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MdmfferDlMatt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend kein »..r o r - — .Betriebsstörungen besteht mpniq,,ul Girierung d-r Z-Iwng oder Kürzung des Bezugspreises, »ü-üsendung cingesundlcr Schrisrftücke ersolgl nur, wenn RLckporlo beiliegi. Anzeigenpreis: die I spaiiige Millimelerzeilc <48mm breit) 7Rpsg., die Lspaltige Millinieterzeile der amtlichen Dekanntq machungen bei direkter Auftragserteilung II Rpsg. ohneNachlatz, die lspaltige Text-Millimeterzeile ssvmm breit)20Rpsgi Nachweisungs . Gebühr: n- 7 cm 20 Rpsg. Dorgeschriebene Erschcinungsiage u.Platz. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr? 6 norschristen werden - nach Möglichkeit berücksichtigt. " t. Anzeigen - Annahme bis vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewahr. , Jedes Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden mutz oder dec Auftraggeber.in Konkurs,gerä^ Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtstzauptmannschast Meißen, Hes^Städt-s rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 106 — 93. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Dienstag, den 8. Mai 1934 Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Postscheck: Dresden 2640 Wirtschafiskamps in LlGA. In den letzten Wochen hatte der Präsident der Vereinigten Staaten, Roosevelt, seine erste wirklich groxe Kraftprobe zu bestehen. Nicht nur in den Eomobilfabriken von Michigan, sondern auch innerhalb der anderen Schlüsselindustrien drohten große Streiks, fahrend dieser schweren Krise wurde um ein Problem von grundlegender Bedeutung, nämlich um die Frage gerungen, ob die stark marxistisch eingestellte amerika wiche Arbeitervereinigung berechtigt sein sollte, sich zur Vertreterin der gesamten Arbeiterschaft der Vereinigten Staaten aufzuwerfen, wie es ja auch die Sozialdemokratie tn Deutschland unberechtigterweise zu tun versuchte. Die genannte Vereinigung bemühte sich, einen Streik vom Zaun zu brechen. Mit Recht beriefen sich die Auto- industriellen darauf, daß in jedem einzelnen ihrer Werke wngst die Betriebsvertretnngen, gewählt worden waren. Kategorisch lehnten sie daher ab, sich mit Ver tretern der Vereinigung an den Verhandlungstisch zu Men die unpatriotisch genug gewesen waren, in einem Augenblicke ihre Forderung durch die Streikdrohung vurchzusetzen, in dem erste Besserungsanzeichen in der »memanischen Wirtschaftslage erkennbar waren. Jahre 1930 wurden in den Vereiniget« Staaten rund fünfzig Millionen Kopf-und Hand orbeiter gezählt. Nach ihren eigenen zweifellos über triebenen Schätzungen verfügt die Arbcitervereinigung oder nur über rund vier Millionen Mitglieder, konnte also wcht die Mehrheit unter den Arbeitern haben. Gleichwohl sie zum Streik. Der Augenblick Ivar töricht genug MAt. Zum ersten Male seit dem Einsetzen der Wirt- iMslskrisc begann das Antogeschäft wieder aufzuleben. sA allen Werken wurde mit Hochdruck gearbeitet. Bei den Mnbahnen war ein erhöhter Frachtverkehr bemerkbar. sie froh waren, endlich wieder volle Beschäftigung °u haben, waren die Arbeiter in ihrer Mehrheit durchaus nicht für einen Streik zu haben. In New York und anderen Großstädten ließen sich freilich Taxi-Chauffeure und andere nicht unwichtige Berufsgruppen von kommu- npüschen Hintermännern zu Teilstreiks verleiten, in deren Verlaufe es zu bedenklichen Unruhen kam. Wenn man suh noch vergegenwärtigt, daß große Wirtschaftszweige wie die Bauholz-, die Glas- und Textil-Jndustrie stark von der Auwfabrikation abhängig sind, erkennt man, wie katastrophal die Auswirkungen von Teilstreiks in den Autozentren von Michigan, bei