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AuMyal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue u. Umgebung. »Mw«»», Mittag» n «ontttags Mit s Aamitienökättern, Frohsinn, <Kute Heister, Jeiifpiegek. die einipalli^PeRrckl« 10 Pf«. Ab»««eme«t-pr»tA amtliche Inserate die Corpus-Zelle 25 Pf. inkl. derS werthvollen Beilagen vierteljährlich Reklamen pro Zeile 20 Psg. mit Bringerlobn 1 M». Verantwortlicher Redakteur: «mil He-emetfter, Aue (Erzgebirge.) All« Postanstaltenund Landbriefträger durch die Post 1 Mk. Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. nehmen Bestellungen an. Nr. 11. Mittwoch, den 25. Januar 1899. 12. Jahrgang. Mit.!!! ! MWI.W, > s! «WMI « I , » . » , I , il, Wegen Reinigung bleiben unsere Geschäftsräume Schwarzenbergerstr. lOund Mehnertstratze 14 Mittwoch u. Donnerstag, den 2b. u. 26. Jan. 1899 geschlossen. Nur öriugttche Angelegenheiten des Standesamtes werden Donnerstag, den 26. Januar 1899 Bormittags von 10—11 Uhr erledigt. - Aue, am 21. Januar 1899. Der Rach der Stadt. vr. KreHschmar. st^s? für das 4. Vierteljahr L8»9 ist bis späte- den 1. Februar 1898 an unsere Gtadttafie zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist wird wegen der dann noch vorhandenen Reste das Zivau-tibeitreibungsverfahre» eingeleitet werden Aue, den 20. Januar 1899. A)er Rach der Stadt. vr. KreHschmar. W Bekanntmachung. ES wird hiermit erneut in Erinnerung gebracht, daß der öffentliche Berkehr über den Muldensteg des Herrn Zimmermeisters Georgi hier strengstens verboten ist und Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot bestraft werden. «ue, den 23. Januar 1898. D?r Rach d0k Stadt. Flalhsaffeffor Faube. Herrm. Gestern Abend in der 8. Stunde ist der Schlosser Haugk an der Kreu- zung der alten und neuen Schwarzenbergerstraße von mehreren jungen Leuten überfallen und mit einem Messer gestochen worden. Alle Diejenigen, die über den Vorfall Auskunft geben können, vor Allem die drei unbekannten Personen, zwei Frauen u.ein Mann, die Augenzeugen des Vorfalls gewesen sind, werden hiermit aufgefordert, ihre Wahrnehmungen unverzüglich in der. Polizeiexpedition oder Polizeiwache anzugeben. Blue, den 23. Januar 1899. Der Rach der Stadt. Rathsassessor Laube. ' Sonntag Abend ist der 13jährige Schulknabe Möckel von Aue in der Mulde ertrunken. Im Falle des AufsindenS wird um Nachricht an unterzeichnete Behörde gebeten. Aue, am 23. Januar 1899. Der Rath der Stadt. Rathsassessor Laube Kngtzestener "Aue. Alle Hundebesitzer, die mit der 1. Rate der Hundesteuer auf das Jahr 1899 noch im Rückstände sind, werden hiermit aufgefordert die fällige Steuer bis SO. dieses Mouats an unsere Stadtkasse zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Bestrafung der Säumigen ge mäss Punkt S des Hundesteuerregulativs für Aue Aue, den 23. Januar 1899 Der Rach der Stadt. vr. KreHschmar. R. Aus dem Auenyat und Umgebung, von Io««»,«, Jueexss« ft„» »er wevactto« stets n»l»rkou»u>en. (Theatergesellschaft Voigt-Karichs). Gestern ging aus vielfaches Verlangen das lustige und hübsche Stück „Im weihen Rötz't" zum 4. Male üoer die Bretter und hatte den