Volltext Seite (XML)
Aekkesle Zeitung -es Bezirks ikozltttütll'pik* Vierteljährlich '^Mk. ohneZu- ^ra«»sptris. ^agen. - Einzelne Nummem 20 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. Poftscheck- konlo: Dresden 12548. Dieses Blakt enthält -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Stavtrats zu Dippotviswat-e W-i-emlliie: bauptmannschast 75 Psg^ im amtlichen Lell (nur von Behörden) die Zeile 200 Pfg.— Eingesandt und Reklamen 200 Pfg. Zeitzeritz-JeilUNg Tageszeitung un- Anzeiger für Dippot-iswal-e, Schmie-eberg U.A. Nl. 28 Veranlworllich« Redakteur: PautJehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippoldiswalde Donnerstag den 3. Februar 1921 87. Jahrgang n Butter-Zuteilung. Für die laufende Woche beträgt di« auf den Kopf der vrrsorgungeberechtiglen Berröb taang entfallend« Fettration SV g vntter. Der Preis beträgt: für 50 « Butter: l,35 M. Mob. IV. L»m»ll»alv»rd»ä V1opolck1«w»lck», am l. Februar 1921. Die auf Grund der öfsrntttchen Nussorderung oer Finanzämter Heidenau und Dippoldiswalde vom 2Y. Januar 1921 zu vrrwendenden Vordrucke — Einkommen«- Nachweisungen — für die Angabe der Gehalte- bezw. Lohnbrzüge der Arbiitnehmer ckurok ckl» krbditsddar können — für den Bereich der Stadt Dippoldiswalde — bei der Stadt- fteuerrinnahme — Ratbau«, Zimmer 12 — entnommen werden. Stadtrat vippoldiiwald«, am 2. Februar 1921. rr«it»k ä«n 4 kodru» ISA »doack» 8 vür LtsseMe 8Wz kr SMtnrkM zu WMdM Tagesordnung hängt im Rathause au». Oertltche» und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonnabende versammelte sich der Beztrkslehrrrvrrein in Schenk, Gasthofe zu Schmiede, -erg. An ihr nahm auch Herr Lehrer BStke—Dresden, der Vertreter der Sächsischen Schulzeitung, teil. Nachdem Herr Lehrer Michael wirtschaftliche Fragen behandelt und Herr Lehrer Weschke über die Bertreteroersammlung in Dresden Be richt erstattet hatte, gab Herr ve»ilk«schulrat Sturm Richt linien für einen neu anszustrllrndrn Lehrplan für die Schulen de» Bezirks. Er ging von folgenden Grundsätzen an«: l. Ein Lehrplan darf keine Zwangsjacke, sondern er muh drhnbar sein. 2. Er ist vom Gesichtspunkte der Bildung zum deutschen Mann- und zur deutlchen Frau ausgestellt worden. Bildung ist aber eigene Erwerbung und Vergeistigung. Da» Deutschtum ist hervorzuheben, weil jede Nation ihre Eigenheilen hat. 3. Bei «uswshl de« Stoffe« ist der Nütz lichkeitrwert zu berück! chligen. 4. Bet brr Stosfanordnung Ist wenigstens in der Unterstufe Lie Fächerung mögltchst zu vermeiden; di« einzelnen Fächer sind vielmehr zu verbinden. Londerlehi pläne erfordern allerdings da» Zeichnen, Rechnen und Singen. — Am 19 d M. wird Fräulein Morgenstern av» Drerden im Eternsaale Dippoldiswalde über die Wädchenfortbildung,schule einen Do,trog halten, zu dem avch sonstige Interessenten, wie kchulvorsiandsmltgliider, «ir geladen werden sollen. Lehrpläne sür diese Anstalt sind schon vom Bezirlslehrerrat emworsen worden. — In der Jahresversammlung der l BegiäbnirgrseHschast «ltattet« der Kallenvoriteher, Herr Etadtkasstner Schubert BrUcht über dar Dereinejohr 1820, in dem 16 Slerbesütle Auszahlung de» vkgräbntegeld» erfordntrn. 