den Eisenbahnen und viel leicht auch in den Stahlwerken auf die Gesamtindustrie der gereinigten Staaten und damit für das ganze Wiederauf- oauwerk Roosevelts gewesen wären. Als die Krise ihrem Höhepunkts zusteuerte, übernahm Roosevelt persönlich die Verhandlungsführung. Die Arbeitgeber trieben die Arbeitervereinigung in die Enge, als sie von sich aus den Arbeitern eine verkürzte Arbeits woche bewilligten und eine Erhöhung der Löhne ver sprachen, wenn sich das Autogeschäft weiterhin bessern sollte. Durch die Zusage der Autoindustrie und durch die Verhandlungstaktik Roosevelts war die Position der Arbeitervsreinigung so geschwächt, war sie vor der Öffentlichkeit so weitgehend bloßgestcllt worden, daß sie zum Rückzug blasen mußte. Die Teilstreiks, zu denen sie noch hätte aufrufen können, hätten für die Schwäche, nicht aber für die Stärke der Arbeitervcrcinigung gesprochen. Trotzdem wird sie zweifellos wieder versuchen, in einer der Schlüsselindustrien — in den Autofabriken von Detroit, in den Kohlen- und Stahlwerken von Indiana und Ohio oder bei den Eisenbahngesellschaften, bei denen übrigens die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind — den Stein ins Rollen zu bringen. Die Krise der letzten Wochen endete nicht mit einem Frieden, sondern nur mit einem Wasfenstillstand. So arbeitet die Partei! Ae Rechtsabteilung der Reich-leitung der ASSAP. Die Rechtsabteilung der ReichSleitung der NSDAP. r.. Die Nechtsabteilung-RL. ist, wie alle Reichs- wltungsstellen der NSDAP., eine Gründung des u h r e r s. Sie ist als solche untrennbar verbunden mit der Person ihres Reichsleiters, des Pg. Dr. Hans ^runk, der schon seit 1919 zur engsten Gefolgschaft des Führers zählt. Im Oktober 1930 erhielt Dr. Hans Frank vom Führer den ehrenvollen Auftrag, zur zentralen Vcarbeitung aller rechtlichen Angelegenheiten der Bewe- gung eine eigene Abteilung bei der Neichsleitung — die Rechtsabteüung-NL. - zu errichten. ^ie Aufgaben, die sich der neugegründeten Abteilung Voten, waren mannigfaltig. Sie lagen zunächst rein auf oem Gebiet der Ncchtsverwaltung. Es galt, Klarheit zu ichaffen über die Nechtsbefugnisse der einzelnen Partci- mnderungcn gegenüber Dritten, der immer schärfer wer- ende politische Kamps machte die Einrichtung eines Rechtsschutzes für diejenigen Mitglieder der Bewe gung notwendig, die sich im Dienste der Bewegung und un Kampf gegen das Svstem iraendwie im Sinne der 88 MMer im KMerk AMen Sroßbrand in einem Kalibergwerl. Im Kaliwerk Buggingen in Südbaden brach ein Großbrand aus. Durch das Knicken eines Pfeilers wurde eine elektrische Leitung durchschlagen. Es entstand Kurzschluß. Der größte Teil der Belegschaft konnte sich sofort retten. Nach den ersten Nachrichten be fanden sich noch 8 0 Mann im Schacht. Wegen der starken Rauchentwicklung hat man Grund zu Befürch tungen über das Schicksal der Einqcschlossenen. * Sie Bergleute von Buggingen verloren. Keine Rettung für die Eingeschlossenen möglich. Das Schicksal der 70 bis 80 Bergleute, die sich bei dem Großbrand im Kaliwerk Buggingen (Südbaden) nicht mehr aus dem Schacht retten konnten, iß besiegelt. Wegen der Unmöglichkeit, den Eingeschlosse nen zu helfen, mußten die Rettungsarbeiten abgebrochen werden. Die Ursachen des Unglücks. Nach dem Entschluß, den Brandschacht im Kaliwerk Buggingen abzuriegeln, empfing Oberbergrat Ziervogel vom Bergamt Karlsruhe die Vertreter der Presse und machte Mitteilungen über die Ursache und Aus wirkung des Unglücks. Der Brand entstand unterhalb der 793-Meter-Sohle, und zwar bei der so genannten „Einfallenden Strecke VI* durch Kurzschluß. Es hatte sich ein Schaden