gleichen Lacherfolg wie früher stets. Blumenthal u. Kadelburg haben damit aber auch ein Lustspiel geschas- sen, wie es vollkommener kaum gedacht worden. Der Stofs ist ein durchaus moderner, dre Scenen (eine Som merfrische im Salzkammergut) und .Handlung abwecys'- lungSreich und voll priketnder Situationen. Die Aus- jühruitg war eine vorzügliche, namentlich der Glühstrumpf fabrikant Giesekedes Hrm Reumeister eine Rolle so voll Humor und derber Gemürhlichkeit, wie sie sich der Dichter gedacht hat. Eine recht gute Leistung war auch die Wrr- thin „zum werßen Rötz't", mit dem urwüchsigen bayri schen Dmlekt, welche von Frau Volgt-Karlchs sehr effekt boll wiedergegeben wurde. Auch Frau Marte Grosche, als Elärchen Hinzelmann, Hr. Voigt als„1-r.Siedler"und Hr. Otto Grosche als Zählkellner waren sehr ansprechende Leistungen. Der grotze Beifall nach jedem Aktschlutz zeigte, datz das Publikum sich köstlich amüsirte. Dabei war der Saal zum Erdrücken voll, es fehlte an Stühlen. Bet der Beliebtheit, welches sich dieses erheiternde Lustspiel erfreut, kann man wohl annehmen, datz es noch verschie dene Wiederholungen erleben wird. Donnerstag geht „Preciosa," mit Frl. Brauer als Gast, nochmals in Scene. Am Sonntag Nachmittag belustigten sich am Schle- maer Weg eine Anzahl Kinder mit Räuberspielen, und jagten sich dabei Yin und her, der I3jahrtge Knabe des Eisengießer» Mölket wollte über den Zimmermeistersteg lausen, trat hierbei fehl und stürzte in die Mulde. Da wegen des starken Stromes dem Verunglückten nicht bei- zukommen war, -mufte der Knabe ertrinken, leider ist die Leiche bis jetzt noch nicht aufzufinden gewesen. Obgleich das Betreten dieses Stegs polizeilich verboten ist, wird er doch häufig benutzt, auch von Erwachsenen, möge bald oie geplante Brücke dort entstehen, damit Niemand mehr m Gesahrkommt, diesengefährlichenUevergang zu benutzen. Am Svnntag, Abend in der 8. Stunde ist der Schlos ser Haugk, ein unverheiratyeter Mann, als er im Begriffe war, vom Bockbierfest aus dem Bechergut Heimzugeyen, an der Kreuzung der alten u. neuen Schwarzenbergerstr, von drei Personen ohne Grund überfallen und mit Mes- serstichen schwer verwundet worden. Man brachte den Verwundeten zunächst ins Bechergut und anderntags in- StadtkrankenhauS, wo er jetzt noch hoffnungslos darnie- derliegt. Leider sind die Thäter entkommen und bis jetzt nicht zu ermitteln gewesen. (Bürgerveretn.) Die erste diesjährige Monatsversamm lung sand voroergangenen Montag im Rathskellersaule statt, und war von 48 Mitgliedern bejucht. Zunächst gedachte der Vorsitzende des oerftsrvenen Mitglieds Hrn. Aug. Becher, man ehrte den Verewigten durch Erheben von den Plätzen. Sodann wurde die. Abrechnung über -en Bau der „König-Albert-Grotte* vorgelegt, di« Bau kosten betrugen ca. 3750 Mk., wovon 1900 Mk. durch freiwillige Beiträge der Mitglieder aufgebracht wurden. Die restirenden 8oOO Mk. will der Verein als Darlehn ausnehmen und sollen zur Tilgung und Verzinsung jähr lich 2 Mk. pro Mitglied den Vereinssteuern entnommen werden. — Hrn. Fabrikant Catzler, welcher sich um den Verein sehr verdient gemacht hat, beschlvtz