8 Nummern hoben sich frei gesteuert (tnrgrsoml 221). Neu ringetrrtrn sind 6 Peisonen. Di« ältesten Mitglieder stehen in einem Stier von 66 bi» 96 Jahren. Der Kassenbericht über da» 135 Rechnungsjahr, vorgedagen von dem Reche ungrführer, Hugo Jäckel erpob »ine Einnahme von 3867 37 M, eine Luegode von 2994 05 M. und einen Vern öM »bestand von 4691,12 M. Do» vo>h« geprüft« R'chnungwerk wurde al» richtig anerkannt Nachdem di« Wiederwahl der Herren Hugo Jöckel olr Rechnung»sührer, Emil Götting al» Stell- »«riretri tr» Schrmfüb,«» und Mer tzeine als Rechnung», prtf« siotigrfvnden holte, vei pflichtet, der Dorsteher Herrn Vi v Straßberg« ol» Terelnrdoten und sprech Herrn Karl Ltlnmel, der noch lor gjöhrigen, treuen und zuveriälltgen Bemühungen als Derrensbote MÜckgetreten war, namens der Gesellschaft herzlichen Dank au». Der R-chenichafirbertcht f^l wieder in gedrängt« Form den Mitgliedern ouegehändtgt wttden Für do» in 15 Jahren bevorstehend« 150 Siijtung»- fett wurde mit 25 M ein Rlckiaresord» gegrvrdet. Da sich «in Neudruck d« Setzungen rotwentig nacht soll in «tn« bejvnderen Generalversan mivrg über Jneolt und Fällung d«, Setzungen, bezüglich euch Über Lth-lung der Beiträge und Begräbnisgeldu Beichluß gefotzt werten. Heut, Mittwoch findet im Schützinhavse do» zweite Sinfoniekonzert d« Sladtkopell' siatt, da» wiederum dwch Wtedeigobe gediegener Kompoliiivnen «inen genoß- raichrn Abend ver p» cht. Von ein« kemmelliste ist diesmal abgesehen worden. Boro«ko»f der Einirttlekarien hat He» Frisivr Korhr übernommen, und ist euch schon in Anbetracht d« hohen leckungskosten dem Konzert ein zahlreicher Betuch von hier und aurwärt» zu wünschen. Konzerte in Dresden aber anderwärts u besuchen ist un» der hohen vuegobrn awgen schwer möglich, so wollen wir froh sein, für wenig Seid durch unser« Ktadlkvpell« in die Komposition«» unser» bejlin Meister rtng«süd>t zu werden. — In den Slnn Ltchllptelen wird d» Film „Die Eisen- bahnräubn", der am gestrigen Ab«nd viel Anklarg und Üktfott fand, heule Mtttwech auf vielseitig«» Wunsch »Kd« holl. — Di« Frist zur Abgabe der Umictzlleurr-Erllärung b«z O2 s, IY20 vud dn llmIotziLrru»)ii,u«irllärung«n auf das letzt, Btutiljahr 1920 ist am 31. Januar 1921 abg«. lauf«», w» di« Erklärung »och nicht «in,»« cht hat, wall« bi» umvehinb brwirkrn, da btt Fl'stvniöumni» auf Grund -«s 170 d» ««ich,abgab,norduung «in Zuschlag bi» zu 10 o.-. d«r endgültig festgrlegten Steuri «hoben "werden kann. — Elektrische Konservierung des Ninterfutter« für da» Vieh. Durch die Erfindung eine» jetzt in Dresden ansässigen schweizerischen Landwirte» ist e» heute möglich, den Btehbe- stand in Deutschland, d. h. also die Quellen für Fleisch, Fett und Milch, zu verdoppeln, und zwar ohne den Ackerboden Lrotfrnchterzeugung zu entziehen. Es genügt dazu die bi»- herige vtehsutteranbaufläche. Diese für ein« rrichlichn« und billig«« Ernährung d» brutschen Bevölkerung so ungeheuer wichtig« Aufgabr wird dadurch gelöst, daß da» Full» für da» Vieh nicht mehr wie bi»hrr für die lang« Winterfütterung»- zeit gedörrt werden mutz. E» wird in frischem, saftigem Zustande in besonderen Behältern elektrisch konserviert und gibt eine den Tieren wohldekömmliche, durchaus haltbare Nahrung, die eine Beigabe von Kraftfutter, da» jetzt auch zu unerschwinglichen Preisen au» dem Au»land bezogen werden mutz, überflüssig macht. Die Vorteile diese» nnien elektrischen Konservierungsverfahren» »Hellen vor allem dar aus, datz der Landwirt unabhängig von der Unberechenbar keit der Witterung wird. Bri jrdtin Wett» könne» die Futterpflanzen geschnitten, in di« Konsrrvi«rung»anlag«n vrr- drocht und elektrisch haltbar gemacht werden. Da» grotzk