzt den Schlußpunkt unter eine Aera, die mit der ersten Annäherung zwischen dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland begann. Nur in einer Atmosphäre des besten Willens auf beiden Seiten konnte ein derart großzügiges Werk gelingen. Es zeigt der Welt, datz das Wort des Führers, als er von der Brenner grenze als der ewigen Grenze zwischen Deutschland und , Italien sprach, nicht leere Phrase war, sondern ernster Wille, um irgendwelche Differenzen zwischen den beiden befreundeten Völkern auch für die Zukunft auszuschalten. Die deutsch-italienische Freundschaft hat längst ihre Be währungsprobe bestanden, und das jetzige Options ergebnis besiegelt diese Freundschaft endgültig. Für uns Deutsche bedeutet diese Abstimmung gleichzeitig einen grotzen Sieg des Volkstums- gedankens. Wir sind uns klar darüber, datz diese Menschen, die nach Aufgabe ihres Eigentums und ihrer Existenz in das Reich heimkehren, grotze Opfer bringen. Wenn sie trotzdem freudig diese Opfer auf sich nehmen, dann beweisen sie damit die Kraft der nationalsozia listischen Idee, die alle Deutschen erfüllt und sie zu einer großen Schicksalsgemeinschaft zusammenschlietzt. Wer bricht das Völkerrecht? Die Engländer erheben wieder einmal großes Ge schrei und behaupten, derdeutscheLustangrifsaus die Handelsschiffe an der englischen Ost- küste sei ein schwerer Völkerrechtsbruch, und Deutschland beweise damit, daß es die friedliche Handelsschiffahrt nicht zu achten gedenkt. Die englischen Hetzlügner verschweigen dabei geflissentlich, daß die englischen Dampfer die Auf forderung der deutschen Flugzeuge, die Fahrt zu stoppen, mit Mafchinengewehrsalven beantwortet haben. Man hätte allen Grund in London, dieses Kapitel nicht anzuschneiden, denn es beweist ganz offenkundig, daß England seine Handelsschiffe bewass, net hat. Und das ist ein Völkerrechtsbruch, der sich nicht wegdebattieren läßt. Bewaffnete Handelsschiffe aber sind Kriegsschiffen gleichzusetzen, und somit gibt uns England das Recht, diese Handelsschiffe so wie Kriegsschiffe zu behandeln! Mit den bewaffneten Handelsschiffen ist es dasselbe wie mit dem Minenkrieg. Auch hier behauptet Eng land, daß diese Art der Seekriegführung eine Miß achtung des Völkerrechts bedeute. Leider gibt es auch neu trale Zeitungen, die sich diese Auffassung zunutze machen, ohne sich über die Rechtslage im Minenkrieg klar zu sein. Es gilt, zwei Irrtümer grundsätzlich zu bekämpfen. Ein mal, daß Minensperrungen vorher bekanntgegeben werden müßten. Das ist nicht der Fall. Der Minenkrieg ist auch Nicht verboten, wenn er als reine Kriegsmaßnahme er folgt. Verboten ist nur das Minenlegen zum Zwecke der Bekämpfung des Handels. England kennt aber keine Handelswege mehr an seinen Küsten, denn die ehemals internationalen Handelswege sind heute als feind liches Operationsgebiet anzusehen, das von englischen Seestreitkräften laufend überwacht wirb Die Fehlrechirung der Imperialisten Daß sich Frankreich völlig in daS Schlepptau seines Verbündeten England begeben hat, ist eine Tatsache, die dadurch erhärtet wird, datz die Regierung Daladier Boll und Land völlig in die Hände der Londoner Kriegshetzer ausgeliesert hat. Dank einer skrupellosen imperialistischen Politik ist das französische Volk in einen Kampf eingetreten, der ohne Sinn ist. Die jüdisch-pluto- kratsche Presse aber, die von London so gut wie von Paris die Völker umnebelt und betrügt, gibt sich ver zweifelte Mühe, den sinnlosen Kamps zu rechtfertigen. Jetzt, nachdem der Streit vom Zaune gebrochen ist vnd der Gang der Ereignisse zeigt, datz die Rechnung der Kriegsverbrecher nicht aufgeht, sieht man sich verzweifelt