Volltext Seite (XML)
!0. Lrkennt- )ie Ueber- I da, wo n so nö- soliden -Marga- Meben. »s crd«L, ä»r »« l M»» L«. »«««Mit. eit in ein- ?elrorten > von -äk. 4O M 5-^. n I»r Pofl txzoa« in» Hau» .. , frn in» holung in der Erscheint jeden Wochentag nachmittag» L Uhr für den folgenden Lag. An»eioen.Lnnahme erfolgt bi» mittags L Uhr. Inserate kost, die 6«gesp. Petttzeile 20Pf., lleine Anzeigen 15 PH, die ReNamezeile SV Pf. Für die Aufnahme an bestimmter Stelle wird keine Garantie übernommen. Annahmestellen: letzte Seit«. L22 . —.74 2.- . -.70 lüO . j SSlhMlhk l'W DlichkltW».»ObMMjse küräieKgl. H»trd«pW««cd»Ne»vrerse»Wttttittu. keiutrm,äsrst-l.R»ttgeNcdtvreräe», M Kgf. Zupenntenäentur vtesäen ii, äie Kgl. ForrtrentSmler vreräen, Moritrburg »x fSr itte Se»el»ae«: vlättvltt. r»>de-rtt. roweWitt. v-d,lrr, V-elwlir. Nleaerp-vrllr, korrenvttr, Velrsl-, red-ilel«, rettittt ve«om». e«5r<dr«tL. ?«HIIRLNo>» - Vl-a» unä Lotal-Iß>refger für torchwilr. Kochvilr, (veisrer fZirrch, büdlau. ckie rürrmkgemeinäen, vreräeo btrieren unä NeugnmL. Beilagen: EIUnstr. UaterhaUnngSblaU". »Nach Feierabend-. .Frane»-Aarresponden--. EHeim-». Kindergarten-^ m Gartenwirtschaft-. Fernsprechers Amt Dresden Nr. 808 Druck und Verlag: Eldgau-Buchdruckerei und DerlagSanstalt Hermann Beyer 4 Co. Telegramm Abresse: Elbgaupreste Blafemth Nr. 2VL.! Freitag, den LV. Dezember tvlv s 72. Jahrg "———— — — - -- > > —I BedaktianSschlntz r 1 Uhr Mittag». LpeeMiiunde der «edaktion r 4—s Uhr StachmittagS. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu dressieren. Reue Ereignisse. — Der deutsche Kronprinz traf gestern in Bombay ein. — Der deutsche Dampfer „Swakopmund" hat auf der Fahrt nach Westafrika auf See Ruderschaöen erlitten. Schlepper sind zur Assistenz abgegangen. — Gestern abend wurde die außerordentliche Bischofs konferenz in Fulda mit einer Andacht geschlossen. — Der kürzlich verurteilte Herausgeber der „Ost afrikanischen Zeitung" van Roy und der Truckercibesitzer Klein in Daressalam wurden vom Gouvernement ausge wiesen. — Ter deutsche Dampfer „Palermo" aus Hamburg ist an der spanischen Küste gescheitert. — Tie Wertzuwachssteuer wurde gestern von der Reichstagskommission mit 15 gegen 1 Stimme bei 7 Ent haltungen angenommen. — In Paris wurde auf skandinavische Initiative hin eine Banque des pays du Nord mit einem voll gezeich neten Aktienkapital von 25 Millionen Frs. gegründet. — Ter italienische Unterstaatssekretär des Krieges Mirabelli bestritt in der Teputiertenkammer energisch das Vorhandensein einer geheimen Vereinigung von Unter offizieren und betonte ihre Loyalität. — Ter verurteilte Zugführer der Kaiserjäger, Lan- thaler, der im verflossenen Sommer einen Russen ermor dete, ist zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe begnadigt worden. — Nach nordamerikanischen Nachrichten sind jetzt in Mexiko die letzten Zuckungen des Aufstandes beseitigt. Der Skandal im Reichstag. Der kurze Sessionsabschnitt vor den Wcihnachtsferien sollte nicht ohne eine jener aufregenden Szenen vorüber gehen, die wir zwar im Wiener Reichsrat dank dem Tsche- chentum gewohnt sind,, deren Vorkommen uns aber im Deutschen Reichstag bis auf wenige seltene Vorfälle er spart geblieben ist. Die Sachlage war, kurz skizziert, die folgende: Der Reichskanzler hatte sich in seiner Sonnabendrede scharf gegen die Ausführungen des Sozialdemokraten Scheide mann gewandt, der es für erwiesen erklärt hatte, daß die Moabiter Krawall.e durch Polizeiprovokation hervorge rufen wären. In der Dienstagssitzung hatte es nun der sozial demokratische Abg. Dr. David in etwas feinerer Weise so hingestellt, daß der Verdacht bestehe, die Krawalle seien durch Polizeispitzel hervorgerufen. Er bezeichnete es als eine Frage der persönlichen Ehre, ob der Reichskanzler das, was er hier gesagt, abschwächen wollte, nachdem er jetzt besser über die Moabiter Vorgänge informiert sei. Im übrigen war es geradezu erstaunlich, wie dieser sozialdemokratische ölbgeordnete, den der „Tag" als „einen der feinsten Köpfe" bezeichnet, „die im Dienste der äußer sten Linken stehen", mit dreister Stirn die bekanntesten Tatsachen auf den Kopf zu stellen