im Kabel gezeigt. Der Siche rungsschalter wurde herausgeschlagen. Der Elektriker sowie der Grubensteiger Hinzer bemerkten eine sechs bis acht Meterlange Stichflamme. Durch diese Stichflamme wurde der Holzausbau in Brand gesetzt. Das Feuer ist so fort bemerkt worden. Es entstand sogleich überaus starke Rauchentwicklung. Die Rettungsmannschaft drang in Stärks von 14 Mann in den brennenden Schacht ein. Doch war die Rauchentwicklung so dicht, daß nichts mehr zu er kennen und an Rettungs möglich keilen auch mit Sauerstoffapparaten nicht zu denken war. Die Belegschaft war am Unglücksmorgen in Stärke von 150 Mann in die Grube eingefahren und arbeitete in den Grubenbauten in der Nähe der Unglücksstelle. Derjenige Teil der Belegschaft, der vor der Unglücks stelle arbeitete, konnte ins Freie gelangen, während durch die Geschwindigkeit der frischen Wetter der dichte Qualm in die übrigen Baue getragen wurde und somit den dort beschäftigten Bergleuten den Rück weg abschnitt. Sie sind durch Rauchvergiftung, be sonders durch Kohlenoxyd, ums Leben gekommen. Man hat versucht, die Wetterführung auch in umgekehrter Richtung laufen zu lassen, um etwa noch eingeschloffene Bergleute retten zu können. Doch war auch dies infolge der großen Wettergeschwindigkeit und des dichten Qualms unmöglich, so daß nichts anderes übrigblieb, als schließlich die Grütze ' abzudämmen. > Diese Maßnahme war notwendig, da sonst infolge der Hitze die Grubenbaue zusammenbrechen würden, so daß später jede Bergungsaktion überhaupt unmöglich würde. Die Alarmierung der Rettungsmannschaft er folgte kaum eine halbe Minutenach A u sbruch desBrandes. Man versuchte noch auf telephonischem Wege mit den Eingeschlossenen in Verbindung zu kom men, was auch in einem Falle gelang. Spätere Versuchs blieben erfolglos. Die Gesamtbelegschaft der Grube beträgt zur Zeit 450 Mann, die in zwei Schichten arbeiten. Sie stammen meist aus der näheren Umgebung. Die Grube selbst bleibt etwa zehn bis vierzehn Tage hermetisch geschlossen; erst dann kann an die Bergung der Leichen herangegangen werden. Reichsstatthalter Wagner sowie Ministerpräsident Koehler trafen bald an der Unglücksstelle ein. Auf Ver anlassung des Rcichsstatthalters soll den Hinterbliebenen der Opfer eine Lohnvorauszahlung gewährt werden. Vor dem Unglücksschacht standen Hunderte von Menschen, Frauen, Kinder, Eltern der Ein geschlossenen, die immer noch auf eine Rettung ihrer An gehörigen hofften. Der Grubenbetrieb wird bis auf weiteres stillgelegt, um der Gefahr vorzubeugen, daß durch das Feuer Sprengstoffexplosionen entstehen. 86 To-esopser. Die genaue Zahl der Bergleute, die bei der Brand- katastrvphe in dem Kaliwerk Buggingen nicht mehr ge rettet werden konnten, steht nunmehr fest. Es sind, 86 Mann. Der Steiger Hintzer über das Berg werksunglück. Freiburg, 7. Mai. Der Vertreter des DNB. Halls Gelegenheit, über das Bergwerksunglück den Steiger Hintzer zu sprechen, der als erster den Kurzschluß bemerkte. Hintzer bemerkt, daß er sofort seine Leute alarmiert habe, die sich noch in Sicherheit bringen konnten. Weitere Maßnahmen seien nicht möglich gewesen, da der Stollen sehr schnell in Hellen Flammen gestanden habe. Die Rauchentwickelung sei so stark gewesen, daß selbst der Scheinwerfer der Feuerwehr nur drei Meter durchgedrungen sei. Die Hitze, die in dem etwa 800 Meter Liefen Stollen auch unter gewöhnlichen Umständen fast 40 Grad betrage, sei unerträglich geworden. Zu allem Unglück habe der Brennherd in der Nähe des Ausganges gelegen. Der teilweise sehr lange Anmarschweg der Belegschaft sei durch Rauch und Gas schnell unpassierbar geworden. voirssremden