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Schönburger Tageblatt und Filialen: in LItstadtwaldenbnrg bei Hr»r Waljenvurger Ameiqec Otto Förster; in Callenberg bei Hru.Stnnn^ Wirker Fr. Herm. Richter; in Kmftmgeo b:.' Herrn Fr Janaschek; in LangeuchnrSdorsbr Herrn H. Sttegler; in Penig bei Herrn WL> Helm Dahler; in Wolkenbnrg bei Herrs _ . .... Amtsblatt für das KönigUcke simtsgerickt und den Staütrat zu Waldenburg. E ?'***'* Zugleich »eit verbreüet i» d« Städim LichtensteiN'E«ll«h»*- mrd in den Ortschaften der nachstehenden StandeSamtSbezirke: deubvra BrSvusdorf, Lalleuberg, Lhrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufuuzen, LanzeuchurSdorf, Langenleuba-Mederhain, Langenleuba-Oberhai» M verwirr«, Oberwiera, Obervinkel, OelSnitz i. L, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkevburg und Ziegelheim. * s«nnt tiglich mit «««nähme der Tage » «d Festtage». Annahme on Sonnabend, dm 2d. Juli 1911 -W 174 k»a ».nolickii gleichzeitig die Unfall, und Krankender. .Ueb' immer Treu und Redlichkeit! fall- auch möglichst S^-r. » Nack den Mnen »er k sehr umfangreiche Vorarbeiten zu bewältigen sind. sich^u^^ ist auf dem diesjährigen Gewerk Schiff drehte tadel« dem Kapitän durch meine Bewunderung dieses hervorragende zwischen „Cincinnati- und Land. Das los (fast auf der Stelle). Ich habe Signal Bravo, vorzügliches Manöver, und Anerkennung ausgesprochen. Durch lich vorgeschriebenen Formen des Versicherungsbetriebes eine solche Geschäftsführung möglich wäre. Ist sie möglich, so würde der Versicherungsbetrieb der Genossen eine sehr er- sreuliche Nebenwirkung haben, indem durch das Aufsichtsamt für Privatverficherungen in die „bewährte" Finanzgebahrung der Genossenschaften und Gewerkschaften sehr nachhaltig hin» eingeleutet werden würde. Und das wäre vielleicht kein Fehler! Daß die Sozialdemokratie ihre Versicherungspläne wirklich zur Durchführung bringen wird, möchten wir trotzdem zu. nächst noch sehr bezweifeln, denn auch sie kann nicht aus ihrer Haut. In dem Augenblick, wo die Sozialdemokratie eine ehrliche deutsche Arbeiterpartei sein will, die aus auf« richtigem Pflichlbewußtsein heraus ihre Parteigänger zur Besserung ihrer wirtschaftliche Lage auf den Weg der Selbst. Hilfe zunächst nur auf dem Gebiete der Volksversicherung führt, hört sie auf, „Sozialdemokratie" zu sein. Manöver hat Kapitän Schülke bei allen Zuschauern bei uns an Bord und vor allem bei den Norwegern an Land das Ansehen der Hamburg-Amerika-Linie in das hellste Licht gesetzt. Es gereicht mir zur besonderen Freude, Ihnen dieses mitzuteilen. Das Befinden des Prinz.Regenten ist seit Mittwoch etwas besser geworden. Der Regent gab am Mittwoch mehrere Audienzen. Auch die allgemeine Schwäche des Regenten hat in den letzten Tagen der früheren geistigen und körperlichen Rüstigkeit Platz gemacht. Die Reichsversicherungsordnung hat während der Nordlandreise die Unterschrift des Kaisers erhalten. Das Gesetz wird als besondere Nummer des Reichsgesetzblattes in den ersten Tagen des August erscheinen, gleichzeitig damit das zugehörige Einführungsgcsetz. Mit dem Tage der Ver kündung des Gesetzes treten zunächst nur die Bestimmungen über die Angestellten der Krankenkassen in Kraft, über die im EinsührungSgesetze besondere Vorschriften erlassen find. Neber den Zeitpunkt deS Jnl.afttretens der einzelnen Ab- schniite der Reichsversicherungsordnung sind teilweise bereits Entschließungen auf der Konferenz der sozialpolitischen Ab- teilung deS Rcichsamts deS Innern mit den Ministcrial. referenlen sämtlicher Bundesstaaten gefaßt, so z. B. über daS .Inkrafttreten der Vorschriften für die Unfallversicherung und Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hat 20,000 Mk. für die Abgebrannten in Konstantinopel gespendet. Der Kaiser läßt sich heute Freitag vom Reichskanzler in Swinemünde ausführlichen Bericht über den Stand der Marokkofrage erstatten. Außer dem Reichskanzler wird sich auch der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Kiderlen- Wächter nach Swinemünde begeben, um dem Kaiser Vortrag zu halten. Von der Nordlandreise aus Bergen sandte der Kaiser an Generaldirektor Ballin folgendes Telegramm: „Dampfer „Cincinnati" der Hamburg-Amerika-Linie, Kapitän Schülke, verließ soeben Hafen von Bergen, indem er um die zu Anker liegende Jacht „Hohenzollern" herumdampfte. Zwischen beiden Schiffen war nur ein Abstand von 150 Metern, ebensoviel In einer nichtöffentlichen sozialdemokratischen Versammlung in Berlin hatte der französische Sozialist Uvetot nicht nur die deutsche Regierung in beschimpfender Weise ange griffen, sondern auch die deutschen Wehrmänner direkt auf gefordert, im Kriegsfälle die Waffen gegen die eigenen Vor« gesetzten zu kehren. Es ist daraufhin seine sofortige Aus- Weisung verfügt worden. Uvetot hatte es dorgezogen, vor Vollstreckung des Ausweisungsbefehles Deutschland zu ver lassen. Das landwirtschaftliche Lehrlingswefen, daS für eine erfolgreiche praktische Tätigkeit der jungen Landwirte von grundlegendem Einfluß ist, kann erfreuliche Fortschritte verzeichnen. Die Zahl der bestehenden landwirtschaftlichen Lehrwirtschaften ist auf 157 gestiegen, die über ganz Deutsch, land verteilt sind. Allgemein wird den Anstalten das Zeugnis ausgesprochen, daß ihr nicht nur von theoretischen, sondern viel mehr von praktischen Gesichtspunkten geleiteter Unterricht für die Lernenden von außerordentlichem Nutzen ist. Oesterr eich-Nrrgarn. Das österreichische Abgeordnetenhaus fetzte die TeuerungS- debatte fort. Der Ackerbauminister erklärte, er erwarte eine nachhaltige Besserung in der Teuerungsfrage, hauptsächlich von der Förderung der Landwirtschaft und der Organisation des Absatzmarktes. Er betrachte die Fleischeinfuhr bloß alS ein Notbehelf. Wenn sich Konsumenten und Produzenten zusammenschlössen und sich das gesamte Wohl der Bevölke rung vor Augen hielten, würde daS angestrebte Ziel sicher erreicht werden. (Beifall.) Der Leiter des Handelsministe riums, Malaja, erörterte den internationalen Charakter der Teuerungsfrage sowie ihre Ursachen. Auch in Deutschland bilde die Fleischnot seit Zaren den Gegenstand ständiger Klage. Dort seien die Vieh, und Fleischpreise noch höher als in Oesterreich. Der Redner betonte, der hohe Stand der Preise in Deutschland übe naturgemäß auch eine Rück wirkung auf Oesterreich aus. Er bilde an und für sich eine» Anreiz für den Schlachtviehexport nach Deutschland, nament lich nach Süddeutschland. In der jüngsten Zeit sei wieder holt die Forderung eines Viehausfuhrverbots aufgetaucht, doch sei ein Ausfuhrverbot mit Wortlaut und Geist der Handelsverträge unvereinbar. Uebrigens sei der Schlacht- viehexport in einem starken Rückgänge begriffen. Argentinisches Fleisch einzusühren statt Balkanfleisch, wäre eine Anomalie. Hra«Sre1ch. Die Eile, mit der der Ministerrat bereits auf Sonnabend einberufen wurde, um die Frage des Oberbefehls im Kriegsfälle zu regeln, bildet ein neues Element der Be unruhigung, zumal vorher bekannt gegeben wurde, daß vor Mitte August kein Ministerrat geplant würde. Die unge klärte Lage beeinflußt bereits die Geschäftswelt. Bestimmt verlautet, daß Fälliges und de Selves jedem kriegerische« Abenteuer absolut widerstreben und die aufreizende Sprache des „Temps" entschieden verurteilen. Türket. In dem Gebäude der englischen Post in Konstantinopel fand man bei einem Großreinemachen eine Kiste, die die volle Adresse des entthronten Sultans Abdul Hamid trug und 1909, kurz nach der Entthronung des Sultans, einge troffen war. Die englische Post übergab die Kiste der Kaiser lichen Kabinettskanzlei. Bei der Ocffnung fand man den abgeschnittenen Kopf des ehemaligen Ministerpräsidcnte» Midhat Pascha, des Urhebers der Verfassung von 1876. Midhat Pascha, der in Ungnade gefallen und nach Tripolis verbannt worden war, wurde dort später von einem Artillerie offizier ermordet. Da der Sultan den Kopf Midhat PaschaS zu sehen verlangte, wurde er ihm nach Konstantinopel ge schickt, aber die Sendung erreichte Abdul Hamid nicht mehr als Herrscher. Wilterawß-bericht, ausgenommen am 28 Juli, Nach«. 3 Uhr. 76-> mm reduziert aus den Meer-Ssviegel. Thermo mel erst and -s- 31 6. (Morgens 8 Uhr -s- 25, O. Tiefste Nachttemperatur -j- 21„ 6.) Feuchtigkeit« 9,-breckts Polymeter 37°/,. Tau-uvlt -s- 17 0. Windrichtung: Nord. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0,g mm zehn« der Luft nach Lambreym 4- WitterungSauSfichten für den 29 Juli: Meist halbheiter. Gewitterneigung. die Volksversicherung betreiben, haben eS den Genossen an- getan. Nichts anderes, als der blasse Neid und der kapitalisti sche Tanz ums goldene Kalb sind es, die zu der geplanten Gründung veranlassen, damit, wie die „Breslauer Volks wacht" Nr. 151 vom 1. Juli schreibt: „nicht mehr allzu lange das Gut des Volkes in die bodenlosen Taschen der kapitalistischen Gesellschaften fließt". Eine Kritik an den Taschen der Genossen in diesem Äugen- blick zu unterlassen, fällt zwar schwer, wir ergötzen uns da- für aber noch weiter an der erhofften Jagd nach dem von den Genossen so gehaßten Kapital. Die „Breslauer Volks- Wacht" schreibt ferner: „Wir dürfen hier (in der Volks- Versicherungsfrage) nicht mehr Gewehr bei Fuß stehen und weiter ruhig zusehen, wie grade unsere eigenen Arbeits kameraden geplündert werden ... Wir planen die Grün, düng einer losen Unterstützungsvereinigung, gebildet von Ge» werrschaften und Genossenschaften" und plündern in eigener Regie und in „loser Vereinigung" ruhig weiter, denn „wir sollten ... unsere Kräfte zusammenfassen, um innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft einen wirtschaftlichen und damit auch politischen Einfluß ausüben zu können. Wir ersparen dadurch unseren Mitgliedern Millionen und Abermillionen, die wir dann besser im Kampfe werden verwenden können." Das ist ungefähr die Perspektive, unter der die neue Gründung zu betrachten wäre: eine lose Unterstützungsver- einigung und Millonen und Abermillionen Gewinn, denn ein Rechtsanspruch auf diese Unterstützung soll „allerdings" nicht eingeräumt werden. Da also liegt des Pudels Kern. Da haben wir wieder die berühmte Verbesserung der sozial demokratischen Reform. Der Mann, der heute der Ver« fickcrungsgesellschast gegenüber ein gesetzlich gewährleistetes Reckt auf Erfüllung der ihm vertraglich zustehenden Leistun» gen hat, soll bei der Parteiversicherungskaffe von dem guten Willen oder der Gnade der zuständigen Stelle abhängig sein. Des Lebens ungetrübte Freude wird aber keinem Sterb lichen zuteil und in den Freudenbecher der Genossen gießt ein kräftig Tröpfen Wermut hinein das bestehende kaiser liche Aujsichtsamt für Privatversicherung. Der Gedanke an dieses Aufsichtsamt, das bereits seit über 10 Jahren seine segensreiche Tätigkeit ausübt, dessen Gründung von den Ver. ficherungsgesellschasien selbst gewünscht wurde, damit allen unlauteren VcrficherungSunternehmungen das Handwerk nicht nur gelegt, sondern von vornherein unmöglich gemacht würde, scheint den Genossen zwar recht peinlich zu sein, aber wan weiß bekanntlich stets Rat, und ist womöglich bereit, allen und lang geübten Grundsätz-n bedeutende Opfer zu bringen. Die „Volksmacht" bemerkt hierzu: „Sollte daS Aufsichts- amt für Pnoalvcrsicherung uns wegen des Fehlens des Rechtsanspruches Sckwierigkeiten machen, so werden wir von dem Plan nicht zurücktreten sondern ihn mit Rechtsanspruch in Form einer Aktiengcselljchaft oder in anderer Form ins Leben rufen." Fügen sich die Genossen den Anordnungen des mit weit- gehendsten Brfugnissen ausgestatteten Aufsichtsamtes für Privatversicherung und nehmen die Volksversichcrung in einer gesetzlich gestatteten Form auf, so dürften von den erhofften Millionen und Abermillionen zunächst einige Millionen weg. fallen, denn einmal muß dem Versicherten ein Rechtsanspruch Nach den Plänen der Genossen soll „die eigentliche Ge-, schäftsführung von den Genossenschaften erledigt werden, während die Gewerkschaften den Werbeapparat stellen sollen." Es entzieht sich der Beurteilung, ob im Rahmen der gesetz. -Waldevburg, 28. Juli 1911. auf die Gegenleistung gewährt werden, und schließlich arbeitet für das Verfahren. Es herrscht dabei auch Uebereinstimmung Die bnldiae Gründung einer sozialdemokratischen Ver- das Aufsichtsamt nach einer alten Weise, die in einem sozial- darüber, daß die Krankenversicherung erst zu einem spätere» ttir oraanifierte Arbeiter, die neben der Todes- demokratischen Liederbuch allerdings nicht zu finden ist: Termine zur Durchführung gelangen könne, weil noch vorher schaftskongreß in Dresden in Aussicht genommen wordem Die Mauserungs-Jllusionisten" werden natürlich wieder hoch entzückt sein und der Menschheit weis zu machen versuchen, welch' edle Menschenfreunde unsere Sozialdemokraten sind. Diese Menschenfreundlichkeit der Genossen erscheint schon in einem ganz anderen Lichte, wenn man nach den Beweg- gründen forsch«, die zu der Gründung führen. Die großen Dividenden der Versicherungsgesellschaften, die insbesondere