wagte. In seiner fast dreistündigen Rede gab es vielleicht nicht eine Behauptung, für die nicht der Beweis des Gegenteils hätte erbracht wer den können. So schob er dem Reichskanzler zu, er habe vom Jan hagel gesprochen: Herr von Bethmann Hollweg hat aber Viesen nur erwähnt, um die Behauptung abzuweisen, daß in denMoabiter Exzessen lediglich der Janhagel die Schuld trage. Diese Theorie aber hat zuerst der „Vorwärts" ver fochten, dann aber selbst fallen gelassen, weil er einsah, daß ne sich nicht halten ließ. Tie Provokationstheorie (im mer die gleiche alte Schablone!) schien ihm bequemer zu seiner Entlastung. Es war also völlig unlogisch, wenn Herr David trotzdem noch den Janhagel in Schutz nahm, weil er einen Ausfall auf die Junker nicht bei sich behalten konnte Eine glänzende Verdrehung der Tatsachen war auch die dreiste Bestreitung der revolutionären Umsturzbestre bungen seitens der Sozialdemokratie, die man dutzend weise bei den unter den Sozialdemokraten angesehensten Schriftstellern nachlesen kann. Hat doch felbst Bebel kürz lich darauf hingewiesen, daß es noch etwas andres kosten könne, nämlich Blut, Preußen zu revolutionieren. Was aber die Ausnahmegesetze Bismarcks anbelangt, so haben sie doch die Entwicklung der Sozialdemokratie fe!hr kräftig zurückgchalten und erst nach Abschaffung dieser Gesetze kam dir schnellere Steigerung, was auch Herr David sehr gut weiß. In dieser Art sind alle Behauptungen dieses feinsten Kopfes zu bewerten: dialektische Kunstfertigkeiten, wie der Reichskanzler sie bezeichnete, ohne tatsächliche Bedeutung, nur auf Effekthascherei bei den Genossen berechnet: Worte, natürlich Schlagworte, wie ihrer der Volksredner bedarf. Der Reichskanzler nahm nun den Angriffen Tr. Davids gegenüber das Wort. Er betonte, daß die Sozialdemokraten keineswegs ein Vorrecht zu beanspru chen hätten zur Besprechung der Moabiter Dinge. Die Abgg. David und Scheidemann, dieser noch deutlicher, hät ten behauptet, daß zu neun Zehnteln, wie das bisherige Verfahren erwiesen habe, die Exzesse auf Provokation zu rückzuführen seien. Nach solcher Behauptung habe er sich verpflichtet gefühlt, die Polizei gegen derartige Angriffe in Schutz zu nehmen. Mit dem schwebenden Verfahren habe das gar nichts zu tun. Er erklärte, es sei ihm gar nicht darauf angekommen, ob in Moabit einige Angeklagte frei gesprochen oder verurteilt würden, für ihn habe es sich darum gehandelt, die moralische Mitschuld der Sozial demokratie an den Vorgängen zu kennzeichnen. Da der Reichskanzler hiermit den Nagel auf den Kopf traf und eine Tatsache feststellte, die aus allen sozial demokratischen Schriften heroorgeht, unter denen es wohl nicht eine einzige gibt, die nicht die Verhetzung der Masten dient, was aber aus taktischen Gründen die Führer nicht wahr haben wollen, so brach ein unerhörter Tumult los. Sie schleuderten dem Reichskanzler schwere Be schimpfungen entgegen und oollführten einen Lärm, daß dabei kaum die Glocke des Präsidenten vernehmlich war. Uebrigens muß man sagen, daß der 2. Vizepräsident, Herr Schultz, so wacker er auch dem Sturm stanöhielt, der Situation nicht ganz getvachsen schien. Es kam übrigens auch bei dieser Gelegenheit zur Geltung, daß die Macht des Präsidenten doch solchen Exzedenten gegenüber eine recht beschränkte ist. Für derartige Verunglimpfungen und Ehr verletzungen, wie sie da vorkamen, sind tatsächlich die blo ßen Ordnungsrufe keine genügende Sühne. Eine Ver- ,ooo- (Sü ¬ ll,AG «G. iS,75» «Ob. S. 0,75 b.B 5«. 6«. 7». 6». B. 1,50e.bG 8,50». 6». 2,25 «. 4,50«. 2». 