Nach Schlachtopsern für den imperialistischen Krieg um. Der finnisch-russische Konflikt soll diesen Plänen Vor schub leisten und die skandinavischen Staaten mit in den Krieg hineinzerren. Man will aber nicht etwa Finnland eine wirksame Hilse bringen, sondern aus Umwegen Militärischen Einfluß in Schweden und Norwegen ge winnen. Dieser teuflische Plan ist entstanden aus der grotzen Enttäuschung der Westmächte über ihr Fiasko in Rußland. Heute schon wird die Sowjetunion als offener Feind der Westmächte gekennzeichnet, und es ist die französische Presse, die einst, als eS Rußland in die Einkreisungsfront gegen Deutsch land emzugliedern, sich in Liebedienerei gegen Moskau Vicht genug »un konnte, heute Gift und Galle gegen Das belgische Blatt „Pavs Reel" unterzieht die Auswir- kuna der ersten vier Krieasmonaie aus die Stellung der Welt mächte einer einaedenven Prüfung und kommt zu der Fol- aeruna, daß die Demokratien wohl in erster Linie mit ihren eigenen Illusionen im Kriegs, uß and seien. Sie hätten, weil ne schlecht unterrichtet gewesen seien, ihre eigenen Wünsche für Wirklichkeit gehalten So hätten ne bei» spielsweise an eine Unterstützung over zumindest an die Neu tralität Rußlands aealaubt. ebenso wie ne unbefchränkles Ver trauen in den Wert und die Widerstandssäh,gleit des polni schen Heeres gehabt hätten. Die ausländischen Deobachier der Weßmäckie hätten diesen sicherlich ialfche Berichte über die Geistesversassung in Deutschland geliefert, denn sonst könne man sich nicht die Provagandaslüge der englischen Lmtwafie vom letzten September erklären, die den Zweck gehabt hätten, das deutsche Volk von seiner Regierung zu trennen und eine innere Revolution auszulösen. Es habe sich hier um ein pein liches und lächerliches Abenteuer gebandelt, das viele junge und mutige enalische Flieger mit ihrem Leben bezahl hätten Nach 25 Jahren habe man unter der Leitung von Winuon Churchill dieselben täglichen Irrtümer wiederholt wie semer- Moskau speit und den Abbruch der diplomatischen Be ziehungen fordert. Nnn mit einem Male schreit diese Presse Verrat und proklamiert den Kamps gegen den Bolschewismus. zett an den Dardanellen. Alle diese Opfer seien unnütz gewe sen, und die Propaganda der Westmächte in Deutschland habe kläglich Schissbruch erlitten. Man müsse in der Tat keine Atmung von Deutschland haben, um sich einzubilden, eineu ernsten Einfluß aus das deutsche Volk ausüben zu können, zu mal es sich um einen Krieg handele, der jedem Deutschen als ein unzulässcher Anariss und eine nicht zu duldende Einmi schuna Englands und Frankreichs erscheine. Selbst wenn der Deutsche nicht solch ein großer Patriot wäre, wie er es in der Tat sei, würde es genügen, datz die Propaganda vom Angrei ser ausgehe, um sie verdächtig erscheinen zu lassen und damit unwirksam ru machen «ver auch auf militärischem Gebiet schienen die West mächte sich großen Illusionen hingegeben zu haben. Es scheine in der Tat, daß General Gamelin niemals acht Millionen Menschen mobilisiert habe, wenn er von vornherein gewußt hätte daß der Krieg den Charakter einer Art Festungskrieg an- nehmen werde. Es sei sicherlich nickt die Eroberung des Warndt und seine spätere Preisgabe gewesen, womit die fran- ösischen Generaäle ernstlich hätten hoffen können, Polen zu elfen. Wenn man voraussetze, daß ein Krieg nichts anderes i als eine kriegerische Form der Politik, so müsse jeder nn- irteiisch« Beobachter »ng«b«n, daß die Kriegspolitit der Ag ierten nach vier Monaten nicht glücklicher und klarblickender > als ihre Friedenspolitik. Im Frieden wie im Kreg hätte» üch jedes Mal durch di« Ereignisse übsrrnm- u lallen.