Risiko schlechter Erntejahre ist mit dtesem Verfahren schlecht hin überwunden. Kann die Futterernte ein» einzigen Mitz- jshre» aus diese Weis« doch restlos gewonnen werden, so macht sich allein durch einen solchen Ertrag eine ganze An- läge bezahlt. Diese» Unabhängigwerden de» Landwlrl» von ter Witterung sichert demnach eine volkswirtschaftlich nur be< grüßenswert« Stabilität in Meng« und Prei» der Erzeugung. Ein zweit» hochbedrutiam« Vorteil de» elektrischen Kons». vi«ung»vrrfah«n» ist d«r, datz e» bet dies» Erntemethode nicht mehr daraus onkommt, di« Futterpflanzen im Reife- jtadium gut dörren zu können. Str müssen lrdiglich in saft- reichem Zustande zur Derfütterung gewonnen werden. Dt« «leltrischr Konservierung vermeidet alte Verlust» und führt sie rrstlo» d» Verwertung zu. Fast mmschöpflich sind dir Vorzüge, die da» neue Verfahren in sich schließt, Lrwähnrn wir nur noch seine praktisch erprobte BrdiMung sür «in« höchst rationell« Schweine-, Kleinvieh, und auch Hühner zucht, da auch Kartosfeln, Rübrnblätt» und Abfälle durch die «lektrische Konferoierung der Futteroerwendong dauernd «halten bleiben. Di, «Ultrische Konservierung,anlag« wird euch dem kleinen Landwirt von grötztem Nutzen fein. Er kann auf rngem Raum höchste Erträge »zielen. In der Amtshouptmannschaft DIppoldlewalde, bet Rittergut«Pächter A. Engelmann in Lungkwitz bei Kreischa und Fretgutabesitz» Bellmann, Freigut Saida bei Krrischa, wurdrn die zwei ersten großen »leltrischr» Konservierungsanlagen in Deutsch land aosgesührt. — Aus dem 5 und 6. Verzeichnis der bri drm Plüsunge- eus'choß de» Landtag» eingegargens» Beschwerden und v«. suche ist zu «sehen, datz 319 Gl»,«den sich gitzin di« ver blut liehe Einführung der Mädchen-Fortbildungsschule auf dem Lande richten Au» dem Derwaltungsbeziik Dippoldiswalde lind in den bridrn Berze chntskn al» Absender angeführt: Otto Voigt md Genossen in Reichstädt, Hermann Dietrich in Sktferrdors und Genossen, Wilhelm Erhard und Genossen in Johnsboch. Avtzrrdrm wurdrn bet dem genannt«! Au«- lchutz »och abgegeben «in Gesuch um Bewilligung d» «for derlichen Mtltrl zur Erweiterung der Deutschen Uhrmacher- tchuie Glashütte au« der produktiven Eiwerbsiosenfürfo-gr ven d«r städttschrn Industrie Zentrale Glashütte G m b H, Glashütte — vor «tnig« Zett ging bri dem Avsschutz ein« Eingabe rin von Paul tFamtliennamr unleserlich) in Bären- stein h» fehlt hier dt« genauen! Ortsangabe) grgri» dt« Auf hebung de» tzohnevjahr» al» Feiertag; drr AU»>choß faßt« htrrzu den Brschlvtz, di«s«1b« auf Grund drr G«fchäst»ordnung al» unzulässig zu erllären. Kipsdorf. Lin genutzt«'-« Abend wurde un» am Montag im „Halali",weil, wo un» unser neuer Ort,pfarr», He» Pastor ytschrr, durch «inen fesselnden Vortrag üb« da» Papsttum «freut«. Dr,»d«n. Di« Dirn »tag-Sitzung d«» Landtag» begann damit, datz drr Präsident dem Finanzmintst« Heldt, d« in der Freitag-Sitzung den Demokraten „Feigheit" zugerufrn hatte, eine brdlngte Rüge erteilte. Sodann beschäftigt« sich der Landtag mit den fast überrinsttmmrnden Anfragrn d» Drutschnationalrn und der Deutschen volt»part«i, wa« di« Staatsregierung zu der vom Kultu»mtnist«iam im Wider spruch gegen die Rrich»,nfafsung «lassenen Verordnung üb« die Anmeldung von Kindern zum Religion-unterricht zu tun gedenke, «bg. vr. Rendtorsf (Dnat. Vp.) wie« auf die ver- fügung d» sächsischen Kultusminlst«,. di« im Widerspruch zu der