7L5 A. 2». >9,50». Kunst, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. " F r l. Magdale n a Seeb e, das beliebte Mit glied unsrer Kgl. Hofoper, ist auf eine längere Reihe von Jahren unter glänzenden Bedingungen für das Kgl. Insti tut neu verpflichtet worden. Bei der Vielseitigkeit und Zu verlässigkeit sowie bei der gesangeskünstlerischen und dar stellerischen Tüchtigkeit der Sängerin, der von auswärts mehrere verlockende Anträge vorlagen, darf man sich im Interesse unseres Ensembles herzlich freuen, daß die Kgl. Generaldirektion Frl. Seebe durch einen Pensionsvertrag nunmehr für lange Zeit an die Hofoper gefesselt hat. ' Re s i d e n z t h e a t e r. Wie schon bekannt gegeben, wird am 22. Dez. Frau Anna Schramm, Kgl. Preuß. Hof schauspielerin, in einer Wohltätigkeitsvorstellung einmalig auftreten. -Es gelangt „Der Störenfried" und „Die „Dienstboten" von Roderich Benedir znr Aufführung, in welchen Werken die berühmte Künstlerin ihr starkes Ta lent besonders voll zur Geltung kommen lassen kann. — — Frau Schramm l>atte die Berliner Intendanz anläßlich ihres 75. Geburtstages gebeten, sie die tragende Rolle» im „Störenfried" spielen zu lassen, was ihr freundlichst ge währt wurde. Die Aufführung war ein künstlerisches Er eignis und wurde als solches von der gesamten Presse der Reichshauptstadt bezeichnet und gewürdigt. Für Fran Hofschaufpielerin Schramm war der wohltätige Zweck des Dresdner Gastspiels besondere Veranlassung, hier aufzu treten. Eine S ch ü l e r a u f s ü h rung vo n S te g- lichs Geiger s ch u l e fand am Mittwoch im Palmen- gartenfaale statt und erbrachte den Beweis, daß in dein In stitut bei ernsthaftem Streben vortreffliche Erfolge erzielt werden. Von Herrn Kgl. Kammermusikus Emil S t e g- llch ursprünglich lediglich für Violinisten begründet, hat sich die Schule dermaßen erweitert, daß Klassen für > vier, Eello, Viola, Theorie nnd Ensemble eingerichtet wer den mußten, für welche der Leiter tüchtige Lehrkräfte zu ge winnen wußte. Traten bei der Aufführung zunächst An fänger in Tätigkeit, so steigerten sich späterhin die Leistun gen dermaßen, daß inan bei einigen wirkliche Vortragsreife feststellen konnte. Alle Darbietungen zeigten die metho dische Gründlichkeit des Unterrichts, der sich auf sicherer technischer Grundlage anfbaul und verhältnismäßig rasch zu den erfreulichsten Ergebnissen führt. Von den Geigen schülern des Herrn Steglich verdient Adoli Frick e als entschiedenes Talent für seine in Technik und Vortrag künstlerische Wiedergabe des schwierigen Violinkonzerts Nr. !) von BGnot in erster Linie genannt zu werden. Ihm schlossen sich die Herren Alfred Clarke und Mar Kühne so wie Frl. Elisabeth Zimmermann in lobenswerter Weise an. Von den Celloschülern des Herrn Kammermusikus Fleischer seien die Herren Fritz Fülfe und Hans Haus dorf hervorgehoben und aus den Klavierklasseu des Herrn Kammermusikus Kepl machten sich Walter Kübnast und Gretchen Kühnast vorteilhaft bemerkbar, ersterer sogar als besonders begabter Spieler. Zwei Stücke für Slreichereu- semble trugen weihnachtlichen Charakter und schlossen die wohlgelungene Veranstaltung stimmungsvoll ab. F. A. G. * I m C e n t r a l l h e at e r bleibt die Operette „Das Fürüenkii'.d", die sich eines wachsenden Interesses beim Publikum erfreut, bis Weihnachten ununterbrochen auf dem Spielvlan. Am l. Feiertag findet dann die Erstauf führung von „Der Graf von Luxemburg" statt. Für diese Operette werden von der Direktion ganz außergewöhnliche Vorbereitungen getroffen. Die vollständig neue, glänzende Ausstattung stammt aus den Ateliers von Hartwig u. Cie. und Obrvnski, Impekoven u. Cie., die Kostüme werden von der Firma Baruch u. Cie geliefert. Für die Hauvtrollen sind als Gäste engagiert worden Phila Wolff und Julius Sachs, die dieselben Partien bereits einige hundert Male im Neuen Operettentheater in Berlin gelungen haben, so wie Frl. Flora Heguer von Wien, die mit Frl. Witzani ab- ivechselnd die Juliette singen wird. Die Titelpartie wird von Herrn v. Ahn und der Maler Brissard von Herrn Aig ner dargestellt werden, Franz Lehar, der die Premiere höchstwahrscheinlich persönlich dirigieren wird, hat eigens für Dresden eine neue Einlage im 2. Akt komponiert, die von Frl. Wolff hier zum ersten Mal gesungen werden wird. Tie Inszenierung besorgt Heinz Gordon. Ter Vorverkauf für „Graf von Luxemburg" beginnt am Sonntag den 18. Dezember, vormittags von 11 bis 2 Nhr, an der Kaste deS Centraltheatcrs. M i t d e m B erli n e r P r o fessor e n st r e i t soll sich Freitag abend eine allgemeine akademische Ver sammlung beschäftigen, der auch eine größere Zahl von Reichstagsabgeordncten beiwohnen will. Riebt weniger als so ziemlich alles bedarf da noch der Aufklärung.