liberalistischen Gesetzgebung strafbar ge macht haben, die einzelnen Dienststellen der Partei mußten beraten und die gegen die Führer der Bewegung in immer größerem Matze anhängig gemachten Straf verfahren vorbereitet werden. Nach Erledigung der inneren Organisationsarbeiten wurden in allen Gauen Rechts stellen errichtet, die ehrenamtlich überwiegend von Pgg. Rechtsanwälten geleitet wurden und noch werden. Zu ganz besonderer Bedeutung gelangte in den folgenden Jahren des Kampfes der Rechtsschutz. Es wurde z. B. im Jahre 1932, dem Jahre der größten Krästeentsaltung der Bewegung, für Parteimitglieder, in der Hauptsache SA.- und SS.-Männer, in 2220 Fällen von der Rechtsabteilung der Reichsleitung Rechtsschutz gewährt. Ein vielfaches dieser Zahl ist von den Gaurechtsstellen ohne Inanspruchnahme der Reichsleitung direkt erledigt worden. Im Spätsommer 1932 wurde die bisher der PO. unterstehende Rechtspolitische Abteilung der Rechtsabtei lung der Reichsleitung als Abteilung 2 eingegliedert. Die Aufgaben der Abteilung ergeben sich bereits aus ihrer Dienststellenbezeichnung, über die Tätigkeit der Ab teilung l (Rechtsverwaltung) geben die für das Jahr 1932 angeführten Zahlen Aufschluß. Die Aufgabe der Abtei lung 2 (Rechtspolitik) ist die Gestaltung des deutschen Rechtsgedankens, wobei als Grundlage ihrer Arbeiten die Rechtsauffassung des Volkes zu dienen hat, die sie mit Hilfe der Gaurechtsstellen Abteilung 2 (Rechtspolitik) zu erforschen sucht. Die Rechtspolitische Abteilung hat ferner zur Vorbereitung der Rechtserneuerungsarbeiten Arbeits gemeinschaften auf dem Gebiete des Zivilrechts und des S t r a f p r o z e tz r e ch t s gebildet. In allerjüngster Zeit wurden bei der Rechtsabteilung hex Ueichsleituna noch drei weitere Abteilunaen errichtet. Abteilung 3 (N S. - R e ch t s b e t r e u u n g) hat die Auf gabe, die von der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen ehrenamt lich ausgeübte Rechtsbetreuung der unbemittelten deut schen Volksgenossen, ohne Unterschied von Partei zugehörigkeit und Stand, dienstaufsichtlich zu überwachen. Abteilung 4 (Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen): Aufgabe dieser Abteilung ist nicht nur die dienstaufsichtliche Überwachung des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen in orga nisatorischer und personeller Hinsicht, sondern es soll vor allem durch diese Eingliederung des BNSDJ. auch nach außen hin gekennzeichnet werden, datz der NS.-Juristen- bund eine Nebenorganisation der NSDAP, ist und als! ein Teil derselben zu gelten hat. Abteilung 5! (Schulung): Aufgabe der Abteilung, die noch im Auf bau begriffen ist, ist die Schulung der deutschen Juristen schaft, sowohl der beamteten wie der nichtbeamteten, in der nationalsozialistischen Ideologie. ! Neben der Rechtsabteilung-Neichsleitung hat auch der- Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen und die von ihm getragene, am 1. Juni 1933 in Hamburg ins Leben gerufene Deutsche Rechtsfront unter der Reichs führung Dr. Franks einen starken Ausbau erfahren. Durch die gleichzeitig von Dr. Frank vollzogene Gründung der Akademie für Deutsches Recht wurde eine Institution geschaffen, die der wissenschaftlichen Bearbeitung des künftigen Volksrechtes eine vorzügliche Heimstätte schuf.) Die ferner auf Vorschlag des Führers und Reichskanzlers! vollzogene Ernennung des bayerischen Justizministers! Dr. Hans Frank zum Reichsjustizkommissar durch den Reichspräsidenten hat ihm auch die staatlichen Mittel in die Hand gegeben, die Erneuerung des deutschen Rechts mit aller Energie und in Zusammenarbeit- mit allen Neichsltellen vorrunebmen.