Reichignicht». Entscheidung üb« die Frag« der Reit- gion»unterricht» stehe, hin und stellte fest, datz die Verfügung de» Kultusminlst«» die staatabürgerlichsn Rechte der christ lichen Eltern, di- nach der Reich«v«sassung gewährleistet sind, verletze. Da« Kultu»mtntjterium komme mit sein« Verord nung der den Erziehung»bnechtigten zuslehenden Entscheidung üb« die Frage der konfessionellen oder weltlichen Schule vorweg und wolle die letztere unter Umgehung der Ent scheidung der Eltrrnschaft zustande bringen. In gleiche« Sinn« sprachen sich die Redner der Deutschen volkepartek und der Demokraten au», von den Kommunisten lag «tn Antrag vor, der die Brseitigung de» Reltgionronterrichte* au» drr Schule überhaupt fordert. Gegen dielen Antrag wandten sich selbstverständlich die bürgerlichen Redner ohne Au»nahme, während di« Sozialdrmokraten nnd Unabhän gigen «klärten, datz sie d«m kommunistischen Antrag au» vollem Herzen zusttmmrn. Der Antrag wurde jedoch dann mit den Stimmen der Bürgerlichen gegen die Dimme» der Sozialdemokraten abgrlehnt. — Nächste Sitzung Mittwoch, 2. Februar, mittag» l Uhr. Tagesordnung: Kurz« Anfrage», Zusammenlegung von Bäckttetbetrieben, Nachwahlen »o» Stadt- und Gemeindevertretungen. Zehista. Bei drr Gtmeinderatrwahl «hielten die Un abhängigen 6, die Bürgerlichen 2 Sitze. Sebnitz. Die »und 600 Arbeiter der hiesigen Papier fabrik sind in den Streik getreten, weil die Direktion am Anschlag einen Paragraphen der neuen Betriebsordnung ver öffentlicht«, d« aber vorher vom Btlrtebrrat selbst genehmigt war und gesetzlich bereit» Gültigkeit hat. Drr B«tri«b»rat, drr den betreffenden Paragraphen selbst gesetzlich und recht», kräftig gemacht hat, schloß sich dem Vorgehen drr Au»stän- dtgen an und vrrlangte sofortige Beseitigung de» Anschlag«, statt die Arbeiterschaft pslichtgemäß über dt« Bnrchtigung de» Aushange» zu beirhren. Leipzig Die Allgemeine Deutlche Credit-Anstalt hat für di« Opfer dr» Oelsnitz» Lttgwnk-Unglück» den brteiligten Kreishavptmannichaften hi« Summ« von 50000 M. zur V-rfügung gestellt. st" Therima. Die Diebereien nrhmrn in «schrrckend« Wris« überhand. Dies« Lage wurdrn von jungrn Pflanz- bäumen d« Ntulalz—Oelsnitz« Staatsstraße zwischen Theuma und Juchhöh 30 starke BauM^fäh!« äbzesägt und gestohlen. Da die jungen Bäum« ohne Pfühl« in dem durchweichten Boden bet drn jetzt herrschenden Stürmen nicht stehen können, so ist durch teilweise Entwurzelung der Obstbäume weiterer Schaden entstanden. Haursrchungen nach dem Diebesgut durch die Gendarmerie waren ergrbnislo». Reichenbach i. v. Ein schön« vrrhältnk» scheint doch manchmal zwischen dem Mieter und dem Hauswirt zu httrschen. So auch in Reichenbach, wo einige Mieter ihrem Hauswirt folgende« Gedicht widmen: Ich bin d« Meister Grobian — Kein'» Menschen seh'ich freundlich an — Bin grob wie Mist bei Nacht und Tag — Weil ich glückliche Menschen nicht leiden mag. — von Montag früh bl» Sonn abend spät — Bei mir die schönsten Wort' man hört: — Rintdith. Btümmoch» sind täglich Gast. — Auch Prügel gibt», leid« immer am falschen Platz. — Lin Arbeit« hält bei mir nicht au» — Zwei Tag« nach Anfang bleibt « zu Hau». — Da muß ich jemand and«, haben — An d«m ich mein, Wut kann labrn. — So tritt»' ich'« und mein« Frau dazu — Laß keinen Hao,genoss' in Ruh; — Ist'« nicht im Vorderhaus, dann hinten — «rund zu Klatsch und Spektakel zu finden! —^DI« «tdmin thr,m treuen Han,- »irt einig« Miet«.