man einstim mig als Eh.enmitglied zu ernennen. — Das nächste Winteroergnügen wird in einem Maskenball am Fast- nachtsmonrag im Bücgergarren bestehen, am Fastnachls- Lienstag, wie alljährlich, wird das übliche Schn-einschlach- ten stattenden. Die Theilnehmer der Stadt - AernsprecheimiaMngen in Aue (Erzgeb.) und m Schwarzenocrg (La), sind von jctzi ab zum Sprechverkehr mir sännmlicheu Sladl-Fernsprechein- rtchtungen des Ober - Posidirekuousbezirls Dresden, sowie nut den zum Oveclausttzer Fernsprechnetz gehörende», iw Ober - Pvstotreklwnsbezlrk Liegnitz beiegenen Orlen GöcUtz, Lauban, Penzig (Oderlausitz) und Relchenbach (Obeelausitz) zugelassen. Dur Sprechgebühr sür er» gewöhnliches Gespräch vvn ö Minuten betragt 1 Mk. — Die milde, der JahreSzeü nicht entspxchende Witterung erweist sich namentlich sür dre Kinoerwell nicht als gesund. Kinderkrankheiten, wce Spitzpocken, Scharlach, Masern unl Keuchhusten, leeren au,, namentlich Hal letzterer zremlrch wen u n sich gegriffen. Aehntiche Erscheinungen werden au h am anderen Orten gemeldet. — Sell langer Zeit haben dre hte'tgen Grotzgewertn nicht unter dein Einfluß so ausgezeichneter Verhältnisse wn in den letzten 12 'Monaten gestanden. Kaum em beveuten- der Zweig war vhne günstige Beschäsiigung. In einzelne, Gewerben steigerten sich ow Austräge von Monat zu Monat. Schließlich erreichten sie einen verarugen Umsang, daß du rechtzeitige Befriedigung der gestellten Anforderungen inchi Möglich war, obgleich Man ,ich bemühte, oie Betriebe schleu nigst zu erweitern u..d ore Fahl der Arveiiec zu vermehren. In einer derart günstigen Lage waren namenilrch die Maschi nenbau-Anstalten, Überhaupt oie rr<suiinduslrie und einzeln, Trxlilgewerbe. Viele dieser Unternehmungen sind schon jetz, für den groß.e»t Theil des neuen Jahres mir Aufrrägeu versetzen. Das Konkursver,ahre>i über das Vermögen des Baum.- lernehmerS Friedrich Richard Dresfel >n Aueehamumer i>> nach Abhaltung des Schluptermrne» hierdurch aasgehove,. woroen. — Die Litzbänte in der vierren Eisenbahnklasse haben den Re.senden dieser Klasse wiederholt Anlaß zu Streitig keile»» gegeben, indem dre Fahrgäste sich sür berechtigt hie.- r«n, einet» bestnnmten Sitzplatz für die Dauer der Reise i» Anspruch zu nehmen und für sich zu belegen. Die Eisenbahn- Verwaltung hat daher eine Versagung erlassen, wonach ei.. Anspruch aus dauernde Besetzung eines Sitzplatzes in der merten Wage»klass« 'Nicht bestehl, auch en, Belegen der Pratze unstatthast ist. Dre Sitzplatze sind leviglig angebracht, n... alle»» Reisenden dieser Klasse Gelegenheit zu zeitweisen Aus ruhen zu geben. Das Zugpersonal ist sür vorkommrnbe Streitigkeiten demgemäß informm. - In Löbtau Plauenschestraße 27 wohnt der Brauer Joseph Herden, dessen noch junge Ehefrau sich mit ihren beiden, 2 Jahre bezw. 10 Monate alten Kindern allein, in der Wohnung. Zwischen 9 und 10 Uhr vormittags klingelte ein fremder Mann an ihrer Thür und unter dem Vorgeben, daß er beauftragt sei, sich nach den Ver hältnissen einer in demselben Hause wohnenden Familie Beyer zu erkundigen und richtete an Frau Herden ver schiedene Fragen. Mit dein Bemerken, daß er sich die ihm gewordene Auskunft gern mit Tinke ausschreiben möchte, hat der Fremde die Frau schließtch, ihn einen Augenblick in die Wohnung eintreten zu lassen. In tnr Wohnstube wars der Unhold ohne Weiteres die ahnungs lose Frau nieder, würgte sie am Halse, versetzte ihr einek Faustschlag ins Gesichl und preßte »hr eine Quaste der Tischdecke in de»i Mund. Die Frau sand in ihrer Todes- angst doch die Kraft, sich loSzureißen, eilte ans Fenster und rief laut um Hilfe, woraus der Attentäter die Flucht ergriff. Einer ihm aus der Treppe begegnenden Haus bewohnerin rief er zu, sie solle sofort einen Arzt holest, Frau Herden sei krank geworden. Inzwischen waren verschiedene Leute yerbeigekommen, die dem Flüchtigen nachsetzten, ihn eiuyoleu und der Polizei Übergaben. Dort hat der Mensch ausgesagt, daß er der im Jahre 1872 geborene Agent Max Dlltrich sei und in Dresden wohne. ML" „Der heutigen Auflage liegt ein Prospekt des bekannten Spezialisten Kheod. AaneHky, üi Stein, (Aargau, Schweiz) bei." , Ertragssteigerung aus Wiesen. Bel de» anoanernb niederen Gelreidepreijen, dagegen Verhältnis« mäßig hohen Fleijchpreijen, und der hohen Bewertung der sonstigen tierischen Produtie wird inu Rea-l überaN o cr Viehzucht mehr undgrp- gere Beachtung geschenn und eine Vermehrung des Viehstande« ange- jtrebt. Emen Ersvlg hiervon kann der Landwirt aber sich nur dann versprechen, wenn er zu gleicher Zeil sich vemühi, ine FutiererNäge ach seinen Mesen zu erhöhen. Lues geschieht in erster Linie durch e»nrri»- iionclle Düngung der Wiesen mit Thomasmehl und Kami». In wel cher Weise die sachgemäße Verwendung dieser beiden Düngemittelden Erwäg der Wiegen zu heben vc»mag, zeigen die folgenden Ergebnisse von Düngungsversuchen. Auf oem im Kreise Düren gelegenen Gute LamerSdors de« Henn Geheimrat Pros. ikr. Barüenheuer wurden in den Jahren 1892 und 189s Wiesendüngnugsversuche au. geführt. ES zeigte sich hierbei, daß der Ertrag au Heu, welcher aus den ungedüugten Wiegen im Durchschnitt 6 Etr. pro Morgen betrug, durch eine Laugung mtt 4 Eir. Thomas mehl uns 4 Etr. Kam» au, 2»^ Etr. Heu pro Morgen gestrige»», also em Mehrernag von Eir. .peu pro Morgen gegenüber den ung-- düugte» Wlrieu erzielt wnrde. Bei e.ner Beweriung des Heue« mit Mk 2,Sb pro 1 Eil. vergleibt nach Abzug der Mk. i4 benagend«« Düngung-kosten em Reingewinn v.n Ml. 24. Aus einer ileymwieje erhill» perr Gutsbesitzer Jan« in Tading bei Eidersted» aus der mit 2 En. Lubmasmchl uud4 En. Kainit pro Mär zen gedüngten Wiese 23,6 Etr. Heu, während der ungcdüngi« Teil der Wn,- nur 12,v Etr. Heu pro Mblgen brach», unser erzielte durch chf Lungung, welche ungefähr Ml. iv kostete, msolge des Mehremage» einen Reingewinn von Mk. 22,SO. Herr Hofbesitzer Wmkeimann zu Dauelsen in Hannover erzielte ans einer Wiese von anmooriger Beschaffe».-»», weiche ohne Düngung einhh Ertrag von 17 Eir. pro Morg n ticslNie, aus der m» 3 EN. Thvmas- mey» und 3 Eir. Kaum prv Morgen geoungten Parzelle 38 Sn- Hrn pro Morgen.. Der Mehrerirag von 1 Eir. entsprich» «ach Abzug der Lüngung«kost«n einem Reingewinn von Mk. 42 pro Morgen, lieg !